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THEMA:   Bitte um Informationen bei Pflegefall

 6 Antwort(en).

anonymisierte Anfrage begann die Diskussion am 29.04.03 (08:33) mit folgendem Beitrag:

Meine Eltern wohnen abgelegen (170 km von meinem Wohnort). Mein Vater ist seit ein paar Jahren Pflegefall. Meine Mutter bewältigt dies trotz eigener Schwäche nur mit ambulanter Hilfe. Nun kam mein Vater ins Krankenhaus, offensichtlich hatte er eine Entzündung, die bei optimaler Pflege eventuell hätte vermieden werden können. Die Ärzte drohen nun meiner Mutter, meinen Vater zwangsweise in ein Pflegeheim einzuweisen, falls sie keine dauerhafte Hilfe zu sich nimmt (ich sollte anfügen, dass eine Übersiedelung meiner Eltern zu mir wegen der Wohnverhältnisse nicht möglich ist und meine Mutter auch sehr an ihrem relativ geräumigen Haus hängt).

Wer hat Erfahrung mit einer dauerhaft wohnenden Pflegeperson? Welche Kosten kommen da auf meine Mutter zu? Sie ist in heller Aufregung und hat grosse Zukunftsängste. Finanziell sind ihre Sorgen rational jedoch nicht wirklich zu begründen, aber ich möchte ihr handfeste Zahlen nennen können. Es kommt wohl nur eine ausgebildete Pflegerin in Frage.

Danke für Tipps und Informationen.


schorsch antwortete am 29.04.03 (08:51):

Aus der Ferne ist nicht gut zu raten. Immerhin möchte ich annehmen, dass es auch in der Wohngemeinde deiner Eltern ein Amt hat, das für Rat und Tat zur Seite steht. Erkundige dich doch einfach mal auf dem Gemeindeamt. bei uns in der Schweiz heisst dieses zentrale Amt "Gemeindekanzlei". Wies bei euch heisst, weiss ich leider nicht.

Viele ältere Menschen versuchen möglichst lange ohne fremde Hilfe auszukommen. Eines Tages dann muss ihnen fast zwangsweise geholfen werden......


Gudrun antwortete am 29.04.03 (10:08):

Auf die Frage kann ich nur aus eigener Erfahrung raten:

Ich habe meine Mutter betreut und gepflegt,sie hatte Pflegestufe 3
Ist bei Deinem Vater schon eine Pflegeeinstufierung erfolgt?

Da offensichtlich die Möglichkeit besteht,eine Hilfe im Haus Wohnung zu geben,dürfte das doch realisiert werden können und wäre m.E. auch die sinnvollste Lösung!

Es muss ja keine ausgebildete Pflegekraft sein!Die wäre sehr teuer!
Es ist für einen Angehörigen zu schwer,so eine Pflege ganz alleine zu übernehmen.
Da,wie Du angibst,Deine Mutter mit ambulantem Pflegedienst Deinen Vater versorgt hat,ist ihr auf keinen Fall seitens des Krankenhauses ein Vorwurf zu machen!
Ich hatte auch versucht,mit zusätzlicher Pflege von Sozialstation und privatem Pflegedienst etwas Entlastung zu finden,habe das aber sehr schnell aufgegeben,weil die Pflege nicht gut genug ausgeführt wurde!
So hab ich regelmässig eine einfache Frau zur Hilfe gehabt,die die Putzarbeit übernahm,bei meiner Mutter blieb,damit ich in Ruhe einkaufen konnte,oder auch eigene notwendige Behandlungstermine wahrnehmen konnte.
Da ich selber Kr-Schwester war,konnte ich auch die richtige Pflege,sowie Spritzen und Infusionen geben.
Trotz zuletzt wochenlangem Liegen,Beinamputation und Inkontinenz habe ich meine Mutter ohne ein einzige wunde oder durchgelegene Stelle bis zu ihrem Tod pflegen können.
Solltest Du weitere Fragen haben,kannst Du mich auch über Email erreichen.


Gudrun antwortete am 29.04.03 (10:12):

p.s.

Es wäre ratsam,wenn Deine Mutter zunächst mal mit dem Hausarzt spricht,der wird ihr sicher raten können,was am sinnvollsten ist.Möglicherweise kennt er auch eine vertrauenswürdige Person,die im Haus aufgenommen werden könnte zur Mithilfe.


Gudrun


KlausD antwortete am 29.04.03 (18:13):

Aus meiner Nachbarschaft kenne ich zwei Fälle- Pflegestufe 1 + 3.

Bei Pflegestufe 1 verlangt das Pflegeheim von mir pers. ca. 1.250,- Euro.

In Stufe 3 sind das ca. 1.750,- Euro.

Dieses Geld muß jeweils monatl. selbst aufgebracht werden.

Habe ich also in Pflegestufe 3 selbst nur eine Rente von 1.500,-Euro,muß die Lücke von 250,-Euro geschlossen werden.


Gudrun antwortete am 29.04.03 (19:14):

Hallo KlausD

verwechselst Du da Pflege zuhause oder im Heim?

Meine Mutter hatte eine sehr gute Pension.Eingestuft in Pflegstufe 3 erhielt sie dann den vollen Betrag jeweils zur Hälfte von der Krankenkasse und Beihilfe---weil,ich sie zu Hause pflegte.
Bei einer Heimunterbringung wird der Pflegesatz direkt ans Heim gezahlt,was darüber hinaus zu zahlen ist,muss der Betreffende oder Angehörige zahlen.
Sind keine Angehörigen da oder nicht in der Lage,für die Heimunterbringung zu zahlen,zahlt das Sozialamt.

Gudrun


Mona antwortete am 12.06.03 (20:21):













Hallo ,

leider habe ich soeben erst von Ihrem Problem gelesen und
hoffe, daß Ihnen mein Beitrag etwas nützt.
Ich kann Ihnen aus Erfahrung nur dazu raten, so schnell
wie überhaupt möglich einen Fachanwalt für Betreuungsrecht
zu kontaktieren und zugleich eine Deckungszusage Ihrer
Vertrags-Rechtsschutzversicherung einzuholen;auch das über-
nimmt der Anwalt.Sie finden unter "Fachanwälte" im Internet
eine Fülle von Adressen.

Ein gutes Gelingen wünscht Ihnen und Ihren Eltern

Mona