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THEMA:   Ein friedlicher Blick zurück...

 24 Antwort(en).

Titus begann die Diskussion am 26.01.04 (17:42) mit folgendem Beitrag:

Dieser Tage suchte ich etwas im Archiv, fand das aber nicht, was ich suchte.

Statt dessen stieß ich auf alte Themen und Beiträge und las teilweise belustigt, aber auch überrascht, welche Gedanken man so vor zwei und mehr Jahren hatte.

Ich sage dies ganz allgemein (es war das Archiv vom politischen Forum)und nenne keine Beispiele, schließlich will ich keine Kontroversen auslösen oder.....

Also, wer viel Zeit hat sollte auch einmal in der recht nahen Vergangenheit stöbern, macht Spaß....

Demnächst lese ich wieder mit, Beiträge kaum. Man stößt immer wieder auf das Haupttabu im ST und dann hängt man gedanklich in der Luft, man hat quasi ein "Gedankentorso".
Und das macht einfach keinen Spaß. Zwar könnte ich in das Forum des VFKS ausweichen - nur, hier kommt keine Diskussion zustande.

Schönen Gruß von Titus(WolfgangM).


Roalf antwortete am 26.01.04 (19:40):

Neu bin ich hier nicht...alter Hase aber auch noch nicht....aber ich bin überrascht und neugierig: was ist das Haupttabu? Hab ich bisher was verpasst?


hl antwortete am 26.01.04 (19:56):

"Haupttabu" ist nicht das richtige Wort, "unerwünscht" trifft es eher: Verhüllter und/oder unverhüllter Rassismus in den Beiträgen!


Medea. antwortete am 26.01.04 (20:02):

Es ist doch kein Geheimnis, lieber Roalf, frei herausgesprochen, sind es die Unterschiede in der Wahrnehmung, den Islam und seinen Anspruch als alleinige Weltreligion betreffend. Titus, ich und einige weitere sehen darin eine nicht zu unterschätzende Gefahr für den Weltfrieden und die nähere Zukunft, während andere Diskutanten das nicht so einschätzen......

Betrachte den Islam und seine nicht mehr zu übersehenden Auswirkungen in Europa mit kritischen Augen, und Du kannst sicher sein, daß die Mehrheit Dich als Unruhestifter und Angstaufwiegler sieht....

Such is life. .-))


pilli antwortete am 26.01.04 (20:48):

Titus

rassismus as it`s best...

etwas mehr und deutlicher später, bin gerade erst vom kunden zurück und sollte so wütend nicht schreiben.

@ Medea. so rasch diesmal? sollte ich mich wundern?

hat`s sonst noch trittbrett-fahrer?


pilli antwortete am 26.01.04 (22:47):

@ Titus und Medea.

das, was mich so wütend gemacht hat, beim lesen eurer beiträge ist der von euch beiden gemachte vorwurf an die diskutanten. ich empfinde diesen vorwurf bei beiden von euch als eine lüge; für mich die ekelhafteste form, menschen in misskredit zu bringen.

wenn ich auf der startseite nur die beiden worte "Titus Islam" eingebe, erhalte ich "19" beiträge.

und ihr beide durftet hier nicht diskutieren ???

bei medea. darf ich "48" feststellen. wohlgemerkt jeweils themenstränge mit zum teil sehr vielen einzelbeiträgen. die such-kombination könnt ich nun vielfältig verändern und die anzahl würde sich steigern.

d.h. im klartext, jeder von euch beiden hatte raum und zeit immer und immer und immer wieder zu diskutieren mit wem und wann auch immer.

nur eines der themen als beispiel für viele andere; dieses zeigt m.e. sehr deutlich, welches verwirrspiel von euch beiden jeweils gestartet wird und welchen "Kessel Buntes" ihr beide vortrefflich zu mischen versteht.

da wird samen gestreut und gehofft, der wind wehe schon in die rechte seite und trage zur verbreitung bei. wenn da nicht so belesene und wissende diskutanten achtsam jedes eurer ausgesääten körner aufmerksam aufgelesen und uns allen zur prüfung angeboten hätten, ich weiß nicht wie es geendet hätte...ich habe allen, die mit euch so gut und immer wieder diskutiert haben, unendlich viel zu verdanken.

ich habe gelesen und gelernt und irgendwann begriffen, wie wichtig es ist zu differenzieren.

Internet-Tipp: https://makeashorterlink.com/?W2D232237


Medea. antwortete am 27.01.04 (00:44):

Nun laß mal die Kirche im Dorf, pilli - von Nichtdiskutierendürfen war keine Rede, es ist ja diskutiert worden, wenn auch nicht unbedingt Übereinstimmung erzielt werden konnte. Aber divergierende Meinungen hat es vielfach gegeben, wer bestreitet das?
Roald fragt nach einem Haupttabuthema und ich finde schon, daß es gerade beim Islam-Thema von den einzelnen Diskutanten unterschiedliche Wahrnehmungen in dieser Frage gibt. Ich, möglicherweise Titus u.a. (?) sehen viele Dinge in einem anderen Licht als die Mehrheit hier und von Vorwürfen ist m.E. keine Rede - da wird irgendwie das Kind mit dem Bade ausgeschüttet.
Wenn unterschiedliche Meinungen nicht mehr respektiert werden, geht auch Streitkultur ein Stück den Bach runter.
Da soll nun "ein friedlicher Blick zurück..."geworfen werden, den ich hier leider nicht erkennen kann.


pilli antwortete am 27.01.04 (01:26):

doch...es war die rede davon

und es ist auch nicht die frage der unterschiedlichen wahrnehmungen. wenn du denn dann die beiträge von Titus mit der notwendigen aufmerksamkeit gelesen hättest, wäre dir nicht entgangen, daß er in fast jedem posting den zusatz verwendet, er dürfe seine meinung im ST nicht bekanntgeben und das entspricht bei der vielzahl der zu lesenden beiträge schlichtweg nicht der wahrheit, meine ich mal!

daß keine übereinstimmung erfolgt ist, na...hattest du das wirklich erwartet?

"Tabuthema" ??? bei so vielen beiträgen?...

Medea., wer soll dir das noch glauben?

:-)


Wolfgang antwortete am 27.01.04 (02:05):

Es ist eben ein Unterschied, Titus, ob ueber Rassismus (egal in welcher Form) diskutiert wird, oder ob Rassismus verbreitet wird. Einige Beitraege von Dir wurden geloescht, weil es der Webmaster nicht erlaubt, in seinen Foren Rassismus zu verbreiten. Diese Vorsichtsmassnahme des Webmasters begruesse ich.

Die allermeisten Deiner Beitraege stehen nach wie vor in den archivierten oder in den aktiven Themen.

Mittlerweile unterstelle ich Dir, dass Dir der Unterschied von Diskutieren ueber den Rassismus und Rassismus verbreiten sehr wohl bewusst ist. Du solltest nicht scheinheilig behaupten, die Diskussion darueber wuerde unterbunden.


Wolfgang antwortete am 27.01.04 (02:28):

'Wenn unterschiedliche Meinungen nicht mehr respektiert werden...', schreibst Du, Medea. Auch hier gilt: Deine Meinung zum Thema 'Islam' (die ich praktisch nie teile, weil sie mir viel zu starr und zu einseitig und zu voreingenommen ist und auf der Linie der Kulturkrieger liegt) wurde immer respektiert, aber nicht von allen akzeptiert.

Wenn Du aufmerksam liest, bemuehe ich mit seit langer Zeit gerade um das Thema 'Islam' und 'Krieg bzw. Dialog der Kulturen' und speziell um Deine Beitraege und gebe Anregungen zum Lesen und suche Antworten oder trage Fakten zusammen und bringe meine Sicht der Dinge.

Ob's nur Quote bringt oder (das ist meine eigentliche Intention) die Bereitschaft zum Dialog der Kulturen foerdert, weiss ich natuerlich nicht. Aber gerade bei diesem Thema ist die Gefahr gross, dass Wortlosigkeit entsteht, die nicht friedensfoerdernd ist.

Es ist eine Gratwanderung... Wer von uns wollte behaupten, dass er nicht schon mal den Grat falsch gegangen ist und andere dabei verletzt hat. Meine Bitte: Lass' uns weiter uebers Thema disktutieren.


Medea. antwortete am 27.01.04 (06:20):

Danke Wolfgang - es gibt auch nicht einen Deiner Links, die ich nicht gelesen hätte. Immer waren sie aufschlußreich und regten zum Nachdenken an - natürlich sind die nicht unbeeinflußt bei mir geblieben. Mich treibt einfach dieses Thema um, ich sehe und höre von überall her (Frankreich, Holland, Kanada etc.) so viel Angstmachendes, das findet schon seinen Niederschlag in mir ......
Natürlich habe ich stets die Bereitschaft zum Dialog gesehen und auch vertreten, habe auch auf Prof. Dr. Troll aufmerksam gemacht, der ja schon lange ein Kenner der Materie ist und wohl auch mitten im Dialog der Kulturen steht. Ich besuche die Vorträge von Bassam Tibi, lese die verschiedensten Autoren, (Peter Scholl-Latour, Gerhard Konzelmann, Spuler-Stegemann u.a.), sehe die dort stattfindende kritische Auseinandersetzung, gehe mit wachen Augen und Ohren durch den Alltag.
Ich sehe auch die Gratwanderung .... jedenfalls danke ich Dir für die obigen Worte.


Wolfgang antwortete am 27.01.04 (14:11):

Meine (natuerlich nicht nur meine) These: Der islamistische Fundamentalismus ist keine Erscheinung, die dem Islam innewohnt oder aus ihm ableitbaere ware, sondern ist eine moderne ein paar Jahrzehnte alte politische Bewegung (mit deutlich faschistischen Zuegen). Der islamistische Fundamentalismus missbraucht den Islam (so, wie alle 'religioesen' Fundamentalismen 'ihre' Religionen missbrauchen).

Der islamistische Fundamentalismus hat wenig mit dem Islam und viel mit dem Krieg der VertreterInnen des westlichen 'american way of life' um die Vorherrschaft in der Welt und um den letzten Tropfen Oel zu tun.

Heute in der taz gib es dazu einen interessanten Aufsatz von ROBERT MISIK:

taz - 27.01.2004
Die Freiheit, die in der Unterwerfung liegt
Vor vierzig Jahren verfasste der aegyptische Denker SAYYID QUTB 'Meilensteine', eines der philosophischen Urdokumente des islamistischen Terrorismus. Seine Doktrin ueberrascht durch das antiautoritaere Freiheitspathos, mit der sie sich als Alternative zu Kommerz, Goetzendienst und innerer Leere praesentiert
https://www.taz.de/pt/2004/01/27/a0128.nf/text
https://www.taz.de/pt/2004/01/27/a0137.nf/text

Internet-Tipp: https://www.taz.de/pt/2004/01/27/a0128.nf/text


mart antwortete am 27.01.04 (14:55):

Zur Person dieser den Westen zerstören wollenden Qutb:

sehr aufschlußreich:

Internet-Tipp: https://www.matthiaskuentzel.de/texte/matthias_kuentzel_-_djihad_dossier_2.pdf


Wolfgang antwortete am 27.01.04 (15:14):

Ein wenig Vorsicht wuerde ich walten lassen bei den Texten von MATTHIAS KUENTZEL (die aber durch Fakten glaenzen). Es ist wahrscheinlich nicht sehr bekannt, dass es in Deutschland mittlerweile eine (uebrigens linksextreme) Bewegung gibt, die hierzulande die 'Antideutschen' genannt werden. Denen ist Herr KUENTZEL zuzurechnen.

Um die 'Antideutschen' auf eine knappe, wenn auch unvollstaendige Formel zu bringen: Das sind Leute, die zum Krieg gegen die Araber auf der Seite der USA und Israels aufrufen. Also Leute, die eine ganz bestimmte Rolle im vorwiegend amerikanischen Krieg der Kulturen spielen und den Dialog der Kulturen kleinreden oder ihn von vornherein nicht fuehren wollen.

Es sind nicht die Leute, denen ich mein Vertrauen schenke. Sie sind, wie die islamistischen Fundamentalisten auch, Teil des Problems und nicht Teil der Loesung.


mart antwortete am 27.01.04 (16:02):

Ich zitiere im folgenden aus einem Werk SAYYID QUTB,

dessen "Doktrin ueberrascht durch das antiautoritaere Freiheitspathos, mit der sie sich als Alternative zu Kommerz, Goetzendienst und innerer Leere praesentiert" --

Na ja so kann man es vielleicht auch sehen - aber jeder kann sich ja selbst überzeugen:

--------------------------------------

"Dokumentation: Sayyid Qutb

Unser Kampf mit den Juden
Altes Leid ...

"Der erbitterte Krieg, den die Juden gegen den Islam angezettelt haben (...), ist ein Krieg, der in beinahe 14 Jahrhunderten nicht für einen einzigen Moment unterbrochen worden ist, der sich bis zu diesem Moment fortsetzt und sein Feuer in allen Ecken dieser Erde auflodern lässt.

(...) Von ihrem ersten Tag an waren Juden die Feinde der muslimischen Gemeinschaft. Die Juden waren es, die die Polytheisten aufhetzten, ihnen Versprechen machten und mit ihnen gegen die muslimische Gemeinschaft konspirierten. Die Juden waren diejenigen, die einen Krieg der Gerüchte, der verdeckten Konspiration und des Verrats innerhalb der muslimischen Reihen führten, so wie sie auch Zweifel und Verdächtigungen über den Islam verbreiteten und zu Verfälschungen des muslimischen Glaubensbekenntnisses und zu falschen Behauptungen über seine Führer anstifteten.


... und neues Unglück

Der Kampf zwischen dem Islam und den Juden setzt sich gewalttätig fort und wird auf diese Weise weitergehen, weil die Juden erst mit der Zerstörung des Islam zufrieden sein werden. (...)

In der jüngsten Ära sind Juden an jedem Punkt dieser Erde die Anführer des Kampfes gegen den Islam geworden. (...) Wie Recht hatte Allah, der Allerhöchste, als er sagte: �Ihr werdet mit Gewissheit feststellen, dass die schlimmsten Feinde der Muslime die Juden und die Polytheisten sind.�

(...) Hinter der Dokrin des atheistischen Materialimus steckte ein Jude; hinter der Doktrin der animalistischen Sexualität steckte ein Jude und hinter der Zerstörung der Familie und der Erschütterung der geheiligten Beziehungen in der Gesellschaft steckte ebenfalls ein Jude. (...)

Die Juden haben beharrlich Einzelpersonen und Regimes in ihrer Verschwörung gegen die muslimische Gemeinschaft eingesetzt. (...) Die mehreren Dutzend Persönlichkeiten, die der muslimischen Gemeinschaft als �Helden� aufgedrängt worden sind, wurden vom Zionismus geschaffen, damit diese �Helden� für die Feinde des Islam eben das erledigen, was diese Feinde nicht selbst öffentlich erreichen können.

(...) Jeder, der diese Gemeinschaft von seiner Religion und seiner heiligen Schrift wegführt, kann nur ein jüdischer Agent sein, ob er dies nun bewusst oder unbewusst, willentlich oder unwillentlich tut. (...)

Diese antagonistische jüdische Macht, die die islamische Welt bedroht, verfügt heute zudem über eine riesige Armee von Agenten: Professoren, Philosophen, Doktoren und Forscher, zuweilen auch Schriftsteller, Dichter, Wissenschaftler und Journalisten - die muslimische Namen tragen, weil sie muslimischer Abstammung sind!

Und einige von diesen stammen aus den Reihen der �muslimischen religiösen Autoritäten�! (...) Die Juden befreien die sinnlichen Begierden von ihren Beschränkungen und sie zerstören die moralische Grundlage, auf der der reine Glaube basiert.

Sie tun dies, damit der Glaube in eben jenen Dreck gezogen wird, den sie so reichlich auf dieser Erde verbreiten. (...) Diesen jüdischen Konsens würde man niemals in einem Vertrag oder auf einer offenen Konferenz ausgesprochen finden.

Es handelt sich stattdessen um eine stille Übereinkunft zwischen dem einen Agenten und dem anderen hinsichtlich des wichtigen Ziels.(...)

Es ist also eindeutig, dass die schlimmsten Feinde der islamischen Gemeinschaft die Juden sind, die sie von ihrem Glauben wegführen, die sie von Allahs Weg abbringen wollen und die sie über die Realtät ihrer Feinde und deren Ziele täuschen...."


mart antwortete am 27.01.04 (16:49):

Titel:

"Ein friedlicher Blick zurück"

Ist doch richtig passend:-) wenn es nicht so traurig wäre!

Zu meiner Rechtfertigung: ich habe nicht diesen "aegyptische Denker SAYYID QUTB" als erster aufs Tapet gebracht!

Aber er erklärt natürlich manches der nun stattfindenden Entwicklungnen.


BarbaraH antwortete am 27.01.04 (18:18):

mart,

ich bezweifel, dass Du den heute um 14.11 Uhr geschriebenen Beitrag von Wolfgang richtig gelesen hast. Seine Worte:

>>Der islamistische Fundamentalismus ist keine Erscheinung, die dem Islam innewohnt oder aus ihm ableitbaere ware, sondern ist eine moderne ein paar Jahrzehnte alte politische Bewegung (mit deutlich faschistischen Zuegen). Der islamistische Fundamentalismus missbraucht den Islam (so, wie alle 'religioesen' Fundamentalismen 'ihre' Religionen missbrauchen).<<

Zur Vertiefung folgt der Link zum Artikel von VON ROBERT MISIK in der taz, der wie folgt beginnt:

>>Der radikale Islamismus von heute ist keine Chose weltfremder, frömmlerischer Mullahs, wie er häufig immer noch allzu leichthändig gedeutet wird, sondern ein durchwegs modernes Phänomen. Vor genau vierzig Jahren ist einer der kanonischen Texte erschienen, auf denen er sich gründet. Er stammt aus der Feder des ägyptischen Intellektuellen Sayyid Qutb, der hierzulande bislang weitgehend unbekannt geblieben ist. Zu Unrecht: Denn sein Pamphlet "Meilensteine" dürfte für den islamischen Fundamentalismus in etwa das darstellen, was das Manifest von Karl Marx einst für den Kommunismus bedeutete.<<

Das Pamphlet von Sayyid Qutb ist quasi das Manifest für den islamischen Fundamentalismus heißt es dort.

Wir müssen unterscheiden zwischen Islam und islamistischem Fundamentalismus. In den Vorurteilen gegenüber Muslimen wird das immer wieder vermischt. Es ist doch immens wichtig, informiert zu sein, um differenzieren zu können.


pilli antwortete am 27.01.04 (18:49):

und genau das habe ich gestern nacht noch versucht Medea. per fon zu vermitteln:
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"Wir müssen unterscheiden zwischen Islam und islamistischem Fundamentalismus. In den Vorurteilen gegenüber Muslimen wird das immer wieder vermischt. Es ist doch immens wichtig, informiert zu sein, um differenzieren zu können."
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so entsteht ein "Kessel Buntes",der...jederzeit austauschbar...angeboten werden kann.

wer aussen den "wissenden" wird das schon merken?


mart antwortete am 27.01.04 (19:33):

"Haltet den Dieb" eine bewährte Methode!

Kesseltreiben, ja aber gegen wen?

Gegen die, die vielleicht meinen, daß sich die EU an der Türkei vielleicht derstoßen wird?

Hoffentlich setzen sich die Polen und Spanier bei der Verfassungsfrage nicht durch, denn dann ist die Türkei von der Einwohnerzahl das größte Land und kann damit die EU in jede beliebige Richtung diktieren. Der größte Nettoempfänger würden sie auf jeden Fall auf Jahre hindurch bleiben.


Wenn ich mir hier die Wehklagen der Deutschen anhöre über ihre Einschnitte in das Sozialsystem - wie lange glaubt ihr, daß die Deutschen das mitmachen?

Wenn ich mir die erbärmlichen und ohne jede juristischen Grundlagen erfolgten Sanktionen der EU Österreich gegenüber überlege ("Europäische Werte", daß ich nicht lache!) - glaubt ihr wirklich, die Türkei würde sich so etwas gefallen lassen?

Die EU traut sich nicht einmal Italien in die Schranken zu rufen - welch wunderbares Beispiel an realer Machtpolitik.

Wenn nun in Deutschland die Parteien um die Stimmen der türkischstämmigen Einwohner buhlen - und Fischer ist hier das abschreckende Beispiel - dann hat das einzig und allein mit der Erhaltung der Macht zu tun - und die Deutschen sind schon wieder trainiert und konditioniert ja zu schreien.

Warum nicht mit der Türkei jede Form von Zusammenarbeit und Hilfe? Wenn sie es nicht in diesem Rahmen schaffen, dann schaffen sie es sicher nicht im Rahmen der EU - wo das offensichtliche Ziel der USA ist, die EU zu destabilisieren und jeder Druck ausgeübt wird, die Türkei endlich aufzunehmen.

Nachdem aber die jetzigen 10 neuen Mitglieder in Zukunft Probleme in jeder Hinsicht bereiten werden (darf ich daran erinnern, wie Westdeutschland die Ostdeutschen übervorteilt und jetzt fast an den Ruin gebracht haben), wird noch viel Wasser die Donau hinunterfließen, bis die Türkei Vollmitglied werden wird. Und bis dahin kann man aufmerksam verfolgen, wie die Vergangenheit bewältigt wird, wie mit Minderheiten umgegangen wird, wie mit den Menschenrechten - nach der Definition der UNO - umgegangen wird - und ähnliches. Daß bis jetzt offensichtlich nur das Zypernproblem für die EU wichtig ist, ist demaskierend.

Bis jetzt sind jedenfalls in Österreich bei denjenigen, denen Asyl aus Gründen der Verfolgung gewährt wird, immer noch Türken an erster Stelle - ist doch interessant?

Und, relativ zur Einwohnerzahl nimmt Österreich immer noch die meisten Asylanten auf - bitte nicht vergessen!


"In alle politischen Auseinandersetzungen in der Welt sind Moslems involviert": Diese überraschende Feststellung präsentierte der pakistanische Präsident Pervez Musharraf beim Weltwirtschaftsforum in Davos.

Nur, weil die Anderen so rassistisch sind? wirklich nur aus diesem Grund?


Erdogan in Davos:

"Wir verstehen die Türkei als konservative Demokratie. Das heißt, daß wir den traditionellen Werten große Bedeutung zumessen. Wir sehen die Religion als heiligen Wert, der uns gemeinsam ist."

Nun ich und manche andere sehen das nicht so.


Wolfgang antwortete am 27.01.04 (19:37):

Es ist auch wichtig, die Funktion des undifferenzierenden Gleichsetzens von Islam (eine Religion mit mehr Verbindendem als Trennendem gegenueber der aelteren christlichen und noch aelteren juedischen Religion) und Islamismus zu sehen.

Wer Islam und Islamismus undifferienzierend gleichsetzt, moechte dem Islam das Etikett des Fundamentalismus oder sogar des Terrorismus anhaengen.

Das tut derjenige, weil er ebenfalls - wie die islamistischen Fundamentalisten auch - den Islam instrumentieren will fuer seine Zwecke. Seine Zwecke aber sind der Krieg der Kulturen... die in amerikanischen Think Tanks ausgeheckte kriegerische Ideologie im Kampf um den letzten Tropfen Oel.

Die westlichen laizistischen Fundamentalisten und die westlichen juedisch-christlichen Fundamentalisten sind ganz nah dran an den islamischen Fundammentalisten. Allen gemeinsam ist die Intoleranz und der Hass aufeinander und die Bereitschaft, den Krieg zu fuehren oder ihn zumindest billigend in Kauf zu nehmen.

Wegen der Fundamentalisten jeglicher Couleur und ihrem Krieg der Kulturen droht der Dialog der Kulturen auf der Strecke zu bleiben.


mart antwortete am 27.01.04 (19:51):

Lieber Wolfgang,

hast du nicht auf Deiner Homepage die Karikatur, die die NGO (also z.B. Greenpeace et.al.)als Scheiße und Furz des Imperalismus bezeichnet- ist das deine Vorstellung für eine bessere Welt, alle NGO als Speichellecker zu bezeichnen?

Du sagtest, du kannst alles verantworten, was du auf deiner Homepage hast.

Deshalb kann ich dir auch nicht zum Vorwurf machen, daß der link zu der Mumbai Resistance,( - für nicht Eingeweihte-, der radikale Flügel, der die Ausübung von Gewalt gegen den imperialistischen Westen als einzige Lösung der Weltprobleme befürwortet), - so wie etliche andere radikale Links im Netz - nur für Mitglieder aufzurufen ist?



Ist das deine Problemlösungskompetenz?


schorsch antwortete am 28.01.04 (09:07):

@mart: "...(darf ich daran erinnern, wie Westdeutschland die Ostdeutschen übervorteilt und jetzt fast an den Ruin gebracht haben)..."

Da muss ich aber etwas verpasst haben. War der Fast-Ruin denn nicht schon zu Zeiten Ullbrichs?


mart antwortete am 28.01.04 (09:14):

Fast-Ruin vor der Wende

Filletierung danach -

zurück bleiben die Össi-Knochen und viel Öde


Karl antwortete am 29.01.04 (07:56):

Wer die ostdeutschen Städte vor und nach der Renovierung gesehen hat, kann nicht nur Negatives erkennen. Allerdings ist uns bei einem neueren Besuch Leipzigs aufgefallen, dass auch viele Neubauten leer stehen. Die Jugend zieht die Arbeit in den Westen. Eine Umkehrung dieses Trends würde nur erfolgen, wenn das Wirtschaftswachstum im Osten anhaltend größer wäre als im Westen. Wie aber soll das geschehen, wenn sich das Land entvölkert?
Trotzdem liege ich wohl richtig, dass die überwiegende Mehrheit nicht mehr die Zustände vor der Wende haben möchte. Die damals gemachten Fehler kann man heute leicht kritisieren, aber - da muss ich Kohl zustimmen - es ging auch darum die Wiedervereinigung möglichst schnell festzuklopfen, zumal selbst im Westen nicht alle Staaten dafür waren.


schorsch antwortete am 29.01.04 (09:18):

Man stelle sich die Situation vor, dass es bei der Gründung der EU immer noch 2 Deutsche Länder gegeben hätte.....