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THEMA:   "Gefährliche Kindheit!"

 14 Antwort(en).

spitzi begann die Diskussion am 27.06.04 (17:40) :

Bist du in den 50igern, 60igern oder 70igern aufgewachsen...., wie hast du das bloß überlebt?

Die Autos hatten keine Sicherheitsgurten, Kopfstützen und erst recht keine Airbags!

Auf dem Rücksitz war es lustig und nicht gefährlich!

Die Gitterbetten und Spielzeuge waren bunt oder zumindest mit bleihältigen oder anderwertigen giftigen oder bedenklichen Lacken gestrichen!

Es gab keine Kindersicherungen an Steckdosen, Autotüren, Arzneifalschen und chemischen Hauhaltsreinigern!

Man konnte ohne Helm Fahrrad fahren!

Man trank aus dem Gartenschlauch oder sonstigen Quellen und nicht Mineralwasser aus sterilen Flaschen....!

Wir bauten Seifenkisten, und diejenigen die das Glück hatten, an einer abschüssigen Asphaltstraße zu wohnen, konnten versuchen, Geschwindigkeitsrekorde aufzustellen, um eventuell auf halbem Wege festzustellen, daß man an der Bremse gespart hatte. Nach einigen Unfällen war dann auch meist dieses Problem gelöst!

Man durfte zum Spielen mit der einzigen Auflage, daß man vor dem Finsterwerden wieder nach Hause kam.
Es gab kein Handy....und niemand wußte wo wir uns herumtrieben. Unglaublich!

Die Schule dauerte bis Mittag, man kam zum Mittagessen nach Hause, wo es meist ein von Mutter selbstgekochtes, einfaches, aber gesundes Essen gab. Fertigspeisen und Mikrowelle waren unvorstellbare Utopien!

Wir hatten Schürfwunden, gebrochenen Knochen, auch eingeschlagene Zähne, aber niemals wurde jemand deswegen verklagt, auch wenn eine kleine Rauferei dabei im Spiel war. Niemand hatte schuld, nur wir selbst!

Wir konnten Süssigkeiten verdrücken und Butterbrote dick bestrichen, Getränke mit richtigem Zucker trinken, und niemals hatten wir Gewichtsprobleme - weil wir immer draußen spielten und aktiv waren!

Wir konnten uns zu viert eine Limonade (später Doppelliter) teilen..., aus derselben Flasche oder Krug trinken, ohne daß jemand davon gestorben wäre!

Wir hatten keine Playstations, Nintendo 64, X-Boxen, Videospiele, 99 Kabelkanäle, Videorecorder, Dolby surround, Handy`s, Computer, Chatrooms im Internet....., sondern - Freunde!

Wir konnten raus zu Fuß oder mit dem Fahrrad Freunde besuchen, auch wenn sie mehrere km weit entfernt wohnten, anklopfen oder einfach ohne anzuklopfenins Haus gehen, und sie zum Spielen abholen!

Ja, da draußen in der grausamen Welt, so ganz ohne Aufpasser, wie war das nur möglich...?
Wir spielten Fußball auf ein Tor und wenn mal einer nicht in die "Selektion" aufgenommen wurde, gab`s kein psychisches Trauma und keinen Weltuntergang!

Einige Schüler waren vielleicht nicht so gut wie andere, und wenn sie sitzenblieben, mußte das Jahr wiederholt werden. Niemand wurde deswegen zum Psychologen oder Psychopädagogen geschickt.
Niemand hatte Dislexia, Konzentrationsprobleme oder war hyperaktib. Es wurde einfach das Jahr wiederholt, und jeder bekam seine Chance!

Wir hatten Freiheit, Rückschläge, Erfolge, Aufgaben usw., und lernten damit umzugehen!

Die Preisfrage ist nun: wie schafften wir`s, all dies zu überleben?????
Und vor allem, wie konnten wir nur unsere Persönlichkeiten dabei entfalten????

MENSCH, WAREN WIR GLÜCKLICH!!!!!!!!!!! ODER???????


cilia antwortete am 27.06.04 (18:15):

Spitzi nicht bös sein, aber einen ähnlichen Text habe ich schon vor Jahren in einem anderen Forum gelesen. Ich bin jedenfalls durchaus glücklich über mein Handy und stehe den Veränderungen durchaus positiv gegenüber. Jedenfalls sind mir ungiftige Lacke heute weitaus lieber als jene noch vor 30 Jahren usw. Und wenn dir die Veränderung nicht gefällt, dann frage ich mich warum du einen Computer zu Hause hast, mit dem du � was in deiner Kindheit ja nicht möglich war � ins Internet und in ein Seniorenforum gehst.
Überdies, ich hatte schon damals eine berufstätige Mutter die nicht am täglichen Herd stand um mir das Mittagessen zu servieren. Ausserdem gab es schon damals Ganztagsschulen � wo auch ich meine Ausbildung erhielt � also was soll das. Vergangenheit zu glorifizieren, das scheint wirklich eine Vorliebe der Altvorderen zu sein, welchen Jahrhunderts auch immer.


Miriam antwortete am 27.06.04 (18:17):

SPITZI, welche Absicht hattest Du mit dem Text ? Ich kenne den Text und weiss wer dies geschrieben hat, aber vielleicht möchtest Du, dass der Autor vorläufig nicht bekannt gemacht wird ? Also warte ich ab!


spitzi antwortete am 27.06.04 (20:01):


Also liebe Miriam, ich möchte Dir nur sagen, ich hatte dabei überhaupt keine Absicht als ich diesen Text ins Netz stellte. Ich kenn auch den Autor nicht, habe das selbst gelesen und mir gedacht, das wäre vielleicht ein Diskussionthema. Also bitte verzeiht und zerfleischt mich nicht gleich, hatte ja keine Ahnung daß ich damit sozusagen "ins Fettnäpfchen" getreten bin! Ich weiß nicht was Du erwartest, wenn Du meinst Du würdest abwarten? Du kannst ruhig meinetwegen wenn es Dir Spaß macht, den Autor hier nennen, ich kenne ihn nicht, und frag mich nur, was soll das Ganze wirklich?

Und wenn Cilia meint ich wäre eine "Altvordere" und möge die "Vergangenheit glorifizieren",damit irrt sie sehr wohl,ich möchte ihr aber keinenfalls ihre Meinung nehmen!
Und wie ich Kind war, war von Ganztagsschule und allem Drum und dran noch keine Rede! Dann soll sie sich wohl glücklich schätzen schon in der "modernen Zeit " mit berufstätiger Mutter und Ganztagsschule groß geworden zu sein!


cilia antwortete am 27.06.04 (20:15):

ja spitzi ich schätze mich glücklich, weil ich ebenfalls eine berufstätige Mutter war, mit allen Vor- und Nachteilen. Ich möchte trotzdem meine Mutterzeit nicht missen, denn es kommt in der Erziehung immer auf Qualität und nicht auf Quantität an. Ich kann all jene nicht mehr hören, die alle Frauen zurück zum Herd schicken möchten. Und falls es dich interessiert, ich war in einem Tagesinternat der Ursulinnen, und das schon 1953 - falls du dachtest ich sei noch ein Jungspund. Und zur verbreiteten Ansicht berufstätige Mütter seien keine guten Mütter: ich habe habe ein tolles Verhältnis zu meinem Sohn, der ausserdem sowohl beruflich als auch privat alles im Griff hat. Und um mich zu wiederholen, ich kann die Glorifizierung der "guten alten Zeiten" einfach nicht ertragen.


Miriam antwortete am 27.06.04 (20:17):

SPITZI, dies ist nun ein Missverständnis : da ich selber schon Texte gebracht habe mit der Absicht man solle den Autor erraten, dachte ich, dass Du auch so etwas vorhast. Wollte Dir nur nichr das Spiel verderben. Der Autor ist Peter Milowitsch (Sohn von Willi). Als ich vor Monaten den Text las, fand ich ihn sehr gut. Mit der Zeit habe ich ihn etwas kritisch betrachtet. Darüber mehr später, jetzt muss ich Krimi gucken. Ich hoffe Du verstehst, dass mein Text garnicht böse gemeint war! Schönen Abend Miriam


juergen1 antwortete am 27.06.04 (21:22):

1956 war's als ich, noch ohne Auto, von meinem Vater irgendwohin gefahren wurde.
Rechts rum, links rum und dann mal 200 Meer gerade aus.
Auf diesem geraden Stück Innenstadtstrasse höre ich noch meinen Vater sagen :
"Auf dem kurzen Stück komme ich nichtmal auf 120".

Da muss wohl ein Fussgänger vom Gehweg abgekommen sein oder sowas,
denn er meinte, 120 ist doch das mindeste was innerhalb der Stadt gefahren werden sollte.

Dabei war er eigendlich kein "Raser"


spitzi antwortete am 27.06.04 (21:54):

....also cilia ich muß schon sagen, für welche "Hinterwäldlerin" hältst Du mich eigentlich?
Um von wegen berustätiger Mutter, brauchst Du mir nichts erzählen! Ich war mit 32 Jahren Witwe, hab meinen Mann bei einem Autounfall verloren, und bin mit zwei relativ kleinen Kindern alleine dagestanden. War auch nicht lustig, kannst mir glauben! Trotzdem sind aus beiden anständige, ordentliche Menschen geworden, mit ganz tollen Berufsausbildungen. Heute hat jeder Familie mit Kind, und ich habe zu ihnen ein sehr schönes Verhältnis. Meine Enkel lieben ihre "Spitzi-Oma" (daher kommt auch mein Nick) heiß!

Eigenlich wollte ich mich hier nicht so in der Form outen, aber auch andere Frauen sind im Stande alleine ihre Kinder zu ordentlichen Menschen großzuziehen!
Ich gehöre sicher nicht zu der Art von Menschen die Frauen zurück an den Herd schicken wollen, das liegt mir fern!
Außerdem fiel auch meinerseits nie ein Wort davon: berufstätige Mütter wären schlechte Mütter! Da hast Du wohl etwas hineininterpretiert.
Aber bitte, wie Du meinst!


dirgni antwortete am 27.06.04 (22:40):

Ich denke bei diesem Text, der im Netz herumgeistert, geht es nicht wirklich darum, das Damals zu verherrlichen.

Er zeigt doch vielmehr in humorvoller Weise, daß viele Reglementierungen in der heutigen Kindererziehung übertrieben sind. Der Satz "Wir hatten Freiheit, Rückschläge, Erfolge, Aufgaben usw., und lernten damit umzugehen!"gilt heutzutag wie damals, nur eben der heutigen Gesellschaft angepaßt.

Eine Beurteilung, in welcher Zeit Mütter besser waren, kann ich darin nicht finden. Im übrigen war die Kindheit damals z.T. wohl so "gefährlich" weil viele Mütter zwar nicht Karriere machten, aber die Familien erhalten mußten.


Felix antwortete am 28.06.04 (00:59):

Auch ich erinnere mich, diesen Text sinngemäss in diesem Forum schon einmal gelesen zu haben.So viel ich mich erinnern kann, ergänzte ich damals das Thema mit besonders gefährlichen Situationen aus meiner Kindheit und Jugendzeit.
Dazu gehörte das Erklettern der Münsterfassade, halsbrecherische Klettertouren, das Balancieren über Brückengeländer, das Schlucken lebender Tiere, das Schiessen mit Pfeilbogen und Steinschleudern, das Auf- und Abspringen auf fahrende Strassenbahnen, das Anhängen und Ziehenlassen auf Rollschuhen durch LKWs, Velorennen auf abfallenden Strassen, das Untertauchen rheinabwärts schwimmender Kähne und Schlepper, das Basteln von Sprengsätzen und Rakentriebwerken, Tiefsprünge in Kiesgruben und von Rheinbrücken, fahrlässiges Hantieren mit 220V Strom, Karbid, Schwarzpulver, Natrium etc. Mutproben aller Art wie mit dem Fahrrad durch ein Eisenbahntunell oder vom 3m Brett, Messerwerfen, Schiessübungen, Gläseressen ... u.s.w.
Und das Erstaunliche daran ist ... Ich habe noch nie einen Knochen gebrochen, hatte nie nennenswerte Verbrennungen oder Verletzungen, wurde nie operiert, durfte nie mit einer Ambulanz fahren und war überhaupt noch nie Patient eines Spitales.
Daraus etwas abzuleiten wäre grobfahrlässig und unlogisch ... vielleicht habe ich beim nächsten Mal Pech!


schorsch antwortete am 28.06.04 (10:53):

spitzi, bist du ganz sicher, dass du noch lebst? (;--))))

Spass beiseite. Ich habe mich auch schon gewundert, dass ich nach all den Gefahren in meiner Jugendzeit - die ich damals gar nicht als solche betrachtete - noch lebe! Tatsache ist doch, dass, wer wo aufgewachsen ist, stark wurde wie ein Bär....

....manche aber auch so brummig (;--))))


lia1 antwortete am 28.06.04 (20:35):

wieso wird man hier in den Foren immer gleich in eine Schublade gesteckt, wenn man was veröffenlicht.Man kann doch sowohl von alten Zeiten berichten und feststellen, wie sich in unserem ziemlich langen Leben vieles verändert hat und trotzdem die Fortschritte in der Gesellschaft, Medizin und Technik genießen und gutheißen. Sonst könnten wir ja all dies hier nicht schreiben.Es ist nicht immer alles nur entweder schwarz oder weiß.Mir ist es kürzlich auch so ergangen als ich eine Betrachtung über unsere Jugend und die ganze Entwicklung der letzten 50 Jahre in heiterer Form ins Forum setzte.Ich sage trotzdem ja zu dem heutigen Leben und koste die Errungenschaften dieser Entwicklung voll aus, ohne wenn und aber.Ich habe noch mit 74 mich ans Internet gewagt aber denke auch noch gerne an Kindheit und Jugend zurück, ohne zu den ewig Gestrigen zu gehören.Das Leben ist doch so abwechslungsreich und schön.Laßt es uns genießen.
In diesem Sinne allen eine schöne Zeit Lia


spitzi antwortete am 28.06.04 (22:28):

....also schorsch, ich bin mir ganz, ganz sicher daß ich noch am Leben bin! Warum auch nicht?

Lia, Du hast das Ganze wohl richtig auf den Punkt gebracht. Kann Deinem Eintrag wirklich nur beipflichten, und das mit der Schublade ist die richtige Aussage!
Dir kann man zu Deinem Mut nur gratulieren wie Du mit Deinem Alter noch so toll mit den modernen Kommunikatsionsmitteln umgehst. Natürlich läßt man sich als älterer Mensch halt auch noch gerne mit unbekanntem ein, das ist ja schließlich nichts Böses!


mary antwortete am 28.06.04 (22:58):

es ist schon was dran an dem beitrag,den ich auch schon kannte. meine kinder gehören diesen generationen an. Sie wurden nicht so in watte gepackt wie das heute so ist. Sie kannten keine allergien, sind auch nicht zu dick weil sie sich genügend an der frischen luft bewegten und viel Obst und gemüse futterten. ich machte auch nicht für alles die schule verantwortlich. Sie wuchsen in Kindergarten und anderen Kindereinrichtungen auf. Sie wurden beizeiten aufs töpfchen gesetzt(ohne von ihrer persönlichkeitsentwicklung etwas ein zu büßen ) Sie brauchten nicht bis zum "Schuleintritt" Pampers zu tragen, sie hatten viele Freunde und lernten sich zu behaupten und auch unterzuordnen und sich gegenseitig zu helfen und dies geschah sogar in der DDR


simaja antwortete am 30.06.04 (13:29):

mary ich muß dich ein wenig berichtigen, ich bin auch ein kind der DDR, 1960 geboren.

was du schreibst mag so alles stimmen, aber hier dein satz:

"...viel Obst und gemüse futterten.."

entweder hattest du beziehung oder westverwandschaft.

weil obst und gemüse war ja mit die größte mangelware bei uns. ab 1975 ungefähr mußte ja sogar nach grünen gurken angestanden werden, man mußte dazu kommen wenns die gab.
bananen gabs zwei mal pro jahr pro person eine auf vorzeigen vom personalausweis (bei uns hatte der personalausweis mehrere seite, wo auch die anzahl der kinder drin stand und ob verheiratet, oder nicht)

ok, kohl, äpfel und möhren gab zur genüge.