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THEMA:   Wo kaufen Sie ein?

 34 Antwort(en).

frieder begann die Diskussion am 16.03.04 (18:18) mit folgendem Beitrag:

Wo kaufen sie ein?
Viele Gemeinden klagen immer mehr, dass kleinere Einzelhandelsläden schliesen.Die Zahl der Orte und auch der Stadteile in Großstädten OHNE Lebensmittelladen steigt seit Jahrzehnten.

Was ist daran für uns Verbraucher das Positive?
Großunternehmen sind billiger, solange sie sich als Konkurrenten unterbieten.
Anziehend ist vor allem aber auch das vielseitige und vielartige Sortiment, was den Einkauf vereinfacht. Zudem entfällt das lästige Parkplatz suchen.

Was ist daran das Negative?
Hart betroffen sind davon vor allem alte Leute, oder Leute ohne Auto.
Eine Ortsmitte mit leeren Geschäften wirkt deprimierend.
Leere Läden bedeuten den Verlust der Mieteinnahmen. Die Folge:
Renovierungen werden ausgesetzt.
Ein über lange Zeit gewachsenes, vertrautes Ortsbild mit seiner Vielfalt an Häusern, wird nach und nach durch betont funktionelle �moderne� Großbauten ersetzt..
Läden auf der grünen Wiese überbauen landwirtsch. wertvollen Boden.

Ich möchte Sie nun fragen, sollten wir beim Einkauf - wenn auch schweren Herzens - etwas mehr bezahlen, um den Obsthändler, den Blumenladen, den - selbst backenden - Bäcker um die Ecke zu erhalten. Oder überlassen wir besser dies alles dem Lauf der Zeit, wir kaufen da, wo`s uns gefällt; - d.h. auch hier wird sich nach den Gesetzen der freien Marktwirtschaft eine Einzelhandelsstruktur bilden - teils ist sie schon vorhanden - , an die wir uns gewöhnen und die wir bejahen können, weil wir die Marktwirtschaft bejahen.

Auf Ihre Antwort freut sich Frieder.


jako antwortete am 16.03.04 (19:27):

Ich gehöre zu den alten Leuten, die aus den von Dir genannten Gründen in große Schwierigkeiten geraten bin. Ich wohne seit 7 Jahren in einem 800-Seelendorf. Damals gab es noch einen Bäcker, einen Metzger und eine Post. Dann gab einer nach dem anderen auf.
Inzwischen hat die Dorfgemeinschaft es geschafft, einen Bäcker zu überzeugen, einen Laden jedenfalls stundenweise zu öffnen. Außerdem kommen ein Putenfleisch- und ein Fischwagen einmal wöchentlich. Für alle anderen Einkäufe brauche ich hilfsbereite Menschen, die mich zum Einkaufen mitnehmen, denn wegen einer Behinderung kann ich nicht mehr den Bus nehmen.
Aber nicht alle alten Leute haben Freunde, die ihnen helfen. Ich hab schon erlebt, dass manch einer nichts außer Brot und was der Bäcker sonst noch anbietet zu essen hatte. Die Supermarkte sind alle nur mit dem Auto zu erreichen.

Wir Dorfbewohner Unterstützen weitgehendst die paar Einkaufsmöglichkeiten, die wir haben. Aber wie lange werden die uns noch erhalten bleiben? Ich denke oft darüber nach, wie man besonders für alte Leute eine Lösung finden könnte. Wir haben schon Unterschriften gesammelt, um mindestens eine Busverbindung zu einem Supermarkt zu bekommen, aber es hat nichts genützt.

Auf Ihre Frage, ob wir alles dem Laufe der Zeit überlassen sollen, sage ich mit Bestimmtheit NEIN. Wenn ich jünger wäre, würde ich versuchen, lokalpolitisch zusammen mit anderen Menschen auf Lösungen drängen. Da fällt mir noch ein Beispiel ein. Ein 94-jähriger Nachbar bekam jeden Tag seine Brötchen von einem Freund gebracht, der noch laufen kann. Dieser musste einige Zeit ins Krankenhaus und mein Nachbar blieb ohne seine Brötchen. Solche Zustände kennen wir aus Berichten über russische Dörfer. Nur die Menschen dort kannten es nicht viel besser, wir müssen uns erst daran gewöhnen. Oder sehe ich das falsch?

Es grüßt

jako


utelo antwortete am 16.03.04 (20:18):

Hier bei uns sind fast alle kleinen Läden zugemacht worden.Es gibt dafür jede Menge Große, die etwas preiswerter sind, aber eben fast keine Bedienung haben. Eine Zeitlang konnte man telefonisch an 2 Tagen pro Woche seine Einkaufsliste durchgeben ud die Waren wurden gebracht. Aufpreis waren 2.- DM. Seit dem Euro ist das auch gestrichen. Allerdings wohnen wir hier mitten in einer Vorstadt von Köln.
Auf dem Land wurden doch schon etliche Male Lebensmittel mit rollenden Läden und ziemlich großer AUswahl ausgeliefert. Das kostet dann zwar etwas mehr, wäre aber gerade für die älteren Leute sehr hilfreich. Nachdem es doch mittlerweile soviele arbeitslose mittelalte Menschen gibt, wäre dies doch eine Möglichkeit selbst etwas auf die Beine zu stellen und den Leuten zu helfen. Und wenn das 2 - 3 Leute gemeinsam machen würden wäre das auch nicht zuviel für einen alleine.
Ist doch mindestens einen Gedanken wert, oder ?


hugo1 antwortete am 16.03.04 (21:06):

Dieses Thema ist wohl in jeder Gegend Deutschlands mehr oder weniger aktuell, teilweise sogar akut. Soweit ich hier für meinen Ort sprechen kann,ist es bei den meisten Menschen eine Frage des Geldes. Bei den Geschäftsleuten Umsatz und Gewinn und bei den Kunden der für Einkäufe (nach Abzug aller sonnstiger festen Kosten) verfügbare Einkommensrest. Sicher werden auch bei den Großanbietern Leute beschäftigt, haben einige in die Bresche springende Warenausfahrer (z.B für Brot, Fleisch, Fisch oder täglicher Bedarf ) dadurch einen Job, aber eine zufriedenstellende ,die allgemeinen Bedürfnisse unserer Bürger befriedigende Lösung ist dies keineswegs. Wer bedenkt schon die nötigen Arztbesuche, Behördengänge, Einkaufsprobleme usw die im Alter immer mehr auftreten, wenn er in jüngeren Jahren auf das Land zieht bzw dort bleibt.
Hier gibts teilweise die besten Bedingungen für diejenigen die sie am wenigsten benötigen.-Im sogenannten Speckgürtel der Stadt wo die kaufkräftigsten, mobilsten Bürger wohnen, haben sich auch die Discounter angesiedelt.
Das hoffen auf Nachbarschaftshilfe, auf die Warenlieferung nach telefonischer Bestellungen das Erscheinen eines fliegenden Händlers und sonnstige glückliche Umstände ist doch oft dem Zufall überlassen ,,, Also wer nette freundliche hilfsbereite Freunde, Bekannte oder Verwandte in der Nähe hat, kann gut über die Runden kommen aber ohne ?? da hilft nur ein tiefer Griff ins gut gefüllte Portemonaie, aber wer hat das hier schon ?
Ich kann mir gut vorstellen das in wenigen Jahren der einsam in seiner Wohnung alternde nichtmobile, einkommensschwache Mitmensch seine Euros zählt und je nach Ergebnis mittels Telefon oder Internet kleinere oder größere Bestellungen aufgibt,
dem einkommensstärkeren jedoch (je nach Gesundheitszustand) alle Möglichkeiten der Beschaffung und Bedarfsdeckung offenstehen.
Vielleicht entsteht dann sogar ein neuer Berufsstand bzw Tätigkeitsbild einer Altenbetreuung von der wir heute nicht zu träumen wagen und sie uns auch nicht vorstellen mögen.


Wolfgang antwortete am 16.03.04 (21:14):

Es tut sich eine zunehmend groesser werdende Marktluecke auf. Gerade in einer alternden Gesellschaft wie der unsrigen wird es immer mehr alte Menschen geben, die aus oekonomischen oder aus gesundheitlichen Gruenden nicht mehr Autofahren koennen oder wollen.

Es wuerde mich wundern, wenn nicht clevere UnternehmerInnen in diese Marktluecke investieren und z. B. Bring-In-Services aufziehen wuerden. Der Bedarf ist da... Also wird es zu Angebot und Nachfrage kommen.


carla antwortete am 16.03.04 (23:48):

In meinem Ort gibt es gute Einkaufsmöglichkeiten, und ich kann sie erreichen. Als ich vor einem Jahr wegen einer Knie-Op an Krücken ging, sah das anders aus. Ich fand eine junge arbeitslose Frau, die - gegen gute Bezahlung - für mich einkaufen ging. Das war so in Ordnung. Trotzdem habe ich mich irgendwie geärgert, daß sie mich spüren ließ, daß ich sie brauchte...
In solchen Situationen frage ich mich immer, warum Deutschland in Sachen Dienstleistungen so unterentwickelt ist. Aus den USA z.B. hört man von Hemdenbüglern, die die Hemden abholen und bringen gegen wenig Geld, von Einkäufern für Behinderte, von vielen nützlichen Dienstleistungen für beide Seiten. Woran liegt es nur, daß das in Deutschland nicht klappt, trotz der vielen Arbeitlosen und Sozialhilfeempfänger, die gut zu Fuß und bei "Hand" sind :-)?


pilli antwortete am 17.03.04 (00:54):

es klappt carla...:-)

der bedarf ist da und wenn es genug "arbeitswillige" junge frauen hätte und ich ein bissi jünger wäre...:-)dann...

durch meine kundenkontakte hatte und habe ich auch jetzt noch oft gelegenheit von der einen oder anderen gewünschten dienstleistung zu erfahren...ich überlege kurz und ruf dann meist meine tochter an, die einen 50-wochenstunden job hat und frage: "na haste lust und noch zeit?" :-)

meist geht es um das von dir geschilderte "Hemdenbügeln" der kunden, die als singles mit vielen aussenkontakten und messebesuchen da ein wirkliches problem haben. mittlerweile wird schon von den kunden reklame bei freunden und bekannten gemacht und nicht alles kann sie zeitlich einplanen neben ihrem job.

einkaufen...schon lange von mir "mit angeboten" :-)wenn auch mehr die dinge, die es zum ablauf eines büro- oder kanzleibetriebes halt braucht.

nur...es bedarf da "beständigkeit" und der versuch, eine junge frau damit zu betrauen, war nicht sehr erfolgreich... es bedarf da schon zuverlässig zu sein und vor allem erwartete sie mehr, als ich in rechnung stelle :-)

da ich auch nicht bereit bin, "schwarz zu zahlen" (sie erhält sozialhilfe) haben wir uns freundschaftlich voneinander verabschiedet. :-)

-----------

zur situation der geschlossenen läden hat es auch in einer grosstadt wie Köln zahlreiche beispiele, die in den neuen gesetzlichen bestimmungen zum umweltschutz begründet liegen.

ein mir bekannter metzger hat schnellentschlossen mit 58 seinen betrieb aufgegeben, weil die kosten eines neuen abzugkamines so hoch waren, dass er nicht mehr einsah, diesen hohen betrag zu investieren nur damit er weiterhin vier angestellten lohn und arbeit geben kann. er selbst hat jahrzehnte in der nacht um 04.00 uhr begonnen und war mit ausnahme einer mittagspause dann bis 19.00 uhr im betrieb um erkrankte und in urlaub weilende angestellte zu vertreten. nun geniesst er den tag mit spazierengehen und all den dingen, von denen er bisher nur geträumt hat. :-)

vorbei ist es mit der angst vor wieder mal drohenden steuernachzahlungen und er möchte mit niemandem auf der welt tauschen...

:-)


radefeld antwortete am 17.03.04 (06:20):

Der Fluch der Zersiedelung ist das Dilemma der ungenügenden Versorgung eben auch. ICH habe MEINE Konsequenz gezogen und bin wieder in die Großstadt zurück: Nun habe ich fußläufig (also unter 300m) fast alle Dienstleistungen einschließlich der Gesundheitsversorgung, dazu 6 Gaststätten bzw. Imbiss, 2 Supermärkte und ein dichtes, gut funktionierendes Nahverkehrsnetz (10-Min-Takt) vor der Haustür. Das Auto könnte ich glatt abgeben, wenn ich es nicht noch zum Erreichen des Wochenend-Grundstückes bräuchte. Will sagen: Das krampfhafte Erhalten unrationell arbeitender Dienstleister und Händler ist doch wohl nicht der Weisheit letzter Schluss. Wer sich den Luxus der Lebens auf dem Lande leistet, der muss dann halt auch mit den unvermeidbaren Folgen leben.


lynn antwortete am 17.03.04 (06:56):

Hallöchen,

auch ich finde das Tante-Emma-Lädchen-Sterben schlimm! Aber, es gibt akzeptable Alternativen, z.B. hier:

https://www.ciao.com/otto_supermarkt_de__Test_2329351

Bei Rossmann kann man auch bestellen - u.U. sind (war früher jedenfalls so) aber einer gewissen Bestellsumme die Waren etwas billiger als im Laden selbst, und ohne Versandkosten. Da habe ich mir schon hin- und wieder 12 Pakete Kaffee-Vorrat angelegt. :-)

Wer zu wenig bestellen würde, um in den Genuss der kostenlosen Lieferungen (wegen Mindestbestellwert) zu kommen, kann sich ja mit Nachbarn zusammen tun, oder?

Lieben Gruss sendet lynn


lynn antwortete am 17.03.04 (06:57):

Hi Radefeld,

wie weit ist's denn zu Deinem Wochenend-Gärtchen?

Gruss Lynn


jolli antwortete am 17.03.04 (08:20):

Auch ich kenne so ein Örtchen, das mir wie von der Zivilisation abgeschnitten scheint. Eine Freundin von mir - in Köln ansässig - besitzt in einem 280-Seelen-Dorf in der Eifel ein Ferienhaus, das einmal Alterssitz werden sollte.

Meine Freundin selbst hat keinen Führerschein, konnte bisher mit langen Radeltouren (ca. 45 Min. für jede Strecke) den Weg bis zum nächsten Supermarkt bewältigen. Sie erzählte mir, dass es vor vielen Jahren im Ort einen Krämerladen gab, man erhielt alles für den täglichen Bedarf. Als der schloss, konnte man zumindest mit dem Bus in den nächsten Ort fahren zum Einkauf. Seit mehreren Jahren fährt der Bus auch nicht mehr. Es gibt nur noch den Schulbus, weil es wohl in der Gemeinde noch einige Kinder gibt. Selbst ein mobilder Händler hat diesen "Umweg" nicht lange gemacht, sondern nach einem Jahr die Route geändert.

Meine Freundin kann wegen ihrer Knieschäden nun nicht mehr radeln, also auch nicht mehr für Kurzurlaube ihr eigenes Haus nutzen, es sei denn gemeinsam mit einem autofahrenden Familienmitglied. Ihr Angebot, selbst dort bei Bedarf zu urlauben, habe ich aus den geschilderten Gründen abgelehnt. Zumal hinzu kommt, dass in dieser so wunderschönen Gegend kein Handyempfang zustande kommt.

Man ist mitten in Europa von der Welt abgeschlossen, kann bei Unfällen auf Spazierwegen keine Hilfe holen, oder verhungert, wenn bei Krankheit oder Unmobilität niemand Hilfreiches da ist, der den Kühlschrank füllen kann.

Für mich als Großstädterin ist dies unfassbar, aber die dort ansässigen Menschen kommen irgendwie über die Runden und passen sich den Gegebenheiten an.


lynn antwortete am 17.03.04 (08:46):

Hallöchen,

wegen einer Knöchelverletzung ist's bei mir auch aus mit Fahrradfahren - deshalb habe ich mir letzten August einen Elektroroller angeschafft. Ein Suuupergefährt! Radius rd. 50 km, Stromverbrauch (je nach Stromanbieter) zwischen 0,5 - 2 Cent! Wird an der Steckdose im Keller aufgeladen wie ein Staubsauger: Stecker rausziehen, rein in die Steckdose - immer geladen und fahrbereit. Fährt ganz leise und stinkt nicht. Mit ihm fahre ich zum Strand für umgerechnet ca. 20 Cent - anstatt wie früher mit der S-Bahn 1,80 Euronen zu löhnen. Fahre damit zum Einkaufen in die diversen Geschäfte, zum Garten, etc... Man darf ihn auf den Fahrradwegen fahren und es gibt keinen Helmzwang. Geschwindigkeit zwischen 20 - 25 km/h.

Gruss lynn


schorsch antwortete am 17.03.04 (08:56):

Auch ich wohne in einem kleinen Dorf. Wir hatten früher hier einen Metzger, einen Bäcker, einen COOP und einige kleine Tante-Emma-Läden. Dann kam COOP auf die Idee, alle Produkte inkl. Fleisch und Brot in ihr Sortiment aufzunehmen, was sie vorher auf Rücksicht auf die kleinen Läden unterlassen hatten.
Es ging nicht lange, da gabs keinen Bäcker und keinen Metzger mehr. Aber COOP hat die Vorgabe, dass eine Filiale so und so viele Prozente Gewinn abwerfen muss. Nachdem das einige Jahre nicht mehr der Fall war, wurde unser COOP-Laden kurzfristig geschlossen.
Nun, meine Frau und ich fuhren eben am Samstag in die nächste Stadt, wo wir vorgängig zum Einkaufsbummel das Frühstück einnahmen. Mit der Zeit lernten wir Leute dort kennen und setzten uns jeweils an deren Tisch. Wir treffen uns bereits bald 20 Jahre.
Nun hats zwar inzwischen in unserem Dorf einen Spar-Laden gegeben. Aber wir haben uns so an unser samstägliches Ritual gewöhnt, dass uns etwas fehlen würde, würden wir wieder auf den Dorfeinkauf umstellen. Und wer garantiert uns denn, dass es mit dem Spar nicht genau so gemacht wird, wie mit dem COOP?


elena antwortete am 17.03.04 (16:18):

Eine gute Lösung ist, sich mit den Nachbarn einmal pro Woche ein Taxi zu nehmen, das dann draussen wartet, bis die Einkäufe getätigt sind.

So erlebe ich das hier. Das ist dann ein Auto für 6 Personen, der Fahrer hilft beim Ein- und Ausladen und die zusätzlichen Kosten halten sich in Grenzen.

Das bedingt aber eine gute Nachbarschaft, die sich abstimmt.

Internet-Tipp: https://ekluge.de.vu


karaoke antwortete am 17.03.04 (18:49):

Wenn ich das hier so lese, bin ich froh und glücklich, dass ich nur 3 Minuten von einem Zentrum entfernt wohne, in dem es EDEKA, PLUS, Zeitschriften/ Post, Bäcker, Ärzte, Apotheke,und sogar einen Optiker gibt. Daneben Noch ein griechisches Lokal und eine Pommesbude. Einmal in der Woche ist ein kleiner Markt da, auf dem man frisches Obst, Gemüse und sonstiges bekommt. Was geht es mir hier doch gut.
Ausserdem haben wir eine super Hausgemeinschaft, die mich sogar bekocht hat, als ich letztens 3 Wochen mit einer Lungenentzündung auf der Nase lag.


hugo1 antwortete am 17.03.04 (18:59):

,,diese Art Altenhilfe mit Bringeservice, Spaziergänge (auch Rollstuhl), Hilfe bei Behördengängen, Fahrt und Begleitung zu Ärzten, sichere Begleitung zum Einkauf und zur Bank (bis zum Schalter),Haushaltshilfe, so wie Wolfgang dies vorraussagt, gibts hier schon (gerade in der Zeitung gelesen),,,steht leider nicht dabei was das kosten soll und obs auch im Umland der Stadt angeboten wird.
So wie schorsch es beschreibt, gibts wohl tausende Fälle (auch hier hat Spar kurzfristig aufgegeben) und für Sammeltaxi wie bei Elena muss eben Jemand die Initiative ergreifen und diese Fahrten organisieren und abstimmen, dann kann im Notfall auch mal Einer der gerade verhindert ist von den Anderen mitversorgt werden.
,,und lynn ? schafft Dein "Hühnerschreck" auch den nötigen Kasten Bier vom Getränkestützpunkt bis nach hause (denk gerade dran weil heute UEFA Halbfinalfussballspiel im TV kommt ) *ggg*


pilli antwortete am 17.03.04 (19:37):

einfach mal anrufen :-) hugo1

aber mehr als 15� die stunde dürfte es nicht kosten

:-)


Gudrun_D antwortete am 17.03.04 (23:35):

Hier wurde vor einigen Wochen ein Verein gegründet:

"Ludwigsburger Heinzelmännchen"

durch eine sehr nette Seite im Wochenblatt wurde informiert.

Da wird Hilfe aller Art angeboten,alles kein Problem--
für 26 Euro in der Stunde!

...mehr nicht;-))


radefeld antwortete am 18.03.04 (06:25):

Es scheint wirklich schon so zu sein: Das Sterben der "Tante-Emma-Läden" bedeutet keinen wesentlichen Verlust, wenn man die möglichen Alternativen sieht. Die wesentlich günstigeren Preise der Großmärkte wiegen den Nachteil mehr als auf, vor allem für diejenigen, die wirklich mit dem Cent rechnen müssen- oder wollen. Und deren gibt es mehr, als man gemeinhin denkt. Auch die wollen einen Anteil am allgemeinem Wohlstand haben und sind nicht gewillt, oder auch nur in der Lage, von ihrem schmalem Geldbeutel auch noch die Kleinhändler vor der Pleite zu bewahren.


Medea. antwortete am 18.03.04 (07:53):

Gudrun - findest Du 26 Euro die Stunde günstig?

Das wären immerhin rund DM 50,-- ......


Irina antwortete am 18.03.04 (08:06):

Medea,
na klar ist das günstig.
Frag mal Handwerker oder gar Fachdienste z.B. für PC,
was d i e pro Stunde bekommen :-)

Irina


karaoke antwortete am 18.03.04 (09:53):

Hier bei uns gibt es schon seit 5 Jahren einen Verein:
"Hilfst du mir, helfe ich dir."
Man kauft sich einmalig mit 50 � ein und bekommt dafür kleine Papierblumen und eine Liste, welche Arbeit, was wert ist. So kostet eine Stunde bügeln 5 Blümchen. Die gibt man dann an die Hilfe ab und bekommt z B für einmal einkaufen gehen selber ein paar Blümchen. So muss man keine Arbeit direkt bezahlen und bekommt doch immer eine Hilfe.
Dieser Verein hat schon sehr viele Mitglieder und erfreut sich immer grösserer Beliebtheit.


rolf antwortete am 18.03.04 (10:55):

@radefeld
und die, die mit jedem Cent rechnen müssen, haben alle ein Auto, daß ohne Kosten fährt


Gudrun_D antwortete am 18.03.04 (11:49):

Medea

nein!Ich finde das ganz und gar nicht "billig"! Deshalb auch mein ironisches:*mehr nicht*geschrieben-
ich finde den Stundenpreis sogar unverschämt und habe das auch dem Leiter gesagt.Wenn man alten,kranken oder behinderten Menschen helfen will,kann man doch kein Geschäft daraus machen! Wer,bitte,kann das denn bezahlen?

Ich denke, hier wäre Hilfe erforderlich,die das nicht als Verdienst ansieht.


Gudrun_D antwortete am 18.03.04 (11:52):

Rolf

nicht jeder,der mit jedem Cent rechnen muss und ein Auto nutzt,muss deshalb "grössenwahnsinnig" sein....
es gibt gute Gründe,warum mancher ein eigenes Fahrzeug hat.


mart antwortete am 18.03.04 (12:12):

Ich glaube, der einzig zielführende Weg ist Nachbarschaftshilfe, die soviel ich erfahren habe, nach Möglichkeit getan wird.

Das Problem ist dabei, daß der der Hilfe braucht sich aus versch. Gründen nicht traut, um etwas zu bitten -- und das ist aber notwendig, sonst traut sich der andere vielleicht nicht zu fragen.

Also m.E. ein wichtiges Kommunikationsproblem.

Wir haben hier einen Kaufmann, der fast davon lebt, Bestellungen aufzunehmen und auszuliefern. Ist zwar von den Grundpreisen her teurer - aber ein wunderbarer Service, wenn man einmal aus versch. Gründen nicht mehr so leicht aus dem Haus gehen kann, für Alt und für Jung.


alima antwortete am 18.03.04 (20:58):

Wie das im Leben so spielt, ich hatte bis vor 2 Jahren einen Heim-service, einkaufen, saubermachen,Gesellschaftusw. alles gedacht für ältere Herrschaften. Mein Stundenlohn lag bei 15 DM maximum. Damit kommt man als selbstständiger nicht weit. Die Leute waren glücklich, meine Referenzen hervorragend. Dann starben mir die Kunden unter der Hand weg. Neukunden zu finden in einem 8000 Einwohner Dorf ist verdammt schwer. Das größte Problem aber sind die Kosten, die Kunden wollen immer weniger zahlen (das ist so, es gibt kaum noch Geld), wenn du dann mit dem Auto alle Wege erledigen mußt und nicht genug Sammelbestellungen hast, dann kann man auch beim besten Willen die Kosten nicht decken.
Ich hab leider aufgehört und auch meine Trittbrettfahrer die dachten das große Geld damit zu machen, sind weg.
Nun ich bin fortgezogen und habe mir eine neue Existens aufgebaut. Würde aber immer wieder den gleichen Job machen.


radefeld antwortete am 19.03.04 (06:40):

Gudrun und Ralf: Es gibt Leute, die das Auto weder als Statussymbol noch als Sport- oder Freizeit-Vergnügungsgerät brauchen und nutzen, sondern ganz profan als Verkehrsmittel. Unter bestimmten Umständen das einzig mögliche und oft auch einzig (noch) bezahlbare.
Aber das wäre ja schon wieder ein eigens Thema.......


desiree antwortete am 19.03.04 (12:07):

Hallo Frieder,

ich wohne in einer Kleinstadt. Natürlich sind auch bei uns in näherer Umgebung die grossen Geschäfte auf der Wiese entstanden.
Ich bevorzuge und liebe es, beim Obsthändländer (Grünhöker ;D ) , direkt beim Bäcker und auch beim Fleischer einzukaufen. Dies wegen der Frische der Ware und des kleinen Klönschnacks, weil man sich einfach kennt.
<jetzt wünsche ich Euch ein schönes Wochenende
desiree


desiree antwortete am 19.03.04 (12:11):

Hallo Carla,
ich habe mit Interesse Deinen Beitrag gelesen.
Jetzt habe ich dazu 2 Fragen.
Gibt es bei Euch kein Geschäft, dass die Ware auf Bestellung bringt?
2. Hast Du keine Nachbarn? Bei uns ist es selbstverständlich, dass man sich hilft (kostenlos)
desiree


Tobias antwortete am 19.03.04 (16:17):

mart 18.03. 12:12

Hallo mart, genau das ist es. Viele ältere Menschen verkriechen sich und lehnen oft den Kontakt zu Nachbarn oder Hausmitbewohnern ab.
Etwas mehr Offenheit und mehr Miteinander wäre da angebracht und das Einkaufsproblem könnte damit schnell gelöst werden.

Gruss Tobias


herb antwortete am 22.03.04 (19:02):

Wir haben heute in Würzburg einen neue Initiative gestartet.

Der Generation 50+ wollen wir helfen, das Internet als Einkaufsmöglichkeit zu nutzen.

Wie das gehen soll und kann, zeigen wir in den Nachbarschaftsläden in Unterfranken.

Was hier möglich ist, geht sicher auch woanders.

Internet-Tipp: https://www.nachbarschaftsladen-unterfranken.de


pilli antwortete am 22.03.04 (20:26):

wie schrecklich herb...

vereinsamung as it`s best...und wo bleibt das haptische vergnügen und die lust der augen anzuschauen, was es zu sehen gibt?


aber die witzigste aussage von allen ist, dass die generataion 50+ nicht pc-orientiert wäre...lach...wo und in welcher zeit lebst du dass du so eine aussage treffen konntest?

ich schrieb es dir bereits privat:

"frohes planen...immer am user vorbei..."

aus dem text der von herb angebotenen seite:

-------------------

"Auf der anderen Seite fehlt der Generation 50+ die Kompetenz, mit dem Internet und seinen Möglichkeiten, entsprechend umzugehen. Vielfältig sind die Bemühungen und Programm, die Medienkompetenz, so nennt man es heute, dieser Generation zu verbessern."

--------------------

mit dem einkauf per internet?...sicherlich nicht

:-)))


pilli antwortete am 22.03.04 (22:13):

eine sehr sinnvolle initiative erfuhr heute...pünktlich zum "Tag des Kriminalitätsopfer" in den medien reges interesse und das meine ich mal, ist tatsächlich eine chance für alle, die nicht gleich neben einer polizeiwache wohnen:

_____________

entn. der seite des wdr3
sendung 21.45 von heute)


"Neuer Service der Polizei

Anzeigen, Beschwerden und auch Bewerbungen können die Bürger in NRW jetzt per Internet an die Polizei schicken. Nach Modellversuchen in ausgewählten Städten in unserem Land, schaltete Innenminister Fritz Behrens (SPD) heute den neuen Service auf Betrieb. Die bereitgestellten Formulare seien einfach gehalten und würden Polizei und Antragsteller eine Menge Arbeit ersparen."

die persönlichen daten werden verschlüsselt übertragen und nun muss nicht ein weiterer besuch auf der wache angedacht werden, wenn bei der anzeige betreffs wohnungs- oder autoaufbruch, fahrrad-diebstahl und ähnliche delikte mehr z.bsp. versicherungsrelevante informationen vergessen wurden.

bei notfällen erfolgt der besuch der beamten sofort und bei den kleineren delikten halt am nächsten oder übernächsten tag. so ist beiden partnern geholfen, der geschädigte kann in gewohnter umgebung ruhig alle unterlagen bereitlegen und dann online anzeige erstatten. die gewonnene zeit des beamten, der vordem mit der aufnahme der anzeige beschäftigt war, steht nun für wichtigeres zur verfügung.

:-)


carla antwortete am 22.03.04 (22:59):

Hallo Desirée,
doch es gibt Nachbarn; es gibt auch eine Nachbarschaftshilfe, die hilft. Ich wollte nur die Belastungen für die Nachbarn gleichmäßig verteilen, so daß sich niemand wirklich belastet fühlte. Schließlich sind auch diese Nachbarn und unsere Freunde nicht mehr so ganz jung und teilweise selbst geplagt :-).
Bis jetzt gibt es - soviel ich weiß - nur Essen auf Rädern, aber kein Geschäft, das Waren anliefert.
:-)