Zur Seniorentreff Homepage Die Foren 

Aktuelles ChatPartnersucheGästebuchKleinanzeigenLesetippsReisehilfenWegweiser



Archivübersicht | Impressum

THEMA:   Reiner Kunzes Kampf gegen die Rechtschreibung

 16 Antwort(en).

iustitia begann die Diskussion am 25.06.04 (09:05) :

Reiner K u n z e kämpfelt schon seit Jahren gegen die Rechtschreibvereinfachung, die an Schulen, wo die Lehrer sie positiv einsetzen und trainieren, gut ankommt; ja, besonders in Grundschulen, und die bestimmen mal unsere Sprachentwicklung in D-Rechts-Dumm-Land.
Kunze, der seit Jahrzehnten, seine Kleinschreibung, die mal ein paar 68-Bewegte einführten, nicht aufgeben will, dessen poetischen Bilder gerade mal den Anfordeurngen des Zentralabiturs in Bayern und BW erfüllen -
Kunze, der gute Jugend-Bilder (erlebt von seiner Tochter) in der DDR mitgeteilt hat ("Die wunderbaren Jahre" undm it dessen dummer Verfilmung) -
K u n z e , der nur einige gute Kindergedichte geschrieben hat -
K u n z e , der als Anti-Utopist sich mit antisozialistischen, immer denselben Sprachmanierismen versorgt hat -
K u n z e, der seinem politischen Ruhm hinterher trauert und -schreibt -
K u n z e , der in der "Junge Freiheit" so zitiert wird:
"Wenn dann die gesunkenen Ansprüche an die Sprache in Fleisch und Blut übergegangen sein werden, werden die 2068er die 1968er an Sprachrückentwicklung übertrumpfen. Es ist bereits abzusehen." (JF. 25.06. S. 19; leider nicht im Internet zu finden...)
- Was Kunze so - als Fleischbeschauer und Dämelprediger- in Fleisch und Blut "absieht" - er hat Denkschrammen und Netzhautblutungen...
N e i n, nicht über Sprachrückentwicklungen hat ein Mini- und Möchte-Gern-Schreiber zu befinden; da überanstrengt er sich - wenn er bis 2068 kucken will, der Kleinprophet...!
Goethe (und Schiller und Mörike...) kannte nicht unsere Rechtschreibung; sie haben nie DUDEN-Deutsch geschrieben; sie haben vom Griech.-Lateinischen her gedcht und formuliert - und deutsche Wörter beliebig weitergeschrieben, ohne wütende Ordnung; erst im Druck wurde das Gedachte orthografisch korrigiert udn uns geschenkt - heute in der Reformfassung.
Und S p r a c h e läßt sich nicht von klitzekleinen, äußeren Schreibvorschriften "bestimmen", gar "BLUTMÄSSIG" vergewaltigen - sondern von dichterisch denkenden Menschen, nicht von senil "voll-reifen" Hinterher-Schreibern.
Hoch-Prophet K u n z e nimmt keinen von unseren großen Stilisten unserer Jahre Kenntnis: von Martenstein, von Droste, von Franzobel - nur z.B., dass auch hier im ST mal Kenntnisse und Standards vermittelt werden.
- Kunze redet von der "K a i s e r i n" Sprache; nein, er weiß nicht, das Kaiserinnen immer das gekakelt und genäselt haben, was andere Kaiser oder Päpste und Sprachdiktatoren gedroschen haben, mit Gewalt, mit Schwertern, mit Unfähigkeit zu Bildern und zu lieben, zu liebeln und zu "mündeln".
Es gibt (eigentlich) nur zwei Sprachen: den Volks-MUND, wie Brecht ihn kundtat und lyrisch virtuos propagierte, und die Hölderlin-Himmels-Metaphorik (z.B. auch bei Karl Kraus, Tucholsky...).
Dazwischen gibt es viele, viele Kunzes... und Dummerles, die der SPRACHE vorschreiben wollen, wie sie gedr(ü)uckt sein wolle, wie sie geschrieben sein solle; was s i e die Sprachkunst (keine Kaiserin, nein: "nur" meine Liebe! Meine unkäufliche Gunst!) entwickeln, versaubeuteln - oder mit noch nicht gekannter Genialität hervorbringen wird - eben von Genies...
Wenn zwei Rechtschreibungen zusammenstoßen - und es klingt hohl... - siehe Lichtenberg....!
*
https://www.deutsche-sprachwelt.
de/berichte/rsr/paulwitz-kunze.shtml

Internet-Tipp: https://www.deutsche-sprachwelt.de/berichte/rsr/paulwitz-kunze.shtml


juergen1 antwortete am 25.06.04 (11:29):

Mich "deucht", die Iustitia kann den Kunze nicht leiden :-(

Dazu fällt mir ne kleine Geschichte ein. Nein, nicht zu Kunzes, zu dem Nachhilfeunterricht,
den ich laaaange her, mal von unseren Klassenlehrer geniessen durfte.

Der gute Mann diktierte mir den Satz :
Die Nachbarin hatte die Treppe frisch GEBOHNT.

Als ich ihm erklärte, dass das in unserer Gegend GEBOHNERT heisst und auch das Zeugs dazu, sich BOHNERwachs nennt, im Rathaus ein Schild hängt - Vorsicht frisch gebohnert, kippte er fast aus den Latschen.

Es hiess, wenn man es ( wie Kunze vielleicht ) betrachtet, bohnen und Bohnwachs, denn, so erklärte der Gute,
sonst würde es ja ach putzern und Putzertuch heissen.

Ne Woche drauf, sollte ich den Satz nochmal schreiben. Diesmal bekam die ganze Klasse dieses Diktat.
Er diktierte : "Die Nachbarin hatte die Treppe frisch gesäubert".

So gehts auch :-))

Nur in Holland - wo sich selten mal "was tut", ist es noch beim Ursprung geblieben.

Bohnern als auch Putzen heisst hier "boenen". Gesprochen = buhnen also wie bohnen :-))

Ich habe den Hersteller des ersten Bohnwachses in Verdacht.
Der konnte sein Zeug ja nennen wie er wollte und alle machten es ihm nach.

( Zurück zu Kunzes :-)


Nico antwortete am 25.06.04 (12:53):

Jürgen1,
wie kommst Du darauf, "iustitia" sei eine Frau?

Es könnte doch sein, dahinter steckt ein Mann, aber weil wir auf die weibliche Form des lateinischen Wortes hereinfallen, denken wir gleich an etwas Weibliches.

Nur mal so :-)


juergen1 antwortete am 25.06.04 (14:19):

@ Nico,

1) a am Ende = meistens Frauenname :-))
2) bei 99,5% Frauenanteil unter den STlern, liegt man immer richtig wenn's um das Geschlecht geht

Siria,
Medea,
Pilli(a)
Emma,
Irina,
Inga,
Bettina,
Iustitia,
Bertha und all die Anderen


Medea. antwortete am 25.06.04 (19:16):

Ja, eigentlich ist "Justitia", die "Gerechtigkeit" weiblichen Ursprungs - ist doch ganz klar, woher käme denn sonst der Gerechtigkeitssinn wenn nicht von den Frauen - lach - ,
aber
uneigentlich
und besonders hier in den Foren, formiert sie mit männlicher Logik ;-)) - (die ich leider häufiger in den postings nicht gleich verstehe ;-) -
und daher - da der ST reich an Verwirrspielen - ist sie hier eben ein Mann.
Ist doch ganz logisch? Oder?? :-))


iustitia antwortete am 25.06.04 (19:43):

Unsera Spracha issa so leichta, dassa sia schona viela Quatscha schona mittamacha hatta. Mitta dia Kaiserin, d.h. Caesara Antiqua Curiosa!
*
Dass ich Kunze leiden kann, ja, hab ich genau gesagt, wofür! Aber für die "Kaiserin Sprache" und seine letzthinnigen Publicanda (natürlich die deutsche!)- da muss so Sprachmonarch, der unter den Zwangsverhältnissen der DDR-Deutschkunde aufgewachsen ist - sich noch einige kaiserliche Argumente überlegen.
Jeder, der irgendwie schon länger mitschreibt - müsste wissen, das "iustitia" mein feminines Pseudonym ist. BASTA! Nachdem Meister Webdeletor mich mal zu löschen beliebte! Und ich von ihm noch nie erfahren habe, dass er Satire, Ironie, Sprachwitz und psycho-systeme Kritik (aufgrund von utopischer Gegenwelt) denn wohl schon besser goutieren kann, statt sie nur verschwinden zu lassen im Orcus ST.
Meine Interesse: ja, alles, was SpRache mir (ge)bietet, es zu erfasssen, es zu gestalten, es mitzuteilen.
SpRache ist meine Herrin - um es mit Karl Kraus zu sagen. Aber "Kaiserin", da muss schon jemand sich bei Wilhelm II (in Haus Dorn bei Utrecht) den Fips geholt haben.


Miriam antwortete am 25.06.04 (21:53):

Leichta issa nichta diesa Spracha, neina, neina!
Und JUSTITIA die oder der Sprache-Rache schwört? Das wird mich sicher treffen! Als ich dies las, fielen mir alle meine (Kapital)Verbrechen ein, diese Akkusative und Dative die- obwohl ich sie beschwöre- just um mich zu ärgern, dieses miese Verwirrspiel mit mir treiben, andere Sünden und Böcke die ich so schiesse, alle Glatteisflächen auf die ich mich, mutig wie ich bin, schwinge und es erst krachen höre wenn es kein Zurück mehr gibt, all die Doppelbuchstaben die mir vortäuschen ich sei besoffen, die Kommatas die micht fast ins Koma versetzen....
Ah, JUSTITIA, habt doch Mitleid mit mir! Ich gelobe keine Besserung.


wanda antwortete am 26.06.04 (07:48):

ich habe justitia immer für einen Mann gehalten, ohne über den Namen nachzudenken - es waren einfach die Beiträge, die mich das vermuten ließen.


schorsch antwortete am 26.06.04 (08:21):

Stellt euch vor: ich weiss nicht was ein Dativ oder ein Akusativ ist - und schreibe trotzdem......(;--))))

Darf ich trotzdem hier weiterschreiben?


juergen1 antwortete am 26.06.04 (09:04):

@ Wanda, es gibt viele schlaue Frauen.

Ich möchte behaupten:
Frauen sind sowieso schlauer.
Lasst sie endlich regieren und wir haben keine Kriege und kein Elend mehr.

Das "Paradies" wird greifbar :-))


carla antwortete am 26.06.04 (15:21):

... womit Herr Kunze endgültig ins Abseits geraten ist wie schon so viele andere Themen :-).


juergen1 antwortete am 26.06.04 (16:02):

Dann lasst uns wenigstens über Wanda reden :-))


carla antwortete am 26.06.04 (18:53):

warum - heißt Wanda Kunze? :-))


juergen1 antwortete am 26.06.04 (19:31):

@ carla,
wanda "beklagte" den Wechsel vom Thema.
( und wechselte damit selbst das Thema .-)

Und da es nun schon 2x gewechselt war, meinte ich, nun könne man doch bei wanda bleiben und über sie reden :-)

Und du fragst, ob sie Kunze heisst.
Ich glaube nicht :-))


hl antwortete am 26.06.04 (21:19):


Reiner Kunze

Das baugerüst stehe noch immer

Längst habe sich von der fassade
der rest des putzes gelöst

Nun blättre vom gerüst der rost
und auf dem gehsteig sei
zeitlos herbst

Reiner Kunze, Brief aus Prag 1980 in "auf eigene hoffnung"


Noch Fragen?


julchen antwortete am 27.06.04 (05:52):

iustitia - justice

Waer mir nie eingefallen, dass da eine Frau hinter sein koennte :)))

Es sei denn, ich haette was ubersehen...

Also, Medea, mein Geld sitzt auf iustitia = maennlich :))

Das basiere ich nicht auf den Namen, sondern auf
den Schreibstil der Mysterie-Person "iustitia" :))))

Ich setze...mmmhhhh....sagen wir mal 20 Dollar hahahahaha


Medea. antwortete am 27.06.04 (07:36):

Eins zu null für Dich, Julchen ... :-))

Du hast "den kleinen Unterschied", der zwischen dem "i" und "j" liegt, gleich bemerkt.
Ich hielt "iustitia" anfangs für eine sehr 'männliche Frau' - ;-)), da ich in ihrer Schreibweise wenig feminines ausmachte ....
- aber das ist schon länger her - .-)
finde es aber interessant, daß 'er' unter 'sie' postet und 'ihre' Beiträge gehören zu den Ausgefallensten .... und regen zum Nachdenken an ... :-))