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THEMA:   Mit Spaß in den Tod

 10 Antwort(en).

Piri begann die Diskussion am 03.06.04 (11:51) :

Es ist erschreckend, wieviele junge Leute sich riskant zu Tode rasen. In den letzten 1 1/2 Jahren waren es in meinem Umkreis von 5 km 9 Menschen im Alter zwischen 19 und 25 Jahren. Allein am Pfingstsonntag 4 Jugendliche in meiner Nähe.
Gibt es denn nichts und niemand, was diesem Irrsinn Einhalt gebietet. Gibt man ihnen den Führerschein zu bald? Sind sie nicht reif dafür oder schlecht ausgebildet? Ist das Leben wirklich für sie nur Action und Fun?

Nicht die Alten werden zu alt für unser System, sondern die Jungen sterben zu früh!


schorsch antwortete am 03.06.04 (12:08):

Jeder hat das Recht, seinem Leben ein Ende zu setzen - aber er sollte sich nicht erfrechen, noch andere Mitmenschen mitzunehmen.......

.......wer das Risiko eingeht, andere Menschen als sich selber zu gefährden, muss sich den Vorwurf gefallen lassen, ein potenzieller Mörder zu sein......

.......und auch wenn niemand anders gefährdet ist, als der Raser selber, hat er nicht das Recht, seine Mitmenschen in Trauer und Not zu versetzen.


lobelia antwortete am 03.06.04 (13:18):

Ich sehe auf meinen Fahrten auch immer wieder Kreuze am Wegesrand! Immer junge Menschen! das ist Traurig! Vielleicht wäre es eine Möglichkeit, die Motoren so zu drosseln, dass sie nicht so aufgedreht werden können! Unsere Techniker können das bestimmt, aber die Hersteller werden da nicht mitmachen, sie befürchten einen Umsatzrückgang


juergenschmidb antwortete am 03.06.04 (13:29):

Ich fürchte, es ist auch ein gesellschaftliches Problem, eines von Moral, von Kulturqualität, nicht nur von Verboten.
Wir sind iregndwie alle Mittäter, weil wir die Möglcihkeiten mit aufgebaut haben, die zu so einer Verhaltensweise geführt haben, denken wir nur daran, dass wir jung waren, auch Geld zusammenkratzten, um ein Auto zu fahren, für Vollkasko hats nicht gereicht damals, daher fuhren wir die Autos wie auf heissen Kohlen etc. etc.


karaoke antwortete am 03.06.04 (13:32):

Die jungen Leute haben mit Sicherheit eine gute Führerscheinausbildung.
In meinen Augen ist es die verdammte Selbstüberschätzung, die den jungen Autofahrern den Tod und Leid über die Familien bringt.
Leider spielt auch oft der Alkohol nach Disco-Besuchen eine grosse Rolle.


Felix antwortete am 03.06.04 (15:27):

Hand aufs Herz liebe Senioren ... die Seniorinnen lasse ich in diesem Zusammenhang ganz bewusst aus .... wie seid i h r vor 20 gefahren ?
Heute schäme ich mich darüber ... damals aber, zuerst mit dem Motorrad, später mit Gebrauchtwagen, holte ich alles heraus, was der Motor hergab.
Kurz vor Mitternacht konnte einem von uns einfallen ... schnell von Basel über den St. Gotthard ins Tessin zu blochen ... dort in der Frühe etwas zu trinken, um in wenigen Stunden wieder zuhause zu sein. Völlig hirnverbrannt finde ich aus der heutigen Sicht.
Ende der 50er Jahre gab es kaum feste Geschwindigkeitsbeschränkungen. Man musste sich allein den Sicht-, den Verkehrsverhältnissen und dem Strassenzustand anpassen ... in den Kurven ging man oft ans Limit.
Ich weiss nicht, ob wir besonders geschickte Schutzengel hatten. Einen nennenswerten Unfall habe ich jedenfalls nie verursacht und weder mich noch andere Personen verletzt. Vielleicht einfach Glück gehabt. Andererseits war ich in diesem Alter auch fit und reaktionsschnell.

Dies ist kein Plädoyer für Raser. Ich bin sogar dafür, dass in diesem Alter nur gedrosselte Fahrzeuge mit einer Maximalgeschwindigkeit gefahren werden dürften. Und dass man erst nach einer Probezeit freie Fahrt bekommt.
Ich habe an mir selber erlebt, wie risikofreudig und sorglos ich war. Gefährlich ist auch eine permanente Selbstüberschätzung gepaart mit einem Mangel an Verantwortungsgefühl..... und das kann ins Auge gehen!


juergen1 antwortete am 03.06.04 (22:44):

@ Felix, "damals" bekam man den Führerschein und "durfte" fahren.

Geschwindigkeitsbegrenzungen und "volle Strassen" waren unbekannt.
Wir fuhren selbst in Ortschaften mal eben mit "120" und haben dabei "gelernt".

Heute, tagsüber Stau, bleibt nur die nächtliche Heimfahrt von der Disco den Kumpels mal zu zeigen, was die Karre hergibt. Das geht dann meistens deshalb "schief", weil das gute Stück vollbesetzt völlig anders reagiert. Peng :-(

Besonders in den neuen Bundesländern, sehe ich mit Schrecken "regelmässig" verzierte Bäume :-(


julchen antwortete am 04.06.04 (06:17):

Dieses Problem haben wir auch hier - natuerlich.

Vor 3 Wochen gaben sich 2 Schueler, direkt aus dem
Parkplatz der Schule und Nachmittags um 3 ein "Rennen" auf einer sehr befahrenen Strecke.
2 Tote gabe es dabei und 3 Schwerverletzte.
1 Toter und 2 der Verletzten hatten NICHTS damit
zu tun, sie waren nur "im Weg".

Trotzdem sind die Statistiken in Texas (fuer andere Staaten kann ich nicht sprechen) wesentlich niedriger (Prozentual gesehen) als in Deutschland.

Moment erst noch mit dem: ach ja die Besserwisserin...lasst mich mal ausreden...

Mein Sohn hat mit 15 Jahren seine Fuehrerschein bekommen - per Fahrschule - durfte mit 16 ein eigenes
Fahrzeug besitzen und ohne Erwachsenen "Beisitzer" fahren. Das ist hier die Regel nicht die
Ausnahme.

Die mit unter 18 Jahren Fuehrerschein bekommen, sind noch gut dran, denn die muessen eine Fahrschule besuchen.
Diese kostet Geld und nicht jeder kann das.

So bekommen dann die 18-jaehrigen, ohne jegliche
Schulung, den "Lappen", solange sie den einfachen
15-Minuten praktischen und theoretischen Test
bestanden haben. Diese laesst man dann auf
die Menschheit los.

Keine Sekunde bilde ich mir ein, dass Jugendliche hier
schlauer oder vernuenftiger sind, als Jugendliche anderswo.

Trotzdem gibt es da Unterschiede, die sich in verlorenen Leben zusammen-rechnen koennen.

1. haben wir vielmehr Platz auf den Strassen.
Kaum je ist ein gewagtes Ueberholmaneuver notwendig auf unuebersehbarer Strecke.
Das Land ist flach, man kann sehr weit im voraus sehen ob und wann eine Kurve bevorsteht.

Das hilft schonmal sehr.

2. Duerfen Jugendliche keinen Alkohol kaufen, oder irgendwo trinken.
Erst mit 21 Jahren kann man Alkohol in jeglicher Form
kaufen oder konsumieren in Restaurants, Bars...etc.
Selbstverstaendlich haben genuegend junge Leute
aeltere Brueder, etc...die ihnen das Zeug trotzdem
verschaffen. Aber es ist nicht so einfach hier mit einem
Auto voller Freunde auf einer "Kirmes" zu trinken
und dann das Auto an einen Baum zu haengen.

Selbst wenn kein Unfall passiert: Polizei Autos koennen
in jeder dunklen Ecke stehen und nur darauf warten
dass jemand "schlaengelnd" vorbeikommt....

Die Strafen sind hoch...sehr hoch....
Abgesehen von der eigentlichen Strafe, bedarf es auch noch jeder menge Geld erstmal aus dem Kittchen zu kommen (denn man wird UNWEIGERLICH ueber nacht eingebuchtet)!
Anwaltskosten, Gerichtskosten, das Auto von der
Stadt wieder loszueisen, Abschleppkosten, etc etc..
Betrunkenen Fahrern wird das Leben zur finanziellen Hoelle gemacht! Und das bereits ohne den kommenden Entzug des Fuehrerscheins....und ohne
eine Unfall gehabt zu haben.
Von den rapide hochgehenden Versicherungskosten
ganz zu schweigen!

3. Die "gaehn" so bloeden Geschwindigkeitsbegrenzungen von 65 mi/hr auf
Autobahnen, die man in Deutschland oefters als
"aetzend Langweilig" beschrieben hat, dienen
in diesen Faellen mitunter auch ihrem Zweck.
Ein wesentlich zu schnell fahrendes Fahrzeug
wird unweigerlich bald einem Streifenwagen auffallen!

Ein weiterer Punkt is oftmals, dass junge, unerfahrene
Fahrer auf einem "high powered" Vulkan von einem
Auto sitzen, und ganz einfach zu unerfahren sind um so
ein Fahrzeug zu kontrollieren.
Nicht wenige davon von Eltern/Grosseltern gekauft
und/oder zur Verfuegung gestellt..eine potential
toedliche Mischung!

Letztes Wochenende hatte wir auch ein Feiertag Wochenende und es gab nicht eine Meldung von
verlorenen Leben, durch betrunkene Unfaelle
(Junge Leute..)

Trotzdem ist auch hier die Zahl der unnoetigen Tragoedien noch viel zu hoch.


wanda antwortete am 04.06.04 (07:41):

als Mutter war ich immer dann froh, wenn Mottorradunfälle mit Armbrüchen, Hautabschürfungen, Schlüsselbeinbrüchen und ähnl. abliefen. Also, kleinere Unfälle nahm ich liebend gern in Kauf, danach wurde besonnener gefahren.


juergen1 antwortete am 04.06.04 (12:14):

Dank der hohen Treibstoffkosten und der Verkehrsdichte,
wird in naher Zukunft von "Fahren" nicht mehr viel die Rede sein :-(


schorsch antwortete am 04.06.04 (17:40):

@ Lobelia: "...Ich sehe auf meinen Fahrten auch immer wieder Kreuze am Wegesrand!..."

In Griechenland sieht man noch viel mehr solcher "Andenken". Es sind aber kunstvoll verzierte Häuschen mit Blumen drin und drum. Aber sie erinnern nicht etwa an Todesfälle, sondern daran, dass hier ein Mensch gerast ist, einen Unfall baute und das Glück hatte, lebendig davon zu kommen!

Eigentlich ein Wunder, dass es in Griechenland nicht mehr Tote gibt. Denn hier werden aus 2 Fahrspuren 3 gemacht und aus 3 eben 4. Wenn dann ein Wagen auf der so "eingeschalteten" zusätzlichen Spur daher kommt, und es ist schon ein Auto drauf, aber entgegen kommend, bleiben ein paar Millisekunden zum überlegen, ob man ein Macho oder ein Weichei sein will. Im 1. Fall bleibt man auf der Spur - im 2. Fall weicht man aus.....

Übrigens: Doppelte Sicherheitslinien betrachtet man als Leitspur für Betrunkene - man fährt mitten drauf (;--))))