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THEMA:   Haben Frauen weniger Anrecht auf Ruhestand als Männer?

 4 Antwort(en).

Gisbert Pfundt begann die Diskussion am 01.05.2000 (21:55) mit folgendem Beitrag:

Im Gästebuch habe ich die Bemerkung gemacht, dass ich der Meinung sei, dass eine Frau das gleiche Recht auf Ruhestand habe wie der Mann, und deshalb ich die Hausarbeit mir mit meiner Frau teile. Das hat zu einigen e-Mails an mich geführt, auf Grund deren ich glaube, dies Thema sollte einmal öffentlich hier diskutiert werden.
Meine Thesen dazu:
1.) War die Frau auch berufstätig, ist die Frage in jedem Fall zu verneinen, denn miestens hat sie neben Ihrem Beruf immer noch die Hauptlast der Hausarbeit getragen, war also mehr belastet als der Mann. Es möge keiner mit dem Argument kommen, die Berufstätigkeit der Frau sei weniger belastend gewesen als die des Mannes! Die Tätigkeit z.B. einer Schreibkraft kann erhebliche physische (je nach Chef) und physische (Folge: RSI-Beschwerden) Belastungen mit sich bringen.
2.) War die Frau nicht "berufstätig", hat aber den Haushalt allein machen müssen und noch Kinder großgezogen, hat Sie einen anstrengenderen Beruf gehabt als der größte Teil der Männer! Wer's nicht glaubt, soll nur mal ein Jahr diese Aufgaben übernehmen. Er wird schnell merken, dass Haushaltsarbeit auch starke psychische (fehlende Erfolgserlebnisse, weil alle - zum Teil stumpfsinnige - Arbeit immer wieder von vorn beginnt und "angemessener Lohn" dafür nicht gezahlt wird!) und physische Belastung bedeutet.
3.) Männer können sonst alles (so tun sie jedenfalls)! Warum sollen sie nicht auch Kochen und Bügeln können? (Warum sind in guten Restaurants mehr Köche als Köchinnen?) Kochen lässt sich schnell lernen, wenn man am Anfang (und auch weiterhin wegen der Abwechslung) Kochbücher zu Hilfe nimmt. Natürlich gehört zum Kochen auch anschließend der Abwasch [Einräumen in den Geaschirrspüler :-)] und das Saubermachen der Küche!
Bügeln ist auch nicht schwer (weiß ich aus eigener Erfahrung).
4.) Wer seine Frau liebt, müßte die Frage des Themas sowieso sofort mit "nein" beantworten. Liebe ist gegenseitiges Geben und Nehmen und nicht sich nur hinten und vorn bedienen lassen und meinen, das wäre mit dem Geld, dass mann vielleicht mehr zum Familieneinkommen beisteuert, ausgeglichen! Diener/innen und Nutten werden mit Geld bezahlt!


Friedgard Seiter antwortete am 02.05.2000 (08:27):

Wie schön, wenn sich ein Mann so in die Arbeit einer Frau einfühlen kann!
Ich stelle es vor allem bei jungen Männern vermehrt fest, daß es für sie selbstverständlich ist, im Haushalt mit anzupacken, ob es mal das Kochen ist - wobei ich nur bestätigen kann, daß die Männer das sehr gut können, wenn sie Spaß dran haben - oder ob es auch das Bügeln ist, für meinen Sohn ist es selbstverständlich, daß er seine Hemden bügelt. Er ist zwar sehr stark im Beruf engagiert, aber diese Hausarbeit ist für ihn eine Ablenkung von der oft sehr hohen, intellektuellen Belastung. Und meine Schwiegertochter hat auch immer wieder einen zeitraubenden Job, sodaß es für sie gut ist, nicht unter Druck der Hausarbeit zu stehen.
Für mich war Hausarbeit nie eine zu große Last. Ich mache sie nicht ungern und ich finde auch, daß man bei körperlicher Arbeit gut denken kann. Kürzlich bekam ich von einer Freundin per Mail einen hübschen Satz: es gab ein Thema, über das wir diskutierten, da schrieb sie mir:"werde darüber bügeln". Das fand ich herrlich - sowas mache ich auch manchmal, als "Meditationsübung".
Ich kann überhaupt das Gejammere über "Arbeit" nicht hören. Bezahlt oder nicht, ich bin froh, wenn ich eine sinnvolle Arbeit zu tun habe, ob nun körperlich oder geistig. Es gibt meines Erachtens nichts Schlimmeres als das Gefühl:"Du hast eigentlich gar nichts zu tun," und daraus folgt leicht das:
"Du bist für niemanden wichtig, Du wirst nicht gebraucht". - Es mag Menschen geben, denen das egal ist. Ich gehöre nicht dazu. Ich bin nach wie vor froh über meine vielfältigen Aufgaben - und der Freundeskreis im Internet, der sich nach und nach aufgebaut hat, gehört mit dazu.


Anna Maria Sames antwortete am 02.05.2000 (19:47):

Leider sind die Männer der älteren Generation - zu der wir ja gehören - nur in den seltesten Fällen dieser sehr lobenswerten Ansicht von Gisbert Pfund. Alle Frauen in meinem Bekanntenkreis machen nach wie vor allein die Hausarbeiten, während die rüstigen pensionierten Ehemänner ihre überschüssigen Kräfte lieber am Heimtrainer abbauen, anstatt wenigstens den Rasenmäher in Betrieb zu setzen.
Alle Versuche, diese Männer davon zu überzeugen, dass auch die Ehefrau ein Recht auf Pension hat - egal ob sie berufstätig war oder nicht - schlagen fehl. Sie sind nicht bereit, auch nur einen Finger im Haushalt zu krümmen. Kochen und Putzen war immer Weiberarbeit und wird es immer bleiben. Bleibt nur zu hoffen, dass die jüngeren Männer einsichtiger sind und ihre Frauen nicht als unbezahlte Hausangestellte betrachten.


Ursula Trautmann antwortete am 06.05.2000 (01:39):

Schon, das es überhapt ein Thema ist macht mich wütend. Was Frau Samers schreibt macht mich wütend, gibt es wirklich noch solch komische Männer?
Warum sind die Frauen bei diesen alten Eseln geblieben ? Nur wegen dem bischen Sex? Wenn wir uns soeine Einstellung gefallen lassen machen wir uns selber lächerlich.Gruß Lobelia


Hannelore Beudot antwortete am 16.05.2000 (19:56):

Sie hätten absolut das Recht auf Ruhestand, wenn die Knete reichen würde!!!