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THEMA:   Aussteiger

 33 Antwort(en).

Irina begann die Diskussion am 21.04.04 (06:41) mit folgendem Beitrag:

Was sind das wohl für Menschen, die ihren gesellschaftlichen Rahmen, in den sie hineingeboren wurden, verlassen, um anderswo - oft auf einem anderen Kontinent - "ihr Glück" zu versuchen?

Dabei sind nicht diejenigen gemeint, die dies aus steuerlichen Gründen tun.

Ich denke, es sind diejenigen, die in ihrem ursprünglichen Lebensraum vielleicht oftmals gescheitert sind. Extrem-Individualisten vielleicht, die sich nicht anpassen können oder wollen. Kritiker ihres unmittelbaren Zeit-Geschehens. Willenstarke, intelligente Personen. Denker.

Viele von ihnen kommen nach einiger Zeit zurück. "Auf diese Art schafft man es nicht, ein anderer zu werden."


Was sonst noch könnte in den sogenannten Aussteigern vorgehen?


Irina


Geli antwortete am 21.04.04 (09:21):

Manche können sich nur durch große Entfernungen von ihrer Familie (oft die Mutter) lösen.


Gudrun_D antwortete am 21.04.04 (09:46):

Ja,ich denke,dann sind sicher auch einige darunter,die es ganz einfach aus Abenteuerlust in die Ferne zieht.
Da fällt mir ein Lied ein:
wer in die Fremde will wandern,der sollt' mit der Liebsten zieh,denn es scherzen und lassen die andern den Fremdling alleine steh'n....


Gudrun_D antwortete am 21.04.04 (10:19):

Wen es interesiert,hier ist der Text des Liedes:

Josef Freiherr von Eichendorff

Wer in die Fremde will wandern,
Der muß mit der Liebsten gehn,
Es jubeln und lassen die andern
Den Fremden alleine stehn.

Was wisset ihr, dunkele Wipfel,
Von der alten, schönen Zeit?
Ach, die Heimat hinter den Gipfeln,
Wie liegt sie von hier so weit!
Am liebsten betracht ich die Sterne,
Die schienen, wie ich ging zu ihr,
Die Nachtigall hör ich so gerne,
Sie sang vor der Liebsten Tür.

Der Morgen, das ist meine Freude!
Da steig ich in stiller Stund
Auf den höchsten Berg in die Weite,
Grüß dich, Deutschland, aus Herzensgrund!


schorsch antwortete am 21.04.04 (10:30):

Viele meinen und hoffen, dass sie an einem fernen Ort, wo man ihre Schwächen nicht kennt, ein besseres Leben anfangen können. Viele vergessen, dass immer jemand dabei ist, der das verhindert: sie selber!


hugo1 antwortete am 21.04.04 (10:36):

,,Aussteiger !,,? da hab ich letzten Monat wieder einige in der Karibik kennengelernt. Die waren jedoch nicht aus reiner Abenteuerlust, sondern teils wegen Arbeitsmangel in Deutschland, teils jedoch wegen paradiesischer Zustände, die sie an Ihrer neuen Heimat so mögen und lieben.
z.B. mehrere Beschäftigte bzw ehemalige Beschäftigte von Reisebüros...die kennen sich in den Gepflogenheiten der neuen Heimt aus, die sprechen diese Sprache gut (wichtige Voraussetzung) und Arbeit für Willige, Wendige und Fleißige gibts reichlich.(jedoch gesund und jung sollte man sein )
Da sind die vielen Tauchschullehrer, die Strandkneipenbetreiber, die Internetcaffeebetreiber, die freien Anbieter von Vororterlebnisreisen, die Surfschulanbieter die Immobilienmakler, Zimmervermieter Beschäftigte im Hotelwesen usw,,
Viele älteren Deutschen bekommt das Klima hervorragend, ihre Beschwerden in sachen Rheuma u.ä. gehen oft stark zurück,,
Anderen gefällt die freundliche , nette fröhliche Lebensweise der Einwohner, ihre Toleranz, dazu eine für uns völlig unbekannt Art der Unbeschwertheit, ich würde fast sagen,,Sorglosigkeit.
es ist also oft nicht ein Ausstieg aus deutscher Geborgenheit und deutschen Befindlichkeiten als vielmehr ein Einstieg in ein Neues Leben.
,,wenns nicht soo weit weg wär, würd ich jedes Wochenende hinwollen und den gesamten Europäischen Winter und und und ,,*gg*


desiree antwortete am 21.04.04 (12:48):

schorsch, ja, diese Aussteiger gibt es sicher auch.
Nur sie vergessen, dass die Welt letztendlich klein ist.
Wie sagt man so hübsch: "Man trifft sich immer wieder".

Ich habe Aussteiger in Spanien erlebt, die diese Sorglosigkeit geniessen möchten und doch merkten, dass das Leben auch dort nicht immer sorglos ist.
desiree


Rosel2 antwortete am 21.04.04 (13:59):

Zum Thema...Aussteiger
Mein jüngster Sohn hatt vor 2 Jahren sein Hobby zum Beruf gemacht,er ist nach Ägypten gezogen und ist Tauchlehrer.
Ob und wann er zurück kommt,steht in den Sternen,auf jedenfall kommt er 2 mal im jahr nach Hause zu Mutter.
Morgen kommt er wieder,und ich werde ihn 14 Tage wiedermal so richtig verwöhnen.


pucki antwortete am 21.04.04 (14:39):

Aus unserer Bekanntschaft ist ein Ehepaar jetzt nach
Neuseeland ausgewandert. In diesem Fall nicht aus Aben-
teuerlust, sondern Neuseeland hat sie mit seinen landschaftlichen Schönheiten
völlig in ihren Bann gezogen. Beide haben dort einen Arbeitsplatz , sind noch verhältnismäßig jung (Mitte
dreißig) und sie werden wohl dort glücklich werden, jeden-
falls wünsche ich es ihnen. Bevor sie sich dazu ent-
schlossen, waren sie für einige Monate in Neuseeland und
vorher in Australien, dann war die Sehnsucht wohl zu groß
und sie haben ihre Zelte hier abgebrochen.


wanda antwortete am 21.04.04 (16:54):

egal wohin man geht, man nimmt sich immer selber mit.

Und noch was, aussteiger sind auch einsteiger, das hört sich gleich ganz anders an.


Irina antwortete am 21.04.04 (17:30):

Na ja, wanda,
aber "A u s steiger" sind sie in ihrer bisherigen Umgebung, "E i n steiger" aber nur dort, wohin sie gehen.

Und: das Wort "Aussteiger" hat für mich nichts Negatives, auch nicht der Mensch, der aussteigt.
Wieso also sollte es "sich ganz anders anhören"?

Ich k e n n e Aussteiger. Einer ist zurückgekommen. Mich interesiert - wie eingangs gesagt - was es wohl für Menschen sind.


Irina


siria antwortete am 21.04.04 (17:51):

Eigentlich glaube ich, dass sie so unterschiedlich sind wie die, die zu Hause bleiben, in ihrem Beruf, in ihrem Alltag.
Entweder haben sie von ihrem bisherigen Leben die Nase voll, oder sie sind Menschen, die das Neue, die Abwechslung, das Abenteuer brauchen. Letztere kommen wohl zurück, wenn das Abenteuer zum Alltag wird.
Ich würde Aussteiger folgendermassen einteilen:

Entweder Nase voll vom Bisherigen

oder Abenteuerlust,

oder Missionseifer, (klingt blöd, ich meine Helferwillen,)

oder sie haben zu viel Energie zum Stillhalten,

oder zu viel Mut, den sie kühlen müssen,

oder sie sind die ewig Unzufriedenen, die nur in der Ferne das Glück sehen.

Je nach Temperament merken sie, dass sie das finden, wonach sie gesucht haben, (besseres Klima, bessere Arbeit, bessere Freunde oder offenere Gesetze)
oder sie merken, dass auch dort, wo sie hingegangen sind, mit Wasser gekocht wird.
Aber sonst merke ich, dass die Aussteiger und Auswanderer aus den verschiedensten Gründen weg gehen, und evtl. ebenso zurück kommen. Von erzbieder bis total ausgeflippt gibt es alles.


schorsch antwortete am 21.04.04 (21:01):

Desiree, sorglos heisst eben nicht Sorgen los.......


elena antwortete am 21.04.04 (22:26):

Hier meldet sich eine Aus-, Ein- Umsteigerin zu Wort.

Meine Motivation lag darin, daß ich mich nicht mehr der Enge meiner Heimatstadt aussetzen wollte, sondern mich noch einmal neu ausprobieren wollte. Das ist mir gut gelungen, aber es ist richtig, man nimmt sich selbst mit, wo immer man lebt.Das 'Umsteigen' war aber erst möglich nachdem ich meine Berufstätigkeit beendet hatte.

Jetzt kenne ich u.a. auch keinen Konsum- keinen Geschenkestreß mehr. Allerdings gebe ich zu, es hat eine ganze Weile gedauert, bis das neue Land zur richtigen Heimat geworden ist, das ich nicht mehr verlassen möchte.

Alles ist viel unkomplizierter, die Menschen sind aufgeschlossen und das Wetter ist überwiegend wunderschön.

Wenn irgend möglich werde ich nicht mehr nach Deutschland zurückkehren, dafür aber ganz viel Besuch aus dem Norden bekommen:-)) So ist es, wenn man lebt, wo andere ihren Urlaub verbringen.

Wichtig ist allerdings, von der Welt nicht abgeschnitten zu sein, Kontakte in die ehemalige Heimat sind unverzichtbar.


dingo antwortete am 22.04.04 (01:15):

und hier ist ein sorgloser, im warmen australien

wie hugo1 schon sagte:
Anderen gefällt die freundliche , nette fröhliche Lebensweise der Einwohner, ihre Toleranz, dazu eine für uns völlig unbekannt Art der Unbeschwertheit, ich würde fast sagen,,Sorglosigkeit.
es ist also oft nicht ein Ausstieg aus deutscher Geborgenheit und deutschen Befindlichkeiten als vielmehr ein Einstieg in ein Neues Leben.
,,wenns nicht soo weit weg wär, würd ich jedes Wochenende hinwollen und den gesamten Europäischen Winter und und und ,,*gg*

:-)) Dingo


julchen antwortete am 22.04.04 (06:10):

ich sehe mich nicht als "Aussteiger" -
Auch nicht Leute die sich als Tauchlehrer in warmen
Klimen nun ihren Lebensunterhalt erwerben.

Aussteiger, fuer mich, sind Leute die z.B. hochpreisige
Anwaelte, uberbezahlte CEO's und dergleichen
waren - und dies tauschten mit einer Wels-Farm
Hunderte von Kilometer vom naechsten Telefon :)))

Wir Anderen sind eigentlich mehr von der abenteuerlichen Sorte, die Wissen und Ausbildung
dahin tragen wo die Sonne mehr scheint als zu Hause.

Sozusagen: ich mache Urlaub in Texas - und das seit 24 Jahren :))


schorsch antwortete am 22.04.04 (10:37):

Elena, nicht Jede(r) hat das Glück, sich im Sonnenland eine Existenz aufzubauen, die von nicht so risikofreudigen Landsleuten re-finanziert wird (;--))))


siria antwortete am 22.04.04 (10:45):

julchen, beneidenswert. Wenn man sich hineinfinden und anpassen kann, dann ist das gut.
Aber man sieht oft in den Ferien Menschen, die am Tisch die Nase rümpfen: Der Braten ist natürlich nicht wie der zu Hause.
Oder auf der Strasse: So eine Unordnung wäre bei uns nicht erlaubt, u.s.w.
Wer sich schon in den Ferien stört an der Lebensweise der "Andern", der bleibt besser zu Hause.
Bekannte sind nach Spanien ausgewandert. Sie waren jahrelang vorher in dem Dorf in den Ferien, konnten die Sprache und viele Menschen dort.
So hatten sie die beste Vorbereitung, die man haben kann. Den Kontakt mit der Heimat haben sie über alle Medien aufrecht erhalten. Sie sind sehr zufrieden.


julchen antwortete am 23.04.04 (07:51):

Genau Siria,

andre Leute, andre Sitten.
Wer meint es muesse alles nach gehabtem Schema F laufen,
der/die solle es mit dem Auswandern lieber bleiben lassen.

Anfangs-Kultur-Schock muss erwartet werden.
Ich habe praktisch 2 Jahre hier nix wie gemeckert -
ueber ALLES! :)))

Aber je mehr man Land und Leute und sogar Wetter versteht, desto mehr sieht man WARUM andre Leute
andre Sitten haben :))

Da hat man 2 Wahlen, man kann nach Hause gehen
und "Bezahlt" draufstempeln, oder man kann eine
Neue Welt akzeptieren und die Alte in guter Erinnerung behalten.

Sich Dauer-Urlaub von Heimatland-Steuerzahlern mitfinanzieren zu
lassen, wie Schorsch sagt, finde ich lahm!
Das ist ausgestiegen..und zwar aus der Verantwortung.


hugo1 antwortete am 23.04.04 (11:06):

hallo julchen,,find ich interessant Deine dynamische, flexible Meinung /Einstellung zu Deiner neuen Heimat, wenn Du schreibst: "Ich habe praktisch 2 Jahre hier nix wie gemeckert -ueber ALLES! :)))"
Ich denke damit haste ein wenig übertrieben, wenns auch im Großen und Ganzen stimmen mag, ist ja auch nachvollziehbar.
Nun frag ich mich,-besser Dich- wodurch konnte ein derartiger Wandel zu Deiner heutigen politischen (von hier aus siehts fast wie kritiklosen )Einstellung und Beziehung zur USA entstehen.
Hat dich das Umfeld geprägt, die Distanz zu Europa, der Einfluss Deiner neuen Nachbarn (waren die zufällig sehr patriotisch amerikanisch ?)
hat Dich deine ursprüngliche kritische Haltung zermürbt, wer konnte Dich derart überzeugen ?
War dies ein Jahrzehnte dauernder Prozess oder kam das plötzlicher, vielleicht durch besondere Vorkommnisse, durch Ereignisse die zum Nachdenken anregten.
Hättest Du persönliche Nachteile, wenn Du die gegenwärtigen politischen Leitlinien oppositioneller betrachten würdest ?
Ist dies eine persönliche Charaktereigenschaft von Dir (manche Menschen gibts, die gelangen bis zu einem Punkt, um dann eine totale Kehrtwendung zu machen )

,,"das kenn ich aus den frühen Neunziger Jahren in meiner Nachbarschaft nach der Beerdigung der DDR,,Einige trauerten noch lange nach (tun sie wohl heute noch) Einige nur kurz, um dann schnell neue Ziele/Horizonte ins Auge zu fassen und wieder andere taten so, als ob sie schon ewig auf diesen Moment vorbereitet waren.
Deinen Erklärungsversuch , die neue Welt akzeptieren (vielleicht sogar unbesehen mit einigen Schwächen und Mängeln ,ok ),,aber das Du zu Deiner jetzigen Einstellung gelangt bist, dieses gegenwärtige politische System mit Zähnen und Nägeln zu verteidigen und dafür sogar bereit bist,
persönliche -na ich wills mal nicht so drastisch ausrdücken "Unmutsäusserungen" und auch -aus meiner Sicht- echte Kritikpunkte, relativ gelassen zu ertragen bzw zu negieren.
Wenn wir von gleichdenkenden Nachbarn umgeben wären , wärs ja sehr schade, öde und langweilig, dann hätten wir überhaupt keine Möglichkeit einer fruchtenden Diskussion.

So gesehen bietet doch gerade hier dieser ST wunderbare, kollossale Möglichkeiten auf gegensätzliche machmal fast unfassbare Meinungen zu treffen, sich spontan oder behutsam oder gar nicht, mehr oder weniger passend, dazu zu räuspern oder äussern.
unfreundliche oder wohlgesonnene Zungen ? können schon mal alte deutsche Sprichwörter bemühen und behaupten:
"Wer mit den Wölfen heult", "seinen Mantel in den Wind hängt", "gegen den Fluss schwimmt"
aber je nachdem worum es geht,
je nachdem wie gut/schlecht ich informiert bin
je nachdem welche Grundeinstellung ich habe
je nach Charakter (Dickschädel/Rechthaber/Besserwisser)
werd ich bei einer Meinung bleiben sie stärken oder auch mal ändern und einer Besseren opfern, obwohl Letzteres große Überwindung kosten und ungeheuer schwerfallen kann.


desiree antwortete am 23.04.04 (13:44):

Schorsch,

eben das meine ich auch

ich wünsche Dir ein gutes Wochenende.
desiree


desiree antwortete am 23.04.04 (13:49):

Liebes Julchen,

ich finde es gut, dass Du Dich in Deiner neuen Heimat nach anfänglichen Schwierigkeiten gut eingelebt hast und dass dabei Deine "Alte Heimat" nicht in Vergessenheit gerät.

Für die Zukunft wünche ich Dir alles Gute.
Liebe Grüsse
desiree


julchen antwortete am 24.04.04 (06:45):

Es wird bereits sehr spaet hier und ich wollte heute
eigentlich nur "lesen" und ein ziemlich boeser Sturm
zieht auch gerade auf..
aber, Hugo, dir muss ich unbedingt antworten,
sonst kann ich heute Nacht nicht schlafen.

Erstmal habe ich allerdings ueber/untertrieben, denn in
Aktualitaet waren es mehr 3 Jahre die ich damit
verbracht habe mich zu akklimatisieren.

Man darf dabei nicht vergessen, dass ich ausschliesslich Amerikanisches Militaer Personal
kannte. Militaer ist NICHT Amerika.

Die meisten Amerikaner selber verstehen ihr Militaer Personal nicht - sie leben in einer ganz anderen Welt.
(Und das ist ein Thema fuer sich, auf welches wir
hier nicht eingehen sollten, sondern getrennt, wenn
jemand moechte).

Nach Hause gegangen waere ich NIE! Denn was dort
wartete waren nur haemische Grinsen und fette:
Das haetten wir dir gleich sagen koennen dass das nix wird....

Who needs THAT? :)))

Ich haette mich 5X durch die Sahara geschlagen, wenn'
mich davon abgehalten haette mit eingezogenen Schwanz wieder in Deutschland antanzen zu muessen. :))) (Schadenfreude kann sehr gut eine Deutsche Erfindung sein, wusstet Ihr das? ) :))

Aus - bzw. Ein-wanderer von wieder ganz andren Kontinenten und Laendern, die ich kenne ,sagen alle
dass der erst Kulturschock locker 3-5 Jahre dauerte.
Danach wird man ganz einfach Teil des Ganzen und
wundert sich warum einem je etwas fremd vorkam.

Es ist ein Fakt, dass 95% aller Aus- bzw. Ein-Wanderer sich nach 10 Jahren nicht mehr vorstellen koennen
nochmal im Heimatland leben zu wollen/koennen.

Und wir alle wissen dass die Kultur-Schock Sache
dann nochmal durchgemacht werden muesste, denn
die Zeit ist auch anderswo nicht stehengeblieben und
wenig ist noch wie es war in der alten heimat.

Mit Politik hat das nichts zu tun!

Hugo, du scheinst hier zu fischen nach irgendeiner Erklaerung warum ich mein Land liebe, in der Form
dass mir die politische Wolle ueber den Kopf gezogen wurde von hinterlistigen Amerikanern....
...Das ist Nonsense...

Abgesehen von einer tiefen Abneigung gegen Bill
Clinton's Moral vorstellungen, habe ich mich nie
um Politk gekuemmert.
Die meisten Amerikaner haben Politik genausowenig wirklich Ernst genommen.

Es ist nunmal da, man geht waehlen, man gewinnt oder nicht..it's all good! In 4 Jahren machen wir's nochmal.............no big deal!
Zwischenzeitlich wird gemeckert ueber Steuern und
Stuss und wer eben gerade "an allem Schuld" ist.

........das war bis zum 9.11. natuerlich!

Danach hat sich hier viel geaendert.
Nicht nur fuer mich!
Und lass Dir versichert sein dass ich in meinem Leben keinen Guru brauchte, der mir meine Meinung vorkuebelt - politisch oder anderweitig.


schorsch antwortete am 24.04.04 (15:35):

julchen, kein Mensch wird es dir verübeln, dass du dein Leben lang dankbar bist, im Gelobten Land leben zu dürfen.....


Johanna antwortete am 25.04.04 (13:14):

Bei vielen Aussteigern ist aber auch der Grund dafür getreu nach dem Spruch: "Wo Du nicht bist, da ist das Glück"
Auch solche sogenannte Aussteiger habe ich kennengelernt - und die meisten davon erlebten einen Schiffbruch.


Johanna antwortete am 25.04.04 (13:14):

Bei vielen Aussteigern ist aber auch der Grund dafür getreu nach dem Spruch: "Wo Du nicht bist, da ist das Glück"
Auch solche sogenannte Aussteiger habe ich kennengelernt - und die meisten davon erlebten einen Schiffbruch.


siria antwortete am 25.04.04 (15:27):

Julchen, du hast das fabelhaft erklärt.
Natürlich finde ich es nicht so toll, wenn einem die politische Seite eines Landes egal ist, denn unter eurem Präsidenten leidet die ganze Welt.
Aber sonst hast du sicher Recht. Man sieht, wie bei allem, sicher zuerst einmal Negatives. Uhh, das würde es bei uns nicht geben, u.s.w. Dann bleibt einem keine Wahl, das heisst, die zweite Wahl wäre eigentlich nur die zehnte Wahl, nämlich das Heimkommen zu den schadenfrohen Landsleuten. (Uebrigens, die Schweizer waren sicher bei der Erfindung der Schadenfreude beteiligt.)
Dann entdeckt man ein paar positive Seiten am neuen Leben. So gewisse Freiheiten, die man zu Hause nicht hätte. Reaktionen der Leute, die zu Hause anders wären. Hilfsbereitschaft im fremden Land.
Und langsam gewöhnt man sich an alles und sieht immer mehr Positives. Und beim früheren Heimatort erkennt man Negatives, das man vorher in der Enge gar nicht gesehen hat. Ist es nicht so?
Wir haben Bekannte, die nach Australien ausgewandert sind. Sie waren in ca 20 jahren einmal zum Urlaub hier, der ist ihnen fast zu lang geworden. Ihre Nachbarn wohnen ca 6 Kilometer weit weg, aber wenn sie sie brauchen, dann sind sie schnell da.
Wenn man hier einen Nachbarn braucht, dann hat der eine Verabredung oder sonst etwas, was ihn hindert, uns zu helfen. Oder man traut sich schon gar nicht zu bitten.

Und so findet jeder den Schuh, der ihm passt. Julchen, lass dir nichts schlecht reden. Gibt es in Deutschland Hilfe aus Steuergeldern für Auswanderer? Bei uns in der Schweiz habe ich noch nie so etwas gehört.
Und auch wenn, dann wird euer Staat schon einen Grund dafür haben, und es nicht nur zum Aerger der Zurückgebliebenen tun. Oder?


schorsch antwortete am 25.04.04 (17:03):

@ siria: "...Uebrigens, die Schweizer waren sicher bei der Erfindung der Schadenfreude beteiligt...."

Einspruch - ich habe nicht deshalb eine Doppelportion davon gekriegt.....

Ich freue mich übrigens immer, wenn ich merke, dass jemand, den/die man nur anhand des Nicknamens zur Kenntnis nimmt, sich plötzlich als Landsmann/frau zu erkennen gibt. Man(n) fühlt sich dann nicht mehr so einsam hier....


hugo1 antwortete am 25.04.04 (17:46):

oh schorsch du Ärmster,,,nee was bin ich tief bewegt und traurig, wenn ich von Deiner Einsamkeit lesen muß,,
Mensch,,kannste nich schnellstens einen Aufbaupsychiater aufsuchen, einen der Dir Stolz und Selbstwertgefühl nicht trotz, sondern wegen dieser Einsamkeit einbläut ?
,,und wenn alles nix hilft, dann kann er Dir immernoch raten :" Bezahl Deine Psychiaterrechnung, pack Deine Handgepäck und steig einfach aus, nimm den nächsten Zug der rausfährt aus der Schweiz, guck dich bei den Nachbarn um, besuch uns alle die hier mit Dir im Forum diskutieren und früher oder später bekommste vielleicht wieder Heimweh nach Deiner "einsamen Insel Schweiz",,und dann sehen wir weiter,,*g*


siria antwortete am 26.04.04 (10:22):

@ hugo1 Rührend, dein Mitgefühl. Aber ich denke, Schorsch ist nicht einsam, weil er Minderwertigkeitsgefühle hat, sondern weil er sich immer freut, jemanden aus diesem so edlen Lande zu treffen, das lauter vollkommene Bürger hat, das wie kein anderes Land ohne die andern zurecht kommt.
Nicht, dass ich dann das Forum voller Proteste finde, ich mache Spass, falls das nicht gleich ersichtlich ist.
Man ist bei uns empört, wenn eine Maid einen Ausländer heiratet, hätten wir doch so viele stramme Eidgenossen, die man wählen könnte.
Man zählt sich zur geistigen Elite, das mit der sportlichen Elite ist wohl kräftig in die Hosen gegangen mittlerweile.

Nein, es ist natürlich in der Schweiz wie überall, man kocht nur mit Wasser. Nur, dass man doch nicht ganz sicher ist, ob man nicht doch besser ist als die andern rundherum.
Die einen können wunderbar über sich lachen, die andern eben weniger, - wie überall die Menschen sind.

Das mit der EU: Da werden so viele Meinungen voller Ueberzeugung in die Welt posaunt, jeder ist ein kleiner Prophet, und meint, er sei ein grosser...

Ist das in Deutschland anders? In der Schule lernten wir ein Lied: Oh mein Heimatland, oh mein Vaterland, wie so innig, feurig lieb ich dich!
Und es kommt noch besser:
Als ich fern dir war, oh Helvetia,
packte manchmal mich ein tiefes Leid,
doch wie schnell es wandte sich in Freud,
wenn ich einen deiner Söhne sah.

So war es schon immer zu beobachten. Ein Schweizer hat die Nase voll von den Schweizern und der Schweiz. Er fährt nach Italien, um Ferien von allem zu machen.
Dort trifft er als erstes auf eine Gruppe Schweizer, die ihn mit Hallo begrüssen, gleich einen Termin vereinbaren zu gemeinsamem Saufen.
Miteinander beklagen sie dann, dass "diese Deutschen" doch überall seien. Im Hotel wohnten 18 Schweizer und sage und schreibe 27 Deutsche. Rührende Sympathiebekundungen.

Darf ich beifügen, dass ich Gleiches auch bei den Deutschen sah? In diesem Forum sind sie in der Ueberzahl. Also begrüssen sich naturgemäss die Schweizer, als ob sie schon jahrelang keinen andern Schweizer mehr gesehen hätten.

Also denn: Hallo Schorsch, fühl dich nicht weiter einsam, ich bin ja bei dir. Und wir werden es denen schon zeigen, hier im Forum. Wir sind zwar nur klein, aber oho!

Uebrigens: So stolz wie in früheren Jahren bin ich nicht mehr über den roten Pass. Ohne jetzt Nestbeschmutzer sein zu wollen. Aber es gibt auch bei uns noch einige Dinge, die man verbessern könnte. Hört und staunt. ;-)))


schorsch antwortete am 26.04.04 (15:44):

@ hugo2

Ein Vorschlag zu deinem statement: Wir besuchen b e i d e den gleichen Psychiater. Derjenige, der dann von diesem als minder normal taxiert wird, begleicht beider Rechnung.... (;--))))


schorsch antwortete am 26.04.04 (15:45):

Pardon, ist natürlich an hugo1 gerichtet.


hugo1 antwortete am 26.04.04 (20:24):

ohh siria,,:das mit der geistigen Elite versteh ich zwar nicht, kanns mir aber zusammenreimen.
Geistige Elite entsteht doch, bzw zeigt sich im/beim/durch,,Denken.
Da bei Euch Schweizern u.a oder z.B. die Kartoffeln eher kochen (vielleicht schon bei 96� C )könnt Ihr eher anfangen zu denken. Da sie jedoch auch länger brauchen bis sie gar werden, wird nochmals Zeit gewonnen zum Denken. Nu ist mir klar worans liegt,,wenn ich schon mampfe denkt schorsch noch nach....das macht mich nachdenklich,,ob ich mich in dem Moment schnell vom Psychiater verabschiede ? zumal sich ja der Schweizer in Sachen "Erledigung monetärer Angelegenheiten" sowieso besser auskennt als ich, überlass ich Ihm gerne dieses Feld und steige (passend zum Thema)schnellstens aus,,*g*


schorsch antwortete am 27.04.04 (08:44):

.....mit dem Nachdenken ists nicht getan. Man muss dann auch noch entscheiden, ob man das Nachgedachte äussern will.....

Übrigens esse ich die Kartoffeln (bei uns Härdöpfu genannt) mitsamt der Schale - das bringt schon wieder einen Zeitgewinn......