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THEMA:   Der gläserne �sterreicher

 4 Antwort(en).

henner begann die Diskussion am 09.03.03 (11:02) mit folgendem Beitrag:

Schicken Sie Ihre Werbung nicht einfach irgendjemandem.
Sie suchen neue Kunden. Wir bieten Ihnen die Adressen von allen 5,5 Millionen Privatpersonen in Österreich, mit bis zu 100 Merkmalen zur Person. Punktgenau einsetzbar.Von Kon-
sumneigung über Faxbesitz und Wohnqualität bis zu be-
ruflicher Stellung oder Kaufkraftzuordnung. Damit haben Sie nicht nur stets die aktuellsten, sondern auch genau
die passenden Adressen für Ihre Werbung. Und finden zielsicher Ihr echtes Neukundenpotenzial.
,,,das ist ein Auszug aus der HP-Seite der Schober Information Group.
Meine Frage: ist das tatsächlich so ? haben sich alle Österreicher freiwillig einer Verbraucherbefragung über Einkommen,Kaufverhalten,Gewohnheiten usw beteiligt ? und wenn ja mit welcher Bergündung.Wir hier in Vorpommern sind da noch ziemlich skeptisch (leben ja auch hinterm Mond)
Ich nehm an das es in Deutschland ähnlich zugeht und diese "Marktanalysen" länderübergreifend stattfinden.Was hab ich bisher alles verpasst,wenn ich mich von solchen Umfragen ausgeschlossen habe ??
MfG



Ella antwortete am 10.03.03 (10:13):

Wenn die alles so genau wissen, dann möcht ich bloß wissen warum die mir den Postkasten vollstopfen mit Werbung für Babywindeln (meine Kinder sind 39 bis 46 Jahre alt), jede Menge Autos (kein Führerschein), Kreuzfahrten (Witwenrente), usw. Die Reihe ließe sich beliebig fortsetzen.
Das Sprichwort: Jeder Krämer lobt seine Ware, wird wohl hier auch zutreffen.
Liebe Grüße von einer Österreicherin


Mozart antwortete am 12.03.03 (01:26):

Naja Henner, so schlimm ist es noch nicht.
Aber auf dem Wege dahin ist die Gesellschaft schon.
Das fängt mit den Plastik-Rabatt-Karten der großen Geschäftsketten an.
Mit deren Hilfe wird das Verbraucher-und Kaufverhalten der Menschen erkundet und zusätzlich mit Umfragen der Verbraucherinstitute untermauert.
Die arbeiten mit Testpersonen, immer so um die tausend, die Ergebnisse werden dann hochgerechnet.
Mit dem o.a. angesprochenen Rabatt-Kartensystem läßt sich das aber noch genauer erforschen.
Gott sei Dank ist es bis Dato noch so wie Ella es beschreibt, und hoffentlich bleibt die andere Variante
für immer unerreicht.


Angelika antwortete am 12.03.03 (15:46):

Die Kreditkartengesellschaften werten das Kaufverhalten ihrer Kunden schon seit Jahren aus und verkaufen diese Informatioenen für viel Geld....natürlich ganz inoffiziell..

Und inzwischen machen das auch die grossen Cookie-Verteiler im Internet - wer bei AMAZON zB mal etwas gesucht oder gekauft hat, der wird beim nächsten Besuch der Seite gleich Bücher und Vorschläge zu den zuletzt eingegebenen Suchkriterien finden - da ist es dann ja wenigstens noch sichtbar - aber der Internetsurfer ist längst transparent. Einen interessanten Artikel dazu gibts hier:

Internet-Tipp: https://www.infoweek.ch/archive/a_single.cfm?artikelx=4025


Helga antwortete am 14.03.03 (22:51):

Hallo Henner,
nein, so gläsern wie Du schreibst, sind die Österreicher doch noch nicht. Mein Mann und ich hätten niemals einen Fragebogen mit derart persönlichen Daten ausgefüllt.
Aber wie meine Vorschreiber ja schon erwähnen, gibt es genug Möglichkeiten, an solche Daten zu kommen, in Österreich wie überall sonst auch.
Helga