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THEMA:   Bemerkungen von Rumsfeld

 11 Antwort(en).

Hans Feldmeier (Hafel) begann die Diskussion am 23.01.03 (19:28) mit folgendem Beitrag:

Der amerikanische Verteidigungsminister Rumsfeld hat Europa als "alt" bezeichnet!
Er hat damit auch Recht. Europa ist älter und vor allem reifer als Amerika! Das "alte" Europa sollte verhindern, daß in der Zukunft nur eine Macht entscheidet. Dann könnte vielleicht auch mal Amerika "alt" aussehen.


Marianne antwortete am 23.01.03 (19:43):

Ich bin gerne eine alte Europäerin, wenn das Wort zum Inhalt hat, dass wir Europäer es endlich vermögen, miteinander zu reden anstelle - wie Jahrhunderte gehabt- uns die Schädel einzuhauen, bezw. es zuließen, das uns die Politiker dazu trieben.

Und da ist mir dann die Meinung eines Herren Rumsfeld ziemlich wurst. Zumal wir es eh wissen, warum er so tönt. Divide et impera kennen wir hier im alten Europa auch schon seit den Tagen der Römischen Republik.


bernhard antwortete am 23.01.03 (19:45):

Die alten Römer waren gebildeter als die neuen.


Elsa Hartmann antwortete am 23.01.03 (23:10):

Ich bin eine alte Europäerin und finde nichts Schlechtes daran. Im Gegenteil, ich bin wieder stolz darauf.


Karl antwortete am 23.01.03 (23:33):

Sehr lesenswert ist der Artikel von Markus Deggerich in Spiegel Online (https://www.spiegel.de/politik/europa/0,1518,231989,00.html). Seine These: Der rüde Ton von Rumsfeld könnte die europäische Einigung vorantreiben. Anstatt zu teilen um zu herrschen, könnte es für die USA ein unerwartetes Erwachen geben.

Tatsache ist auch in meinen Augen, dass die verfehlte Cowboy-Politik der Amerikaner deutlich macht, dass sich das alte Europa auf seine Werte, Qualitäten und Erfahrungen besinnen muß. Europa muss seine Uneinigkeit überwinden, um nicht als Ganzes zum englischen Terrier der USA zu verkommen.

Europa muss der überheblichen, arroganten, blinden und rechtswidrigen amerikanischen Kanonenbootpolitik entgegentreten.

Internet-Tipp: /seniorentreff/de/php-scripts/offener_brief/offener_brief.php


Manfred Franz antwortete am 24.01.03 (07:05):

Was als Beschimpfung gedacht war, sollte uns zur Ehre gereichen. Deutschland, Frankreich, die Benelux, aber auch Italien sind nun einmal das alte, das Kern-Europa. Das von hier die Einigung des Kontinents ausging, sollte uns stolz machen. Hoffentlich geht auch von hier die Wende zur Vernunft in der Weltpolitik aus. In dem Sinne, dass wir endlich langsam erwachsen werden.
Das hat nichts mit meiner grundsätzlichen Zustimmung zur Entwaffnung (von Massenvernichtungsmitteln) für den hemmungslosen Diktator zu tun. Er hat bisher als einziger (nach dem 2.Weltkrieg) derartiges Teufelszeug eingesetzt. Das muss aber auch ohne Krieg möglich sein.


Karl antwortete am 24.01.03 (09:57):

Lesenswerte Kommentare europäischer Denker zum Eigentor von Rumsfeld.

Internet-Tipp: https://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,232044,00.html


Barbara antwortete am 24.01.03 (11:14):

Der Ursprungsartikel zu dem von Karl empfohlenen Link ist im Feuilleton der heutigen FAZ online zu lesen. Leider ist der Link zu lang zum Anklicken....

Trotzdem sehr interessant:

Internet-Tipp: Das alte Europa antwortet Herrn Rumsfeld


schorsch antwortete am 24.01.03 (11:34):

Das Eigentor von Rumsfeld: Er behauptet, nur Frankreich und Deutschland seien gegen die amerikanische Aggressionspolitik gegenüber Irak. Tatsache aber ist, dass Umfragen in allen europäischen Ländern, sogar in England, eine Mehrheit GEGEN Amerikas Ansinnen ergaben. Hoffen wir doch darauf, dass diese Einigkeit auch nach einem Irak-Debakel noch anhalten werde!


Karl antwortete am 24.01.03 (11:41):

@ Barbara
technische Seitenbemerkung: Ein langer Link wäre auch anklickbar, er ist nur ungünstig, weil der Seitenumbruch nicht mehr funktioniert. Ich versuche das jetzt hier zu reparieren. Im Politikforum ist mir dabei ein Fehler unterlaufen, aber ich bin ja noch lernfähig ;-))

Mit den besten Grüßen

Karl