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THEMA:   Was ist Luxus?

 31 Antwort(en).

jo begann die Diskussion am 05.06.04 (10:45) :

Was ist Luxus?

Eine Bemerkung im neuerlich aufgenommenen Thema über den Euro / Teuro hat mich angeregt, darüber nachzudenken, was Luxus ist, hier ein paar Ergebnisse meines Grübelns während einer Eisenbahnfahrt:

1. Etwas, was man sich nicht leisten kann und worauf man infolgedessen verzichten muss

2. dto. � was sich aber andere leisten können, weswegen man neidisch wird

3. etwas, was man sich nicht leisten kann, sich aber dennoch leistet

4. Etwas, was mehr kostet, als es wert ist

5. Eine kleine Freude im Alltag, auf die hin man spart und anderweitig Verzicht übt.

Oder was?

Muss man, wenn man sich etwas leistet, was man als Luxus empfindet oder als solchen gar vorgeworfen bekommt, ein schlechtes Gewissen haben? Das gebratene Täubchen auf dem Sonntagstisch � während gleichzeitig ein Kind in der Welt verhungert? Eine Taxifahrt, wo es eine Fahrt mit der Straßenbahn auch täte? Ein Grillfeuer, das die Luft mit Kohlendioxid anreichert?

Bei der Einordnung dessen, was als Luxus zu bewerten ist, geht es bestimmt auch um die jeweiligen Lebensumstände und -zeit der Betreffenden. Vom Kopfgeld 1948 sich ein Ei zu kaufen, das war zweifellos Luxus. Heute müsste es schon eine Portion russischer Kaviar sein, um in die Nähe dieser seinerzeitigen Völlerei zu kommen!

Bei Luxus geht es im übrigen keineswegs nur um den Verbrauch finanzieller Ressourcen, sondern um die Verfügung über alles, was knapp ist. Dazu gehört z.B. � gerade die Senioren wissen das � die Zeit, die wir haben. Wozu dürfen wir die verbrauchen, wo fängt da der Luxus an � z.B. wenn wir zu viel schlafen, statt etwas zu tun, vielleicht die Welt durch das Bekleiden eines Ehrenamtes zu beglücken oder den Erben eine gepflegte und wertvolle Briefmarkensammlung aufzubauen?


ricardo antwortete am 05.06.04 (11:41):

Jo
Der Luxus ist etwas wunderschönes, und ganz viele Arbeitsplätze hängen daran. Die Juweliere wissen ein Lied davon zu singen.

Unser Garten quillt zur Zeit fast über mit seiner Blütenpracht,
Tausende von Blüten werden dahingehen ohne daß sie irgendetwas bewirkt haben außer : Die Freude des Betrachters. und vielleicht ein paar Bienen verköstigt.
Also Luxus der Natur , wohin das Auge schaut.
Die Natur ist kein Geizkragen!

Internet-Tipp: https://www.freiburger-stadtmusikanten.de/pics/full/gel._2_kontrast.jpg


juergen1 antwortete am 05.06.04 (11:43):

Ein bescheidener Mensch sagte mal :

"Ich kann auf alles verzichten ..."
fügte dann aber hinzu :
" ... nur nicht auf Luxus" :-)

Luxus ist auch,
sich Dinge anzuschaffen um Leuten zu imponieren, die man nicht leiden kann.


Gudrun_D antwortete am 05.06.04 (11:50):

Eigentlich ist alles das 'Luxus',was wir uns erlauben,ohne dass es zu den elementarsten Dingen gehört,die wir zum leben und überleben benötigen.
z.b.
baden oder duschen täglich-Wasserverschwendung,wir wissen doch,dass unser Trinkwasser knapp wird

feine,gut duftende Seife(hmm Rosa Centilolia) statt einfacher Kernseife

(dä......) Kochshows im Fernsehen,bei denen Unmengen von Schüsseln,Schalen Töpfen usw. verwendet werden
ewige Garzeiten werden an-und vorgegeben,obwohl ein Dampfkochtopf in wenigen Minuten Strom,Vitamine und Zeit spart-
wobei eigentlich auch dieser Kochtopf schon wieder Luxus ist,
da gab es doch mal Kochkisten:-))

usw usw......


mimosa antwortete am 05.06.04 (11:58):

Hallo jo.
Luxus, und damit meine ich nicht die sprichwörtlichen "goldenen Wasserhähne",sollte man unbedingt geniessen.Wenn dabei ein schlechtes Gewissen entsteht(was bei mir regelmässig der Fall ist) ist Luxus schon kein Luxus mehr.
Für mich persönlich bedeutet Luxus mir einiges für mein persönliches Wohlbefinden leisten zu können, sei es körperlich (z.B.walking)oder für die Psyche (z.B.malen).
Wenn ich mich aber dabei schlecht fühle, bringt es gar nichts für meine Gesundheit und anderen ist damit auch nicht geholfen.
Man sollte helfen wenn und wo man kann,auch das macht glücklich! Ist das Luxus?
Ich finde es jedenfalls schön, das es Menschen gibt wie Dich ,die sich den Luxus solcher Gedankengänge leisten und nicht einfach drauflos konsumieren.


hugo1 antwortete am 05.06.04 (12:11):

hallo jo,,,,ich denke das es da erstens eine Zweiteilung in Sachen Luxus gibt, je nachdem ob ein "Betroffener Einzelmensch" oder der Staat, wenn er vorhat eine Besteuerung zu planen, sich der Sache annimmt.
Der Staat wird natürlich auch mit dem Zug der Zeit gehen müssen und die Definition für besteuerbare Luxuswaren nach und nach auf den neuesten Stand bringen.
(was vor Jahren noch Luxus war, ist heute Normalität und gehört morgen vielleicht schon zum Standard eines Sozialhilfeempfängerhaushalt)
Was für mich selbts eventuell Luxus bedeutet, empfindet der Andere als lächerlichen alltäglichen Kleinkram.
,,,da spielen wohl auch eine gehörige Portion Zufall eine Rolle (je nachdem in welches Milliö man hineingeboren wurde und/oder welche "Aufstiegschancen" man bekam bzw sich erarbeiten konnte)
Ein weiterer Aspekt sind die persönlichen Vorlieben, Hobbys, Lebensumstände und Lebenseinstellungen. Welche Ziele habe ich, nach welchen Gütern giere ich, wo beginnen, wo enden meine Wunschträume, in welchem Rahmen kann ich mich finanziell bewegen, was für ein Typ bin ich (strebend ehrgeizig unzufrieden oder genügsam, welche Prämissen setze ich mir, wo sind meine Grenzen usw.
Wo endet bei mir das "Normale durchschnittliche Alltagsleben und wo beginnt bei mir das "in Saus und Braus leben"
Irgendwo dazwischen werden sich viele von uns wohl ansiedeln. Einige stehen natürlich Über diesen Dingen, andere vegetieren am unteren Rand der Gesellschaft und müssen durch und von Luxus geschaffenem Überflussmüll leben.
In anderen Gegenden der Welt stellt es sich ähnlich dar, nur sind die Grenzen des Empfindens von Luxus oft weitaus tiefer gesteckt als in Europa.
Oft reicht die Phantasie eines Menschen fast nicht aus, welchen Luxus sich einige tatsächlich leisten können (z.B 100 Millionen Dollar für ein einziges bemaltes an die Wand zu hängendes Stück Leinewand ) Dafür reicht meines Erachtens der einfache Begriff Luxus nicht mehr aus um dies zu beschreiben, wenn man bedenkt das über eine Milliarde Menschen nicht mal einen Dollar pro Tag zur Verfügung haben.


ecelle antwortete am 05.06.04 (12:13):

"Was ist Luxus?"
... was ich mir nicht leisten kann
(an manchen Stellen sogar ernst gemeint).

Das ist Luxus:
Eine Bahnfahrt in der ersten Klasse.
Morgens lange schlafen.
Den Toilettenspüler lange laufen lassen.
Sich eine Putzfrau halten.
Mehr als zehn Tiere in der Wohnung haben.
Verheiratet sein.
Nicht erstattungsfähige Medikamente - und eine Brille kaufen (außer bei Fielmann).
Sich im ST wehren dürfen.
Strafanzeigen wegen Verleumdung bekommen.
In der Straßenbahn einen Jugendlichen treffen, der mir seinen Platz anbietet.
Mehr als zehn Wintermäntel besitzen.
Saubere Fensterscheiben haben.
Einen normalen BMI aufweisen.
Mit dem IQ über 80 liegen(<-- ist datt nich so richtig watt gegen mich? :-))
Den Flughafen in der Nähe wissen.
Einen Schönheits-Chirurgen aufsuchen.
Undsoweiter. Undsoweiter.

Sooo gesehen, lebe ich wirklich nicht im Luxus :-( und :-)


juergenschmidb antwortete am 05.06.04 (12:14):

da fäält mir doch wieder der gute alte Maslow ein mit seiner Pyramide, an deren Basis die absolut nötigen Dinge zum Leben wie Essen etc. gehören, an deren Spitze die Selbsverwirklichung lockt, die könnte evtl. Luxus sein.
Es ist ein fliessendes Thema.
ich zum Beispiel betrachte als, notwendigen, Luxus, in diesem Forum sein zu können, ein Luxus, der uns Teilnehmern angenehm und im Prinzip kostenlos daherkommt.
Es war also nicht unbedingt immer schon etwas teurer, einen besonderen Geschmack zu haben.


bongoline antwortete am 05.06.04 (13:37):

Ich lebe im Luxus,
weil ich da lebe,
wo andere sich den Luxus gönnen,
Urlaub zu machen.


juergenschmidb antwortete am 05.06.04 (13:48):

ich auch.
bei mir ist es z.B. München,
bei anderen z.B.
Hamburg, Dresden, NewYork, Singapur, Grossdingharting, Mallorca, Wien, Moskau, Giesing, Bremen, Rio, wos halt schön is, wo is denn ned schön?


schorsch antwortete am 05.06.04 (14:28):

Vieles, von dem ich vor 30 Jahren nur träumen konnte und als Luxus empfand, sind mir heute selbverständliche Dinge des Lebens geworden. Aber es tut gut, sich das hin und wieder vor Augen zu halten - auf dass ich nicht in Versuchung falle, nicht zu sehen, dass viele Mitmenschen sich das nicht leisten können.


Karl antwortete am 05.06.04 (14:33):

Luxus ist für mich Urlaub. Habe gerade einen kurzen genossen.


pamina antwortete am 05.06.04 (16:44):

"Ich lebe schon lange über meine Verhältnisse, aber nie unter meinem Niveau." :-)


hugo1 antwortete am 05.06.04 (17:51):

,,,na wie schööön Karl: ,,da haste gerade einen kurzen Luxus , genossen, gehabt und genau zu diesem Satz fällt mir ne Menge Wortklauberei ein. Leider passt das jedoch nicht ins Thema, oder man müsste es so hindrehen das es auf luxuriöse verdrehte Anwendung der Deutschen Sprache hinausläuft *g*
hmm,,,Habe gerade einen kurzen genossen.
Habe gerade einen Kurzen genossen.
Habe gerade einen kurzen Genossen,,,,
Habe einen kurzen geraden Genossen.,keinen krummen
länglichen Kameraden,,,
,,wenn ichs schreibe sieht�s ziemlich bescheuert aus, wenn ichs höre regts meine Phantasie an.,,Welch ein Luxus,,*gg*


Johanna antwortete am 05.06.04 (18:54):

Ich habe mir den Luxus geleistet, viele Kinder zu haben (gewollt zu haben), ich leistete mir auch den Luxus meinen Kindern das Beste zu geben, was ich hatte: meine Zeit!
Unter Luxus verstehe ich, daß ich das mache (tue, arbeite usw) was ich wollte/will. Ohne auf "die lieben Nächsten" zu schielen oder mich nach Anderen zu richten, auch wenn es in deren Augen unnormal war/ist.


pilli antwortete am 05.06.04 (19:41):

"Was ist Luxus?" lautet die überschrift :-)

"Luxus"

bedeutet laut Duden:

"Aufwand, der den normalen Rahmen (der Lebenshaltung) übersteigt; nicht notwendiger, nur zum Vergnügen betriebener Aufwand; Verschwendung; Prunk."

:-)

der interpretation stimme ich gerne zu :-)und bekenne mich ansonsten "schuldig" im sinne der im Duden genannten punkte.

meine persönliche interpretation des wortes "Luxus" lautet:

zeit zu geniessen...lebenslust spüren und dem Ars Vivendi, der Lebenskunst, breiten raum geben zu dürfen. :-)

"Lebenskünstler nehmen von allem, jedoch nur das Beste."
(Bernhard Tapie)

:-)


bernhard antwortete am 05.06.04 (19:50):

luxus ist das, was ich nicht zum leben brauche, aber dieses schöner macht.


juergen1 antwortete am 05.06.04 (22:54):

Alle Affen mal nicht weiterlesen !!

"Was ein Mann schöner ist als ein Affe,
ist ein Luxus"

Sagt die Tante Jolesch in den "Magrebinischen Geschichten"
von Gregor von Rezzori.


dirgni antwortete am 06.06.04 (00:02):

Manche Männer schätzen dieses Zitat - warum wohl?

Aber ein bißchen Luxus sollte man(n) uns Frauen aber schon gönnen.


mart antwortete am 06.06.04 (07:26):

MEINE Lieblingstante Jolesch ist von Friedrich Torberg.
:-)

und sie hat noch viele Sprüche auf Lager.

Z.B. Tante, wieso haben bei dir die Krautfleckerl immer so gut geschmeckt? -- Weil ich immer zu wenig davon gekocht habe.

:-)


ecelle antwortete am 06.06.04 (08:04):

Ferner sehe ich es als Luxus, sich
eine, gar die neue
Rechtschreibung nicht aneignen zu müssen.


wanda antwortete am 06.06.04 (08:17):

es kann aber genauso gesehen werden, dass es Luxus ist, sie sich anzueignen und dann wird die ganze Sache gleich viel interessanter.
Also, diesen Luxus leiste ich mir.
Und das ist für mich Luxus, dass ich selbst darüber entscheiden kann, was Luxus ist.


juergenschmidb antwortete am 06.06.04 (09:09):

"Und das ist für mich Luxus, dass ich selbst darüber entscheiden kann, was Luxus ist."

Das ist ein schöner Schlüsselsatz.

Wofür hast du dich nun entschieden in der grossen Auswahl Jo?

Schönen Sonntag


ecelle antwortete am 06.06.04 (09:30):

juergenschmidb antwortete am 06.06.04 (09:09):
"Und das ist für mich Luxus, dass ich selbst darüber entscheiden kann, was Luxus ist."

Findest Du nicht, daß man das erste "Luxus" auch durch "Freiheit" ersetzen kann?

Neues Thema: 'Was ist Freiheit?'


hugo1 antwortete am 06.06.04 (10:38):

,,in Abwandlung eines "vorsozialistischen" Spruches, würd ich mich mal etwas aus dem Fenster hinauslehnen und sagen:
"Luxus ist die Nichteinsichtigkeit in die Notwendigkeit und ein dementsprechendes Handeln".
,,wenn man mal auf das Versichten sollen verzichten wollen möchte und tut es, ehe man es muss. *g*


juergenschmidb antwortete am 06.06.04 (10:53):

@ecelle
Exzellent, den Gedanken hatte ich auch schon; was für ein Luxus, so frei nachdenken zu dürfen.
Freiheit ist auch so ein Begriff.


sammy07 antwortete am 06.06.04 (10:55):

..kann bzw. ist Luxus nicht ganz individuell zu sehen?
Denke gerade an einen ehrgeizigen karrieresüchtigen Top-Manager...der nicht den "üppigen Luxus" von Freizeit besitzt,dagegen sehe ich den langjährigen Arbeitslosen der viel Zeit (und für ihn bestimmt kein Luxus ist) hat, aber auf vieles andere verzichten muß.
Aber wird nicht vielmehr unter Luxus verstanden.....was man freiwillig und in verschwenderischer übertriebener Form sich leistet?


juergenschmidb antwortete am 06.06.04 (11:07):

Mir ist da gerade ein furchtbarer (;-)) Gedanke gekommen, der aber auszuhalten ist:
Ist nicht Luxus dann keiner mehr, wenn er praktisch zum Standard geworden ist?
So wäre es zum Beispiel keiner, wenn Senioren, die online sind, auch Seniorenportale wie ST fleissig nutzen?
Autos wären dann ja auch keiner mehr.
Himmel, wie will sich dann jemand der es nötig hat, noch abheben?, Er hat eben zwei oder drei oder viele grosse oder ein Boot, ein grosses.
Wenn er aber nicht darüber spricht, merkt es keiner!
Auch jetzt bin ich ins Nachbarspielfeld Statussymbole eingebrochen ;-))


ecelle antwortete am 06.06.04 (11:31):

Luxus wäre für mich auch noch: ein Luxus-Hotel zu besitzen :-)


mart antwortete am 06.06.04 (11:45):

Also, juergenschmidb, wie klug und wahr.

Gutes und reines Wasser im Überfluß ist für mich und keinen Menschen hier ein Luxus, aber für andere sehr wohl.

Tennispielen war einmal ein Luxus für die Wohlhabenden und Zeithabenden - heute, da jedermann es tun könnte, ist es für viele uninteressant geworden - (Es gibt ernsthafte Probleme mit den Nachwuchssportlern).

Blasse Hautfarbe war einmal der Luxus der Nicht-Freien-Arbeitenden höheren Gesellschaft - bis Braungebranntsein das Zeichen für die wurden, die sich Urlaub, Meer und Sonne leisten konnten.

Zeit zur freien Verfügung zu haben, ist der Luxus für die im Berufsleben stehenden - aber für die Arbeitslosen?


juergen1 antwortete am 06.06.04 (12:00):

Luxus ist relativ.

Gibt es doch vereinzelte Leut's, die als Einsiedler irgendwo hoch auf den Bergen in einer selbstgebastelten Hütte mit ein paar Ziegen und Hühnern leben.
Kein Stress, keine bösen Nachbarn, kein Finanzamt, keine schlechten Nachrichten, kein Lärm -

- herrlich luxuriös


ecelle antwortete am 06.06.04 (12:51):

Ja, diese Einsiedler sind Aussteiger ...
... aus dem Luxus.