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THEMA:   Ladenschlußgesetz unverändert

 71 Antwort(en).

Titus begann die Diskussion am 09.06.04 (13:21) :

Der Bundesgerichtshof hat beschlossen, es bleibt so, wie es ist.

Begründung: Sonn- und Feiertage sind heilig und sollen der Erholung dienen.

Also: Ab sofort ab samstags 20.00 keine Taxis mehr, keine Ärzte, keine Schwestern, keine Bahnbediensteten, kein Pflegepersonal in Altenheimen, keine Polizei etc. etc. etc.
Und natürlich auch dann keine Nachtarbeit mehr an Sonn- und Feiertagen.

Prima, mache ich keine Arbeit mehr am Sonntag nachmittag, keinen Nachtdienst mehr am Wochenende etc etc etc.

Oder, habe ich da irgendetwas falsch verstanden?

Übrigens: Ich habe mal vor längerer Zeit gehört, daß z.B. die amerikanischen Autohändler rund 80% ihres Umsatzes am Samstag und am Sonntag tätigen. Weiß vielleicht Julchen besser, oder?


chris antwortete am 09.06.04 (15:31):

Ein Urteil, über das andere Länder nur den Kopf schütteln!
Wer als Tourist die Vorteile von langen Einkaufszeiten oder
gar Sonntagseinkäufen schon kennengelernt hat, der fragt sich, warum das in Deutschland nicht möglich sein soll??

Wir haben Unmengen von Arbeitslosen u. Sozialhilfe-Empfängern, manch einer wäre froh, er dürfte arbeiten.
Aber das interessiert den Bundesgerichtshof ja nicht.
Die Damen und Herren haben ja ein sicheres Einkommen!

Man redet zwar vom Aufschwung, aber wo soll er herkommen??

Von solchen Gesetzen, die den Wachstum bremsen? Sicher
nicht!

Ich hab in amerikanischen Gaststätten und Märkten
immer nur nette und freundliche Leute erlebt und keiner
hat geklagt, dass er Samstags oder Sonntags arbeiten muss.
Selbst die Friseuse hat mich um 9.00 p.m. noch genau so freundlich bedient, als wäre ich die beste Stammkundin.


pilli antwortete am 09.06.04 (15:38):

gleich gute angebote wie chris sie schildert, kenne ich aus Spanien, Marokko und der Türkei.

es bleibt hoffnung, daß unsere nachbarn auch das Ladenschlußgesetz multikulturell befruchten...

die zeit dazu scheint gekommen!

:-)


feldi antwortete am 09.06.04 (15:42):

Find ich gut! Zumindest der Sonntag soll ruhig bleiben. Außerdem wäre eine Lockerung des LSG nur der erste Schritt zur allgemeinen Sonntagsarbeit.


jo antwortete am 09.06.04 (16:33):

Das ist ein Thema, dessen Argumente so ausgelutscht sind wie beim Euro, der Rechtschreibereform oder der Geschwindigkeitsbeschränkung. Daß wir allgemeine Sonntagsarbeit haben und schon immer hatten - und auch brauchen -, wurde am Anfang an einigen Beispielen erläutert. Auch hier bei uns im Lande werde ich vom Bahnpersonal, in der Gaststätte oder, wenn es sein muß, im Krankenhaus freundlich behandelt. Umgekehrt gibt es hier Muffel auch zu jeder normalen Werktags-Arbeitszeit.

Ein kleiner Hinweis aber: es ist wunderhübsch, in Frankreich zu für uns ungewöhnlichen Zeiten einkaufen zu können. Um aber am Montag morgen ein Baguette zu erwerben, bin ich schon kilometerweit gelaufen oder gefahren - da ist die Ruhezeit des Verkaufspersonales. Außerdem ist in dieser Hinsicht - anders als bei uns - Frankreich nicht gleich Frankreich, im Süden ist man weitaus liberaler als im Norden.


hugo1 antwortete am 09.06.04 (19:02):

,,,bei anderen Gelegenheiten wird großer Wert auf Gleichbehandlung gelegt.
In Sachen Ladenöffnung und Sonntagsarbeit gibts jedoch recht unterschiedliche Handhabungen, Vorschriften, Meinungen,,,
Bei uns dürfen z.B ausser den Tankstellen und Gaststätten auch die normalen Geschäfte -ja sogar Fischverkäufer, Discounter u.a- auf Grund einer Bäderregelung offen bleiben.
Die gesamte Öffnungszeitenregelung ist jedoch so kunterbund und unübersichtlich, dass ein Normalverbraucher auch wegen der vielen Sondergnehmigungen da kaum durchsieht.
Ich habe fast den Eindruck, das bei uns sogar die Kirchenleute am Wochenende schuften müssen.
Der Kirchendiener, der Organist, ja sogar der Pfarrer haben gerade Sonntags wenn sie eigentlich den Feiertag heiligen und ausruhen sollten, die meisten Scherereien, Pflichten Termine und Besucher,,,so gesehen sind sie arbeitsmässig all denen gleichgestellt die Titus eingangs erwähnte. *g*


schorsch antwortete am 09.06.04 (19:19):

Fragen an die Befürworter:

Du hast ein Budget von sagen wir mal 1000 Euro, das du im Laufe des Monats in Einkaufswaren umsetzen kannst. Bis dato ist dir dies in 4 mal Montags bis Samstags, von morgens bis abends gelungen. Restbestand 0 Null �.

Nun wird das Ladengesetz geändert. Du hast zwar immer noch 1000 � zur Verfügung, aber viiiiel mehr Zeit, das Geld in Waren zu tauschen. Wir machst du das nun: Einfach das Budget überziehen, damit der Sonntag "sinnvoll" gestaltet werden kann? Oder stehen dir nun plötztlich - dank neuem Ladengesetz - mehr � zur Verfügung?

Die Sache ist doch die: Es werden zwar mehr Einkaufsstunden zur Verfügung gestellt, aber kein Cent mehr zum Einkaufen. Die Ladenbesitzer, die anfangs euphorisch die Ladenzeiten auf 7 X 24 Stunden ausweiten, werden zwar am Anfang mehr Umsatz machen - zum Nachteil jener Ladenbesitzer, die (noch) nicht mitziehen. Sie werden das aber notgedrungen tun - oder Konkurs machen. Tun es aber alle, dann wird der einzelne Ladenbesitzer zwar keinen � mehr Umsatz mehr machen, aber er muss mehr Leute einstellen, die mehr kosten.

Alles klar Titus & Co.?

Dass man Taxi-, Zug- und Flugpersonal, Skilehrer, ServiererInnen etc. nicht in den gleichen Topf werfen kann, wie das Ladenpersonal, sollte eigentlich auch dem hinterwäldlerischsten Hinterwäldler einleuchten.....

Und zum Schluss noch dies: jeder und jede, die möchten, dass andere für sie am Sonntag arbeiten, sollten sich doch mal fragen, ob sie das für andere Leute auch tun möchten!


pilli antwortete am 09.06.04 (19:41):

na klar...ich habe und arbeite am wochenende...einfach weil ich nur dann...wenn auch immer weniger...:-) aufträge erhalte, weil die mitarbeiter nicht arbeiten wollen oder können oder die unternehmungsleitung nicht genügend leute einstellt, damit im rollverfahren gearbeitet werden kann.

schorsch...ich kaufe an sonntagen in bäckereien, kiosken und tankstellen alles ein watt datt herz begehrt :-)

vom frischen sonntagsbrötchen und dem kaffee und sogar der zeitung bis zur digitalcamera bei aral...alles ist möglich.

ich möchte dich aber an die vielen frauen mit kleinkindern erinnern, die liebend gerne etwas dazu verdienen möchten, wenn der mann am wochenende auf die kleinen achten kann.

warum nun ein samstag/sonntag angenehmer ist ihn "frei" zu geniessen oder ein mittwoch/donnerstag...das habe ich nie begriffen.


warum befragt mann oder frau nicht die mitarbeiter...manch eine oder einer wäre geschockt wieviele sehr gerne gerade am wochenende arbeiten möchten.

es hat mich nie gestört, nicht am samstag in der übervollen city einkaufen zu müssen, mein einkaufserlebnis hatte ich an den wesentlich angenehmeren wochentagen.

gaststätten und kinos...warum die teuren wochenend-preise zahlen? in der woche hat es zig preiswertere gelegenheiten.

auch von zuhause kenne ich den begriff "wochenende" nicht; mein vater hatte als polizeibeamter auch schon mal nachts oder eben am wochenende watt zu beschützen :-) bekannte und freunde, die als küchenleiter oder bei ford tätig waren, auch da trafen wir uns während der woche...

einer meiner liebsten war taxiunternehmer und selbst mit der hilfe von drei aushilfsfahrern fuhr er seine wagen schon mal selbst :-)...

"schönes wochenende"

aber wünsche ich gerne allen, die es exakt am sa/so geniessen möchten...

:-)


Titus antwortete am 09.06.04 (19:59):

Schorsch,

das ist was Wahres dran, was Du sagst (bis auf Deinen Schlußsatz, den verstehe ich nicht).

Nur - überall im Ausland funktioniert das ohne Ladenschlußzeiten, nur in Deutschland soll das nicht gehen, nur weil der olle Kaiser Wilhelm zwo (glaube ich) das mal so haben wollte?

So wie pille es sagte: Morgen gegen abend fahre ich zum Nachtdienst und noch an meiner Tankstelle vorbei Zigaretten holen, vielleicht noch �ne Tafel Schokolade oder so. Besuch kommt unverhofft, rasch zur Tanstelle noch etwas zu trinken holen etc.

Also, es geht doch - warum nicht überall? Außerdem könnten in kleinen Dörfern wieder "Tante Emma Läden" entstehen, die müssen nicht immer auf haben, aber bei Bedarf öffnen dürfen.

Die Gängelung der Bürger auch hier sollte beendet werden - Brüssel - wo bist Du!


hugo1 antwortete am 09.06.04 (20:16):

hallo lieber schorsch,,,Deine Betrachtung des Geldausgebens ist nur eine von vielen Beweggründen pro und contra Wochenendtätigkeiten.
,manch einer hat fast nur am Wochenende Gelegeneheit sein Geld gutüberlegt an den Mann zu bringen.
,manch einer hat nur am Wochenende die Gelegenheit pro Arbeitsstunde etwas mehr als sonnst zu bekommen (Zuschläge)
,manch einer möchte nicht gerne am Sonntag ein Brötchen vom Samstag essen.
, manch einer sieht nicht ein, weshalb leicht-und schnellverderbliche Ware am Montag entsorgt werden muss anstatt am Sonntag verkauft zu werden.
, manch einer möchte am Sonntag frische Erdbeeren ,frischen Spargel, frische Fische verkaufen und nicht die aufwändig tagelang kühlgehaltenen, Extrakostenverursachenden....
,, und ,schorsch gönn mir doch als Rentner wenigstens in meiner Zeiteinteilung in Sachen Laden besuchen- etwas Freiheit, wenn -wie Du soo schön bemerkt hast- ja bei der Euroausgeberei die Grenzen eng genug gesetzt sind. *g*


nowalis antwortete am 09.06.04 (20:25):

der BGH-1.senat, hat auf grund einer klage des kaufhofs, der sich benachteiligt fühlte, gegenüber den bahnhofsgeschäften u. tankstellen, ein urteil gesprochen welches besagt, dass die jetzigen ladenöffnungszeiten mit dem grundgesetz vereinbar sind - 20.00 ist ende!
dies bezieht sich natürlich nur auf den normalen einzelhandel - bahnhofsgeschäfte, tankstellen sind eine andere kategorie und beziehen sich eben nicht auf den einzelhandel. Eine änderung ist aber trotz des urteils durchaus noch möglich und zwar auf länderebene - wenn ich das nun richtig interpretiere;
mal angenommen, die öffnungszeiten würden freigegeben werden, jeder kann also z.B. rund um die uhr aufhaben (ich meine nur den einzelhandel), oder auch nicht - würde das etwas an der allgemeinen lage des handels verändern?
ich bezweifele das! schorsch sagte schon, ich kann 1000 �
morgens, mittags oder abends ausgeben - aber nur einmal!!
das kundenverhalten, bzw. die kundenströme könnten sich verändern, aber mehr umsatz wird es dann immer noch nicht geben!


pilli antwortete am 09.06.04 (20:44):

darf ich mit einer milchmädchen-rechnung kontern? :-)

wenn denn dann die junge frau und mutter ein bissi dazuverdienen könnte, weil eben am wochenende jemand auf die lieben kleinen achtet, könnte es eventuell sein, daß der mehrverdienst durch diese wochendtätigkeit erlaubt, etwas mehr als die 1000 � in den kreislauf zu leiten, der das umsatzverhalten entscheidend ändern könnte?

und könnte es sein, daß der nicht mehr so reichlich entlohnte beschäftigte eine chance hätte, sein leben lebenswerter zu gestalten, weil er halt an wochenenden arbeiten darf und somit die sehr viel preiswerteren varianten der wochentage nutzen darf?

angefangen von der autowaschanlage bis hin zum zander auf spinat und weiteren zwei gängen für 6 �
(gilt an wochentagen für ein bekanntes ausflugslokal für mittagsgerichte)

den preis des drei-gängigen abend/wochenendmenues wage ich erst garnicht hier anzugeben

:-)


dirgni antwortete am 09.06.04 (20:52):

Bei uns ist das Thema Ladenöffnungszeiten auch immer wieder aktuell. Das Argument, daß das Familienleben geschützt werden müßte, ist für mich allerdings einleuchtend. Es mag schon sein, daß am Wochenende die Väter auf die Kinder aufpassen könnten, aber es ist doch auch wichtig, daß die ganze Familie gemeinsame Zeiten verbringen kann. Das Konsumieren macht in unserer Gesellschaft bekanntlich weniger Schwierigkeiten als das Zusammenleben.


jo antwortete am 09.06.04 (21:19):

Ich meine einfach, daß es nicht Aufgabe des Gesetzgebers sein kann zu reglementieren, wann wer wo sein Geld ausgibt. Aber daß man ruhig den Markt wirken lassen kann und die unternehmerischen Entscheidungen des Einzelhandels - ab 18 Uhr, spätestens 18.30 Uhr ist bei uns die Innenstadt tot wie ein Friedhof, also klappt es doch ohne oder entgegen dem Gesetz - immerhin steht da ja keine Verpflichtung zur Offenhaltung drin? Nur die Gaststätten sind voll, aber deren Mitarbeiter arbeiten ja wohl nicht, wenn ich das hier richtig verstehe?

Ich lachte mich schon vor vielen Jahren halb tot, als ich als Argument gegen den nur einkaufsverlängerten Donnerstag die Gefahr einer Geburtenabnahme angekündigt sah - weil die Leute weniger Zeit haben Kinder zu machen, die sechs anderen Tage reichten wohl nicht dazu. Und jetzt? Nullwachstum in der Bevölkerungsstatistik?


juergen1 antwortete am 09.06.04 (21:47):

So ein Quatsch - die Läden länger geöffnet zu halten.

Hier in Holland, wo garnichts besser ist, machen die Kassiererinnen schon um 8 die Tür auf.
Bis 9 kommt keine Sau, äh Holländer.
Abends zwischen 6 und 7 (ganz Holland sitzt beim Abendbrot) wird in dem Supermarkt der Fussboden gewischt - auch kein Kunde der dabei stören könnte. Bis 8 Uhr abends kommen dann noch ein paar Bummler, die tagsüber auf dem Tennisplatz rum hockten.

So ein Quatsch.


nowalis antwortete am 09.06.04 (23:11):

pilli,
das ist die eine seite, da gebe ich dir recht, aber
der einzelhandel wird mit sicherheit nicht mehr personal einstellen - meine jetzt fachverkäufer/ -innen!
meine frau war bis vor kurzem im einzelhandel tätig; als die öffnungszeiten verlängert wurden bis 20.00, wurde niemand neu eingestellt! personal wurde weiter reduziert,
die vorhandenen personen entsprechend umverteilt!
ab 18.00 waren von 20 (!!) mitarbeitern lediglich 2 (!!) personen anwesend - das ist ein sevice-thema, müßte extra behandelt werden.
jürgen1 nimmt das beispiel holland - wobei ich jetzt nicht weiß, seit wann dort die verlängerungszeiten gültigkeit haben, aber es scheint wohl so zu sein wie in DE. -
die kunden gesamt, ändern ihr kaufverhalten nicht so wie der einzelhandel dies gerne hätte, u.a. kommen zu viele unsicherheítsfaktoren in DE hinzu, die letztendlich dazu führen, dass der kunde nicht so konsumiert wie der E-handel dies wünscht - von reduzierung der arbeitslosenzahl will ich garnicht erst reden.


pilli antwortete am 10.06.04 (00:21):

okay nowalis :-)

und ich sehe ein, daß es natürlich unterschiedliche beurteilungen der jetzt gültigen gesetzlichen situation hat...je nachdem ob ich nun in einer klein- oder grosstadt lebe, das spielt sicher eine wesentliche rolle.

das beispiel von juergen1 wurde soeben von dem moderator einer aktuellen nachrichtensendung des wdr3 völlig anders dargestellt :-)

eine film-reportage aus dem grenzgebiet, Vaals zeigte die schlange von wartenden kunden an den kassen eines supermarktes, der wohl auch an sonn- und feiertagen bis 20.00 uhr geöffnet hatte. der marktleiter bestätigte, an diesen tagen einen bemerkenswerten umsatzanstieg und auch die meist deutschen kunden wurden interviewt.

interessant war für mich...auch im hinblick auf diese diskussion...die bemerkung des kommentators, daß bei diesen guten umsatz-zahlen ein 100% aufschlag für die sonntagsarbeit leicht und gerne gezahlt wird.

spontan dachte ich, klingt juutt...denn wenn ich mit zwei tagen arbeit soviel verdienen kann wie mit vier, dann bliebe doch sehr viel mehr zeit, mich dem familiären kreis zu widmen? :-)

selbstverständlich glaube ich, daß es sicherlich auch anderes film-material hat, daß uns aber nicht als kontra-meinung angeboten wird :-)

ich kann mich an viele besuche von mir auch noch spätabends in der einkaufsgalerie des Kölner Hbf. erinnern, als ich noch an sieben tagen...manchmal bis spät in die nacht gearbeitet habe...war halt nur etwas teurer...aber das habe ich seinerzeit gerne akzeptiert, die freiheit auch zu dieser zeit noch einkaufen zu können, damit ich am anderen morgen für meine süße und mich ein leckeres frühstück zubereiten konnte, war mir das wert. :-)

nicht in ordnung ist für mich und da schließe ich mich den anderen beiträgen an, wenn die "umverteilung" nur zwischen den "festangestellten" mitarbeitern erfolgt; ich träume immer noch von dem verantwortingsvollen unternehmer, der erzielte gewinne wieder in den betrieb investiert und eben neue mitarbeiter einstellt.

:-)


jolli antwortete am 10.06.04 (06:09):

Ich verstehe das ganze Für und Wider nicht. Beim Wegfall des Ladenschlussgesetzes kann jeder Geschäftsinhaber nach seinem Gusto und seinem Personal das Geschäft offen halten. Da können doch Nischen genutzt werden. Alles würde sich einpendeln, so wie schon jetzt mit den abendlichen und sonnabendlichen Öffnungszeiten. Angebot und Nachfrage regelt auch die Öffnungszeiten.

Und der BGH sollte nicht vorschreiben, welche freien Tage zur Erholung dienen sollten ;-)

Service-Wüste Deutschland! Mit dieser Art von vorgeschriebenen Behinderungen können wir ja auf keinen grünen Zweig kommen :-)


schorsch antwortete am 10.06.04 (09:24):

@ pilli: "...ich möchte dich aber an die vielen frauen mit kleinkindern erinnern, die liebend gerne etwas dazu verdienen möchten, wenn der mann am wochenende auf die kleinen achten kann..."

Du meinst also, es sei absolut normal, dass die Familie nicht mal am Wochenende zusammen sein darf? Oder anders gefragt: Sollte das Einkommen des Mannes - der Frau - nicht genügend hoch sein, oder sollten die Familienzulagen nicht so angelegt werden, dass eine Mutter, wenn sie noch kleine Kinder hat, bei denen sein kann?

@ Titus: "...Nur - überall im Ausland funktioniert das ohne Ladenschlußzeiten, nur in Deutschland soll das nicht gehen, nur weil der olle Kaiser Wilhelm zwo (glaube ich) das mal so haben wollte?

So wie pille es sagte: Morgen gegen abend fahre ich zum Nachtdienst und noch an meiner Tankstelle vorbei Zigaretten holen, vielleicht noch �ne Tafel Schokolade oder so. Besuch kommt unverhofft, rasch zur Tanstelle noch etwas zu trinken holen etc.

Also, es geht doch - warum nicht überall? Außerdem könnten in kleinen Dörfern wieder "Tante Emma Läden" entstehen, die müssen nicht immer auf haben, aber bei Bedarf öffnen dürfen.

Da irrst du dich: in der Schweiz ist man sehr restriktiv mit solchen Berwilligungen.
Dass an Orten, wie z.B. Tankstellen, auch eingekauft werden kann, ist doch klar; das Personal ist ja ohnehin da. Aber ich nehme an, dass du weisst, dass die Preise an Tankstellen wesentlich höher sind als in anderen Läden?
Und noch ein Wort zu den "Tante Emma Läden": Du meinst also, diese sollten gerade mal gut genug sein, als Lückenbüsser zu fungieren?

@ hugo1: "... und ,schorsch gönn mir doch als Rentner wenigstens in meiner Zeiteinteilung in Sachen Laden besuchen- etwas Freiheit..."

Darf ich aus deinen Worten entnehmen, dass auch du dich hin und wieder zur Verfügung stellst, Sonntag-Ablösungsdienst zu machen?
Dass ausgerechnet Rentner auch noch am Wochenende einkaufen wollen.......


rolf antwortete am 10.06.04 (09:26):

Das Ladenschlußgesetz wurde zum Schutz der kleinen Geschäfte eingeführt, so war jedenfalls die Begründung. Das Gegenteil wurde erreicht, die Tante-Emma-Läden wurden immer weniger.
Ein Beispiel aus meinem Bekanntenkreis: Laden in einem kleinen Ort, die meisten Einwohner arbeiten außerhalb. Auf dem Weg zur Arbeit frische Brötchen und Aufschnitt etc. geholt, bis eine Anzeige wegen zu frühen Öffnens kam. Tagsüber nichts los, abends, wenn die Leute wieder von der Arbeit kamen, mußte geschlossen sein; also wurde am Arbeitsort eingekauft. Der kleine Laden ist dicht, die Besitzerin lebt von Sozialhilfe.
Tolles Gesetz.
Im Übrigen stimme ich Jolli zu.


schorsch antwortete am 10.06.04 (09:31):

@ pilli: "...wenn denn dann die junge frau und mutter ein bissi dazuverdienen könnte, weil eben am wochenende jemand auf die lieben kleinen achtet..."

Und diese junge Mutter arbeitet ja gerne zum halben Lohn. Dafür kann man dann eine bisherige Kraft, die, ihres Alters wegen, wesentlich mehr kostet, entlassen. In der Statistik aber gibt es dadurch keinen einzigen Arbeistlosen weniger!


Gudrun_D antwortete am 10.06.04 (09:37):

Wenn man nicht nur die Möglichkeit sieht,"permanent" Einkaufsmöglichkeiten haben zu wollen,haben geänderte Öffnungszeiten der Geschäfte doch auch sehr grosse Nachteile.
Die grossen Handelsketten könnten das besser arrangieren,als kleine oder gar Familienunternehmen.
Natürlich gibt es Berufe,in denen Sonn-und Feiertagsarbeit erforderlich und auch lebensnotwendig ist.Ich habe selber daran "teilgenommen".Wir haben es gemeistert,weil eine gut durchdachte Planung -auch beim Einkauf-möglich machte,dass alles so reibungslos wie möglich ablaufen konnte.
Und,mein Jüngster war zum Zeitpunkt meines wieder- zurück-in-den Beruf schon 8 Jahre alt.
Denke ich aber an Mütter mit Kleinkindern,die vielleicht alleinerziehend sind,am Wochenende oder an Feiertagen keinen Kinderhort zur Verfügung haben,oder aber Familien,wo ein arbeitender Elternteil vielleicht nur am Wochenende zu Hause sein kann,sehe ich Probleme.Was nützen ein paar Euro mehr,wenn das Familienleben nicht mehr gelebt werden kann??
In der kalten Jahreszeit fallen doch auch höhere Betriebskosten durch Strom und Heizung für die Geschäfte an,wenn sie denn auch an Wochenenden öffnen.
Und,MUSS denn wirklich Einkaufsmöglichkeit permanent gegeben sein?
Wer sich auch noch an Feiertagen oder Wochenende in Geschäften "rumtreiben" muss,macht doch auch sein Familienleben nicht gerade zum sinnvollen Erlebnis.
Meine Meinung ist,die gewohnten Wochenenden -wie bisher-der Musse und dem Miteinander zu widmen ist sinnvoller,als durch Geschäfte zu hasten!


hugo1 antwortete am 10.06.04 (10:26):

,,wenn ich das in der Presse lese, mit welchen Krokodilstränenbeiträgen mal auf die Eine und dann wieder auf die Andere Tränendrüse gedrückt wird, je nachdem, wem gerade zum Munde geredet werden soll, dann bin ich bald der Meinung, :Wir Deutschen haben in Sachen Verkaufskultur diese unendliche Geschichte des Öffnungszeitenstreites durch eine totale Überreglementierung auch richtig toll vedient, es geschieht uns ganz recht. Wirkliche wichtige Themen können damit so schön in den Hintergrund gedrängt werden. Immer mal wieder wenn etwas Flaute im Blätterwald herrscht, kommt es auf die Titelseiten.
Das ist doch ein perfektes Thema zum Streiten hier kann endlich jeder mitreden denn von Einkaufen da verstehen wir alle was, da sind wir alle endlich mal Experten und das muss natürlich endlos ausgekostet werden.
Ich bleibe dabei,: Alle Gesetze die sich um das zeitliche Regime des Einkaufens ranken haben in einer Demokratie nichts zu suchen. Hier geht es vordergründig nicht um Kriminalität, um Steuerflucht, um das Staatsgefüge untergrabende Gesetzesüberschreitungen, sondern lediglich darum wer, wann, wo und wie sich mit dem Nötigsten und Unnötigsten für sein tägliches Leben eindecken kann.
Früher wurden Wurzel Kräuter und Beeren gesammelt je nach Angebot und Hunger und freier Zeit, Tiere gejagd nach Angebot Hunger und ,,,,
,und heutzutage darf und kann man nicht mal etwas einkaufen wann und wo und bei wem man möchte, da schiebt der Gesetzgeber Riegel davor,,das ist nicht nur unpraktisch, belastend, bevormundend für Alle Seiten.
Wenn ich was an den Mann bringen möchte doch bitteschön dann wenn es aus MEINER Sicht günstig ist.
,und vonwegen Vollzeitjob usw,, bei uns sind weit über die Hälfte aller Verkäuferinnen Teilzeitbeschäftigte
,wer halbwegs kann fährt ins katholisch geprägte Nachbarland mit sehr kundenfreundlichen Sonntagsöffnungszeiten.


Titus antwortete am 10.06.04 (11:42):

Schorsch,

von "Lückenbüßer" kann keine Rede sein, denke ich. Der kleine Laden auf dem Land oder in kleineren Städten befriedigt einen Bedarf. Sondergenehmigungen sind dann nicht mehr erforderlich, wenn Einkaufsmöglichkeiten ohne Beschränkungen vorhanden sind.

Es muß jedem BürgerInnen frei stehen dann einzukaufen, wenn er/sie Zeit hat oder arbeiten kann. Wer nur an Wochenenden oder nachts arbeiten kann, wird für jede Gelegenheit dankbar sein. Und eine Lohndrückerei wird es auch nicht geben, wenn auch arbeitsrechtliche Einschränkungen wegfallen. Viele zum Schutz von Arbeitnehmern aufgestellte Gesetze haben sich doch ins Gegenteil verkehrt und Arbeitslose und Sozialhilfeempfänger produziert.

Es wird propagiert "frei Fahrt für freie Bürger" - aber wenn man arbeiten will, so wie man kann, dann schiebt der Gesetzgeber Riegel vor, dann ist vom "freien Bürger" keine Rede mehr.

Nein, in dieser schönen Welt, die ständigem Wandel unterworfen ist, mehr als in früherer Zeit, muß der Bürger frei sein sich zu entscheiden, wie er arbeiten und einkaufen will. Arbeiten unter schwierigen oder unvorteilhaften Bedingungen muß man eben akzeptieren - oder sich hinsetzen und jammern oder Sozialhilfe beantragen. Das meine ich für Menschen, die tatsächlich noch arbeitsfähig sind, auch in höherem Alter. Oder denkst Du, ich würde mit meinen 73 Jahren noch einen stressigen Arbeitsrythmus akzeptieren, wenn ich eine dicke Beamtenpension hätte? Sicher nicht, aber ich muß, also mache ich es.

Eigentlich ist der Mensch nur ganz kurz frei, wenn er geboren wird. Aber dann ist es ganz schnell aus mit der
Freiheit.

hugo1,

so sehe ich das größtenteils auch, aber dieses Thema ist auch wichtig, neben den ganz großen Themen der Weltpolitik, von denen wir gegenwärtig kaum Vorteile haben.


sammy07 antwortete am 10.06.04 (17:02):

...würde mal zu gerne wissen,wer für welchen Stundenlohn gerne am Wochenende oder sogar in den Nachtstunden arbeiten würde...????
Mir scheint,die Befürworter kommen wohl nicht in Betracht...grins....!
..und wer an Tankstellen einkauft oder überwiegend das Handy benutzt,der wird sich auch wahrscheinlich keine Gedanken machen (müssen)...welche Auswirkungen es für beide Seiten nach sich zieht.


hugo1 antwortete am 10.06.04 (18:36):

hallo sammy07..so kannste die Frage niemals stellen , wenn die Antworten aussagekräftig sein sollen.
,das ist doch sehr relativ, je nachdem was ich mit dem empfangenem Lohn anfangen kann.
Beispiel: Mein Erster Lohn-und ich bin gerne damals arbeiten gegangen- waren netto ca 98 Pfennige (Ost)
Da wir jedoch noch 48 Stundenwoche hatten, bekam ich ca 200 Mark ausgezahlt. Nach Abzug des bei Muttern abzugebenen Haushaltgeldes, des FDGB Beitrages usw blieben mir ca 80 Mark zum Leben.
das heisst, ich hätte für ein Kilogramm Röstkaffee (falls man ihn überhaupt in der HO bekam)einen ganzen Monat fröhlich schuften können.
Kakaopulver stark entölt kostete pro Kg 64 Mark
Deutsche Markenbutter pro Kg 20 Mark
Herrenpullover langärml.70% Baumwolle 82,50 Mark usw.
..also sagen solche Stundenlöhne nichts aus.
Wenn ich heutzutage 5 Euro die Stunde bekomme und nur noch 36 Stundenwoche arbeiten kann/darf/muß,,je nach Sichtweise,
dann könnte ich es auf ca 850 Euro brutto und damit auf ca
700 � netto kommen, je nach Steurklasse.
Wenn ich von diesen 700 � Warmmiete, Versicherung, Radio Post, Zeitung, Frisör, Arztbesuch, abziehe, bleiben mir als Alleinunterhalter noch ca 140 � für Lebensmittel, Getränke, Kosmetika, Haushaltsputzmittel usw.
Wenn ich dann noch 20 Euro für Kino oder Busfahrt oder Geschenk für den Enkel oder mal 2 Bier usw übrighaben will, muss ich ganz schön knapsen.
Das bedeutet, ich kann mir eigentlich einen solchen Job für 5 Euro pro Stunde nicht leisten. Es sei denn ich kann ca 50 bis 100 Überstunden machen, oder ich bekomme Wohngeldzulage oder sonnstige sozialhilfeähnliche Unterstützung.
Wenn ich dann noch Zeit hätte, würde ich bis zum Ladenschluss Vergleiche anstellen müssen , wo gerade das Angebot günstig ist ,,,,und mir wärs schnurzpiepegal was die Klein- und Großhändler, die Gewerbetreibenden, die netten unterbezahlten Frolleins hinter der Theke oder bei Aldi usw für Arbeitszeiten, Ladenöffnungszeiten und Ladenschliessgesetze sie beachten müssen, ich hätte meine eigenen wichtigeren Sorgen.
und,,sammy wenn ich polnischer Saisonarbeiter (mit Frau) hier bei uns wäre, dann könnten wir mit 5 Euro Stundenlohn
monatlich ca 3000 Euro verdienen und würden nach der Ernte -also nach ca 3 Monaten mit fast 9000 Euro wieder in die Heimat abzischen.
Wenn uns das 10 Jahre lang gelingt, dann haben wir in einem kleinen Dorf bei Kielze (Ostpolen) die größte und pompöseste Villa weit und breit und leben im Verhältnis zu den übrigen Dorfbewohnern in Saus und Braus.


wuermchen antwortete am 10.06.04 (19:22):

In der heutigen Zeit ist das Freizeitvergnügen nur kaufen, kaufen, kaufen, wie wenn es sonst nichts gäbe! Und die fadenscheinigsten Argumente werden hervorgeholt.
Manche verstehen sogar Freiheit darunter, wenn sie sich noch um 21 Uhr eine Wurstsemmel kaufen können. Gott sei Dank habe ich Kühlschrank und Gefrierschrank und eine gute Einteilung. Selbst das Argument unverhoffter Besuch sagt sich an, kann ich nicht akzeptieren. Unter Freunden sollte es schon möglich sein, die Treffen zeitgerecht zu avisieren.


eko antwortete am 10.06.04 (20:02):

Eigentlich hatte ich geglaubt, dieses Thema sei längst ausgelutscht und uninteressant. Wie man sieht: Mitnichten!

Da wird diskutiert und gestritten, als ob es auf Leben und Tod ginge und die beiden Lager fahren je nachdem auch mal stärkeres Geschütz auf.

Besonders im Lager der Gegner einer Liberalisierung der Ladenöffnungszeiten ( ach so, ja, es heißt ja �Laden s c h l u s s gesetz) ist man sehr eifrig dabei, Vorschriften zu erteilen, wann man gefälligst einzukaufen habe.

Dazu sage ich, dass ich mir von niemandem, von keiner Regierung ( ob ich sie gewählt habe oder nicht), von keinem Interessensverband und auch nicht von sonst irgendjemandem Vorschriften erteilen lassen will, wann und wo ich gefälligst einzukaufen habe. Und ob ich als Rentner auch am Samstag Abend noch einkaufen möchte, entscheide immer noch ich allein.

Da wird vom Schutz der Familie schwadroniert, weshalb am Wochenende z.B. eine junge Frau sich nichts dazu verdienen darf, weil es angeblich die Familienruhe stört. Und manche meinen, Frauen auch abends nicht länger arbeiten lassen zu können.

Schaut man nach, wer dies ist, dann sind es � wieder einmal! � die Männer!!

Welch eine Heuchelei, verehrte Geschlechtsgenossen !!

Als ob es dazu Eurer bedürfe!

Wenn eine Familie beschließt, dass die Frau am Wochenende noch einen Job annimmt, um die Familienkasse aufzubessern, oder eine Studentin geht abends noch in den Supermarkt, um sich an die Kasse zu setzen, dann geht das niemanden etwas an! Es ist die alleinige Entscheidung dieser Menschen�..und die brauchen niemand, der ihnen da beisteht.

Und ich als Kunde möchte die Freiheit haben ( die ansonsten ja auch immer von jedermann eingefordert wird), dann einzukaufen, wann ich es möchte. ( Vorausgesetzt, der Laden hat auch auf!)

Und da will ich mir von niemandem Vorschriften machen lassen, denn diejenigen, die sich da so weit aus dem Fenster lehnen, sind nämlich die ersten, die lauthals schreien, wenn ihnen anderweitig etwas vorgeschrieben wird.

Ob sich ein Ladengeschäft längere Öffnungszeiten leisten kann, ist einzig und allein Sache des Betreibers. Da braucht man sich hier nicht den Kopf darüber zu zerbrechen.

Und ob jemand zu den angebotenen Löhnen arbeiten will, ist auch des �jemands� Angelegenheit, auch da braucht sich niemand einzusetzen.


Titus antwortete am 10.06.04 (20:02):

wuermchen,

kein Einwand, aber ist es nicht so, daß jedermann/frau frei sein sollte in der Entscheidung, was man tun will oder nicht?

Stell�Dir vor ein Familienvater möchte mit der ganzen Familie ein Auto kaufen, wann wäre der beste Zeitpunkt - am Wochenende natürlich. man könnte in Ruhe auswählen, alle wären zusammen. Geht das gegenwärtig? Natürlich nicht.

Also - laß�doch die Leute machen, was sie wollen und nicht das, was der Staat meint, daß es richtig ist.

Was meinst Du wie viele Arbeitsplätze - klein und größere - neu entstehen würden, ließe man die Leute arbeiten, wann sie können oder wollen.

Selbst ein geringer Betrag irgendwann nachts oder am Wochenende verdient kann für viele Menschen ein spürbares Einkommen zusätzlich bedeuten.


wuermchen antwortete am 10.06.04 (20:54):

@titus
Ich bin ja nicht gegen die Verlängerung der Ladenöffnungszeiten sondern habe nur meine persönliche Einstellung kundgetan. Wenn jemand um Mitternacht einkaufen will und er hat die Möglichkeit dann soll er es tun. Ich verstehe nur nicht die Aufregung darüber.
Früher wurden auch Autos gekauft und das zu den normalen Einkaufszeiten. Heute ist das Wort Liberalisierung zum Schlüsselwort unserer Gesellschaft geworden. Die Zukunft wird es zeigen ob das so erstrebenswert ist.


seewolf antwortete am 11.06.04 (01:46):

Ich fürchte, viele Leute haben einfach zu viel Langeweile und brauchen deswegen geöffnete Geschäfte. Man schaue nur genauer hin, was alles in Läden rumläuft ohne echte Kaufabsicht. Ganze Familien machen Sonntagsausflüge in Möbelhäuser... nicht um Möbel zu kaufen, sondern um "zu gucken" und womöglich noch eine billige Kantine zu frequentieren.

Im übrigen: Mit keinem einzigen Wort wurde hier bislang erwähnt, daß auch die Kinder von Leuten vielleicht mal mit BEIDEN Eltern ein paar Stunden tagsüber verbringen möchten/sollten... Aber die Kinder kann man ja abschieben vor den Fernseher oder zur Oma oder zu McDoof...

24-Stunden am Tag alles mögliche haben KÖNNEN ist viel wichtiger, auch wenn es kaum jemand wirklich in Anspruch nimmt...

Feine Gesellschaft - das...


Titus antwortete am 11.06.04 (04:49):

seewolf,

dann lies doch einmal, was ich gestern abend über den Autokauf der ganzen Familie gesagt habe. Du kannst auch andere Produkte einsetzen, anstelle eines Autos. Und zur ganzen Familie gehören auch die Kinder, oder?

Und die Arbeitsplatzfrage, Versorgung auf dem Land ist nicht wichtig? Feine Gesellschaft? Weiß ich nicht, aber eine freie Gesellschaft, ungegängelt allemal.


Gudrun_D antwortete am 11.06.04 (07:47):

Seewolf

du irrst etwas

ich schrieb am 10. um 10:26 u.a.

'Denke ich aber an Mütter mit Kleinkindern,die vielleicht alleinerziehend sind,am Wochenende oder an Feiertagen keinen Kinderhort zur Verfügung haben,oder aber Familien,wo ein arbeitender Elternteil vielleicht nur am Wochenende zu Hause sein kann,sehe ich Probleme.Was nützen ein paar Euro mehr,wenn das Familienleben nicht mehr gelebt werden kann??'


Im Übrigen bin ich der gleichen Meinung,bezgl. der Kauf-guck-Familien wie du!
Dabei tun mir die Kinder so leid,die völlig übermüdet und auch überfordert durch die Geschäfte geschleift werden!

Ich bleibe bei miener gelebten(!) Behauptung:

es ist alles eine Frage der Organisation

in jedem Haushalt stehen Kühlschrank und wohl auch Gefrierschrank zur Verfügung,sodass mit durchdachter Haushalstführung ohne Schnellnochmalkäufe am späten Abend oder an Sonn- und Feiertagen in Geschäfte geaust werden muss!

Häufig genug wird gejammert,dass der Euro so knapp ist-ja,womit soll denn da rund um die Uhr eingegekauft werden?

Um nichts in der Welt hätte ich Verkäufer-in sein wollen!
Denke ich an das grässliche Gedudel,(angeblich Musik) dem sie während ihrer Arbeitsstunden ausgesetzt sind-von unfreundlichen Kunden ganz zu schweigen!


schorsch antwortete am 11.06.04 (09:29):

Wenn ich die Statements hier so lese, dann muss ich zum Schluss kommen, nur die "Totale Lieberalisierung auf dem Arbeitsmarkt" könnte das Heil bringen. Schauen wir doch mal, zu was diese Totallieberalisierung führen würde:

Totalliberalisierng würde ja heissen, dass nicht nur Läden, sondern auch die produzierenden Betriebe Anrecht hätten, ihre Arbeitszeit unendlich auszuweiten. Es würde heissen, dass jeder Betrieb 7 X 24 Stunden pro Woche produzieren würde. Bestechend die Idee, dass es auf einen Schlag keinen einzigen Arbeitlosen mehr gäbe. Aber wie lange? Die Betriebe, die ja nun plötzlich statt 100 % 500 % (Samstag und Sonntag eingerechnet) produzieren könnten, würden auf Halde arbeiten. Wer aber würde noch kaufen? Wie ich weiter oben ja schon mal sagte, steigt der zum Konsumieren übrigbleibende Lohnanteil nicht. Die Unternehmer würden auf ihren Produkten sitzen bleiben, sie würden Konkurs machen. Weniger Arbeitslose? Denkste: Es würde zum Kollaps führen.

Oder denkt vielleicht ein Blauäugiger hier, natürlich dürfte die Liberalisierung nur für ihn und seine Parteigenossen gelten?


jo antwortete am 11.06.04 (10:14):

Seewolf:

Ganze Familien machen Sonntagsausflüge in Möbelhäuser... nicht um Möbel zu kaufen, sondern um "zu gucken" - nun ja, das ist genau die Folge der Tatsache, daß am Sonntag nicht verkauft werden darf. Und einfach mal einen Geschäftebummel, ohne Kaufabsicht - noch nie gemacht? Mir kann das sogar ganz schlicht mal Spaß machen.

Wie wäre es denn, wenn Ihr an Sonntagen keine Speisen und Getränke servieren dürftet und die Familien nur mal Eure Speisekarte lesen können?

Also ich meine, ein LSG und eine gesetzliche Regelung braucht nicht in die Gestaltung sonntäglichen Familienlebens einzugreifen - das könnte man doch sicher den Familien selber überlassen.


Gudrun_D antwortete am 11.06.04 (10:54):

Jo

ich denke,dass die Selbstbestimmung der Familien für die Sonn-und Feiertage abrupt enden wird,wenn durch ein LSG die Arbeitszeiten drastisch auf eben diese Tage verlängert werden!
Die Angestellten werden bei der heutigen Arbeitsmarktlage wohl nicht den Mut haben,zu sagen:
ne,an diesen Tagen arbeite ich nicht,die will ich mit meiner Familie verbringen-sie hätten sicher ganz schnell mehr Zeit für ihre Familie,als ihnen im Geldbeutel lieb sein könnte!
Niemand hat bestritten,dass es Berufe gibt,die auch an den Feiertagen und Wochenenden ausgeübt werden müssen!

Dazu gehört nun mal auch die Gastronomie-ist also ein hinkender Vergleich von dir mit der hauseigenen Speisekarte!


Schorsch

deine Argumente sind für mich nachvollziehbar!
Auf der einen Seite Überproduktion,dagegen wird der soziale Stand weiter abgebaut.


hugo1 antwortete am 11.06.04 (11:50):

,,also wenn erst mal die Reglementierungen, die Zwangsjacken des auf die Uhr gucken müssens für Kunde-und Verkäufer gefallen und einige Jahre in Kraft sind, werden wir nur noch spöttisch lächeln über unsere heutige und hiesige Diskussion.
Einige wenige werden vielleicht noch mit verklärtem Blick an heutige Zustände erinnern, aber das Gros wird sich viel schneller als wir denken mit der neuen Freiheit abfinden.
Ich weiss nicht warum soviel drumherumlamentiert wird, wer alles darunter ja soo toll leiden könnte, wem vielleicht hier ne Stunde abgezwackt und da eine halbe Stunde zugemutet wird.
Die Gewerkschaften sollten lieber aufpassen, das die schon vor über hundert Jahren errungenen Arbeitszeitvorstellungen nicht ganz wegrationalisiert werden. (Im Jahre 1886 kämpfte die nordamerikanische Arbeiterbewegung um den 8-Stundentag.)
Jahrzehntelang hab ich im durchgehendem Schichtbetrieb gearbeitet und die Familie hat nicht nur die Nachteile, sondern vor allem auch die Vorteile gerne in Kauf genommen.
Es gab mehr Lohn, ich hatte Zeit für Besorgungen, wenn andere Schaffen mussten ( in der DDR ein ungeheurer Vorteil)
Ich konnte einen großen Garten zusätzlich bewirtschaften bei Tageslicht, was ich als Normalschichtler niemals gepackt hätte, es sei denn ich hätte die Sonntaglärmpegelbestimmungen und anderen Quatsch ständig unterlaufen müssen.
Für Schichtarbeit gab es auch mehr Urlaub, also mehr Zeit für die Familie. Die Kinder (wir haben 4 großgezogen) hatten tagsüber viel öfters einen Ansprechpartner als bei Normalschichtfamilien.
Abends (bis auf die Nachtschichtwoche) konnte die ganze Familie noch viel unternehmen, ohne ans leidige Einkaufen denken zu müssen.
Das ich natürlich da einige Fortsetzungsfolgen im Fernsehen verpasste hat mich kaum berührt. ( heutzutage kein Problem mehr durch Aufzeichnungstechnik usw)
, und Überstunden habe ich soviele gemacht wie nur irgend möglich, leider war dies -aus meiner Sicht- zu sehr reglementiert und eingeschränkt.
Die freien Tage einschliesslich Festtage konnten schon auf Jahre im Voraus geplant werden (lt Schichtplan)
Zusatzstudien, Volkshochschule und Weiterbildung wurden ganz einfach durch Schichttausch mit Kollegen möglich gemacht. Auch kurzfristige Freistellungen aus privaten wichtigen Gründen wurden meistens irgendwie organisiert.
Neee ich versteh dieses gejammere keinesweg.Wenns erstmal allgemein Usus wird mit dem wegfall der Ladenschlusszeiten, dann kann sich ja jeder etwas darauf einstellen und sollte schon vor der Berufsausbildung daran denken, was ihn dereinst erwartet.
und Seewolf da stimmste mir bestimmt teilweise zu : es sind nicht die schlechtesten Euros, die man am Wochenende einnimmt, aber arbeiten, arbeiten muss man dafür eben schon, auch im Gastgewerbe,,,,,*g*


seewolf antwortete am 11.06.04 (17:12):

Ich habe - was meine eigenen Belange betrifft - überhaupt nichts gegen einen Wegfall jeglicher Reglementierung. Ich frage mich allerdings, was mancher, der hier nach längeren Öffnungszeiten für die Läden fragt, am Ende tatsächlich für einen Nutzen daraus ziehen UND erzeugen würde.

Daß es Branchen/Berufe gibt, in denen schon immer DANN gearbeitet wurde, wenn die "arbeitende Bevölkerung" Freizeit hat, weiß ein jeder.

Ich habe mir einen solchen ausgesucht und kann damit umgehen - zumal ich mir die unbedingt nötige Freizeit eben auf eigenes Risiko (Laden einen Tag in der Woche zu) verschaffe.

Für lohnabhängig Beschäftigte ist das jedoch nicht so ohne weiteres möglich.


eko antwortete am 11.06.04 (18:53):

Mein lieber Seewolf:

Man muss nicht alles gleich so schwarz sehen.

Ich für mich finde es - obwohl ich längst Rentner bin - doch als sehr angenehm, wenn ich auch am Samstag Abend noch einkaufen kann. Dabei denke ich vor allen Dingen an Lebensmittelmärkte, die mir die Türen bis 20.00 Uhr offen lassen.

Ich halte nichts von großartiger Kühlschrankbevorratung ( schlussendlich fehlt dann doch bestimmt irgendeine Zutat, die ich unbedingt brauche) ich kaufe lieber spontan ein.

Wenn ich dann zu später Samstagabendstunde um 19.30 Uhr noch schnell über die Straße zu meinem "Penny" "schläpple", wer sitzt dann da an der Kasse? Unsere 16jähriger Nachbarin ( Schülerin) und verdient sich noch ihr Taschengeld. Und ansonsten? Ist vielleicht noch 1 ( ein) Angestelle(r) da. Das reicht doch!

Dass ich um diese Zeit keinesfalls in einem Fachgeschäft irgendeine hochwertige Ware, zu der ich noch unbedingt Beratung benötige, kaufen kann, ist eh sonnenklar.

Alles zu seiner Zeit, odrr??

Gruß, auch an Seerosi, von eko.


eko antwortete am 11.06.04 (18:54):

Mein lieber Seewolf:

Man muss nicht alles gleich so schwarz sehen.

Ich für mich finde es - obwohl ich längst Rentner bin - doch als sehr angenehm, wenn ich auch am Samstag Abend noch einkaufen kann. Dabei denke ich vor allen Dingen an Lebensmittelmärkte, die mir die Türen bis 20.00 Uhr offen lassen.

Ich halte nichts von großartiger Kühlschrankbevorratung ( schlussendlich fehlt dann doch bestimmt irgendeine Zutat, die ich unbedingt brauche) ich kaufe lieber spontan ein.

Wenn ich dann zu später Samstagabendstunde um 19.30 Uhr noch schnell über die Straße zu meinem "Penny" "schläpple", wer sitzt dann da an der Kasse? Unsere 16jähriger Nachbarin ( Schülerin) und verdient sich noch ihr Taschengeld. Und ansonsten? Ist vielleicht noch 1 ( ein) Angestelle(r) da. Das reicht doch!

Dass ich um diese Zeit keinesfalls in einem Fachgeschäft irgendeine hochwertige Ware, zu der ich noch unbedingt Beratung benötige, kaufen kann, ist eh sonnenklar.

Alles zu seiner Zeit, odrr??

Gruß, auch an Seerosi, von eko.


jolli antwortete am 11.06.04 (19:41):

Als Großstadtpflanze habe ich ab und zu das Vergnügen, bei meinem Ältesten auf dem Lande zu sein. Da gibt es das andere Extrem: Da wird niemand gezwungen, zu üblichen Zeiten das Geschäft zu öffnen. Zum Beispiel: die Bäckerei hat Samstags von 7 bis 10.00 Uhr geöffnet. Als Langschläfer muss man quasi zur nächsten Tankstelle fahren, um "frische" Brötchen zu bekommen. Der kleine Minimarkt hat täglich (außer Samstag) von 8.30 bis 11.30 und von 15.00 bis 17.00 Uhr geöffnet (nichts für Berufstätige). Niemand zwingst die Geschäftsinhaber, die "normalen" Geschäftszeiten einzuhalten. Wie ist das vereinbar?
Weg mit dem Ladenschlussgesetz und jeder Geschäftsinhaber richtet sich nach seinem Kundenbedarf.

(haben wir jetzt mit dieser Diskussion ein Sommerloch gefüllt??? *grins*)


seewolf antwortete am 11.06.04 (20:35):

...lach - jolli;

tatsächlich: Sommerloch-Thema - finde ich.

Wie is'n das eigentlich mit dem Tanken bei ungenügender "Vorsorge"? Echt schlimm, wenn jemand da "gepennt"hat und nachts weit und breit keine Tankstelle vorhanden oder geöffnet....

:-)


hugo1 antwortete am 11.06.04 (22:09):

hallo seewolf ,,Tanken ? da fällt mir ein, das es zu mittleren DDR Zeiten schon mal ne Art Selbstbedienung für Säumige, Vergessliche und Vorsorgliche gab.
Man konnte gelegentlich bei irgendeiner Tankstelle für ein paar Mark einen Schlüssel Kaufen. Diesen behielt man dann -tage- wochen oder auch monatelang im Auto und wenns mal knapp und luftig im Tank wurde und die Tankstelle geschlossen hatte ( was nachts normal war) fuhr man trotzdem fröhlich zur Zapfstelle, zückte den Schlüssel und konnte aus einem Wandschrank einen an eine Kette gelegten Fünfliterkanister mit entsprechendem Inhalt und Tülle entgegennehmen und nachtanken. Der Schlüssel klemmte danach im Schloss und blieb natürlich dann vor Ort, wenn man sich wieder flottgemacht entfernte.
vielleicht gabs sowas ähnliches auch in den alten Bundesländern, aber das entzieht sich meiner Kenntnis.


schorsch antwortete am 12.06.04 (14:15):

hugo1, unter 1000 Mitmenschen findet man bestimmt einige, die es begrüssen, zu anderen Zeiten als die Nachbarn arbeiten zu gehen. Das aber per Gesetz von allen verlangen zu wollen, ist Nonsens. Das Gesetz bestimmt nämlich nicht, dass der Arbeitnehmer nun dürfe, sondern dass er müsse......


jo antwortete am 12.06.04 (15:26):

Ich dachte, das ist ein Ladenschlußgesetz und kein Arbeiten-Muss-Gesetz?

Primär geht es doch um Ladenöffnungszeiten? Bei uns sind die Supermärkte von 7 bis 20 Uhr geöffnet, so lange arbeitet dort doch eh kein Mensch - mit anderen Worten: Die Arbeitszeit der Menschen wird nicht durch das LSG, sondern auf andere Weise gereglt, und, so weit ich sehe, durchaus zur Zufriedenheit der Mitarbeiter.


hugo1 antwortete am 12.06.04 (20:47):

hallo schorsch. was Du nicht wissen kannst, wenn Du der Ansicht bist das unter 1000 Menschen nur einige für Arbeitszeitverschiebung usw wären..
Hier bei mir wären von 1000 Menschen im arbeitsfähigem Alter
über 500 schon sehr froh überhaupt eine bezahlte reguläre Anstellung zu haben.
weitere 300 wären froh wenn sie nicht nur eine Tätigkeit, sondern eine halbwegs gutbezahlte Arbeit hätten, vollkommen unabhängig von Arbeitszeitbeginn und Ende
,,und der Rest, die tatsächlich Festangestellten mit gültigem Arbeitsvertrag, halten zu all dem die Klappe, die haben nix zu wünschen und zu fordern, die können sich nur freuen das sie normal Verdienen, unabhängig von Arbeitsbeginn und Ende.
Die monatliche Statistik der Bundesanstalt für Arbeit
in Nürnberg (BfA)- bezogen auf hiesige Verhältnisse ist eine absolute Lüge. Es werden nur Arbeitslose gewertet, die regulär erfasst und denen Arbeitslosengeld gezahlt wird.
Die vielen zigtausende ohne Job und Lohn, ohne/oder mit sozialer unterstützung, in Umschulung, in ABM, in ungewollter Vorruhe ,Frührente und sonstiges, fallen aus dieser geschönten Statistik raus.


jo antwortete am 12.06.04 (22:24):

Ja - in der saturierten Schweiz können halt Linke und Gewerkschaftler noch ihre antiquierten Spielchen treiben.


schorsch antwortete am 13.06.04 (09:31):

Kopfschüttel!


wuermchen antwortete am 13.06.04 (18:27):

Die Nichtberufstätigen (sprich Pensionisten) schwärmen natürlich vom abendlichen Einkauf! Sie haben ja den ganzen Tag über keine Zeit.Und am Abend dann den Zeitvertreib.
Anders würde es aussehen, wenn sie selbst hinter dem Ladentisch stehen müssten. Ich denke da wäre der Ruf nach langen Öffnungszeiten sicher nicht so laut.


eko antwortete am 13.06.04 (19:48):

"Die Nichtberufstätigen (sprich Pensionisten) schwärmen natürlich vom abendlichen Einkauf! Sie haben ja den ganzen Tag über keine Zeit.Und am Abend dann den Zeitvertreib."

Entschuldigung, bitte ! Aber das sind nun wirklich dumme Sprüche.

"Anders würde es aussehen, wenn sie selbst hinter dem Ladentisch stehen müssten. Ich denke da wäre der Ruf nach langen Öffnungszeiten sicher nicht so laut."

Dieser Ausspruch zeugt von tiefer Ahnungslosigkeit, denn genauso wenig, wie ein Lokführer oder eine Krankenschwester zeitlich länger arbeiten müssen, weil sie abends oder gar nachts "dran" sind, genauso wenig muss das Verkaufspersonal auch nur E I N E Minute länger arbeiten.

Wohl noch nichts von Arbeitszeiteinteilung oder Schichtdienst gehört, was ?


jo antwortete am 13.06.04 (20:53):

Und überhaupt wird umgekehrt ein Schuh daraus - von abendlicher Einkaufsmöglichkeit profitieren und schwärmen sicher die Berufstätigen, die tagsüber keine oder zu wenig Zeit haben.

Ich bemühe mich - als Rentner - meine Einkäufe dann zu erledigen, wenn ich mit weniger vollen Geschäften rechnen kann, also morgens zwischen 8 und 9 Uhr z.B., da sind noch nicht einmal die Hausfrauen munter, um für die Küche ihre Besorgungen zu machen.

Wie Eko sagt - ich beobachte dabei häufigen Personalwechsel, denn die Öffnungszeit ist nicht mit der Arbeitszeit zu verwechseln, was wohl hier und auch anderswo unterschwellig geschieht.


wuermchen antwortete am 16.06.04 (18:57):

@eko
Also so ahnungslos bin ich auch wieder nicht! Ich akzeptiere Deine Vorstellung und Du wirst halt meine aktzeptieren müssen.
Wir diskutieren und jeder hat seine Meinungsfreiheit. So ist das.


eko antwortete am 17.06.04 (09:55):

@wuermchen:

Hast ja recht!

Nur: Wenn man schon hier was reinschreibt, sollte es schon auch Hand und Fuß haben, sonst sollte man.....lieber schweigen!

Nix für ungut.


iris1 antwortete am 17.06.04 (14:24):

Wenn eure Wünsche nicht alle schon erfüllt worden wären,
könnte ich eure mails ja verstehen und euren "Schrei" nach längeren Öffnungszeiten begreifen.

Ich weiss, wovon ich schreibe.
Vor 40 Jahren sind wir (gerade mal 23 jahre alt, aber mit jeder Menge Mut gesegnet) in die Selbstständigkeit gegangen und immer noch als Einzelhandelskauffrau/Mann tätig.

Es ist einige Jahre her. da wurde bundesweit der sogenannte "offene Donnterstagabend" eingeführt.
Natürlich haben wir diesen Versuch (monatelang) in unseren Geschäften mitgetragen.

Ergebnis:

in der ersten Woche kamen vereinzelt ein paar Kunden
in der zweiten Woche waren es noch ein paar weniger
in der dritten Woche liefen noch ein paar Menschen durch
die Straße und grüßten
uns freundlich
in der vierten Woche standen unsere Verkäuferinnen und
drehten am Däumchen.
in der fünften Woche haben mein Mann und ich (ohne
Personal)
den Rumstehpart übernommen, denn
die Kosten für die Mitarbeiter waren
in keiner Weise zu erbringen.
in der sechsten Woche..siehe fünfte.
in der achten
in der zehnten
in der vierzehnten...................

Nichts passierte, alle Händler boten tolle Sonder-Angebote, luden ihre Kunden mit Getränken und leckeren Imbissen zum Verweilen ein.
Nein, bei allen Anstrengungen, kein Kunde kam, war wohl aus seinem gemütlichen Sessel und von der laufenden Flimmerkiste nicht wegzulocken.

Nach und nach mußte ein Händler nach dem anderen (auch wieder in der ganzen Bundesrepublik) diesen Donnerstag vergessen und wieder, wie üblich schließen,denn die Kostenlawine war nicht zu bezahlen.
Wir hielten noch eine Weile durch, zum Schluß als Einzelkämpfer.

Es wurde Winter und dementsprechend sehr früh dunkel.
Uns wurde es unheimlich und es wurde auch lebensgefährlich, die Geschäfte noch weiterhin offenzuhalten, denn einen Überfall
wollten wir nicht riskieren, die Gefahr war viel zu groß, die Strasse menschenleer.

Resultat

keine Kunden
kein Umsatz
aber
hohe Kosten

also
verlorene, angebotene, jedoch ungenutze Stunden der eingeladenen Käufer.
Diese nichtgenutzte Zeit ,die auch wir Händler, genau wie ihr alle,
mit Erholungsstunden (10 Stunden durchgehend sind die Geschäfte sowieso geöffnet)
besser und nützlicher verbringen möchten.

Jetzt sagt ihr uns doch einmal

WAS HABEN WIR DENN VERKEHRT GEMACHT ?

Vielleicht habt ihr ja die richtige, die bessere Strategie.
Auf diese Antworten bin ich reichlich gespannt.

Übrigens,trotz der vielen Wochenarbeitsstunden finde ich noch
Zeit genug, meine Euros hier am Ort,
zu den -angebotenen- Öffnungszeiten, auszugeben.

Iris
grüßt euch aus BENSBERG, einer ansonsten
schönen Kleinstadt, 6 km von der Kölner Stadtgrenze
entfernt.


chatti antwortete am 17.06.04 (17:06):


Ich wünsche mir:
Ladenöffnungszeit rund um die Uhr.
Stets genügend Verkäufer, die mich freundlich beraten, mir aber nichts aufschwatzen wollen und nach Möglichkeit mir noch den Tipp geben, wo ich das gleiche gute Stück preiswerter bekommen kann.
Auf keinen Fall eine Preiserhöhung wegen höherer Kosten, die wegen längerer Öffnungszeiten entstehen.
Ein gutes Sortiment der Waren, gute Qualität, niedrigster Preis.
Bei Lebensmitteln einen Service, der mir die Waren kostenlos nach Hause bringt.
Dreimaliges Umtauschrecht .
Kostenlosen Parkplatz.
Kaffee oder Sekt zur Begrüßung.
So oder ähnlich. :-))
----------------------
Im Ernst: Auch hier in einer Großstadt sieht man kurz nach 19 Uhr nur noch wenige Kunden. Da macht der Einkauf keinen Spaß mehr. Zu leere Geschäftsräume sind nicht kaufanregend, sondern langweilig.


eko antwortete am 17.06.04 (17:50):

"WAS HABEN WIR DENN VERKEHRT GEMACHT ?"

Hallo iris,

schön, Dich zu lesen.

Ich denke, dass da ganz allgemein ein tiefer Gedankenfehler vorliegt.

Inwiefern?

Hm, nun, Ladenöffnungszeiten sind doch kein Zwang, dem sich jeder gleichermaßen unterwerfen muss. Ich kenne Euer Geschäft in Bensberg und denke, dass Ihr mit Eurem Sortiment ein besonderes Gebiet abdeckt. Da ist nicht damit zu rechnen, dass abends nach 19.00 Uhr noch mit großem Kundenstrom zu rechnen ist und wer sich bei Euch etwas kaufen will, hat ganz sicher Verständnis, wenn Ihr Euer Geschäft schon früher schließt.

Barer Unsinn hingegen finde ich, wenn Lebensmittelgeschäfte, Supermärkte, Baumärkte usw. schon um halbsieben abends den Rollladen runterlassen und Samstags womöglich schon um 13.00 Uhr.

Da sieht die Sache doch ganz anders aus. Bei längeren Öffnungszeiten müssen sich Berufstätige abends und Samstags nicht abhetzen, um noch schnell vor Geschäftsschluß einkaufen zu können, zweitens muss nicht während der gesamten Zeit die ganze Mannschaft bereitstehen.

Da schreibt jemand, es mache keinen Spaß, einzukaufen, wenn die Geschäfte leer seien. Das sind gewiß persönliche Ansichten, denn ich fühle mich viel wohler in einem Laden, der nicht so voll ist, Gedränge ist mir ein Gräuel.

Ich plädiere dafür, dass die Öffnungszeiten von jedem Inhaber individuell festgesetzt werden. Ich finde es unsinnig, zu meinen, alle Geschäfte müssten zur selben Zeit offen sein.

Aber auch dagegen werden sich Stimmen erheben, weil es jeder Mensch ein bisschen anders sieht.

Freundliche Grüße nach Bensberg

von e k o


seewolf antwortete am 17.06.04 (18:41):

Wieso eigentlich immer nur Geschäfte?

Wieso fragt niemand nach längeren Öffnungszeiten für Ämter und Behörden?

Ich würde mir meinen neuen Pass gerne mal nachts um 02:00 bei meinem Rundgang mit dem Hund abholen...

:-)


schorsch antwortete am 17.06.04 (19:02):

Es ist doch ganz einfach so: Grosse Einkaufszentren können es sich leisten, ihr Verkaufspersonal schichtweise einzusetzen. Die Kleinen aber müssen, wenn sie mit den Grossen mithalten wollen, als Ladenbesitzer selber die Nachtschichten übernehmen - für nicht eintretende Kunden.

Meine Devise: Was du nicht willst, dass man dir tu, das füg auch keinem anderen zu. Oder anders ausgedrückt: Wer von anderen verlangt, dass sie ihn rund um die Uhr bedienen, soll doch selber mal ein Jahr lang in abwechselnden Schichten hinter dem Ladentisch stehen.....


mart antwortete am 17.06.04 (19:48):

Nehmen wir an die Menschen eines Landes haben eine best. Geldmenge zum Ausgeben.

Dieses Geld können sie während der bisher regulären Einkaufszeiten ausgeben oder während erweiterter Zeiten - bis zum Extrem, nämlich rund um die Uhr.

Meine Frage: Kann man erwarten, daß dann wesentlich mehr Geld ausgegeben wird?

Für den persönlichen Einkauf bzw. den Familieneinkauf fürs neue Auto genügt es doch vollkommen, einmal in der Woche oder im Monat einen langen Einkaufstag zu haben, oder nicht?

(Obwohl ich natürlich persönlich sehr schätze, daß die Geschäfte bei uns nicht mehr Samstag 12 Uhr zusperren, diesen Horror, da ich selbst bis 13 Uhr gearbeitet habe, werde ich nicht vergessen.)


chatti antwortete am 17.06.04 (20:09):

Bei uns haben die großen Geschäfte montags - freitags bis 20 Uhr und samstags bis 18 Uhr geöffnet.
Voll ist eigentlich nur immer das 1. Wochenende eines Monats und natürlich die Zeit vor Weihnachten.
Hin und wieder gibt es sogar sonntags Einkaufsmöglichkeiten.

Jedenfalls, bis 20 Uhr besteht doch schon die freie Wahl für die Geschäftsleute, wann sie ihren Laden öffnen oder schließen.
Mir jedenfalls reicht es.


hugo1 antwortete am 17.06.04 (20:33):

das Dilemma liegt wohl darin, das sich viele Geschäftsinhaber eine totale Freiwilligkeit und Freizügigkeit nicht vorstellen können.
Die Öffnungszeiten werden doch meistens, dort wo Freiwilligkeit vorhanden ist, durch die Kunden bestimmt.
Wenn am Mittelmeerstrand vor allem Touristen die Hauptmenge an Kunden darstellen, kann man denen nicht früh um 6 Uhr irgendwelche Souveniers andrehen wollen. Jedoch abends um 17 Uhr schon schliessen zu wollen- wenn die Touris gerade vom Strand kommen- geht natürlich auch nicht. Es wird sich also ein gegenseitig ausgewogenes Verhältnis einpegeln, dem sich auf Dauer die Meisten unterwerfen. Z.B an die Mittagsause in den heissen Sommermonaten in den südlichen Ländern (mit einkaufsfreier Zeit) kann man sich gewöhnen.*g*
,,,,sicher wird eine zeitorientierte Verkaufsoffensive wie Iris sie schildert, falls sie sich nicht lohnt von den meisten Händlern ignoriert werden und über Kurz oder Lang wieder einschlafen. Sollte es sich jedoch für die geöffneten Geschäfte lohnen, dann werden sich bestimmt Nachahmer finden.
Um jedoch in unseren Breiten zu bestimmten Jahreszeiten genügend "Käufer/Kunden z.B in die -teilweise leider sehr verwaisten- Innenstädte zu locken reicht es mit Sicherheit nicht, das der eine oder andere Laden offen ist. Die örtlichen Gegebenheiten müssen beachtet und die Öffnungszeiten entsprechend angepasst werden.
Als hier ein großer Betrieb das Dreischichtsystem einführte lohnte es sich plötzlich eine Frühstücksgaststätte einzurichten (ab 6Uhr geöffnet)mehrere Früh-und Spätläden (einschliesslich Sonntagsöffnungszeiten)zu etablieren und sogar ein Morgenkino wurde angeboten (lohnte sich jedoch nicht)
und nicht vergessen: in wenigen Jahren wird der durchgängige Internethandel für bestimmte Kunden und Waren sowieso rund um die Uhr Angebote bis an die Haustür realisieren--der Handel wird sich damit arrangieren oder abfinden müssen, das schlimmste wär eine deutsche Reglementierung z.B. eine Mengen-und Zeitbegrenzung usw.


schorsch antwortete am 18.06.04 (09:44):

@ hugo: "...Als hier ein großer Betrieb das Dreischichtsystem einführte lohnte es sich plötzlich eine Frühstücksgaststätte einzurichten (ab 6Uhr geöffnet)mehrere Früh-und Spätläden (einschliesslich Sonntagsöffnungszeiten)zu etablieren...."

Eben, hugo: Sobald aber die anderen nachziehen, ist der "innovative" Grossbetrieb nicht mehr allein; der Profit muss geteilt werden - und eines Tages machen alle wieder rückgängig, weil es sich nicht rentiert.

Wir haben bei uns in der Umgebung von etwa 20 Kilometer viele dieser "Innovativen". Sie überbieten sich im Bau von neuen Verkaufsläden - weil sie gesehen haben, dass auf dem Areal des Konkurrenten auf dem Kundenparkplatz eine Riesenmenge Autos stehen. Verkaufspersonal wird von der Konkurrenz abgeworben. Aber einer um den anderen dieser Riesenläden machen Pleite. Die Leidtragenden sind die Angestellten, die nun plötzlich auf der Strasse stehen......


hugo1 antwortete am 18.06.04 (11:25):

nee schorsch, da hab ich mich wohl nicht ganz korrekt ausgedrückt. Der Großbetrieb hatte mit der Öffnung einiger Dienstleister wie Geschäfte, Gaststätten, Kino usw nur indirekt zu tun, indem durch die bei Ihm im Schichtbetrieb Beschäftigten eine Nachfrage, ein Bedarf in der Stadt entstand.
Wenn bis ca 2 Tausend Menschen frühmorgens plötzlich mit dem Feierabendzug von der Arbeit kommend durch die Stadt nach Hause strömen, dann nimmt so manch einer die günstige Gelegenheit wahr, sich schnell mit dem Nötigsten zu versorgen, oder schnell noch einen Imbiß einzunehmen usw.
,Neuerdings kann sich eine solche Dienstleistung natürlich nicht mehr halten. Der Bertieb ist auf Staatsanweisung Pleite gegangen worden, die Dienstleister wurden durch die Ladenöffnungszeitenverordnung geknebelt und der noch übriggebliebene Bedarf wird durch eine Unmenge von artfremden Versorgern (Tankstellonshops) rund um die Uhr abgedeckt.,,,sogar in Kinos, Kegelbahnen, Eislaufhallen Schwimmbädern usw kann man sich laufend dumm und dämlich futtern *g* und wenn mich nicht alles täuscht, dann bieten solche Verpflegungsstellen wie Mc Donalds und Bürger King usw mehr als 8 Stunden am Tage ihr ("hochwertiges *g*) Gaststättenkonkurrenzfutter an.


schorsch antwortete am 18.06.04 (19:08):

@ hugo: "...und der noch übriggebliebene Bedarf wird durch eine Unmenge von artfremden Versorgern (Tankstellonshops) rund um die Uhr abgedeckt.,,,sogar in Kinos, Kegelbahnen, Eislaufhallen Schwimmbädern usw kann man sich laufend dumm und dämlich futtern..."

Und wer soll denn da entscheiden, wer alles von den Unlimited-Öfnnungszeiten profitieren darf? Vielleicht solltest du dich anbieten?


schorsch antwortete am 18.06.04 (19:08):

@ hugo: "...und der noch übriggebliebene Bedarf wird durch eine Unmenge von artfremden Versorgern (Tankstellonshops) rund um die Uhr abgedeckt.,,,sogar in Kinos, Kegelbahnen, Eislaufhallen Schwimmbädern usw kann man sich laufend dumm und dämlich futtern..."

Und wer soll denn da entscheiden, wer alles von den Unlimited-Öfnnungszeiten profitieren darf? Vielleicht solltest du dich anbieten?


wuermchen antwortete am 18.06.04 (19:18):

@schorsch
Ich glaube wir können uns die Finger wund schreiben wir werden doch nicht verstanden.
Weise nur auf die Zurechtweisung von Eco hin!
Es gibt leider mehr Befürworter (Zwangsneurosenkäufer) der Ladenöffnungszeiten. Heutzutage dreht sich alles nur um Freizeitvergnügen und dazu zähle ich auch den permanenten Kaufzwang.
Aber was sollst, ein jeder soll auf seine Art glücklich werden.


hugo1 antwortete am 18.06.04 (20:24):

ok schorsch,,,das werd ich mir mal zu Gemüte führen, solcherart Entscheidung,,,
Aber wer sagt denn ,das es dabei bleiben muss ?
Ich werd selber eine Boulettenschmiede eröffnen, ständig Frischware anbieten (denn, wer entscheiden kann wann er öffnet, sollte auch über die Frische seiner Ware das letzte Wort haben) *g*
,,und dann hätt ich noch mehrere Ideen. Falls ich mal die 24 Stundenschicht nicht durchstehe, pack ich die restlichen Bouletten in den Aussenautomaten und die Kunden dürfen auch rund um die Uhr bei mir Hunger und Appetit haben und wenn ich erstmal eine gutfunktionierende Stammkundschaft habe, dann überlass ich diesen Kunden den Schlüssel, und sie dürfen sich selber bedienen,,,-eine Boulette braten, na das kann nach meiner Einweisung und einer Piktogrammvorlage doch jeder meiner Kunden. *gg*
Wenn erstmal Selbstbedienung zum Standard wird, dann dürften sich Ladenschlussgesetze erübrigen,nur beim Friseur hätt ich bei einigen Damenfrisuren so meine Bedenken. *g*


pilli antwortete am 19.06.04 (01:21):

lach...

also wenn ich lust habe auch um 22.00 uhr noch meine haare waschen und fönen zu lassen, dann gehe ich einfach in einen der salons, die auch nachts auf sind...
(z.bsp. Haare schneiden bei vollmond; die "moon salons" sind "rappelvoll") :-)


Köln...Stadt mit Herz :-) eben kein dorf!

und ob ich in einem dorf oder in einer grosstadt einen laden eröffne, ist doch die entscheidung der ladenbesitzer...so einfach ist datt.

wenn ich mit einem grosstädtischen angebot eine kleinstädtische klientel mit feiner ware versorgen will, dann weiß ich doch schon im vorfeld, daß wird nicht "der renner" werden :-)und dann empfiehlt es sich eben vielleicht nur einige stunden "zu öffnen".

ein angebot, daß aber für die kundschaft "renner" bietet, tja...da sollte wohl genügend zeit angedacht werden, die auch an den mann oder an die frau zu bringen.

der kunde sollte entscheiden ob und wann er die ware kauft...aber doch nicht der gesetzgeber.

und der ladenbesitzer darf entscheiden, ob er nun aufgrund seines angebotes einen angenehmen ort der stille oder einen lebhaft besuchten tempel andenkt, in dem sich die kunden aufgrund der guten auswahl des waren-angebotes die ware aus der hand reissen :-)

verfehlte einkaufs-politik und nicht rechtzeitiges erkennen, daß kundenwünsche andere befriedigung suchen...auch daß mag ein grund für "leere läden" sein...:-)

aber wer hat schon den mut und gesteht sich das ein?

es hatte gute läden in Köln mit bekannten namen, die heute von der bildfläche verschwunden sind; ich bin als kind "verwöhnt" worden mit manch eigenartigem outfit :-( und leide heute noch an den spätfolgen :-)))

aber ich wundere mich doch nicht, daß da die türe,
"Trachtenmode" zu kaufen für immer und ewig verschlossen bleibt, wer maskiert sich denn außer an Heimatverein-Abenden oder Karneval mit sowas in einer rheinischen grossstadt?

angebot und nachfrage sollten den warenverkehr regeln...

aber doch nicht der gesetzgeber oder die satten gewerkschaftsbosse!

:-)


seewolf antwortete am 19.06.04 (02:10):

eben - und deswegen florieren ja die Mc-Doof's und die Tankstellenshops und die Automatenstraßen und die Ohne-Personal-Banken und die "Zieh'-Dir-'nen-Döner" und ... und ... und...

Der Kunde hat das alles schon so geregelt, daß seine tüdelige Omma nix mehr alleine beschickt kriegt - weil kein "Personal" mehr da ist...

:-)

Kommt ein ganz neues Betätigungsfeld für pfiffige Einzelkämpfer:

Der Helfer in Alltags-Sachen - 15 � / angefangene Stunde.

Sowas werde ich mit 70 eröffnen.

Hihihi...


hugo1 antwortete am 19.06.04 (11:20):

Alltags-Sache könnte auch die musikalische Umrahmung einer Familienfeier usw sein,,,da kannste gleich 2 Fliegen mit einmal schlagen,,denn für den eigenen Durst und Hunger sollte dabei doch Einiges abfallen,,*g*
,,aber mal ne Frage,,,bei euch in SH ,musst Du dich als Gaststättenbetreiber eng an die Öffnungszeitenregelung halten oder gibts eigene Entscheidungsfeiräume ?
Darftse Dir den freien Tag in der Woche (oder auch 2 )selbst aussuchen , mussste den bei der Behörde beantragen und bestätigen lassen ? gibts eine Abstimmung zwischen mehreren Betreibern im Ort, ist es schwer eine Ausnahmegenehmigung zur Polizeistunde zu bekommen (ist die überhaupt erforderlich), darfste rund um die Uhr Werbeaufsteller plazieren ?
Hier bei uns gibts, glaub ich ne ganze Menge Besonderheiten durch eine sogenannte Bäderregelung für die Geschäfte. Das wirkt sich natürlich auch auf die Gaststätten aus,,,
Man hört ja hin und wieder mal von recht unverständlichen Dingen wie: Sperrzeit für Schank-und Speisenwirtschaft,
Bürgerservice, Besonderheit Aussengastronomie,,
Landes-Immissionschutzgesetz soll die Nachtruhe sichern z.B in Biergärten usw,,
,,vielleicht gibste mir auch den Tip: Guck mal in die
Landesverordnung zur Ausführung des Gaststättengesetzes (Gaststättenverordnung - GastVO) 03.05.1971
GS Schl.-H., Gl.Nr. 7103
ja da müsste ich-ob du,s nun glaubst oder nicht-fürs runterladen oder angucken oder ausdrucken erst mal blechen , denn da steht tatsächlich:
Sie können das von Ihnen ausgewählte Dokument für 7,00 Euro * als PDF Datei kaufen.


caveman antwortete am 03.07.04 (04:15):

Ich bekam heute eine Notiz dass ich mich für ein Jahr nicht mehr am Seniortreff beteiligte und ich besser wieder mal auftauche oder ich verliere meine Zugangsberechtigung!! In anderen Worten erscheine wieder oder es ist Ladenschluss für mich. Nach all dem Schlamassel und Streitigkeiten in anderen Diskussionen blieb ich bei dieser Diskussion hängen. Das ist meine 1 Jahr Wiedereröffnung:-)

Bei uns in Kanada wurde der Sonntag für Verkaufsgeschäfte freigegeben seit ungefähr 12 Jahren. Zu viele Leute zog an Sonntagen in die USA, wo die Verkaufsgeschäfte offen waren.

Die Amerikaner bauten grosse Verkaufzentrume der Grenze entlang hauptsächlich für die Kanadier. Heute rentieren diese Verkaufszentrums nicht mehr, weil die Kanadier nun am Sonntag in Kanada einkaufen gehen.

Ob das gut oder schlecht für die Familie muss die Familie entscheiden. Niemand zwingt jemand am Sonntag einzukaufen.

Ob das gut oder schlecht für Kleingeschäfte ist, müssen die Geschäftsinhaber entscheiden. Niemand zwingt sie am Sonntag oder Abends offen zu sein. An Sonntagen (und auch vielfach an Samstagen)haben Grossgeschäfte und auch viele Kleingeschäfte "part time" Angestellte, die vielfach Teenagers und Erwachsene sind, die etwas extra Geld wollen. Es zahlt meist nicht viel und speziell Teenagers vielfach wünschten dass die Geschäfte Abends und Sonntags nicht öffnen dürften, dann könnten sie das Ausgehegeld den Eltern abkneifen:-)

Ich finde dass sich das ganze sehr gut entwickelt hat und ich kann auch am Sonntag ein paar Schrauben kaufen und muss nicht bis Montag warten damit ich die Wünschen meiner Frau erfüllen kann. Hmmm...vielleicht hätte sie dann andere Wünsche, na... ich denke nicht!

(Entschuldigt bitte das hie und da etwas mangelhafte Deutsch, wahrscheinlich wird es wieder ein Jahr dauern bevor ich Euch wieder belästige)

Caveman aus Montreal


Karl antwortete am 03.07.04 (08:56):

Hallo caveman,

ich freue mich, dich zu lesen. Damit hat sich die Massnahme bewährt, unbenutzte Logins nicht einfach nach einem Jahr automatisch zu löschen, sondern eine Erinnerungsmail zu schicken. Manchmal sind die Logindaten ja verlegt oder vergessen. Das kann z. B. nach einer Reise oder einer Krankheit leicht passiert sein.

Vielleicht dauert es ja nicht ein ganzes Jahr bis wir dich wieder lesen :-)

Mit freundlichen Grüßen nach Kanada

Karl (Webmaster)