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THEMA:   17jährige ans Steuer ?

 8 Antwort(en).

Medea begann die Diskussion am 01.02.03 (09:47) mit folgendem Beitrag:

Der Verkehrsgerichtstag in Goslar sprach sich gestern für die umgehende Einführung eines Modellversuchs zum begleiteten Fahren aus. Damit rückt der "Führerschein mit 17" näher. Fahranfänger verursachen jedes Jahr ca. 22.000 Tote und Schwerverletzte - es besteht also Handlungsbedarf. Um die Sicherheit auf unseren Straßen zu erhöhen, wäre es in jedem Fall ein Versuch wert, die Jugendlichen langsam und unter Aufsicht an den Straßenverkehr heranzuführen. Wie denken Sie darüber?


Angelika antwortete am 01.02.03 (11:08):

So wird es in Canada und den USA schon seit Jahren praktiziert (ab 16) - die Überlegung ist sicher nicht schlecht, man müsste sich mal die Unfallstatistiken aus den o.g. Ländern ansehen.


Doris R. antwortete am 02.02.03 (02:20):

Statistik habe ich im Moment nicht, aber die Unfallraten bei Jugendlichen zwischen 16 und 25 sind sehr hoch. In der Provinz British Columbia (Kanada) gibt es jetzt einen Führerschein auf 3 Jahre Probezeit. Im hinteren Fenster des Autos ist ein grünes Schild mit "N" (new, neu) angebracht. Wenn andere Fahrer beobachten, dass ein so gekennzeichneter Fahrer verkehrswidrig fährt, kann er von ihnen angezeigt werden.


Marianne antwortete am 02.02.03 (08:38):

Bei uns in Austria gibt es solche Führerscheine. Die Jungendlichen müssen aber vorher viele Stunden mit einem Erwachsenen gefahren sein ( Nachweis ist zu erbringen).Dann dürfen sie den begehrten Schein machen.

Das wird vor allem in ländlichen Gebieten ausgenutzt, wo diese Jugendlichen es oft sehr schwer haben, mit Öffis zu ihren Ausbildungsstätten zu gelangen.


Angelika antwortete am 02.02.03 (10:15):

So wie ich Meda verstanden habe, geht es ja auch um "beleitendes Fahren" - also immer in Anwesenheit eines erwachsenen Führerscheininhabers. Das über 2 Jahre müsste doch eigentlich eine gute Schule sein - aber Doris R., was Du da schreibst, zeigt ja eher das Gegenteil.

Man sollte für wiederholt auffällig gewordene Raser und Anfänger doch nur Autos gestatten, die eine Art Sender unter der Haube haben, über die diese Wagen quasi "ferngesteuert" - will sagen Geschwindigkeit gedrosselt - werden. So das sie automatisch nur mit der per Verkehrsschild angegebenen Geychwindigkeit fahren können. - über die vielen Empfangsmasten der Handysignale müsste das doch machbar sein? Denk ich mir wenigstens ... vielleicht mag das ja einer erfinden.


schorsch antwortete am 02.02.03 (10:18):

Nebst den bekannten Gefahren, die durch leichtsinnige Jugendliche auf den Strassen entstehen, denke ich auch an die Staus, die es durch noch mehr Autofahrer gibt. Junge bis zum Alter von etwa 30 Jahren bringen ein Mehrfaches an unnötigen Kilometern pro Jahr auf die Strasse als z.B. Sechzigjährige.


Johannes Michalowsky antwortete am 02.02.03 (10:51):

"...die eine Art Sender unter der Haube haben, über die diese Wagen quasi "ferngesteuert" - will sagen Geschwindigkeit gedrosselt ..."

So etwas wie die elektronische Fußfessel? Wozu man Hightech alles brauchen kann!

Wenn ich mich an meine jungen Jahre erinnere, dann ist das nur etwas, was zumindest damals nicht selten praktiziert wurde - Fahrpraxis unter Anleitung z.B. des Vaters zu erwerben, b e v o r man einen Führerschein erwirbt; das hat auch gleich ein paar Fahrstunden eingespart. Heute wäre das vielleicht ein wenig zu riskant?

@Schorsch

Die Verteilung der gefahrenen Kilometer auf die Altersstufen müsste untersucht werden - oder gibt es da Statistiken? Und es müsste definiert werden, was unnötig ist. Sehr viel der auf die Straße gebrachte Mobilität unserer Gesellschaft ist überflüssig - wozu z.B. in Urlaub fahren (zu Hause ist es auch schön) , ein Fußballspiel oder einen Seniorentreff besuchen?

Ich persönlich (71) bin jedenfalls in 2002 sehr viel mit dem Auto unterwegs gewesen, und da ich keine beruflichen Verpflichtungen habe, war das objektiv gesehen alles überflüssig.


Rachel antwortete am 04.02.03 (09:09):

Also Führerschein mit 17 ist doch gar nicht sooo schlecht.
Manchmal sogar schon notwendig! Meine Tochter (17) möchte die Lehre als Koch antreten. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist da fast nichts zu machen, wir wohnen auf dem Lande, da fährt abends, 22 Uhr keine *13* vorbei...
Und wenn beide Elternteile arbeiten, ist ein Bringen und Abholen auch nicht immer möglich. Aber eine Lehrstelle zu bekommen, da kann man schon glücklich sein.
Die Unfallstatistiken sollten dann aber auch einem Vergleich
unterzogen werden. Wie oft schimpfe ich, wenn die sogenannten *Sonntagsfahrer* die *Bremse* für den flüssigen Verkehr bedeuten - und dies sind oft FahrerInnen im *Seniorenalter*...


Bigi antwortete am 04.02.03 (14:52):

17jährige ans Steuer??? Nein, ich plädiere nicht dafür, denn unter Aufsicht fahren sie so lange gut, wie es gewünscht wird. Aber wehe wenn sie losgelassen. Schaut doch die Raser auf den Landstraßen und kleinen Seitenstraßen an. Wer ist es? Überwiegend junge Fahrer/Innen, die die Straßen in den Ortschaften unsicher machen, so daß um die kleineren Kinder gebangt werden muß.
Wie wäre es mit Fahrgemeinschaften? Ich persönlich habe mich jahrelang Fahrgemeinschaften angeschlossen, oder bin früher mit dem Rad gefahren. Würde manchem jungen Menschen gesundheitlich mehr zugute kommen und die Straßen entlasten.