Archivübersicht | Impressum

THEMA:   Sollen Abenteuer-Touristen an den Kosten ihrer Rettung beteiligt werden?

 15 Antwort(en).

Karl begann die Diskussion am 20.08.03 (12:25) mit folgendem Beitrag:

Die gute Nachricht ist: Die Sahara-Touristen sind frei. Direkt ist kein Lösegeld geflossen, aber Malis Präsident wird es verstanden haben, seine Dienste und Zahlungen durch Garantien der Bundesrepublik zur Wirtschaftshilfe abzusichern. Wer kann von uns die indirekten Kosten der diplomatischen Bemühungen und des Rücktransports abschätzen. Die Frage entsteht, wer kommt für all diese Kosten auf?

Die Sahara-Touristen werden ihre Geschichte werbewirksam vermarkten. Ist es zuviel verlangt, wenn der Steuerzahler etwas von den Kosten zurückerstattet haben möchte?

Dazu interessiert mich Eure Meinung und ich werde dazu gleich auch eine neue Abstimmung eröffnen.

Mit freundlichen Grüßen

Karl

Internet-Tipp: /seniorentreff/de/umfragen.html


Gudrun_D antwortete am 20.08.03 (12:40):

Wer finanzielle Möglichkeiten hat,die Welt zu bereisen und erkunden,sollte sich darüber im klaren sein,dass er sich damit auch in Gefahr begibt!
Umso mehr,wenn er in Gebiete reist,in denen es vorhersehbar ist,aussergewöhnlichen Gefahren nicht ausweichen zu können.Gesundheitliche Schäden,die hierbei möglich sind,sollten vor Antritt der Reise durch entsprechende Versicherungen abgedeckt werden.
Dadurch würden auch die gesetzlichen Krankenkassen entlastet!
Es wäre m.E. auch angemessen,einen Teil der Lösegeldforderungen von den Touristen zahlen zu lassen.
Die Vermarktung ihrer Erlebnisse,die mit Sicherheit erfolgt,
brächte das nötige Kapital sicher hierzu.

Gudrun


jolli antwortete am 20.08.03 (13:01):

Es wird bereits so gehandhabt: Wer auf Kosten des deutschen Steuerzahlers irgendwoher gerettet wird, muss für gewisse Kosten aufkommen. Die Summen sind allerdings verschwindend gering zu den tatsächlichen Kosten. Es werden Flug-, Arzt-, Hotelkosten und Ähnliches berechnet.
Ich bin der Meinung die Geiseln, die ihre Geschichte vermarkten, sollten weit mehr zur Kasse gebeten werden.
Wenn das Auswärtige Amt vor Reisen in bestimmte Gebiete warnt und die Menschen trotzdem dorthin reisen - aus Abenteuerlust, Leichtsinn oder Neugierde - dann darf mit eventuellen Rettungen nicht der Steuerzahler belastet werden.


Karl antwortete am 20.08.03 (13:07):

Jetzt gibt es den direkten Link zur Abstimmung:

Internet-Tipp: https://seniorenstadt.de/votes/sahara.html


schorsch antwortete am 20.08.03 (13:11):

Wer ausserordentliche Risiken eingehen will, der muss sich bewusst sein, dass er dies auf sein eigenes Risiko tut. Es ist unanständig von solchen Abenteurern, zu erwarten, dass ihnen die Allgemeinhait aus der Patsche helfen müsste. Es ist schon als grosses Entgegenkommen zu werten, dass die Regierungen sich um sie gekümmert haben. Diese hätten nämlich kaltschnäuzig sagen können: "Sorry - wer sich in Gefahr begibt, kommt drin um.....!"

Ich bin der Meinung, dass alle Geretteten (Ausgelösten?) sich im Rahmen ihrer Kreditwürdigkeit an den aufgelaufenene Kosten beteiligen müssten.


jako antwortete am 20.08.03 (15:27):

Ich schließe mich Eurer Meinung voll und ganz an.


Gardy antwortete am 20.08.03 (15:57):

Ich bin ganz Euerer Meinung! Gardy


rolf antwortete am 20.08.03 (16:24):

Inzwischen wird in einigen Nachrichten gemeldet, daß sich die Bundesregierung mit rund 4 Millionen - wahrscheinlich als Entwicklungshilfe deklariert - an dem Lösegeld beteiligt.


WANDA antwortete am 20.08.03 (18:05):

natürlich, sollten sie sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten an den Kosten beteiligen.
Der Mann einer Freundin (wahrscheinlich ist es Alzheimer) hatte sich im Wald verirrt. nach 2 Stunden wurde die Polizei alarmiert. Nach drei Stunden startete ein Hubschrauber. Hilfreiche "Auchwanderer",, die er nach dem Weg gefragt hatte, brachten ihn nach Hause.
Sämtliche Kosten für den Sucheinsatz mussten übernommen werden - und irgendwie ist das auch richtig so.


kleinella antwortete am 20.08.03 (22:02):

Schorsch, stell Dir vor, die Bundesregierung hätte eine Hilfe verweigert, was wäre dann für ein Sturm der Entrüstung losgegangen. Doch ich bin ebenfalls der Meinung, daß die Geretteten sich angemessen an den Kosten beteiligen müssen. Dafür gibt es doch sicherlich allgemeingültige Regelungen, denn immer wieder müssen abenteuerlustige Menschen im Gebirge, auf See und anderswo gerettet werden.


schorsch antwortete am 21.08.03 (08:51):

Man müsste vielleicht mal eine Volksabstimmung darüber machen......


Tobias antwortete am 21.08.03 (09:06):

Eine Erlebnisreiseversicherung sollte eingeführt die auch für eventuelle Entführungskosten aufkommt. Auf der einen Seite nimmt sich jeder das Recht seinen Urlaub so zu gestallten wie er / sie will. Dies soll auch weiterhin so sein, aber das Risiko muss die Person dann auch selbst tragen.


UrsulaB antwortete am 21.08.03 (09:19):

Wer das potentielle Risiko einer solchen Reise kennt und es (wie die Sahara-Touristen) trotzdem eingeht, sollte für die Rettungskosten zumindest anteilig aufkommen.
Gut fände ich eine private Versicherung für solche Fälle. Analoges gilt übrigens auch für riskante Sportarten.

Ursula


Peedro antwortete am 01.10.03 (19:53):

Reisen ist wirklich schön, das weiß wohl jeder.
Reisen ist besonders schön, wenn man abseits der ausgetretenen Pfade des Massentourismus unterwegs ist.
Wir reisen fast jedes Jahr nur mit dem Rucksack durch fremde Länder und es ist wirklich prima.
Andererseits muß man sagen, daß man weder in Deutschland noch in irgend einem anderen Land absolut sicher ist.
die einschätzung des Auswärtigen Amtes nach sicheren und unsicheren Ländern ist nur ein ganz grobes Netz, das aber zu beachten ist.
Es gibt sogar Länder wie Indien, die als sicher eingestuft werden, bei denen man aber bereits auf dem Formular zur Visaerteilung Kontaktpersonen in Deutschland für den Fall einer Entführung angeben muß.
Sollte man sich deswegen Indien versagen?
Es ist richtig, daß die in Not geratenen urlauber und Travellers aus ihrer Notlage befreit werden, es ist aber auch richtig, daß sie daraus nicht noch nachträglich ein Geschäft mit der Presse in Deutschland machen können.


nowalis antwortete am 03.10.03 (00:47):

peedro, 100%-ige sicherheit gibt es nirgendwo, da stimme ich dir zu, wenn ich aber in ein land reise das bekannt ist für seine entführungen u.ä., dann gehe ich in diesem moment ein bewußtes risiko ein; tritt dann der notfall ein und rettungsmaßnahmen werden ergriffen entstehen kosten und an diesen kosten müssen die geretteten sich beteiligen.
was die vermarktung angeht - da meine ich, dass die presse mit den befreiten geiseln ein geschäft macht und nicht umgekehrt.