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THEMA:   Abzocke über eine präparierte Handy-Fangnummer

 9 Antwort(en).

baerliner begann die Diskussion am 04.02.03 (18:16) mit folgendem Beitrag:

Wie wir aktuell aus einer internen Quelle der Telekom erfahren haben,
warnt die Deutsche Telekom AG dringend vor der Benutzung einer Nummer,
die als Anruf in Abwesenheit auf dem Display erscheint.
Es handelt sich hierbei zur Zeit um die Nummern:

+49137799090269
+491377990910

Rufen Sie diese Nummern bitte nicht zurück. Nach bisherigem Kenntnisstand
handelt es sich um präparierte Fangnummern, die bis zu einer Stunde gehalten
werden und vom Handy-Besitzer nicht beendet werden können.

Der bisher nur gelegentlich auftretende Betrug mit Handys scheint zu einer
neuen Form der Massen-Abzocke zu werden, entsprechende Warnmeldungen häufen
sich. Wir werden Sie aus diesem Grund künftig fortlaufend mit Informationen
und Warnungen versorgen.

+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

Wir wünschen eine viren- und trojanerfreie Zeit und und verbleiben bis
zum nächsten Newsletter, der nun wieder regelmäßig erscheinen wird.

Ihr Network-Secure Team

Internet-Tipp: https://www.network-secure.de/


Marianne antwortete am 04.02.03 (18:34):

DANKE- Baerliner

Schon ins Gehirn und ins Notizbuch eingechekt.

Marianne

Hier in Österreich sind diese Horrornummern zwar andere - aber man kann nie wissen, ob diese Zocker nicht auch ins Ausland grapschen.


Angelika antwortete am 04.02.03 (18:44):

Das ist so nicht ganz richtig...bitte keine Panik:
ES IST WIEDER MAL EINE HOAX MELDUNG
Hier dazu ein Text der TU Berlin, die diesbezüglich sehr zuverlässig ist:

Eine neue Warnung vor Handy-Betrügern ist im Januar 2003 aufgetaucht. In Kettenbrief-artigen E-Mails wird behauptet, es könnte auf dem Mobiltelefon ein 'verpasster Anruf' erscheinen, der von einer Telefonnummer '+49137799090269' (oder ähnliche) kommen soll. Wenn man die zurückrufe, gerate man in eine Falle: Die Verbindung würde bis zu einer Stunde gehalten und man könne die Verbindung selbst nicht beenden. Namentlich diese letzte Behauptung ist falsch.

Richtig ist folgendes:
Die Nummern lösen sich im Inland zu 0137-Nummern auf (wenn man die internationale Vorwahl für Deutschland, +49 bzw. 0049, weglässt). 0137-Nummern sind laut Nummernplan der RegTP für 'Televoting' (Zuschauerbeteiligung bei TV-Sendungen, u.ä.) reserviert. Sie sind üblicherweise mit bis zu 1 EUR pro Anruf tarifiert, höhere Gebühren sind möglich.
Das Offenhalten einer Verbindung ist für keinen der beiden Teilnehmer möglich - wenn einer von beiden auflegt, ist die Verbindung getrennt, es fallen für den Anrufer die bis dahin aufgelaufenen Gebühren an.
Es ist gemäß einer Pressemitteilung des DVPT (Deutscher Verband für Post und Telekommunikation) vom 20.01.03, bestätigt durch den Verbraucherservice der RegTP, tatsächlich im Januar 2003 zu solchen 'Abzockversuchen' gekommen. Das Offenhalten der Verbindung ist jedoch nicht möglich.

Original-Text:

> Warning for all Mobile Phone Users/Warnung an alle Handy-Nutzer
>
> If the number +49137799090269 (or a similar number) appears on your
> display as Missed Calls, please DO NOT CALL BACK!!!
>
> This is a number that you cannot disconnect yourself. The connection
> can be held for up to an hour at the expense of the mobile phone user.
>
> ******************
> Wenn Sie diese Nummer +49137799090269 (oder auch ähnlich) als "Anrufe
> in Abwesenheit" im Display sehen, bitte NICHT ANRUFEN !!!
>
> Es handelt sich dabei offensichtlich um eine Fangnummer. Es kann dabei
> die Verbindung bis zu einer Stunde auf Kosten des Handy-Nutzers gehalten
> werden und Sie können die Verbindung nicht selbst wieder beenden.
Der letzte Satz trifft nicht zu, s.o. Vielmehr wird die Verbindung sofort wieder unterbrochen.
Andere Textverianten (teils mit 'Telekom-Briefkopf') basieren offenkundig auf der Pressemitteilung des DVPT. In letzterer wird nicht behauptet, die Verbindung werde offen gehalten. Es wird eine anfallende Gebühr von 1,92 EUR angegeben. Das kann im Einzelfall zutreffen, die Gebühren hängen von der Telefongesellschaft ab.

Internet-Tipp: https://www.tu-berlin.de/www/software/hoax/telefon0137.shtml


Angelika antwortete am 04.02.03 (18:48):

Presseerklärung dazu von der DVPT:

Mißbrauch von Televote-Rufnummern (0137x)

Aus aktuellem Anlaß warnt der Deutsche Verband für Post und Telekommunikation e.V. (DVPT) vor dem Missbrauch von Televote-Rufnummern (0137x).

Bei Televote-Rufnummern (0137-1 bis 0137-7) handelt es sich um Rufnummern, unter denen man sich an Gewinnspielen beteiligen, aber auch an Aktionen in Rundfunk und Fernsehen teilnehmen kann (z.B. Abstimmung beim Grand Prix der ...Musik).

Auf Grund veröffentlichter Rufnummern wird vom Festnetz- bzw. Handy-Teilnehmer eine Verbindung aufgebaut, die nach der Zählung sofort wieder getrennt wird. Je nach Rufnummer wird eine entsprechende Gebühr fällig. Das können je nach Netzbetreiber bis zu 98 Eurocent sein.

In den letzten Tagen wurden diese Rufnummern in erheblichem Umfang in der Form missbraucht, dass v o n diesen Rufnummern aus Handy-Nutzer a n g e r u f e n wurden (offensichtlich über ein entsprechendes Computerprogramm) und die aufgebaute Verbindung sofort wieder getrennt wurde.

Im Display des Handys erschien dann die Information "Anruf in Abwesenheit" und die entsprechende 013xy-Rufnummer. Die Handy-Nutzer haben dann in vielen Fällen zurückgerufen. Nach Verbindungsaufbau ertönte dann lediglich ein einmaliges Knacken (Zählung des Anrufes), die Verbindung wurde getrennt.

Die Kosten: EURO 1,92 !!!

Der DVPT empfiehlt deshalb allen Handy-Nutzern, vor einem Rückruf immer die "Plausibilität" der Rufnummer zu prüfen und bei Zweifel einen Rückruf zu unterlassen, statt dessen aber den Anruf "wegzudrücken".

Ob dieser "Trick" auch bei Festnetz-Anschlüssen versucht wurde, ist nicht bekannt. Es kann aber auf keinen Fall schaden, dass auch Nutzer von Festnetzanschlüssen entsprechende Vorsicht walten lassen.

Rückfragen: Manfred Herresthal Telefon: 069 829722-13

Offenbach, den 20. Januar 2003
..................
1,92euro ist immer noch genug aber es stimmt in keinem Fall, dass die Verbindung über eine Std gehalten werden kann.


baerliner antwortete am 04.02.03 (19:50):

Angelika,

ich halte network-secure für einen seriösen Dienst, der mit
seinem Newsletter keine Kettenbriefe mit Hoaxen auslösen will.

Deshalb habe ich die Meldung auch hier und im Rundbrief des ST
verbreitet, ohne die TUB zu konsultieren.

Network-secure hat sich sicher nicht ganz korrekt ausgedrückt.
Aber ein HOAX ist für mich etwas anderes.


baerliner antwortete am 04.02.03 (19:56):

Ergänzung gefunden auf der network-secure-Seite:


Update:
Einige Abonenten unseres Newsletters gehen offensichtlich von einer HOAX Meldung aus, die wir nicht bestätigen können. Die Original-Meldung wurde uns heute in den frühen Morgenstunden aus internen und uns seit längerer Zeit bekannten Telekom-Kreisen vertraulich zugestellt. Es handelt sich um eine interne Warnmeldung an Telekom-Mitarbeiter zwecks weiterer Verwendung. Ob und warum die Telekom-Pressestelle offiziell eine andere Aussage dazu trifft, ist unerheblich und unverständlich. Der Informant wird aus verständlichen und erbetenen Gründen garantiert ebenso wenig genannt wie die Original-Mitteilung veröffentlicht wird. Das sollte jetzt deutlich genug sein, bleibt zu hoffen!


angelika antwortete am 04.02.03 (21:22):

baerliner - ich vertraue da merh auf die meldungen der technischen universität berlin, die ist wohl zuverlässiger. - deine meldung ist nirgends sonst wo zu finden, und welchen interesse sollte teleplemm haben, sich NOCH mehr ärger zu verschaffen?

zum anderen sollte jeder nur nummern zurückrufen, die ihm vertraut sind bzw die er in seinem nummernverzeichnis mit namen gespeichert hat. wer von mir was will, der ruft wieder an - ich rufe nur bekannte wieder zurück.


Nuxel antwortete am 04.02.03 (21:57):

Ganau,Angelika

so ist es!
Neugier und Dummheit wir meist irgendwie bestraft;-))

Es ist doch allgemein bekannt und wird auch immer darauf hingewiesen,dass.......


angelika antwortete am 04.02.03 (22:04):

und hier noch mal ein hinweis darauf, dass es eine falschmeldung ist

Internet-Tipp: https://www.fz-net.com/www/software/hoax/telefon.shtml


schorsch antwortete am 05.02.03 (11:45):

Schlimmer sind jene Abzocker, die es verstehen, das Handy und den Internetanschluss von Teilnehmern mittels Falle so zu preparieren, dass man immer über die Leitung der Abzocker geleitet wird.
Aber die Abzocker sitzen auch bei den offiziellen Telefonbetreibern. Wer weiss denn schon, dass, wenn man von einem Handy des einen Betreibers auf das Handy eines Teilnehmers telefoniert, der einen anderen Betreiber hat, man bis den dreifachen Betrag für das Gespräch bezahlen muss? Und das Spielchen funktioniert auch, wenn man das Festnetz benutzt.
Gestern sagte ein Vertreter der Schweizer Telecom, die Mehrkosten entstünden weil das Gespräch dann halt über zwei Zentralen laufen müsse. Dies ist aber totaler Unsinn, denn früher, als die Telecom noch das Monopol hatte, gingen die Gespräche ja über noch mehr Zentralen.