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THEMA:   "Bis zum jüngsten Gericht!"

 4 Antwort(en).

iustitia begann die Diskussion am 12.01.04 (14:03) mit folgendem Beitrag:

"Bis zum jüngsten Gericht!"

Antwort des kardinalen Kardinals Joachim Meisner auf eine Frage (über die Wartezeit bis zur ersten katholischen Priesterin) an diesen kompetenten Kirchen-Mann, den Oberhirten im Kölner Stall der Böcke, wo "Lämmer" nur als untergeordnet, nicht gleichberechtigt und nicht priesterlich fähig begutachtet werden. Eben wie Eminenz deutlich und großgesprochen gesagt hat: "bis zum JÜNGSTEN Gericht!"
Aber das mag nur das Gericht der Männer sein. Pardon, genauer: das Gerücht über ein Gericht, das über die Männer verhängt sei. Und es wird nicht ein Linsengericht sein, sondern ein echtes Joachim-Meisner-Gericht - als Antwort auf kein Gerücht, sondern auf eine manifeste Männer-Geisteskrankheit.
Aus dem Neuen Testament kennen wir keine solch endgültigen Anweisungen. Das jüngste Gericht/ der jüngste Tag ist oft ironisch oder sarkastisch, um einen unbestimmten, nie erlebbaren Zeitpunkt zu bezeichnen. Die altertümliche Ausdrucksweise für das göttliche Gericht über alle Menschen am Ende der Zeiten geht auf das althochdeutsche �zi jungist�, nämlich �endlich, zuletzt� zurück und meint �letztes� Gericht.
Die Christen erwarten die Wiederkunft Jesu in Herrlichkeit (Parusie), um Gericht zu halten. An die Maßlosigkeit der Apokalyptik in Kriegszeiten erinnert, auch in Kunst, Kultur als Ausweis der Unchristlichkeit der Zeiten). Nach Mt 25,31-46 sind dabei Maßstab nicht religiöse Werke, sondern Taten der Nächstenliebe. Im Johannes-Evangelium ist mehrfach von der Auferstehung am Jüngsten Tag die Rede (Joh 6,39-44; 11,24; 12,48).
Geschichtlich gibt es diese Straf-Überlegungen, die man sich zu leisten wagt aus entsetzlich vordergründiger Propaganda - auf einer Erde, wo von vielen Religionen und Sekten Enderwartungen mit Hölle, Gericht und ewigen Rechthaberei verbunden werden: Die wichtigste Quelle für alle christliche Formulierungen sind Äußerungen Platons (+ 347 v.Chr.), der von einem Richterspruch nach dem individuellen Tod sprach, durch den die Gerechten die Seligkeit, die Ungerechten die Strafhölle gelangen. Das also zur mittelmeerländischen Erziehungs-Philosophie und ihrer Allgegenwärtigkeit
Keine Kritik, aber ein Kriterium: Wer mag - der tröste sich am Begriff des "Tags des Herrn", dem "Tag des allwissenden Kardinals" im Vorfeld des Kölner Karnevals.


schorsch antwortete am 12.01.04 (17:29):

Schon mal überlegt, ob viele Männer, die den Zölibat wählen, dies aus Hass oder Verachtung auf "Die Frau" tun?


Johanna antwortete am 13.01.04 (09:21):

*ggg* Schorsch, hast Du schon mal das Buch "Casanovas in Schwarz" gelesen? da kommen ganz unchristliche Gedanken und Überlegungen auf....


trebor antwortete am 15.01.04 (00:16):

In 500 Millionen Jahren gibt es kein Leben mehr auf der Erde und in 5000 Millionen Jahren wird die Erde von der Sonne verschlungen, prognostizieren Wissenschaftler.
Vorher könnte uns noch ein Asteroid treffen. Je nach Größe
des Asteroiden ist halt das Leben auf der Erde vorher zu Ende :-((. Spätestens dann haben wir unser "Jüngstes Gericht".
Zum von Schorsch genannten Zölibat:
Viele haben es abgelegt und - gebrochen.
In der Vergangenheit und heute.


schorsch antwortete am 15.01.04 (09:27):

@ Johanna

Nein - aber "Casanovas Memoiren" waren auch nicht ohne...... (;--))))