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THEMA:   Zecken

 10 Antwort(en).

Sofie begann die Diskussion am 13.12.02 (21:44) mit folgendem Beitrag:

Was für Erfahrungen habt Ihr mit Zeckenstichen gemacht? Ich habe mindestens 6 Ärzte aufgesucht, bis mir einer Peniccilin verordnet hat, obwohl ich jedem von dem Stich erzählt habe. Danach ging es mir besser

Internet-Tipp: https://www.medizininfo.de/waldundwiese/zecken


johannes michalowsky antwortete am 13.12.02 (22:13):

Ich habe mich dagegen impfen lassen, ich hoffe, daß das im Ernstfall hilft.


Ursula antwortete am 14.12.02 (00:28):

Zecken können verschiedene Krankheiten übertragen bzw. in Gang setzen.

@Johannes, Du sprichst von der FSME (=Frühsommer-Meningo-Enzephalitis), gegen die man sich impfen lassen kann.

@Sofie, Du sprichst offenbar von einer Borreliose, die man -bei sicherer Infektion mit Borrelien - mit Penicillin behandeln muß und erfolgreich behandeln kann. Eine Impfung gegen Borrelien ist nicht möglich.

Ich selbst hatte vor 13 Jahren durch einen Zeckenstich eine schwere entzündliche Erkrankung des peripheren Nervensystems und des Rückenmarkes, die (leider) v.a. mein Rückenmark dauerhaft geschädigt hat. Obgleich Erreger (z.B. Borrelien) damals nicht gefunden werden konnten, hatte man mich damals u.a. (vorsichtshalber und um nichts zu versäumen) auch mit Penicillin-Infusionen behandelt, die aber nicht geholfen haben ...

Gruß
Ursula


Ursula J. antwortete am 14.12.02 (07:16):

Ich hatte im Laufe meines Lebens schon mindestens fünfzig Zeckenstiche, ohne dass ich irgend etwas passiert ist.
Vermutlich sind die Brandenburger Zecken nicht so gefährlich.


bello antwortete am 14.12.02 (07:31):

Ich kannte eine Frau, die ziemlich, insbesondere neurologisch, krank wurde unter ihrer Borreliose, bis ein Arzt einmal "nachsah" und ihr Antibiotika gab.

Internet-Tipp: https://www.zeckenbiss-borreliose.de/


WANDA antwortete am 14.12.02 (07:47):

Da ich immer Hunde hatte, hatte ich auch viele Zecken. Entschuldigt, es muss anders heissen. Durch vieles Wandern im Wald und durchs Gestrüpp, hatte ich des öfteren auch Zecken, immer ohne Komplikationen. Ab 1992 allerdings auch brandenburger Gegend, wo die Zecken tatsächlich harmloser zu sein scheinen. Im Schwarzwald sieht es da schon anders auch.


Ursula antwortete am 14.12.02 (11:38):

Es ist gar nicht so selten, dass eine Borreliose nicht oder nicht rechtzeitig erkannt wird.
Vor allem, wenn Gelenkbeschwerden vorherrschen, wird häufig monatelang und völlig sinnlos orthopädisch mit Ruhestellung, Physiotherapie etc. behandelt und dadurch wertvolle Zeit verloren.

Einem auswärtigen Bekannten ist es so ergangen: Er hatte monatelang quälende - wandernde - Schmerzen, mal mehr in den Armen, mal mehr in den Beinen und wurde immer verzweifelter.
Als er mir telefonisch von seiner zwischenzeitlichen "Odyssee" erzählte (sein Orthopäde hatte ihm gerade den zweiten Gipsverband verpaßt), gab ich ihm den Rat, doch mal einen Neurologen aufzusuchen und nach Borrelien suchen zu lassen.
Mein Verdacht bestätigte sich, der Bekannte hatte eine Neuro-Borreliose, wurde in einer neurologischen Klinik mit Penicillin-Infusionen behandelt und ist glücklicherweise wieder vollständig gesund geworden.


schorsch antwortete am 14.12.02 (16:07):

Das grosse Problem ist, dass der Erreger Jahre lang im Körper sein kann, ohne dass man eindeutige Beschwerden hat. Und wer nun glaubt, nur im Wald könnten die Biester aufgelesen werden, irrt sich. Auch im hohen Gras lauern sie und in Gartenhecken, weit weg vom Wald. Sie werden z.B. von Igeln, Vögeln und Füchsen verbreitet.


Angelika antwortete am 14.12.02 (20:26):

Oja von Zecken kann ich auch ein Lied singen - mein Garten in Süddeutschland war voll davon! Sie sind winzig klein, so gross wie ein Stecknadelkopf und sitzen auch im niedrigen Gras. Da die Zecken, die in Süddeutschland vorkommen, besonders aggressiv sind, liess ich mich auch schutzimpfen - trotz der Nebenwirkungen. In unserem Ort hattenn ausgerechnet der Sohn des Arztes und des Pfarrers daruntr zu leiden, beide bekamen durch die Impdung leichte Gehirnhautentzündung.

Zum Glück sind alle Zecken nördlich der Alpen noch nicht so gefährlich wie die Art, die es zB in Australien gibt und deren Biss für Tiere tödlich ist - für Menschen zu starken Nervenlähmungen führt.


Irmgard Dupke antwortete am 15.12.02 (00:29):

Hallo Sofie,
ich lebe in Berlin und hatte vor zwei Jahren über ein halbes Jahr mit einem Biß einer Zecke zu tun. Das war so:
Aufeinmal bemerkte ich einen roten Fleck am re. Oberschenkel.Als der immer größer wurde, ging ich zu meiner Hausärztin. Ha, meinte die, das ist eine Thrombose. Sie
verschrieb mir STÜTZSTRÜMPFE, mit denen quälte ich mich
jeden morgen, ehe ich sie anhatte.
Der Fleck wurde größer und größer, sodaß ich einen Internisten aufsuchte. Der sagte: "alles richtig gemacht, weiter Stützstrümpfe!
Als die Rötung dann vom Schritt bis ans Knie sich ausgebreitet hatte, ging ich wieder zu dem Internisten.
Da war eine Vertretung, weil der Chef in Urlaub war.
Und dieser Arzt meinte, da stimmt was nicht, gehen Sie mal zum Hautarzt. Der stellte dann eine Borreliose fest,
und ich schluckte über 4 Wochen Kotzbrocken( Antibiotika)
Unterdessen waren aber bereits 4 Monate vergangen.
Als diese "Kur" beendet war, waren alle Rötungen weg.
Nach fast einer Woche kamen alle Rörungen wieder!
Ich wieder zum Hautarzt. Neue Kur Kotzbrocken (anderes Fabrikat von Antibiotika), wieder über 4 Wochen.
Ja und dann nach etwa wirklich 1/2 Jahr waren die Bakterien, die auch im Brandenburger Raum jede dritte Zecke überträgt, gekillt.
Eine Impfung gegen Borreliose gibt es noch nicht, sodaß ich jedem rate, wenn er Hautveränderungen feststellt, nicht nur seinen Hausarzt, sondern einen Hautarzt sofort zu besuchen.


eko antwortete am 16.12.02 (18:18):

Ich möchte grundsätzlich sehr empfehlen, Zeckenbisse niemals auf die leichte Schulter zu nehmen. Wenn hier jemand schon 50 Zeckenstiche unbeschadet überstanden hat, sollte man das nicht als Anlass zur Verharmlosung nehmen.

In unserem Schwarzwaldverein wurde ein Forstbeamter von einer Zecke gebissen. Der Mann ( ein Baum von einem Mann !) ist heute nur noch ein bedauernswertes Wrack und musste sich frühpensionieren lassen.

Ich rate, nach jedem Waldbesuch unbedingt den ganzen Körper absuchen. Hat sich eine Zecke festgebissen, auf keinen Fall sie mit Gewalt herausreissen. Die Zecke erbricht dann ihren Speichelinhalt in das Bissloch - und die Infektion ist geschehen. Wer öfters in den Wald geht, dem empfehle ich eine spezielle Zeckenzange aus der Apotheke.

Meine Zeckenbisse sind bislang glimpflich abgelaufen, aber eine Garantie ist das nicht.

Freundliche Grüße

e k o