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THEMA:   gleichgeschlechtig

 42 Antwort(en).

alima begann die Diskussion am 31.01.03 (22:48) mit folgendem Beitrag:

Welche Meinung habt Ihr über Lesben oder Homosexuelle, ich denke es ist ein interessantes Thema und vielseitiges Thema. Ich komme darauf, weil ich gerade eine, wie sagt man, Lespe per Mail kennengelernt habe. Selber habe ich nichts gegen diese Menschen, weil ich denke, es kann angeboren sein, angenommen sein durch Enttäuschung gegenüber dem anderem Geschlecht. Soll man diese Menschen akzepieren? oder soll man sagen, "um Himmelswillen, lass mich damit in Ruhe" Eure Meinung würde mich und bestimmt auch viel andere interessieren.


jako antwortete am 31.01.03 (22:59):

Ich habe im Laufe meines Lebens viele Homosexuelle beiden Geschlechtes kennengelernt und wunderbare Menschen unter ihnen angetroffen, also sie zu akzeptieren war nie ein Problem für mich. Und trotzdem habe ich Mühe, mich mit diesem Phänomen abzufinden. Obwohl es ja auch unter Tieren zu finden ist, empfinde ich es als naturwidrig. Aber ich rede wirklich nur über mein Empfinden. Es käme mir nie in den Sinn, einen Menschen aus diesem Grunde zu verurteilen oder ihn zu meiden. Denn letztendlich kommt es mir immer auf die inneren Werte an.


kleinella antwortete am 31.01.03 (23:17):

Vor Jahren war das ja ein großes Tabuthema und wehe, einer kam nur in den Verdacht. Dem wurde oft das Leben zur Hölle gemacht. Frauen konnten es meist besser verbergen. Inzwischen ist manches offener und freier geworden und da es sicher wirklich so ist, daß diese Menschen selbst nichts dafür können, warum soll man sie da verachten oder meiden. Ich habe mich eine Zeitlang damit beschäftigt, wie ich reagieren würde, wenn einer meiner Söhne diese Veranlagung hätte. Zum Glück hat sich das erübrigt. Aber das ist für die betroffenen Eltern sicher ein großes Problem. Doch ich denke, Toleranz und Großzügigkeit ist hier die beste Lösung.


Angelika antwortete am 31.01.03 (23:42):

Hallo Alima - zum einen denke ich, dass homosexuelle Männer oder Frauen nicht exotischer oder unanständiger oder besser sind als heterosexuelle. Es gibt unter ihnen genau so viele Spiesser und kleinkarrierte Leute wie unter Heteros - aber ohne Zweifel auch sehr schöngeistige und schöpferische Menschen. Es gibt nicht "den Schwulen" ( der Ausdruck ist salonfähig...) oder "die Lesbe" - und nichts finde ich schlimmer als eine Verallgemeinerung - so oder so.

Sie verlieben sich genau so, sie haben die selben Ängste und Probleme, sie streiten sich genau so und sie sind genau so verletzbar, verletzend, schrill oder unauffällig wie es die heterosexuellen Leute sind.

Der selbstverständliche Umgang mit der eigenen Sexualität und der aller anderen, die sich damit nicht strafbar machen, wäre sehr wünschenwert, ist aber wohl noch in weiter ferne. Aber es tut sich was:

Erstens sind die Homosexuellen weltweit durchaus sehr gut organisiert und vernetzt und haben auch den eigenen markt wohl erkannt: Es gibt inzwischen Banken, Versicherungen, Handy-Provider und Urlaubsreisen, Verlage sowie Geschäfte jeder Branche, speziell für diese "Zielgruppe" und es gibt Reiseführer für Homosexuelle, in denen neben touristischen Infos auch spezielle Tipps zu Rechtsfragen, Organisationen, Treffs , Ärzte, Anwälten, Bars und Hotels in den einzelnen Destinationen stehen. Männer gehen mit ihrer Homosexualität offener und selbstverständlicher um und für meinen Geschmack ist mir das unvermeidbare "Bekennen" ein bisschen zu exessive (so wie der Gay beim Bäcker: Hallo ich bin schwul und ich hätte gerne 3 Brötchen" - muss nicht sein, oder? )
Interessant ist auch die Entwicklung gleichgeschlechtlichr Liebe in der Literatur und der Kinodramatik - speziell wenn es um Lesben geht. Musste man sich auch in den 70ern noch Filme ansehen und Bücher lesen, in denen die Lesben(n) entweder paranoid oder kleptoman waren, zu viel tranken und irgendwann entweder im Wahn endeten oder sich entleibten, so ist doch eine erfreuliche Entwicklung zu beobachten: Lesben haben immer öfter ein Happy-End, ja sie können sogar wahnsinnig witzig sein und über sich selbst lachen. Man denke nur an Djuna Barnes oder die hinreissende Ríta Mae Brown, ihren "Rosaroten Dschungle" oder ihre detektivische Katze "Sneaky Pie" (Rita war die erste Frau von der Tennisspielerin Naratilova und schrieb auch einen Roman über sie)

Ich würde mir wünschen, dass gerade die Generation jenseits der 60 sich ein wenig mehr für das Thema interessieren würde und ohne Ressentiments auf Lesben und Schwule zugehen lernt - sie tun Euch nichts und es ist eines der grossen Vorurteile für die es sich lohnt, über den eigenen Schatten zu springen.

Angelika


mechtild antwortete am 31.01.03 (23:45):

In den meisten Beziehungen spielt Sexualität keine Rolle. (Arbeitsbeziehungen, Nachbarschaftsbeziehungen, Mitgliedschaft in Vereinen usw). Man hat halt nur mit recht wenigen Menschen sexuelle Kontakte. Deshalb ist die sexuelle Orientierung des anderen meist wichtig.
Eine Freundschaft mit einem homosexuellen Mann fand ich immer einfach und unkompliziert. Bei Frauen war mir die sexuelle Orientierung immer unwichtig, da ich kein sexuelles Interesse an Frauen.
Es gibt nette Schwule, nette Lesben und nette Heteros. Es gibt natürlich auch unsympathische Schwule, unsympathische Lesben und unsympathische Heteros. Menschen sind halt verschieden.


Felix antwortete am 31.01.03 (23:56):

Obwohl ich zufälliger Weise heterosexuell veranlagt bin ... kann ich mich sehr wohl auch in Homosexuelle hineindenken. Während der Pubertät und kurz danach habe ich auch homoerotische Erlebnisse gehabt, die ich sehr prickelnd fand und die ich nicht missen möchte.
Die übertriebenen geradezu neurotischen Abwehrreaktionen aus meinem Umfeld waren durch sture meist religiös verbrämte Fehlerziehung und kirchliche Verteufelung bedingt.
Es ist vorallem die anerzogene verlogene Scham vor der Sexualität, die widernatürlich ist und nicht die Beziehung zum gleichen Geschlecht.
Ich habe mich in meinem Leben immer wieder gegen die Diskriminierung der Homosexuellen eingesetzt obwohl ich selber nicht betroffen bin.
Wer mir mit der Natur kommen will ... ist schlecht beraten. Da gibt es praktisch alle Spielformen. Es gibt auch Arten, die ganz ohne Männchen auskommen!


henner antwortete am 01.02.03 (00:00):

bei den "alten" Griechen und Römern (da war es ziemlich normal) war das wohl kein so ausgeprägtes Thema wie in den 60iger und 70iger,n.Neuerdings flaut es zum Glück -zumindest in Deutschland- etwas ab.Es gibt in der Geschichte der Menschheit viele Themen mit "Erkenntnisprozeß",die sogar soweit gehen -was früher mal verboten war ,wurde später erlaubt und noch später zur Pflicht bzw. zum allgemeinen Standard.,,,und solange von mir weder das Eine noch das Andere zwingend verlangt wird
ist es mir gleichgültig wie Andere dies handhaben.,


henner antwortete am 01.02.03 (00:00):

bei den "alten" Griechen und Römern (da war es ziemlich normal) war das wohl kein so ausgeprägtes Thema wie in den 60iger und 70iger,n.Neuerdings flaut es zum Glück -zumindest in Deutschland- etwas ab.Es gibt in der Geschichte der Menschheit viele Themen mit "Erkenntnisprozeß",die sogar soweit gehen -was früher mal verboten war ,wurde später erlaubt und noch später zur Pflicht bzw. zum allgemeinen Standard.,,,und solange von mir weder das Eine noch das Andere zwingend verlangt wird
ist es mir gleichgültig wie Andere dies handhaben.,


Barbara antwortete am 01.02.03 (00:01):

Ich habe nie verstanden, was mich die Sexualität eines anderen Menschen angeht. Berühren tut mich das doch nur, wenn ich mit ihm intim werden möchte.

Ob nun Herr Müller aus dem Nachbarhaus mit Frau Müller zusammenlebt oder mit Herrn Meier, tangiert mich doch überhaupt nicht. Bei weiblichen Partnern natürlich ebenso.

Zu homosexuellen Männern (z.B. Kollegen) hatte ich meistens ein besonders gutes Verhältnis. Sie waren stets gute, sehr empfindsame Gesprächspartner und rücksichtsvolle Kollegen. Außerdem war es angenehm, dass sie nichts von einem wollten....

Die besten Lehrer meiner Kinder waren homosexuell. Ich erinnere mich an schlimme Elternabende, auf denen Eltern von der Angst um ihre Kinder sprachen. Ich konnte das nicht nachvollziehen, denn warum sollte sich jemand, der einen gleichgeschlechtlichen Partner hat, einem Kind unsittlich nähern. Das gleiche könnte man schließlich jedem Lehrer unterstellen.

Ich hoffe, dass die Zeiten, in denen man diese Menschen diskriminierte, endgültig vorbei sind.
Sie sind so veranlagt, wie sie eben sind, und das ist auch gut so......


Angelika antwortete am 01.02.03 (00:02):

wenn ich einmal ein ganz entspanntes, spannendes Wochenende vebringen möchte, dann treffe ich mich mit Markus. Markus ist 37 Jahre alt und wir kennen uns seit seinem zweiten Geburtstag. Ihn zu besuchen oder zu besuch zu haben ist ein Ereignis - Markus sieht gut aus, ist sehr gepflegt und kleidet sich dezent. Wenn wir in ein Restaurant gehen, ist er ein aufmerksamer Begleiter, er kennt sich mit Weinen aus und er ist ein charmanter Tischgenosse. Ich liebe seine Tischmanieren - und welches Thema es auch sein mag - mit Markus kann ich im gleichen distinguierten Ton über die Hamlet-Inszenierung von Schlingensiefen plaudern, über das Weltgeschehen, über den neuesten Klatsch oder die Liebe oder Sex. Er wird nicht verlegen, wenn ich ihn zB erzähle, dass mei Patensohn eine Vorhautverengung hat und operiert werden muss, er ist mitfühlend, wenn ich von meiner verstorbenen Katze rede und er hat auch einen sicheren Geschmack, wenn ich ihn um Rat in Sachen Mode, Kosmetik oder Frisur bitte. Mit ihm kann ich auch unendlich albern sein und herumblödeln und genau so gut kann ich mich in seinen Armen ausheulen udn darf auch so richtig ratlos und hilflos sein. ja - und er vertraut mir und ich bin glücklich, ihm die Schwester sein zu dürfen, die er nie hatte. Was täte ich ohne diesen wundervollen, schwulen Markus - ich wünschte jeder Frau so einen Freund.


Medea. antwortete am 01.02.03 (08:12):

@ Angelika

Wenn Du "Sneaky Pie" erwähnst, darf natürlich "Mrs. Murphy", die Corgie-Hündin, nicht fehlen. :-)
Mir haben die Romane von Rita Mae Brown viel Freude gemacht, da war von Verklemmung nichts zu spüren.
Eine meiner Freundinnen, drei Söhne, hat sich nach einer großen Enttäuschung von ihrem Mann getrennt und lebt nunmehr seit vielen Jahren mit einer Partnerin zusammen. Für uns alle (auch für die Jungs) ist das völlig "normal", sie hat sich ja dadurch für uns nicht verändert. Sie ist uns genauso "mit Partnerin" willkommen wie vorzeiten "mit Ehemann" :-))
@ Felix
Als ca. 13jährige habe ich mit meiner auf Besuch weilenden Cousine in einem Bett geschlafen - wir wußten beide nicht so recht, warum es so schön war, wenn wir uns berührten - es kribbelte so angenehm. "Lesbisch" sind wir deswegen aber beide nicht geworden :-)

Medea.


Felix antwortete am 01.02.03 (11:09):

Leider spielen auch Kirchen eine unrühmliche Rolle bei der Diskriminierung abweichender Sexualveranlagungen. Ihre neurotisierende Sexualfeindlichkeit macht eine unverkrampfte Haltung den Homosexuellen oder Transsexuellen gegenüber fast unmöglich.
So habe ich in den heutigen Nachrichten vernommen, der Papst verbanne alle Transsexuellen vom Priesteramt!
Ein anderes Kapitel wären dann aber die zahlreichen homosexuellen und pädophilen Priester, die ihr Amt schamlos für ihre Befriedigung auszunützen wissen. Lange wurden bekanntgewordene Missetäter von der Kurie verdeckt und ihre Schandtaten unter den kirchlichen Teppich gekehrt!

Jetzt wird sich dann wieder der selbsternannte "Grossinquisitor" dieses Forums melden und mir vorwerfen, ich würde jede Gelegenheit wahrnehmen, die Kirche schlecht zu machen ... Das brauche ich ja gar nicht ... das macht sie ganz von alleine!


Angelika antwortete am 01.02.03 (11:40):

Ohja Medea. - und dann ist da noch der Hund Tee Tucker! Herrlich, ich habe grad den katzenkrimi "Ruhe in Fetzen" gelesen und mich vor Lachen in die Ecke geschmissen :-)
Rita mae Brown ist wirklich eine phantastische Schriftstellerin.

Ich kenne auch einige gleichgeschlechtliche Paare, vor allem Frauen, die mit ihren Kindern zusammen leben und die ohne Hass ihr Leben "männerfrei" gemacht haben. Nach eigener Auskunft (beide lebten vorher mit Männern) sei es ihnen wie Schuppen von den Augen gefallen, unter welchen konventionellen Zwängen und anerzogenen "Lebensmuster" sie da bisher gelebt hatten - und sich nun als "Lesben" tatsächlich auch dem offnen und widmen konnten, was ihnen wirklich als erstrebenswertes "Lebensmodel" vorschwebte.

@Felix: Ohja, da sprichst Du aber was an .... immerhin gibt es einige Pfarrer beider Konfessionen, die dem Thema offen, liberal und solidarisch gegenüber stehen - ja und dann sind da noch die "Bibelkreise" in denen gläubige Männer versuchen, mit ihrer "Sünde" fertig zu werden - man stelle sich vor, im 21. Jahrhundert liebt ein gläubiger Christ Männer und ist davon überzeugt, er lebe in Sünde und wäre pervers und nun bettelt er bei seiner Kirche, sie möge ihn heilen .. es ist zum Erbrechen traurig.

Wen es interessiert, der möge meinem Link hier folgen: Zu lesen ist ein öffentlicher Brief eines Homisexuellen den Ökumenischen Arbeitskreis "Homosexuelle und Kirche" HuK) in dem er seinen Austritt aus diesem kreis begründet, dem er lange angehörte. Auszug: "Die christlichen Kirchen beanspruchen für sich, über ein göttlich offenbartes Wissen über die Menschen und ihr Leben zu verfügen. Daraus leiten sie Anweisungen bezüglich der menschlichen Gemeinschaft und jene Normen ab, welche das Zusammenleben der Menschen einer von "Gott" vorgegebenen Regulation unterwerfen...."

Internet-Tipp: https://www.humanist.de/religion/huk.html


Nuxel antwortete am 01.02.03 (15:07):

Es ist mir so gleichgültig,wie Ihr so grosszügig dieses doch wohl immer noch etwas "heikle Thema"angeht.......
ICH würde mich niemals von einem gleichgeschlechtlichen
Menschen "berühren"lassen!!!!!!!
Weder,psychisch,noch physisch......
ich BIN FRAU und war und bin es 100%
habe soeben eine "lesbische" Freundin durch Tod verloren!

Ich trauer sehr,obwohl ich ihre Empfindungswelt NIE
nachempfinden konnte!








Felix antwortete am 01.02.03 (15:37):

Hallo Nuxel...

ich kann deine Worte ...

" ..Es ist mir so gleichgültig,wie Ihr so grosszügig dieses doch wohl immer noch etwas "heikle Thema"angeht......."

.. ganz einfach nicht verstehen.

- Sind homosexuelle Beziehungen für dich einfach kein Thema... weil du solche Beziehung für selbstverständlich anschaust ... oder möchtest du einfach nicht darüber reden?

- Oder sind unsere Meinungen dir gleichgültig, weil du selber schon gut genug weisst, was du davon denken sollst?

Ich kann mir nicht vorstellen, dass du andern Meinungen gegenüber so überheblich sein könntest.
Bitte kläre das Missverständnis auf!


alima antwortete am 01.02.03 (15:57):

@ Nuxel
- ICH würde mich niemals von einem gleichgeschlechtlichen
Menschen "berühren"lassen!!!!!!!
Weder,psychisch,noch physisch......
ich BIN FRAU und war und bin es 100%
habe soeben eine "lesbische" Freundin durch Tod verloren!

Das versteh ich nicht, eine lesbische Freundin? und hat sie dir NIE "guten Tag" gesagt und die Hand gereicht?
Entweder hab ich dich falsch verstanden oder du hast dich falsch ausgedrückt. Würde mich ja mal interessieren.

An alle anderen mein Dank wie gut mit dem Thema umgegangen wird.


Angelika antwortete am 01.02.03 (16:08):

William Shakespeare, Oscar Wilde, Lord Byron, Benjamin Britten, Walt Whitman, Jean Cocteau, Leonardo Da Vinci, Anthony Perkins, Andy Warhol, Alexander der Große, Hans Christian Anderson, Leonard Bernstein, James Dean, Rainer Werner Fassbinder, Rex Gildo, Gustav Gründgens, Rock Hudson, Papst Julius II., Ludwig II. von Bayern, Klaus Mann, Freddie Mercury, Rudolf Nurejew, Pier Paolo Pasolini, Peter Tschaikowsky, Tennessee Williams, Pedro Almovada, Virginia Woolf, James Baldwin, Sappho, Gertrude Stein, Marlene Dietrich, Martina Navratilova, Hella von Sinnen, Alfred Biolek, Hape Kerkeling, Charlotte von Mahlsdorf, Elton John, Rita Mae Brown, Greta Garbo, Marla Glen, Patricia Highsmith, Käthe Kollwitz, Selma Lagerlöf, Erika Mann, Gianna Nannini, Martina Navratilova, Eleanor Roosevelt, Claire Waldoff, Jürgen Domian, Wolfgang Joop, Calvin Klein, Thomas Mann, Ernie Reinhardt (Lilo Wanders), Rio Reiser, Musiker, Wilhelm Wieben, Werner Veigt, Sir Lawrence von Arabien, Florence Nightingale, Georg Friedrich Händel, Richard Löwenherz, und und und....die Reihe ist bunt zusammen gewürfelt und die PolitikerInnen und WissenschaftlerInnen fehlen noch ... die Welt wäre ärmer ohne diese Lesben, Schwulen und Bi-Sexuellen - finde ich.


UrsulaB antwortete am 01.02.03 (16:16):

Hallo Nuxel,

was meinst Du, wenn Du schreibst:

"ICH würde mich niemals von einem gleichgeschlechtlichen
Menschen "berühren"lassen!!!!!!!
Weder,psychisch,noch physisch......
ich BIN FRAU und war und bin es 100% ... "

Diese Aussage verstehe ich weder sprachlich, noch inhaltlich. Hat schon einmal eine lesbische Frau versucht, Dich zu vergewaltigen?

Und was hast Du früher in Deinem Beruf gemacht? Im Krankenhaus kann man körperliche und auch seelische Nähe doch gar nicht vermeiden. Hast Du die Pflege von Menschen mit homosexuellen Neigungen verweigert?? ...

Ich habe es in meinem Leben insgesamt dreimal erlebt, dass sich eine lesbische Frau in mich verliebt hat, mit der ich beruflich zu tun hatte (1977 und Mitte der achtziger Jahre).Na und? - meine Heterosexualität hat darunter bestimmt nicht gelitten ;-)!

Es war damals nur etwas mühsam und irgendwie auch tragisch, weil eine dieser Frauen in ihrem Wunschdenken sehr ausdauernd versuchte, mich davon zu überzeugen, dass ich meine "wahren Neigungen" selbst nur noch nicht erkannt hätte ...

Trotzdem war auch das kein echtes Problem für mich, warum auch?!
Schließlich ist es (v.a. in bestimmten Berufen) nicht immer zu vermeiden, dass sich auch Menschen des anderen Geschlechtes verlieben, und ihre Gefühle nicht erwidert werden (habe ich auch mehrmals erlebt) - c'est la vie ;-))!

Viele Grüße
Ursula


Nuxel antwortete am 01.02.03 (16:34):

@Alima

natürlich meinte ich mit meinen Worten,dass ich niemals eine -intime- Berührung zugelassen hätte.!
Dass ich um die verstorbene "lesbische" Freundin trauer,sehr sogar!,ist Ausdruck dafür,dass man auch Andersdenkenden und Andersempfindenden Achtung und Freundschaft schenken kann,ohne in ihre Gefühlswelt eintauchen zu müssen,oder ein "Werturteil" abzugeben.
Ich kann nur für mich --absolut für mich-- diese Empfindungen nicht akzeptieren und nachvollziehen.


Nuxel antwortete am 01.02.03 (16:46):

@UrsulaB
was ich Alima antwortete,gilt auch für Deine Fragen!
NATÜRLICH
würde ich NIEMALS einem Menschen meine Hilfe oder seelischen Beistand versagen,der eine andere Empfindungswelt,Hautfarbe oder Religion sein eigen nennt!!!
Ich muss deshalb aber doch nicht genauso empfinden,denken oder sein?????!
Ich habe stets -human- empfunden und gehandelt,ohne andere wissentlich zu verletzen!
Ich lasse mir mein ethisches Empfinden weder vorschreiben,noch anzweifeln!
Ich behaupte ja nicht,"deshalb" besser zu sein,als andere!
Ich lebe und empfinde so,wie es mir von Natur aus zugedacht wurde,und das sehr gerne!


Barbara antwortete am 01.02.03 (17:19):

Liebe Nuxel,

ich finde es gut, dass Du Deine oben geäußerte Einstellung nun deutlicher erklärt hast, denn auch ich konnte mir unter "gleichgeschlechtlicher psychischer Berührung" nichts vorstellen.

Nun sehe ich, dass wir praktisch kaum auseinander liegen. Ich habe gesagt, dass mich die Sexualität eines anderen doch überhaupt nichts angeht. Wie wir mit unserer eigenen Sexualität umgehen, ist allein unsere Sache.

Ich finde es gut, dass Du einen kritischen Beitrag geschrieben hast, denn weitaus einfacher ist es ja, auf der Welle der Masse mitzuschwimmen. Hier lauthals Toleranz zu bekunden ist das Eine, sie zu leben das Andere.


alima antwortete am 01.02.03 (17:26):

Na also, und schon ist ein Missverständnis aus der Welt geschaffen.
Eigentlich wundert mich ja, dass soviel positive Resonanz dieser Beitrag hervorgerufen hat. Ich empfinde das als sehr gut, denn früher war das ja mal anders. Da kann man doch wieder sehen, das sich die Welt der Gedanken doch weiterentwickelt hat.
Meine Eltern wären vor 20 Jahren in Ohnmacht gefallen, wenn jemand solch Thema angesprochen hätte.
Die Toleranz ist gewachsen, denn sind wir im Prinzip nicht alle gleich? Wir sind Menschen und sollten auch in verschiedenen sexualverhalten Mensch bleiben.


wuli antwortete am 01.02.03 (17:54):

gleichgeschlechtig
für mich kein Thema in der Hinsicht, daß jene Leute mir genaus so symphatisch bzw. unsymphatisch wie andere auch sein können. Ich staune dabei hier nur, daß ihr (wir, die doch mehr oder weniger ältere Generation) auch so locker mir dem Thema umgeht. Auch ich hab in der Vergangenheit schon öfters die Feststellung gemacht, daß diese Leute viel einfühlsamer sind!


Nuxel antwortete am 01.02.03 (22:56):

@Felix

habe erst jetzt -beim nachlesen-Deine an mich gerichteten Fragen gesehen,und denke,sie sind mit meinen nachfolgenden Beiträgen beantwortet.Oder?
Weder sind mir andere Menschen oder Ansichten gleichgültig,noch bin ich "überheblich" wie Du erfragst.

Ich denke,wie der alte Fritz:jeder soll nach seiner eigenen Fasson selig werden.


Natschi antwortete am 01.02.03 (23:48):

Es ist eine herrliche Sache, mit einem homosexuellen Mann im Bett zu liegen, kuscheln, über Gott und die Welt zu debattieren und rumzualbern.
Es ist eben ,außer Sex, alles erlaubt.
Meine liebsten und besten Freunde sind schwul , einer hat mich vor zwei Jahren sogar zur Oma gemacht.(künstliche Befruchtung/ Mutter Lesbe)
Selbstverständlich verstehen sich meine Freunde auch mit meinem Partner super.
Mein Kollegenkreis besteht aus 70% gleichgeschlechtlicher Menschen, worunter sich, wie überall, verschiedene Charaktere befinden.
Und daß nicht nur der Berliner Bürgermeister homosexuell ist, weiß in Hamburg auch jeder.


schorsch antwortete am 02.02.03 (10:39):

Trotzdem ich als kleiner Bub von einem bisexuellen Cousin vergewaltigt wurde, habe ich zur Sexualität ein unverkrampftes Verhältnis aufbauen können und bin rein hetero geworden. Ich kenne einige Schwule. Sie sind allesamt herrliche, feinfühlige und an Vielem interessierte Typen. Und genau wie wir Heteros leiden auch sie unter Liebeskummer.

Hier ein Witzchen (Wer keine mag, soll bitte nicht lesen!)

Sitzen sich zwei Fremde im Bahnwagen gegenüber. A möchte mit B ein Gespräch beginnen und fragt ihn: "Wissen Sie, wieviele Schwule es in unserem Lande gibt?"
"Nein...."
"Eben viel zu wenige", lächelt A und fährt B. liebevoll übers Haar.....


Angelika antwortete am 02.02.03 (11:09):

Natschi: Ohja, dem kann ich nur zustimmen! Ich habe 1 Jahr mit einem schwulen Freund zusammen mitten in FFM gewohnt - er wurde immr eifersüchtig, wenn ich einen "anderen Mann" öfter als 2x traf - und sagte dann immer "Sex kannst Du haben, mit wem Du willst - aber für die Liebe bin ich da! Was verliebst Du Dich auch immer in andere Kerle und dann kommst Du wieder zu mir und heulst dich aus!" Das war zwar humorvoll gesagt aber er war schon ziemlich eifersüchtig :-)


Gitti antwortete am 02.02.03 (17:57):

ich hätte mich auch gefreut so einen Freund zu haben wie
Markus (Angelika) Ausserdem habe ich gelesen, das es sich
schon im Mutterleib entscheidet ob man Hetero oder Schwul
veranlagt wird.


Felix antwortete am 02.02.03 (19:13):

Hallo Gitti ...

mit den Erklärungsversuchen für das Zustandekommen einer homosexuellen Zuneigung ist es so eine Sache. Im Prinzip sind zwei Begründungstypen zu unterscheiden ...die H. ist angeboren oder erworben.
Zur Zeit gibt es keine Theorie, die nicht umstritten wäre.

Hier und an vielen andern Stellen erkennst du die Problematik.

<https://www.wien.gv.at/queerwien/theor.htm>

Internet-Tipp: https://www.wien.gv.at/queerwien/theor.htm


e k o antwortete am 04.02.03 (23:28):

So manches in den Beiträgen kommt mir doch ein bisschen arg übertrieben liberal vor. Offensichtlich will sich niemand nachsagen lassen, dass er in der Frage der gleichgeschlechtlichen Beziehungen Probleme habe.

Ich gebe zu, dass es mich schon "komisch" berührt, wenn ich mitbekomme, dieser sei "schwul" oder jene eine "Lesbe" (allein diese Bezeichnungen empfinde ich als Diskriminierung!)

Es berührt mich deshalb "komisch", weil ich mich nicht in die Welt solcher Menschen hineinversetzen kann. Ich vermag nicht nachzufühlen, was da vor sich geht. Und deshalb ist mir das auch ein bisschen unheimlich. Gebe ich offen zu.

Das heißt aber nicht, dass ich diese Leute verurteilen würde. Nur wird mir ihre Welt immer fremd bleiben und ich denke, so ergeht es auch Nuxel.

Man sollte deshalb nicht so tun, als sei dies "kein Thema" und sollte sich nicht so gebärden, als sei es das Selbstverständlichste von der Welt.

Ich habe damit ein Problem, aber damit muss ich selbst fertig werden und darf diese Menschen nicht verurteilen wollen.


Barbara antwortete am 04.02.03 (23:49):

eko,

was für Dich ein Problem ist, muss für andere noch lange keins sein.....

Unterstell doch nicht Leuten etwas, die Du gar nicht kennst.... mit Worten wie:

>>Offensichtlich will sich niemand nachsagen lassen, dass er in der Frage der gleichgeschlechtlichen Beziehungen Probleme habe.<<


Angelika antwortete am 05.02.03 (00:09):

e k o: bei Schwulen und Lesben selbst sind diese Bezeichnungen absolut salonfähig - schon aus Protest gegen die einstmals herabwürdigende bedeutung. Nur weil Du oder andere eben NICHT mit dem Thema klar kommen, können andere es allemal. Guck Dir zB mal die Seite von "ILSE" der "Initiative lesbischer und schwuler Eltern e.V." an - und informiere Dich dort ein wenig. Besonders der Link "Recht und Unrecht" dürfte manchen interessieren. Der Rechtsratgeber ist von der der "Bundesarbeitsgemeinschaft Schwule Juristen" (hic!) zusammengestellt worden.

Internet-Tipp: https://www.lsvd.de/ilse/links/links.shtml


Felix antwortete am 05.02.03 (00:22):

Die sexuellen Neigungen und Vorlieben anderer sind oft nicht nachvollziebar. Dies gilt selbstverständlich auch für heterosexuelle Beziehungen.
Es gibt doch Menschen ... ob Männchen oder Weibchen ... mit denen ihr euch körperliche Zärtlichkeiten ... oder mehr ... mit dem besten Willen nicht vorstellen könnt. Im Gegenteil ... Ekelgefühle kommen dabei auf.
Trotzdem begreife und toleriere ich, dass das nicht für alle so sein muss!
Weshalb ist das zu liberal ... e k o ?


katharina antwortete am 05.02.03 (07:34):

"es sind nicht alle frei
die ihrer ketten spotten"

das ist eines meiner lieblingszitate (aus lessing: nathan der weise). und ich denke, dass eko in etwa das gemeint hat.
ich empfinde nachvollziehbar und redlich, wenn sie schreibt,
"ich gebe zu, dass es mich schon "komisch" berührt, wenn ich mitbekomme, dieser sei "schwul" oder jene
eine "Lesbe"."
schließlich hat nicht jeder heterosexuelle in einer wg mit einem schwulen gelebt oder hat gar das bett mit ihm geteilt.

im übrigen glaube ich weder, dass homosexualität einen menschen schlechter macht, noch dass es ihn veredelt.

mit grüßen
katharina


pilli antwortete am 05.02.03 (08:05):

tja eko...deine probleme entstehen gerne, wenn frau oder mann eigentlich viel lieber...nur...und ob...?

bist du dir sicher heterosexuell zu sein ?

deine diskussionsbeiträge im ST zeigen gut, daß deine sichtweise, wenn auch mit nachdruck anderer forenteilnehmer :.-), oft sehr unterschiedliche standpunkte aufweist :-)...

nur mal so als anregung gedacht...:-)


katharina antwortete am 05.02.03 (08:28):

"tja eko...deine probleme entstehen gerne, wenn frau oder mann eigentlich viel lieber...nur...und ob...?
bist du dir sicher heterosexuell zu sein ?"

tja, da haben wir mal wieder eine unterstellung marke pilli.

da wird es dann natürlich schon sehr schwierig, etwas differenzierter zu diskutieren, wenn alles, das weder heroisierende schwulengeschichte, noch lupenreines schwulesindsuper-bekenntnis ist, als versteckte homosexualität interpretiert wird. (wobei ich ganz und gar nicht alle beiträge dieses ordners in diese kategorien einreihen möchte!)

davon, dass das ein untergriffiger, distanzloser diskussionsstil ist, mal ganz zu schweigen.

ich halte immer noch mehr davon, über schwierigkeiten zu reden, als einander seine vorurteilsfreiheit und unendliche toleranz zu bestätigen.

katharina


Karl antwortete am 05.02.03 (09:24):

Wenn alle, die ein Problem haben, so wie Eko sagen würden "Ich habe damit ein Problem, aber damit muss ich selbst fertig werden und darf diese Menschen nicht verurteilen wollen." und danach handeln würden, wäre doch wirklich bereits viel gewonnen!

Mit freundlichen Grüßen

Karl


Simba antwortete am 05.02.03 (10:08):

Ich werde nie den angewiderten und verächtlichen Gesichsausdruck meines Vaters vergessen, als ich ihn fragte was Homosexualität sei. ( Ich hatte dieses Wort in einer Zeitung aufgeschnappt.) Als er mir sagte, so würde die Liebe unter Männern bezeichnet, dachte ich mir das müsse ganz was schreckliches sein und schlich mich wie ein geprügelter Hund weg. Von da an wagte ich meinen Vater nicht mehr um irgendwas zu fragen, weil ich Angst hatte ihn wieder zu verärgern.Aufklärung gab es ja damals noch nicht im Elternhaus, die holten wir später dann bei "Bravo" nach. Es brauchte jedoch lange Zeit bis ich das was ich in meiner Kindheit über Homosexualität erfahren hatte wegstecken und mir mein eigenes Bild über diese Menschen machen konnte. Ich hatte homosexuelle Kollegen und auch Kunden. Ich unterhalte mich sehr gerne mit ihnen, weil sie in ihren Ansichten und Empfindungen uns Frauen doch näher sind, als "normale" Männer :-)


pilli antwortete am 05.02.03 (10:10):

auf welcher stufe der leiter stehe ich eigentlich, wenn ich mit dem wort"Toleranz" sehr große probleme habe ?

wenn ich toleriere, dann erklärt mir das Femdwörterbuch des Duden, daß ich "zulasse" oder "gelten lasse" obwohl es nicht den eigenen wertvorstellungen entspricht.

nein, ich bin nicht tolerant!

"In der Leutseligkeit ist nichts von Menschenhaß, aber eben darum allzuviel von Menschenverachtung"
(Friedrich Nietzsche)


Karl antwortete am 05.02.03 (14:50):

Hallo Pilli,
es ist doch nichts dadurch gewonnen, dass wir Menschen wegbeissen, die sich hier outen und sagen, dass sie mit der Homosexualität bei anderen ein Problem haben. Ich halte Ekos Worte für sehr ehrlich. Da er sie kombiniert mit der Einsicht, dass dies sein Problem sei, mit dem er fertig werden müsse, ohne die anderen zu verurteilen, könnte dies der Beginn einer wirklich fruchtbaren Diskussion sein. Solch eine inhaltlich sinnvolle Diskussion sollte nicht mit Totschlagargumenten abgewürgt werden.
Es ist doch eine Tatsache, dass viele Menschen so empfinden wie Eko und deshalb sollte über die Ursachen hierfür diskutiert werden und auch darüber, warum sich sich die Einstellung den Homosexuellen gegenüber in der Gesellschaft trotzdem gewandelt hat (zum Positiveren). Wenn wir die Diskussion um die vorhandenen Vorurteile tabuisieren, können wir sie nicht wirklich überwinden.
Simba hat einen wichtigen Grund genannt, warum manche Menschen einen fest eingebauten Widerwillen bei der Vorstellung homosexueller Liebe empfinden. Früh in der Kindheit ist den meisten bereits dieser Widerwille und "Ekel" anerzogen worden. Manch einer kann gegen diese frühkindlichen Prägungen mit dem Kopf kaum noch an. Ich denke, dass Eko sich in diese Richtung äußern wollte. Anstatt ihn zu verdammen, sollte man versuchen diese Denkstrukturen mit ihm zu diskutieren; denn in der Bewusstmachung der Ursachen für ein Problem liegt oft die Lösung desselben.
MfG Karl


henner antwortete am 05.02.03 (18:14):

Von 1935 bis 1945 kamen zehntausende Männer wegen ihrer Homosexualität ins Konzentrationslager nach dem damaligen � 175 StGB. nur die wenigsten überlebten dies.
Der � 175 StGB blieb in der Bundesrepublik in der Nazifassung von 1935 bis zum Jahre 1969 unverändert in Kraft und ist erst 1993 im Zuge der deutschen Einheit endgültig abgeschafft worden.Da kann ich nur feststellen,daß selten in unserer Vergangenheit eine durch den Gesetzgeber ,die Regierung,das Umfeld-wie Elternhaus und Schule-usw .erzeugte Einstellung der übergrossen Mehrheit wie die gegenüber den Homosexuellen ,in so kurzer Zeit (nicht mal 2 Generationen) fast auf den Kopf gestellt wird.Der Prozentsatz jener aus meiner Generation ,die da noch etwas difuse Probleme mit der Inneren Überzeugung haben wird sich hoffentlich bald drastisch reduzieren.Trotzdem gebe ich der Hoffnung Ausdruck: es möchte nicht zur Pflicht werden.,bzw ins Gegenteil umschlagen.


maggy antwortete am 05.02.03 (23:14):

......es gibt Menschen, die können einfach nicht anders, sie haben keinen guten Ton in ihren Beiträgen. Wie heißt es so schön: Man kann niemanden ändern, das kann nur jeder bei sich selbst! Und das auch nur, wenn er/sie es will !!
- das wollte ich mal eben loswerden -

Zum Thema "gleichgeschlechtlich" hatte ich folgendes Erlebnis: Vor einigen Jahren - ich hatte gerade wieder eine Wohnung vermietet, kam eine wesentlich jüngere Frau auf mich zu und bat mich, ein Gespräch unter 4 Augen führen zu dürfen. Sie hatte vor 2 Wochen ihren Ehemann verloren, beide waren langjährige Mieter von mir. In dem Gespräch teilte sie mir mit, dass sie in mich verliebt sei und zwar schon seit einiger Zeit. Ich war sprachlos. Erstens bin ich selbst verheiratet und sie war es ja auch gewesen. Resultierend aus dieser Tatsache konnte ich mir ihre Neigung nicht erklären. Das Ganze hat mich damals sehr nachdenklich gemacht. Ich fand die Offenheit der jungen Frau bewunderswert, konnte aber mit dem Ganzen nicht umgehen. Ich habe dann später mit ihr noch etliche Gespräche geführt und heute lebt sie mit einer gleichaltrigen Frau glücklich zusammen.

Ich denke mal, jeder Mensch soll leben, wie er/sie möchte. Allerdings kann auch ich mich nicht in die Gefühlswelt gleichgeschlechtlicher Menschen hineinversetzen.


pilli antwortete am 06.02.03 (03:13):

hi Karl

ich habe nicht beabsichtigt, Eko "wegzubeissen" ganz im gegenteil :-) gab er doch anlass, daß ich mich einiger gespräche mit guten freunden und auch innerhalb des familienkreises erinnerte. da war sehr oft die rede davon, wie mann oder frau vehement mit verdrängung und agressiver abwehr eine annäherung an diese möglickeit erst garnicht zuliessen und auch die frühpubertären erfahrungen sehr gerne in die verschiedenen dunkelzonen verlagerten.

ich habe manchmal darüber nachgedacht, was Phyllis Chesler in ihrem buch "Über Männer" erschienen in der sachbuchreihe bei rororo "nach der befragung von hunderten von männlichen interview-partnern, die sie nach ihren gedanken, gefühlen, erinnerungen und wünschen" schrieb. der begriff "verdeckte schwule" steht für diese zerrissenheit.

natürlich habe ich damit nicht eko gemeint und auch nicht angenommen, daß es so sein müßte :-) die frage und es war eine frage und keine annahme; bietet vielleicht auch eine diskussionsmöglichkeit, dachte ich zumindest.

nun ich habe gelesen, daß nach einer studie von A.C. Kinsey nur 50% aller männer heterosexuell sein sollen. 13% sind homosexuell und 37% zeigen bisexuelle neigungen. wenn es da weitere studien gibt würden mich diese ergebnisse sehr interessieren.

auch ekos ansatz, daß er nicht vermag, nachzufühlen, was da vor sich geht, ist bestimmt diskussionsfähig und sei es nur, daß vielleicht aufgrund von vergleichen zu heterosexuellen praktiken bewußt wird, "da ist ja garnicht soviel anders" :-) bewußt nenne ich keine beispiele um nicht wieder einen sturm im ST zu provozieren...nur eines darf an dieser stelle gesagt sein:

hier wie dort ist ein "Freier" derjenige, der für sex zahlt.

daß homosexualität biologische ursachen hat, wirst du uns karl viel besser erklären können, einige indizien sprechen dafür. und ob es natürlich oder unnatürlich ist kann mann und frau im Amsterdamer Zoo "Artis", wie ich heute auf einer webseite las, selbst studieren.

ich zitiere:
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Affen, Gänse, Gorillas, Rosa Flamingos, Elefanten und andere Tiere darf man beim oralsex mit allem drum und dran zuschauen.
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siehe auch hierzu den link im internet-tipp

die von henner eingebrachte überlegung,die difusen probleme mit der inneren überzeugung erklären sich auch aus der starren haltung der kirchen, die meiner meinung nach nicht mehr haltbar ist.

Chesler schreibt dazu in den Spiegelungen aus den Garten Eden:

"Katholische Kindheit, verkrampfte Körper,
schweigende Münder, Jungen lernten früh die
verbotene Messe der Masturbation zu
zelebrieren. Die Kirchenväter bestraften
gnadenlos alles, was sie in Versuchung brachte.
Frauen wurden im Feuer der Inquisition
verbrannt; ungläubige Türken starben in voller
Schönheit durch das Schwert christlicher Begierde."

Internet-Tipp: https://gay.singles.de/info/vorurteile/