Zur Seniorentreff Homepage Die Foren 

Neues ChatPartnersuche (Parship)FreundeLesenReisen LebensbereicheHilfe



Archivübersicht | Impressum

THEMA:   Die Verknappung der Enkel

 12 Antwort(en).

werner5 begann die Diskussion am 15.04.04 (08:57) mit folgendem Beitrag:

Gestern habe ich im TV ein Gespräch zwischen Kerner und Frank Schirrmacher gesehen. Schirrmacher ist Autor eines Buches mit dem Titel Methusalem-Komplott Ich erinnere mich besonders an das Bonmot von der "Verknappung der Enkel". Enkel als knappe Resource, um die sich in Zukunft zwei Großelternpaare streiten?
Die horizontale Vernetzung der Gesellschaft (durch Onkel, Tanten und Cousinen) geht durch den Trend zur Einkindehe zurück. Es gibt nur noch die Vertikale: Urenkel, Enkel, Kind, (Ur)großeltern.
Wahrscheinlich wird dies nicht die Erfahrung eines jeden sein, aber meine eigene Beobachtung trifft diese Ansicht sehr gut. Was wird diese Entwicklung langfristig für Auswirkungen auf unsere Gesellschaft haben? Es ist nicht in allen Regionen auf dieser Erde dasselbe Phänomen zu beobachten.


siria antwortete am 15.04.04 (10:48):

Ich sehe die Sache noch von einer andern Seite. Wenn Enkel kommen, sind die Grosseltern meistens noch im Beruf tätig, und haben gar nicht die Zeit, um die Enkel zu streiten.
Die jungen Leute organisieren die Babysitter unter sich und hüten gegenseitig.

Wir haben zwei Enkel und können sie einmal pro Woche an einem Nachmittag hüten. Was uns natürlich glücklich macht. Unsere Schwiegertochter teilt das sehr genau ein, ihre Mutter ist entsetzlich eifersüchtig, hat oft das Gefühl, zu kurz zu kommen. Schlimm.

Ich sehe es eher so, dass die Verknappung bei den Grosseltern stattfindet, man lebt oft weit auseinander und die Kinder sehen die Grosseltern nicht oft.

Dafür gibt es viele junge Leute, die gerne "Grosseltern" in der Nähe hätten, die ihre Kinder ein wenig verwöhnen. Ich habe in der letzten Zeit ein paar Inserate gesehen, in denen nach Grosseltern, stellvertretend, gesucht wurde. Das kann sehr gut funktionieren. Und es wäre allen geholfen.
Den alten Leuten, die noch ein wenig junges Leben um sich haben möchten, den Kindern, denen jemand mit den Aufgaben hilft, der da ist für ihre kleinen Nöte.
Wie seht ihr das?


marie2 antwortete am 15.04.04 (18:08):

Ich habe mir ein "Enkelkind" ausgesucht. Nun kann ich gelassener darauf warten, ob denn meine Kinder sich doch noch zu Nachwuchs entschließen. Der Ersatzenkel ersetzt mir im wahrsten Sinne des Wortes ein Enkelkind. Bevor er in den Kindergarten kam, habe ich ihn regelmäßig 1 bis 2 Nachmittage pro Woche gehütet. Jetzt springe ich bei Bedarf ein.
Marie2


siria antwortete am 16.04.04 (10:52):

Marie2, das ist so schön. Das würde ich auch machen, wenn ich nicht eigene Enkelkinder hätte.
Wir sind aber so glücklich, 2 gesunde Enkelchen zu haben, 2 und 4 Jahre alt. Einmal pro Woche hüten wir am Nachmittag.

Was geht, wenn die beiden in den Kindergarten gehen, weiss ich noch nicht. Das ältere geht schon im nächsten August in den "kleinen Kindergarten". Dann ist sie erst 4 1/2 Jahre alt. Unsere gingen mit 6 in den Kindergarten, mit 7 in die Schule.
Aber vielleicht sind die heutigen ja doch reifer, weil sie schon in der Krabbelgruppe waren und in der Spielgruppe. Bei uns waren die Mütter noch viel länger nicht berufstätig als in Deutschland. (Ich bin Schweizerin).
Habt Ihr Erfahrung mit so jungen Kindern in der Schule?

Entschuldigung, ich bin vom Thema abgekommen. Lasst meinen Beitrag einfach bei Seite, wenn ihr bei der Verknappung der Enkel bleiben möchtet. Einverstanden?


Johanna antwortete am 25.04.04 (13:07):

Ich glaube, daß ich in meinem Fall nicht von "Verknappung" von Enkeln reden kann. Wenn ich mir überlege, daß aus 4 Erwachsenen (ich war zweimal verheiratet, mein 2. Mann war Witwer) insgesamt 12 Kinder und hier wiederum 15 Enkel, dazu auch noch einige "Ur"enkel kamen, dürfte wohl ausreichend Nachwuchs da sein.
Die Familie ist nicht nur in Deutschland "verstreut" sondern auch im Ausland, so daß ein tägliches oder auch wöchentliches Sehen nicht mehr realisierbar ist.

Ich sehe aber auch, daß sich immer mehr Paare nicht für Nachwuchs entscheiden. Sie verdienen lieber Geld, fahren in den Urlaub, kaufen sich immer mehr und größere Luxuskarossen usw. Viele sehen auch keine Perspektive für evtl. Kinder und verzichten deshalb auf Nachwuchs.
Meiner Meinung nach hat das sogenannte Konsumverhalten und Anspruchsdenken zu diesen Verhältnissen geführt und es wird sicherlich nicht mehr allzu lange dauern, bis ein Arbeitnehmer einen Rentner "erhalten" muss.
Dazu kommt, daß durch die fortgeschrittene Medizin die Menschen länger gesund sind und damit auch älter werden.

Bei den Großfamilien in anderen Ländern ist sehr häufig der Familienverbund von Ur-groß-eltern-kind zu beobachten, in dem einer für alle und alle für einen da und verantwortlich ist. Und bei uns hat die soziale Absicherung diese Form der Familienverantwortung abgelöst.


hl antwortete am 25.04.04 (14:20):

Noch entscheiden sich viele junge Paare zumindest für 1 Kind. In meinen Augen ist auch dass schon mutig genug, denn die weitere Zukunft für diese Kinder resp. Enkelkinder sieht derzeit nicht gerade rosig aus.

Internet-Tipp: " target="_new">


siria antwortete am 25.04.04 (15:07):

Eigentlich sollte ich schreiben, dass man das nicht so aufrechnen kann. Aber wer so rechnet, dem kann man wohl auch nicht erklären, was Kinder für einen "Wert" haben.

Sie sind nicht nur dazu da, um unsere Renten zu sichern. Wenn Kinder ein Armutsrisiko sind, dann machen die Staaten etwas ganz fürchterlich falsch. Dann ist die Gesellschaft auf beiden Augen blind. Glücksblind, wie andere Leute farbenblind sind. Sie sehen nicht die wahren Werte.

Aber eben, erklären kann man das nicht. Und so geht es denn weiter mit der Abzockerei der Oberen, und die unten können sich nicht einmal das selbstverständliche Recht auf Kinder sichern. Für mich ist das Ohne-Kinder-Leben ein Armutsrisiko, ein geistiges und seelisches nämlich.

Wenn mich jetzt die kleine Enkelin anlacht, oder der kleine Enkel sein Händchen in meine Hand legt, dann bin ich reich. Nennt mich sentimental, egal, mir gefällt es so. Auch wenn wir in früheren Jahren auf fast alles verzichten mussten, um unsere Kinder zu ernähren und zu kleiden.

Aber wir waren glücklich. Es gab auch damals schon Leute, die sich viel mehr leisten konnten, das haben wir nicht einmal angestrebt. Das waren die, und wir waren wir. Aber mit den grossen Unterschieden in den Löhnen ist das ganze Unglück entstanden.
Und ich bin während des zweiten Weltkrieges geboren, Perspektive hatten wir damals auch nicht so gross.
Kinder sind immer geboren worden, bis wir Menschen auch das "im Griff" hatten. Und wie alles, was wir beherrschen, kommt es nicht gut dabei heraus.


schorsch antwortete am 25.04.04 (17:07):

Schon mal überlegt?: Jedes Kind hat 2 Eltern, 4 Grosseltern, 8 Urgrosseltern, 16 Ur-Urgrosseltern.....
.....und da heisst es immer, früher seien weniger Menschen auf der Welt gewesen..... (;--))))


Johanna antwortete am 26.04.04 (09:46):

Nein HL, da muss ich Dir sehr widersprechen. Es ist nicht mutig genug sich für ein Kind zu entscheiden. Ich denke, es kommt immer auf die innere Einstellung an, die Jeder Einzelne zum Kind hat. Und vor allen Dingen auch darauf, welche Ziele und Dinge für den Einzelnen wichtig sind. Wie Siria schrieb, Kinder KANN man nicht aufrechnen. Kinder geben sehr viel mehr, wie Konsumartikel es jemals vermögen.
Auch wir mussten auf viele Dinge verzichten, aber dies war kein Verzicht, es war unsere Art mit der Familie zu leben. Und in diesem Sinne konnten wir den Kindern sehr gut beibringen, daß Äußerlichkeiten und materielle Güter bei weitem nicht alles sind.

Schorsch - rechne mal weiter *smile* ich habe den Stammbaum meines zweiten Mannes weitergeführt, der reicht von ca. 1510 bis heute - dieses Buch wurde während des Krieges nach Taufbüchern, Kircheneinträgen usw. recherchiert und festgehalten, mit allem Drum und dran.....da kommen ganze "Legionen" zusammen...... :-))


hl antwortete am 26.04.04 (10:04):

Das hat nichts mit Verzicht zu tun, der steht bei meiner Grafik in der Fragestellung an unterster Stelle, sondern mit Verantwortung.

Und wenn man richtig hinschaut, wiegt der Kinderwunsch trotzdem mehr. ;-)


Gudrun_D antwortete am 26.04.04 (14:17):

Wer Kinder hat,der ist so reich,
auch wenn kein Geld da zum Vergleich
zu Nachbarn oder Anverwandten,
die Sparsamkeit gewiss nicht kannten.
Schmiegt sich ein Kind an dich und lacht
dir so vertrauensselig zu-nichts macht
auf dieser Welt so reich,so reich-----

Wir mussten sparen,ja,- na und?
Es hatte doch "natürlich" Grund-
dass wir Kinder wollten haben,
mit guten und wenig guten Gaben,
die man so weitergeben kann,
doch freuen kann man sich daran,
es lebt um uns und durch uns weiter-
genauso dumm oder gescheiter...
wir sind so reich,so reich!


schorsch antwortete am 26.04.04 (15:47):

Gudrun_D

Von dir? Spitze!


Gudrun_D antwortete am 26.04.04 (17:24):

ach,Schorsch,
du schmeichelst
ist mir grad so eingefallen,als ich all das Gerede um Kinder
haben und wie teuer und nervenaufreibend das ist-----
alles andere kostet auch-oder? Macht einem das Herz aber nicht so warm und,strahlt nicht zurück!