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THEMA:   Weihnachtsgeschichte

 7 Antwort(en).

Karl begann die Diskussion am 22.12.02 (15:01) mit folgendem Beitrag:

einmal anders, ist hier zu finden:

Internet-Tipp: /seniorentreff/de/diskussion/threads6/thread699.html


Nuxel antwortete am 22.12.02 (15:17):


Ja,lieber Karl

obgleich ich nicht glauben kann,dass Kirchenbesuche der innigsten Art und Bitten helfen werden,Machtgierige an
ihrem inhumanen zerstören-wollen und ihrer Machtbessensenheit zu hindern.

Wünschen und hoffen wir trotzdem alle!

Wie schön,könnte man sorgenlos sagen:

Friede auf Erden

wünsche ich allen

Nuxel


Felix antwortete am 22.12.02 (16:28):

DIE AKTUALISIERTE WEIHNACHTSGESCHICHTE

Vor einigen Jahren entwickelte ich mkit einer Schulklasse eine Weihnachtsgeschichte, wie sie jetzt in unserem Schulort geschehen könnte.
In vielen Sitzungen und Gruppenarbeiten entstand ein Theaterprojekt, das als Krönung dann vor wechselndem Publikum mehrmals zur Aufführung kam.
An dieser Stelle kann ich nur eine grobe Zusammenfassung des Inhaltes wiedergeben:

In der "Sonne", dem Gasthaus unseres Ortes sitzt eine Stammrunde zusammen und macht die typisch fremdenfeindlichen Sprüche, die man in diesen Kreisen so zu hören bekommt.
Da kommt ein türkisches Paar herein, eine geschwächte Frau mit Kopftuch, der Mann (von einem türkischen Jungen glänzend gespielt) mit traurigem Blick. Die Runde hört auf zu schnöden ... neugierig wird das Paar begutachtet ... und schon fallen wieder die ersten abfälligen Bemerkungen.
In gebrochenem Deutsch erkundigt sich der Mann nach einem Gastzimmer ... wird vom Wirt aber schnodderig abgewiesen. Er habe vor sei ein hergelaufenes Pack .... etc.
Einer der Runde hat aber Mitleid und läd das Paar zu sich nach Hause ein ... Im Gartenhäuschen seines Einfamilienhauses könne man notfalls für eine Nacht eine Schlafgelegenheit einrichten .. Das Paar schöpft Hoffnung. Ein gut angezogener Gast rät dem Wirt, die Fremdenpolizei einzuschalten. Andere warnen .. passt auf wir kennen den Trick .. die wollen euch beklauen etc.
Die nächste Szene spielt in der Familie des Barmherzigen. Die Familie ist voll in den Weihnachtsvorbereitungen, die Mutter schon leicht gestresst ... der Mann platzt mit seinem Ausländerpaar mitten hinein .... allgemeine Entrüstung ... du machst uns das Fest kaputt ... die Kinder fürchten die Störung des gewohnten Ablaufes .. etc. Der Vater setzt sich durch und bringt die beiden zum Gartenhaus ... etwas widerwillig zuerst helfen die Kinder und die Mutter beim Einrichten .. Mit diversen Dingen eilen sie geschäftig über die Bühne ... bringen Camping-Betten, einen Teppich, Bettzeug, Nachttischlampe Handtücher etc. mit entsprechenden Bemerkungen zum Gartenhaus .. Ein Nachbar, der im Gasthaus auch geschnödet hatte ... bringt etwas verlegen einen Petrolofen ... ein anderer Schlafsäcke etc. (Es brauchen nicht immer Hirten zu sein!)
In der nächsten Szene ist das gutbürgerliche Weihnachtsfest voll in Gange .. da stürmt der Türke mit verzweifelten Gebärden in die andächtige Stille .. und stammeld etwas von "Frau.. nix gut .. bekommen Baby ... oh Schmerzen vieles .."
Die Mutter geht mit ihm ... kommt in Eile zurück .. telefoniert hastig ihrem Hausarzt ...

Fortsetzung folgt:


Felix antwortete am 22.12.02 (17:15):

2.Teil

nächste Szene:
Der Hausarzt kommt und verschwindet im Gartenhaus ... banges Warten der Familie ... die Mutter wird vom Arzt herbeigerufen ... kommt wieder ... verschwindet mit Tüchern und Wasserbecken .. da .. Geschreih eines Neugeborenen (Tonband) ... die Mutter erzählt von der Geburt. Ein Kind ruft ... das ist ja wie in der Weihnachtsgeschichte ... Freude über die ausgelösten Gefühle etc.

nächste Szene:

Der Familienvater hat ... nach langem Hin und Her mit dem Asylsuchenden ... die Geburt bei der Behörde gemeldet und gleichzeitig ein gutes Wort für sie eingelegt. Er hat sich auch verpflichtet, die junge Familie weiterhin zu betreuen und für sie finanziell zu bürgen.

Allmählich kommen alle Mitspieler in die Schluss-Szene. Der Beamte bringt die notwendigen Papiere, die Nachbarn diverse Geschenke ... sogar der Wirt erscheint versöhnlich ... auch das junge Paar mit ihrem Säugling kommt in die freudige Runde ... gegenseitiges Begrüssen, Beschenken, Umarmen ... ein Kind ruft laut: HEUTE IST EINMAL RICHTIG WEIHNACHT!
Gemeinsames Singen ... Publikum einbeziehen ... Schlussapplaus ...

Die Aufführung beeindruckte Jung und Alt. Ich beobachtete manch feuchtes Aug, das verstohlen abgewischt wurde.
Nach einer der Aufführungen kam ein aus Osteuropa geflüchteter Vater zu mir hinter die Bühne ... umarmte mich ... und sagte offensichtlich bewegt ... das Stück habe ihn wieder an sein selbsterlebtes Schicksal erinnert ... nur habe er damals nicht das Glück gehabt ... auf solche Menschen zutreffen.

Mein persönlicher Weihnachtsspruch bleibt:

ES GIBT NICHTS GUTES ... AUSSER MAN TUT ES!


Marianne antwortete am 22.12.02 (18:30):

Braver Felix!


Fred Reinhardt antwortete am 22.12.02 (19:36):

Wie ich mir die Weihnachtsgschicht auf fränggisch deutsch so vorstell.

Am Nachmittoch warsch, nach an seer langa Marsch kam a Moo un a Fra aufm Esl des Wachs. In Hoffnung sie war, ihren Wehen sehr nah, doch ka Haus und ka Bleib war nedd da.

Im Stall senn sa nei zu die Viecher ins Heu, die Maria hat gflennt und der Josef hat gschendd. Nicht lang darauf, stand im Lich dieses Haus, wurd der Heiland geborn ganz weit drauss

A gramml ging loos, ob ganz kla oder gross, alla Leut wolltns seehn welches Wunder da gscheehn. Des Bübla lach da, glacht hats sogar, die Maria hat gschtraahlt un ihr Moo.

Für Friedn aus Ern war Geburtstach des Herrn, wurd geborn Jesu Christ der zu uns komma ist. Zur weihnachtlich Zeit für die Menschheit a Freud last uns feiern des Christkindla heut.

Friedliche Weihnachten !! Fred Reinhardt

Gschriebn 1979 und hier des ärstemal veröffenddlicht.


Tessy antwortete am 22.12.02 (20:01):

@Fred:
Des heert sich nach an Bambercher Fränggisch aan. :-))
Gruß
Tessy


schorsch antwortete am 23.12.02 (11:24):

Ob man es nun wahr haben will oder nicht: nicht nur Kinder lieben Weihnachtsgeschichten. Beispiel: Ich (kein eifriger Kirchgänger!) wurde vor einigen Jahren von unserem Pfarrer angefragt, ob ich nicht eine Weihnachtsgeschichte schreiben und dann unter dem Tannenbaum der Sonntagschulweihnacht erzählen könnte.
Ich schrieb also eine. Dann dachte ich an die vielen Erwachsenen, die ebenfalls an der Weihnachtsfeier sein würden und gewiss nicht erbaut, eine halbe Stunde lang meiner Kindergeschichte zuzuhören. Also begann ich zu streichen und zu kürzen. Schliesslich hatte die Geschichte noch eine Länge von etwa zehn Minuten.
Erwartungsvoll und mit offenen Mündern hörten die Kinder mir zu - aber auch die Erwachsenen waren mucksmäuschenstill!
Nachher sagten ein paar ZuhörerInnen zu mir: "Eine schöne Geschichte hast du erzählt - nur leider etwas zu kurz!"
Den Auftrag für die nächste Weihnachtsfeier bekam ich dann gleich vom Pfarrer - und die Geschichte wurde wunschgemäss länger!
Als dann aber der Pfarrer annahm, das gehe nun einfach so weiter, legte ich mich quer und sagte, ich möchte nicht zu einer Weihnachtsgeschichteinstitution werden......

PS. Wer die beiden Geschichten haben möchte, melde sich einfach bei mir - ich sende sie dann als Anhang.