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THEMA:   Wie real ist die Terrorwarnung der USA

 12 Antwort(en).

rosi begann die Diskussion am 28.05.04 (00:14) :

Vorab möchte ich zum Ausdruck bringen, dass ich jeglichen Terror und jegliche Gewalt verabscheue und verurteile. Bin aber für eine menschenrechtliche Verfolgung und Bestrafung.

Weiterhin möchte ich, bevor ich zum eigentlichen Thema komme, über ein Erlebnis berichten.

Als ich in den sechziger Jahren in Südchina gelebt und gearbeitet habe, waren wir Zeuge eigenartiger Propaganda. Im Sommer 1962 wurde plötzlich über Rundfunk, in den Betrieben und über Lautsprecher auf den Straßen und öffentlichen Einrichtungen die Meldung verbreitet, dass China von Taivan gemeinsam mit den USA angegriffen werden soll. Es folgten Aufrufe zum Sparen und umfangreiche Verteidigungsübungen. Das gesamte Volk war wochenlang beschäftigt und vergaß den Hunger. Solange bis die Ernte wieder die Versorgung mit Grundnahrungsmitteln gewährleisten konnte.

Nun kann man sicher China nicht unbedingt mit den USA vergleichen. Aber trotzdem will ich zum oben genannten Thema eine provokative Frage stellen. Will die USA (besser gesagt Bush) mit den derzeitigen Terrorwarnungen nicht auch ein wenig von eigenen Problemen ablenken? Oder ist das schon Wahlkampftaktik?

Bitte nicht falsch verstehen, Terror ist furchtbar und es muss auch bei begründetem Verdacht etwas unternommen werden, aber nach meiner Meinung real sein.

Wie ist dazu Eure Meineung?

Gruß Rosi


Felix antwortete am 28.05.04 (00:34):

Der Terror lebt von seiner psychischen Wirkung auf die Massen. Er ist auf Resonnanz in der Oeffentlichkeit angewiesen. Terror, von dem die Medien nicht in allen Tönen berichten, sind wirkungslose Verzweiflungstaten und bringen nichts in Bewegung.
Auch die Proklamation des Kampfes gegen den Terror braucht ein Sprachrohr ... ist also genau genommen ein Mittel der Propaganda zur Machtausübung einer Interessensgruppe. Im Falle von G.W.Bush und Co. ist dies geradezu durchsichtig!


seewolf antwortete am 28.05.04 (02:16):

hm...

nach meinem Wissen sind verhältnismäßig wenige Flugzeuge in chinesische Hochhäuser geflogen (worden); auch hat man selten davon gehört, daß mit Sprengstoff beladene Schlauchboote gegen chinesische Schiffe gelenkt wurden; mir ist auch nicht zur Kenntnis gelangt, daß man chinesische Konsulate in die Luft gejagt hätte - vielmehr gehen die Leute gern zum Chinesen essen ...

Ich halte dieses Thema für sowas wie eine "Peking-Ente" oder eine "Frühlingsrolle"

:-)


Karl antwortete am 28.05.04 (07:39):

John Kerry sagte hierzu:

--Anfang Spiegel Zitat --------

"Bush betreibe die "arroganteste, ungeeignetste, rücksichtsloseste und ideologischste Außenpolitik in der Geschichte der Vereinigten Staaten". Vor der verregneten Kulisse des Seattler Hafens warf er der Regierung vor, weder die Containerhäfen noch Züge, Chemiewerke und Atomkraftwerke ausreichend zu überwachen. "Wir brauchen einen Präsidenten, für den Landesverteidigung kein Fototermin ist", sagte Kerry - ein klarer Seitenhieb auf die jüngst von der Regierung herausgegebene Terrorwarnung. "Wir brauchen einen Präsidenten, der Amerika sicherer macht", rief Kerry den 2000 Zuhörern zu.

Ähnlich äußerte sich auch der Washingtoner Polizeichef Charles Ramsey in der "Washington Post". Die Regierung habe ihm überhaupt keine neuen, spezifischen Informationen geliefert, so Ramsey. "Die Stadt selbst ist ein Ziel - aber das wussten wir vorher."

---- Ende Spiegel Zitat --------

Internet-Tipp: https://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,301706,00.html


jo antwortete am 28.05.04 (08:49):

Terrorwarnungen hat auch schon unser Bundesinnenminister Schily abgesondert, warum ist es so bemerkenswert, wenn die US Regierung dasselbe tut?

Daß das ganze Terrorthema für vielerlei Zwecke instrumentalisiert wird, das liegt doch für jedermann sichtbar auf der Hand. Die Beeinflussung von Wahlergebnissen gehört dazu. In bester Erinnerung sollte noch der Anschlag vom 11. März in Madrid sein, den sicher Einige unter diesem Gesichtspunkt für ihre Zwecke ausgenutzt haben. Die Profiteure sind nicht nur die Terroristen.


Geli antwortete am 28.05.04 (08:56):

Irgendwie kann ich Rosis Überlegungen nachvollziehen (ähnliches haben wir auch in der "jungen" DDR erlebt wenn auch nicht so drastisch wie in China).
Stutzig macht, dass in Amerika zwar ausführlich und eindringlich vor einem schon demnächst zu erwartenden Terrorangriff gewarnt wird, die Sicherheitsstufe jedoch auf ziemlich niedrigem Niveau belassen wird.


schorsch antwortete am 28.05.04 (09:45):

Rosi, du hast es begriffen!

Wie halten Sekten ihre Schäfchen bei der Stange und ziehen ihnen 1. das Geld aus der Tasche und 2. das Fell über die Ohren?
Antwort: Mittels der Drohung mit dem Teufel!

So kann man aber auch ein ganzes Land, das langsam hellhörig wird und seinem Führer nicht mehr bedingungslos folgen will, wieder an die Kandare nehmen. Der Teufel heisst dann einfach entweder Sowjetunion, oder China, oder Nordkorea, oder eben Al Qaida, Saddam Hussein und Bin Laden.

Damit will ich etwa gar nicht behaupten, von den obgenannten zeitgenössischen Teufeln gehe keine Gefahr aus. Aber Bush & Co verstehen es meisterhaft, die Leute mittels Angst ums Leben und Existenz zu einer verschworenen Gemeinschaft zu kitten. Rücksicht auf andere Staaten und Menschen kann man da getrost ausser acht lassen.....


Felix antwortete am 28.05.04 (10:35):

Lieber Schorsch,

du hast es meiner Meinung nach treffend gesagt .... danke!


julchen antwortete am 29.05.04 (05:44):

@Seewolf
...nach meinem Wissen sind verhältnismäßig wenige Flugzeuge in chinesische Hochhäuser geflogen (worden); auch hat man selten davon gehört, daß mit Sprengstoff beladene Schlauchboote gegen chinesische Schiffe gelenkt wurden; mir ist auch nicht zur Kenntnis gelangt, daß man chinesische Konsulate in die Luft gejagt hätte - vielmehr gehen die Leute gern zum Chinesen essen ...

Das heisst gar nix, das ist lediglich ne reine bildungsluecke Deinerseits.....:)))


Wolfgang antwortete am 30.05.04 (00:57):

Luegen, einen Feind kosntruieren, Angst erzeugen... Die BUSH-Krieger stehen fuer die uebliche faschistische Propaganda.

Hilft die nicht, droht die Wahl verlorenzugehen, wird wohl ein weiterer *Reichstagsbrand" dem ersten folgen.


seewolf antwortete am 30.05.04 (02:53):

julchen -

da haste auch wieder Recht...

Aber deswegen sind wir ja hier im ST-Forum: um unsere zahlreichen Bildungslücken von den "Wächtern des Wahren Und Des Rechtschaffenen" schließen zu lassen.


julchen antwortete am 30.05.04 (05:19):

@Seewolf

...Aber deswegen sind wir ja hier im ST-Forum: um unsere zahlreichen Bildungslücken von den "Wächtern des Wahren Und Des Rechtschaffenen" schließen zu lassen....

... und seien sie gesegnet auf ihrem schweren Weg..:)


mart antwortete am 30.05.04 (06:32):

Nennt man so etwas nicht "Wächterrat"?