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THEMA:   1. August

 27 Antwort(en).

WANDA begann die Diskussion am 01.08.03 (08:00) mit folgendem Beitrag:

Allen Schweizer Freunden hier wünsche ich einen schönen Nationalfeiertag. Eure Wanda


schorsch antwortete am 01.08.03 (08:23):

Danke Wanda. Wegen der Dürre - und den in einigen Kantonen verhängten Feuer- und Knallverboten - ist heuer mit weniger Geknalle zu rechnen....

Leider werden sich die "Patrioten" kaum davon abhalten lassen!

Und auf dem Rütli werden wiederum die Braunen Gesellen ihre Fahnen schwingen und die Faust gegen alles erheben, was "Ausländisch" ist!

Meine Frau und ich werden uns zum Gemeindeplatz begeben, wo wir die patriotische Rede eines Lokalpolitikers über uns ergehen lassen werden, um Anrecht auf die nachfolgende Verköstigung (auf Steuerkosten) zu erlangen.....


Karl antwortete am 01.08.03 (08:56):

Zur Geburt der Eidgenossenschaft im Jahr 1291 einen herzlichen Glückwunsch in die Schweiz. Dies war wohl eine der erfolfreichsten Staatsgründungen überhaupt.

Es ist wirklich erstaunlich, dass die Schweiz es geschafft hat, unterschiedlichen Kulturen und Sprachen unter einem Dach über Jahrhunderte den Frieden zu garantieren. darin könnte die kleine Schweiz für das große Europa ein Vorbild sein. Wie immer sich die Schweizer zum EU-Beitritt langfristig entscheiden, für Europa ist ihre Existenz ein Gewinn.

Mit freundlichen Grüßen

Karl


Felix antwortete am 01.08.03 (09:01):

Wir sind zwar nicht der Nabel der Welt ... wie einige Patrioten meinen ... doch hat die Geschichte unseres kleinen neutralen Landes gezeigt, dass das friedliche Zusammenleben unterschiedlicher Kulturen durchaus keine Utopie ist.
Es gibt auf der Erde kein Volk mit so weitgehenden politischen Rechten. Entscheide brauchen darum oft etwas mehr Zeit ... sind aber von einem mühsam errungenen Konsens getragen.
Es wäre zu hoffen, dass auch andere Nationen Lösungen finden, die Konflikte zwischen verschiedenen Bevölkerungsteilen gerecht werden.
Solange sich die, die an der Macht sind, als Herrenvolk über die andern erheben, wird es keinen Frieden geben!


Angelika antwortete am 01.08.03 (09:04):

Meinen Glückwunsch an die Schweiz und alle Schweizer!
Ich kann mich Karl in seinen Ausführungen nur anschliessen und behaupte, dass Europa noch viel von der Schweiz lernen kann. Zum Nachlesen für alle Nicht-Schweizer:

Internet-Tipp: https://www.schweizerseiten.ch/ruetlischwur.htm


Wolfgang antwortete am 01.08.03 (10:51):

Die Erfolgsstory der SchweizerInnen ist sicher auch damit zu erklaeren, dass sie nie ueber alle Maßen expandieren wollten, sondern sich in ihren Grenzen wohlfuehlten. 'Small is beautiful' (LEOPOLD KOHR) ... Die SchweizerInnen (im Gegensatz zu manchen anderen Bevoelkerungen) handelten bisher nach der Lehre vom rechten Maß - diese zwar nicht hinreichende, aber unbedingt notwendige Bedingung fuer ein friedliches Leben. Grund genug zum Feiern. :-)

https://www.dradio.de/dlf/sendungen/langenacht/030125.html

Internet-Tipp: https://www.dradio.de/dlf/sendungen/langenacht/030125.html


DorisW antwortete am 01.08.03 (10:54):


Wer sich einerseits nicht für sein Land oder sein Volk schämen mag, darf der dann andererseits stolz sein?


Felix antwortete am 01.08.03 (12:47):

Hallo Doris ...

äusserst missverständlich ... deine letzte Bemerkung. Auf wen oder welches Land bezieht sie sich?
Dass ich mich für die Verfehlungen gewisser Schweizer während der Nazizeit schäme ... habe ich deutlich erwähnt!
Bitte präzisiere!


Wolfgang antwortete am 01.08.03 (13:08):

Ich denke, Felix, Doris bezieht sich auf meinen Beitrag und auf Deutschland... Aber auch dann wuerde es kein weiser Beitrag sein... Ich schaeme mich nicht fuer irgendein Land (schon gar nicht fuer Deutschland, da ich erst lange nach meiner Geburt Deutscher wurde), ich bin auch nicht stolz auf irgendein Land. Sich schaemen und stolz sein kann man nur fuer eigenes Tun.

Trotzdem feiere ich heute mit den Schweizern, so, wie ich auch am 14. Juli mit den Franzosen feiere... Denn dieser Tag ist fuer mich ein ganz besonderer Tag. :-)


DorisW antwortete am 01.08.03 (13:20):

@Felix und Wolfgang,

ich beziehe mich auf keinen von euch beiden, denn ich denke mal, dass ihr beide keine blinden Hurra-Patrioten seid.

Mit Nationalfeiertagen kann ich aber nicht viel anfangen.
Und solche Feiertage haben für mich doch einiges mit "Stolz auf sein Land" zu tun.

Ich gönne den Schweizern ihren Feiertag von Herzen :-)

Wenn ich aber anlässlich solcher Feste sehe, wer da aus welchen Gründen worauf stolz ist, vergeht mir die Lust am Feiern, siehe Schorschs Anmerkung:
"Und auf dem Rütli werden wiederum die Braunen Gesellen ihre Fahnen schwingen und die Faust gegen alles erheben, was "Ausländisch" ist!"

Feiertage, z.B. zur Erklärung der Menschenrechte fände ich da sinnvoller und würde ich wesentlich freudiger begehen :-)


lemania antwortete am 01.08.03 (13:31):

@ Schorsch
Eine Anrecht auf Verköstigung auf Steuerkosten nach der obligaten Rede gibt es in der Romandie schon seit langem nicht mehr. Hier zahlt jeder seine Wurst und seinen "petit blanc" selber, aber die abendliche Zeremonie mit Abbrennen des grossen Holzstosses und Absingen der Hymne, wenn auch nur mitgesummt (weil nur wenige den Text kennen) wird immer mehr zum beliebten Treffpunkt der jeweiligen Gemeinde.


A propos wird oft gefragt, warum CH für die Schweiz steht, nämlich "Confoederatio Helvetica", eine Konfoederation, die sich in der Geschicht wohl gut bewährt hat....


Wolfgang antwortete am 01.08.03 (13:37):

OK, Doris... Damit kann ich leben... Wieder ein Missverstaendnis aus dem Weg geraeumt. Wir kriegen langsam Uebung im Wegraeumen. ;-)

In der Tat werden Nationalfeiertage gerne zweckentfremdet. Das liegt m. E. daran, dass oft gar nicht gefeiert wird, sondern dass PolitikerInnen Reden schwingen... Peinliche Reden... Reden, die oft triefen vor 'Nationalstolz' (besonders abschreckende Beispiele gibt es in Frankreich und besonders in den USA zu hoeren). Mich schuettelt es dabei. Aber gegen ein Gartenfest mit Musik und lieben Menschen und nicht ganz flachen Gespraechen ist doch sicher nichts einzuwenden... :-)


DorisW antwortete am 01.08.03 (13:41):

Auf keinen Fall :-)


Medea. antwortete am 01.08.03 (14:04):

In meinem langen Berufsleben mit immer mal wechselnden Aufgaben gehörte es einige Zeit u.a. dazu, Gratulationsschreiben
für die jeweiligen Nationalfeiertage der Länder zu fertigen und die auch rechtzeitig auf den Weg zu bringen. Gar nicht auszudenken, wenn ich ein Land vergessen hätte. Mit Sicherheit wäre das bei nächster Gelegenheit durch den Botschafter, Generalkonsul etc. meinen obersten Dienstherrn gegenüber erwähnt worden ....
Sie sind alle stolz, diese Länder, auf ihren Nationalfeiertag und erwarten auch eine Würdigung .....


G ardy antwortete am 01.08.03 (16:39):

Ich war einmal am 1. August am Sempacher See im Segelclub und habe den Tag genossen. Die Menschen waren freundlich und fröhlich, es wurde gegrillt, gesegelt und abends ein herrliches Feuerwerk. Ich denke gerne daran zurück! Gardy


schorsch antwortete am 01.08.03 (17:00):

@ Wolfgang"...Die Erfolgsstory der SchweizerInnen ist sicher auch damit zu erklaeren, dass sie nie ueber alle Maßen expandieren wollten, sondern sich in ihren Grenzen wohlfuehlten. ..."

Ob du dich da nicht irrst? Ursprünglich waren da ja nur die 3 Urkantone, die (wie ein Link oben in Schillers "Wilhelm Tell" sagt) sich zusammentaten um den "Fremden Fötzeln" die Stirn zu bieten. Später kamen dann - mehr oder weniger freiwillig - noch die übrigen Kantone dazu. Wenn es vor Jahrhunderten den Eroberungsgelüsten der Eidgenossen gelungen wäre, dann würde die heutige Schweiz bis nach Mailand reichen.....

Heimatstolz kenne ich nicht, aber dafür eine rechte Portion Freude, dass zu meinem Dasein ein Schweizer Vater und eine österreichische Mutter zuständig waren - und nicht umgekehrt. Wäre es nämlich umgekehrt, dann würde ich vermutlich heute irgendwo im Haiderland herumspazieren und auch nationale Parolen brüllen.....

Nun möchte ich aber Aufschreien zuvorkommen, die meinen, ich hätte etwas gegen Österreich oder seine Bewohner. Ich liebe Österreich als die Heimat meiner Mutter und verbrachte schon etwa ein Dutzend Mal schöne Ferien und Urlaubsreisen dort. Wers nicht glaubt, lese mein Achensee-Wanderlied unter "Eigene Lyrik".


Felix antwortete am 01.08.03 (17:11):

Hallo Doris ...

äusserst missverständlich ... deine letzte Bemerkung. Auf wen oder welches Land bezieht sie sich?
Dass ich mich für die Verfehlungen gewisser Schweizer während der Nazizeit schäme ... habe ich deutlich erwähnt!
Bitte präzisiere!


Medea. antwortete am 01.08.03 (17:16):

Um 13.20 Uhr hat Doris darauf bereits geantwortet,
lieber Felix.....
Dieser schöne Tag ist zum Genießen und nicht zum Grübeln da.
Grüße von mir.


DorisW antwortete am 01.08.03 (17:18):

Lach Felix,
hast du noch so alte Beiträge in deinem Cache oder wodurch wurde dein Beitrag von 12:47 Uhr so plötzlich hierherplaziert?

Ich kann mich erinnern, dass es so was schon mal gab... dass wie von Geisterhand ältere Postings plötzlich später noch mal erschienen. Merkwürdig.


Felix antwortete am 01.08.03 (17:32):

Hallo Doris ...
entschuldige ... aber ich glaube dies geschieht, wenn ich zum Retten eines verschwundenen Beitrags ein <Reload> durchführe.
Das Verschwinden des Beitrags seinerseits geschieht, wenn man ihn nach der Vorschau korrigieren will und bereits ein neuer Beitrag eines/r andern Teilnehmers/in eingetroffen ist.
Dann erscheint beim Öffnen des eigenen Beitrages ein MISSIMG DATAS.
Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht?


DorisW antwortete am 01.08.03 (17:39):

Ja, Felix, das ist ja eine alte Geschichte.
Dass ich zunächst die Vorschau sehen konnte, dann zum Korrigieren zurückging und danach nicht mehr weiterkam, ist mir auch schon passiert. Ich bin aber nicht sicher, ob das jeweils daran lag, dass gerade jemand gleichzeitig einen anderen Beitrag im selben Thema postete.

Ich wünsche Karl von ganzem Herzen, dass wieder Zeiten einkehren, in denen solche technischen Fragen seine größte Sorge sind.


Felix antwortete am 01.08.03 (17:44):

<DATA MISSING> sollte es richtig heissen. Mit <Reload> wird der Text im <cache> wieder hervorgeholt.


Felix antwortete am 01.08.03 (18:16):

Aber eigentlich wollte ich heute noch etwas Ernsthaftes zum Nationalfeiertag anbringen:

In den Augen der damaligen Herrscher und der Herrenkaste der Adeligen und Ritter, waren die Bergler von Uri, Schwyz und Unterwalden ein unkultiviertes Hirtenvolk, das rebellisch aufmuckte. In der heutigen Sprache würde man sie Rebellen, Aufständische nennen, die es zu disziplinieren galt.
Es war auch die Zeit des Gottesgnadentums und der Leibeigenschaft, die rechtlos gehalten wurden.
Gepanzert und hoch zu Ross meinten diese Herrenmenschen, die göttliche Ordnung wieder herzustellen. (Die Amis auf ihren Panzern erinnern heute noch etwas an diese Mentalität).
Aber sie hatten sich über den Freiheitswillen des Bergvolkes getäuscht.
Despektierlich wurden die hochnäsigen Ritter auf den Boden gebracht ... wo sie in ihren schweren Rüstungen unbeholfen waren. (Auch die Vietkong vertrieben mit einfachen Waffen ausgerüstet die technisch überlegenen US Streitkräfte!)

Noch heute kann ich mit "Blaublütigen" und sonstigen Kasten nichts anfangen. Nur das dumme Volk braucht noch diese Bewunderung der Adligen und Fürstenhäuser ... auch wenn es nur Berichte in der Sensationspresse sind. Bei uns sind die Adels-Titel offiziell abgeschafft.
Unsere Bevölkerung ist aber heute so durchmischt, dass es genügend Neuschweizer gibt ... die sich nach der Wiedereinführung des Adels-Standes sehnen.
Ohne mich!


dirgni antwortete am 01.08.03 (18:37):

Ich habe noch nie den Text der Schweizer Nationalhymne gehört; falls es anderen auch so geht, hier der Text

Trittst im Morgenrot daher,
Seh ich dich im Strahlenmeer,
Dich, du Hocherhabener, Herrlicher!
Wenn der Alpenfirn sich rötet,
Betet, freie Schweizer, betet!
Eure fromme Seele ahnt
Gott im hehren Vaterland,
Gott, den Herrn, im hehren Vaterland.

Kommst im Abendglühn daher,
Find ich dich im Sternenheer,
Dich, du Menschenfreundlicher, Liebender!
In des Himmels lichten Räumen
Kann ich froh und selig träumen!
Denn die fromme Seele ahnt
Gott im hehren Vaterland,
Gott, den Herrn, im hehren Vaterland.

Ziehst im Nebelflor daher,
Such ich dich im Wolkenmeer,
Dich, du Unergründlicher, Ewiger!
Aus dem grauen Luftgebilde
Tritt die Sonne klar und milde,
Und die fromme Seele ahnt
Gott im hehren Vaterland,
Gott, den Herrn, im hehren Vaterland.

Fährst im wilden Sturm daher,
Bist du selbst uns Hort und Wehr,
Du, allmächtig Waltender, Rettender!
In Gewitternacht und Grauen
Lasst uns kindlich ihm vertrauen!
Ja, die fromme Seele ahnt,
Gott im hehren Vaterland,
Gott, den Herrn, im hehren Vaterland

Zum Abschluß noch eine Bitte an Schorsch: nenne österreich nicht Haiderland; das ist sicher nicht nur für mich, sondern für viele österreicher eine Beleidigung.


Felix antwortete am 02.08.03 (00:17):

Zum Text des Schweizer Psalms möchte ich doch noch eine kritische Bemerkung machen.
Umfragen haben gezeigt, dass nur wenige Schweizer über die ersten zwei Zeilen hinauskommen.
Ich musste den Text meinen Schülern beibringen und fand es jedesmal entsetzlich, wenn ich auf die Bedeutung dieser dümmlichen Formulierungen zu sprechen kam.
Die antiquierte schwülstige Sprache, der verlogene pastorale frömmelnde Ton und nicht zuletzt der eigentliche Inhalt ist unseres Volkes unwürdig.
Nationalhymnen sind sehr mühsam zu ersetzen, weil sie ein Kultobjekt geworden ist. Ich verabscheue diesen Text!


Dingo antwortete am 02.08.03 (11:15):

Schweizer tag, ich hoffe ihr habt alle gefeiert,:-))

Noch eins, alle Pferde in der Welt haben auch am 1 August
Geburtstag.

Macedonien independencetag ist am 2 August.

keep smiling


elly antwortete am 02.08.03 (14:38):


Bin ganz deiner Meinung Felix betr. unserer Nationalhymmne!
Viele fromme Seelen gibts nicht mehr bei uns!


schorsch antwortete am 02.08.03 (14:59):

Leider wurde das Schweizer Volk damals, als diese neue Hymne eingeführt wurde, nicht nach seiner Meinung gefragt. Trotz riesigen Protesten in Leserbriefen und trotz ebensolchen im Nationalrat wurde das durchgestiert. Nun haben zig Jahre danach die Rechtsextremen ihre Chance genutzt und sangen gestern auf der Rütliwiese unsere alte Hymne - und konnten auch mit Beifall rechnen von Leuten, die sonst überhaupt nichts mit diesen braunen Horden gemein haben!