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THEMA:   Weshalb boikotieren die Bürgerlichen eine zeitgemässe Drogenpolitik

 71 Antwort(en).

Felix begann die Diskussion am 30.06.04 (23:55) :

Die Schweiz hätte eine Chance gehabt endlich eine realistische Drogenpolitik zu diskutieren. Die neuen Gesetzesgrundlagen lagen ausgearbeitet vor. Der Ständerat hatte sie bereits abgesegnet. Der Nationalrat aber beschloss das Nichteintreten auf diese Vorlage.
Die grosse Kammer der Legislative verweigerte mit einem eher dünnen Mehrheitsentscheid überhaupt auf eine Erneuerung der Gesetzesgrundlagen für eine zeitgemässe Drogenpolitik einzutreten und darüber zu diskutieren. Es sind vorallem die bürgerlichen Parteien und die rechten Flügel für dieses Debakel verantwortlich.
Weiterhin herrscht deswegen eine Rechtsunsicherheit. Der Besitz und der Handel mit weiche Drogen wie Kanabis, das nachweislich bedeutend ungefährlicher ist als Alkohol und Nikotin, müsste nach geltendem Recht geahndet und bestraft werden.
Da praktisch alle Fachleute, die sich mit dieser Problematik auskennen, gegen eine Kriminalisierung in diesem Bereich der Drogenszene sind, handeln die Polizeikräfte in den Kantonen sehr unterschiedlich, je nach der Aufgeklärtheit ihrer Kommandanten.
Es ist grotesk, dass unsere Drogenproduzudenten, solange es sich um die gefährliche Droge Alkohol handelt, sogar mit Bundessubventionen in Millionenhöhe rechnen können, während einem Haschbauer die Ernte vernichtet wird.
Immer wieder tauchen zweifelhafte Untersuchungsergebnisse auf, die die schädigende oder süchtigmachende Wirkung der Kanabisprodukte beweisen sollte. Bei genauer Betrachtung sind es hilflose Versuche, Gründe gegen eine Legalisierung zu suchen.
Oft steckt bei der Finanzierung solcher Versuchsreihen die Tabak- oder Alkohollobby dahinter.

Damit man mich richtig versteht: Drogen können abhängig von ihrer Dosierung jederzeit schädigend sein. Weshalb macht man aber weltweit einen Unterschied zwischen Nikotin, Alkohol und Kanabisderivate?

Meiner Meinung nach, weil mit Alkohol und Nikotin Millionenumsätze gemacht werden und diese Profiteure und Interessenskreise in den Regierungen und gesetzgebenden Instanzen noch zu gut vertreten sind!

Eure Meinung dazu würde mich interesskieren.


mart antwortete am 01.07.04 (00:58):

Im Spiegel dieser Woche ist unter dem Titel "Ein Joint für die große Pause" eine sehr kritische Betrachtung von Haschisch u. Co.

Leider ist dieser Artikel online nur unvollständig zu erhalten. Bei Interesse müßte man das Heft lesen.

Dieser Bericht erschütterte mich sehr - auch ich dachte bisher (allerdings ohne persönliche Erfahrungen), daß das eine harmlosere Sache sei.

Warum Alkohol aber als die viel zerstörerische Droge, die auch alle Mitmenschen des Alkolikers in tiefes Elend stürzen, nicht stärker bekämpft wird, kann ich mir auch nur durch den Anteil, den der Staat dadurch einkassiert, erklären.

Allerdings hat natürlich fast jeder Kulturkreis "seine" Droge und bei uns sind es eben alkoholische Getränke.

Zu diesem Thema fallen mir noch sehr viele Dinge ein, ich finde es sehr wichtig und interessant.

Aber lest bitte den Spiegelartikel in der Vollversion. Es gibt offenbar einen gewissen Anteil an Jugendliche, die durch Hasch wirklich ruiniert werden.

Internet-Tipp: https://www.spiegel.de/sptv/thema/0,1518,306133,00.html


julchen antwortete am 01.07.04 (03:58):

Zeitgemaess wuerde ich eine solche Drogenpolitik
nicht nennen, denn dieses Wort oeffnet zukuenftige
Tueren fuer legitimisierung anderer Verhaltensweisen
(dummes Wort..ich weiss..mir faellt nix bessres ein
im Moment)

Praktischere Drogenpolitik kaeme der Sache naeher.

Abhalten lassen sich die "nutzer" von Kanabis, z.B.,
doch nicht - und sogar ich fange an zu glauben dass
es tatsaechlich keine negativere Langzeitwirkung hat
als Alkohol und Tabak - mit der guten alten
Unterschrift: in Massen genossen, versteht sich!

Was eine Legitimisierung von Kanabis, z.B., zur Folge
haette, waere, z.B., dass Justiz Systeme eine grosse Entlastung erfahren wuerden. Steuergelder koennten
a' masse eingespart werden.
Diese werden nun geradezu verschleudert um hinter
jedem 2-cent Raucher/Dealer herzulaufen.

Ich bin kein "User", war nie einer, drinke aber gerne
ein Bierchen und rauche meine Zigaretten.
Aus vielen "Hippie Druggies" sind zwischenzeitlich
mitteralterliche, gesetzte, erfolgreiche Leute geworden,
die immer noch gelegentlich einen "joint" geniessen :))

Ich wuerde absolut kein problem sehen mit einer
Legitimisierung von leichten Drogen.

Mit Heroin, etc, sieht das aber anders aus.


chris antwortete am 01.07.04 (06:48):

@ Felix,

zu deinem Drogenartikel fiel mir die Geschichte von
Hans Huckebein ein. Sicher gab es auch schon
zu Zeiten von Wilhelm Busch das Drogenproblem Alkohol.

Leider wird es viel zu wenig angeprangert.

Zu den Zeiten, als meine Kinder noch nach Würzburg zur
Schule gingen, war das Drogenproblem auch schon an
den Schulen und ich denke man hat es bis heute nicht
im Griff, da gerade dort, wo viele Jugendliche sind,
die Drogenhändler beginnen die Jugendlichen zu verführen,
und den Genuss von Drogen als etwas hinstellen, das doch
gar nicht soooooo gefährlich ist.

Aufklärung wird
immer wieder von nöten sein. Nur jemand, der weiss, welche
Folgen es haben kann, wird die Finger davon lassen.

Leider ist es so, dass das Alkoholproblem und seine
Folgen heruntergespielt werden, oder gar schon als
selbstverständlich gelten. Denn schliesslich lebt eine
ganze Industrie vom Alkohol- und Zigarettenverbrauch!


Chris

Internet-Tipp: https://www.wilhelm-busch.de/geschichten/hans_huckebein/index.php

Internet-Tipp: https://www.wilhelm-busch.de/geschichten/hans_huckebein/index.php


schorsch antwortete am 01.07.04 (09:03):

Felix, die sog. Bürgerlichen haben normalerweise einen Job, der ihnen erlaubt, sich mit Heroin & Co auf sicheren Kanälen einzudecken. Sie haben also eine Liberalisierung nicht nötig. Und über solche Peanuts wie Canabis können die nur grinsen.....

Übrigens: Man(n) will doch nicht in den Ruf kommen, selber ein Drögeler zu sein - auch wenn man das ist.....


Ursula antwortete am 01.07.04 (10:30):

Ich bin entschieden gegen die Freigabe von Kanabis: Kanabis geht häufig dem Gebrauch "harter Drogen" voraus und ist als "Einstiegsdroge" oft der Beginn einer dauerhaften Drogenabhängigkeit ...

Das Argument, Felix, dass "Kanabis bedeutend ungefährlicher ist als Alkohol und Nikotin", finde ich nicht stichhaltig, denn gefährlich ist nun mal auch Kanabis ...

Das Hauptziel muss nach meiner Ansicht die Prävention sein, wobei v.a. Kinder und Jugendliche verstärkt vor dem Erstgebrauch a l l e r Drogen geschützt werden müssen, natürlich inklusive Nikotin und Alkohol!

Dass Regierungen immer noch den Tabak- und Alkohol-Konsum Unterstützen, ist ein Skandal ohnegleichen!


hugo1 antwortete am 01.07.04 (11:26):

zeitgemäße Drogenpolitik ??
also ich bin nicht dafür, das man zusätzlich zu den bei uns leider schon vorhandenen (Alkohol Nikotin Medikamentenmißbrauch,,)noch neue Drogen salonfähig und gesetzeskonform machen möchte.
Die bisherigen sind schon schlimm genug und hier gibts ausreichend Nachholebedarf zur deren Eindämmung.
Besonders wütend kann ich werden, wenn ich erfahren muß, das die wenigen echten Vorteile, die es in den Neuen Ländern nach der Wende aus DDR-Zeiten noch gab, schon innerhalb eines guten Jahrzehntes total zum Fenster hinausbugsiert wurden, um es den "erfahrenen Bundesländern" in Sachen Widerwärtigkeiten (Ausbeutung und Bereicherung), Betrug, Verdummung, usw. unbedingt nachahmen und sogar eine Vorreiterrolle erreichen muß.
Dazu gehört sicherlich auch der Drogenkonsum.
1990 waren mir viele Ausdrücke (Fachausdrücke wie Joint, Kanabis, Haschisch, Ecstasy, Heroin, Dealer, Rauschgiftsuchtberater, ,,) noch recht unbekannt.
Heute wird hier gekifft wie im Westen Drogendelikte nehmen schneller zu als die Gesetzeshüter gucken können, Einstiegsalter wird immer geringer,
Handtaschenraub wird mit Drogenabhängigkeit entschuldigt,die Polizei gibt Drogenaufklärungsstunden und zur gleichen Zeit wird auf dem Schulhof fleissig gehandelt und konsumiert, da werden sogar Zehnjärige als Kunden angeworben und abhängig gemacht.
Das hat wohl mit zeitgemäßer Drogenpolitik absolut nichts zu tun, wenn dadurch einer Verharmlosung das Wort geredet wird. Denn die Wirkstoffgehalte der Einstiegsdrogen Marihuana sind mit denen der Hippzeiten schon längst nicht mehr vergleichbar, die heutige Vernebelungsgefahr ist um ein Vielfaches gestiegen.


rosi antwortete am 01.07.04 (12:25):

Traurig, aber wahr !

Das trifft doch nicht nur für die angesprochene Gesetzgebung in der Drogenszene zu. Da die gesetzgebenden Politiker ohne die Wirtschaftsbosse ihre �Macht� nicht ausüben könnten, entscheidet das Geld und nicht die Vernunft. Leider ist es eben so, dass der Staat durch den Alkohol- und Nikotinkonsum Unsummen einnimmt, aber noch nicht so viel durch die anderen Drogen. Meiner Meinung nach sollte jeglicher Missbrauch von Drogen, also auch Alkohol und Nikotin mit Konsequenzen für Jeden geahndet werden.

P.S. Muss gestehen, dass ich selbst auch gerne meinen Wein trinke und leider auch noch rauche. Aber ich arbeite in meinem Kopf daran, die Zigaretten weg zu lassen.


schorsch antwortete am 01.07.04 (18:18):

@ rosi: "...und leider auch noch rauche. Aber ich arbeite in meinem Kopf daran, die Zigaretten weg zu lassen..."

Wetten, dass alle Süchtigen schon mal im Kopf angefangen hatten aufzuhören? (;--))))


hugo1 antwortete am 01.07.04 (19:12):

hallo rosi,,,,Wenn jemanden das "Laster des Rauchens" in unserem Alter noch in den Fängen hat und nicht loslassen will, ist das zwar keineswegs wirklich vorbildhaft, sondern für den Betroffenen und sich dieser Sache, dieses Übels bewußtem Opfers auch lästig, unnütz und schädlich. Es geht bis zum :"Komplexekriegen *g*"

aber nur unter seelischen Qualen, einer gehörigen Portion Selbstverleugnung, einigen erforderlichen Anlässen u.ä. wird eine, vorerst fast schmerzhaft empfundene Trennung von diesem unsäglichem Freunde möglich.

Wenn dieser Moment eines Tages kommt, dann dreht sich im Kopf vorerst fast Alles um diesen Tatbestand und man könnte all diejenigen auf den Mond schiessen , die da behaupten:
Aufhören mit dem rauchen ?? oh ist doch überhaupt kein Problem, ist doch ein Kinderspiel, ja das kann ich bezeugen, hab es selber hundertmal hinter mir.

Meinen Enkel hab ich damit motiviert, sich selber einzureden: He rauchen? rauchen ist doch heutzutage was für Frauen und Kinder (sieh Dich mal um und beobachte Deine Umwelt),,na und aus dem Alter biste mit 16 Jahren doch schließlich wohl schon heraus oder ??
,,und die Überschrift dieses Themas möcht ich am liebsten ändern in "Wie boykottieren wir Bürger am sichersten die unzeitgemässen Drogen" oder so ähnlich,, *g*


elena antwortete am 01.07.04 (22:12):

Ach, lieber Hugo,

wie wahr, wie wahr. Scheint als wüßtest du genau, wovon du sprichst:-))

Ich habe meinem Enkel gesagt: Rauchen ist uncool .... und meine Fluppe hinter den Rücken gehalten. Aber irgendwann und irgendwie ....

Internet-Tipp: https://ekluge.de.vu


schorsch antwortete am 02.07.04 (09:49):

Auch du, Ellen?! Mir war doch schon immer, deine Mails hätten so einen Rauchtouch! (;--))))

PS. Ich habe das Rauchen nicht nötig - Finger ans Halszäpfchen hat den gleichen Effekt bei mir!


Felix antwortete am 03.07.04 (01:30):

Einige Fakten:

- Es stimmt, dass die heute angebotenen Haschprodukte 2-3mal mehr Wirkstoff THC (TetraHydroCannabinol) enthalten als noch vor 30-40 Jahren. Die Gegner einer Liberalisierung operieren mit übertriebenen Werten, die von unsern Kantonschemikern ins Reich der Angstmacherei verwiesen wurden.

- Es stimmt, dass die meisten Süchtigen von harten Drogen vorher Erfahrungen mit Hasch gehabt haben.
Die meisten hatten vorher auch schon einmal Tabak geraucht oder Alkohol versucht. (100% der Süchtigen hatten auch schon vorher einmal Milch getrunken! &:-)))) )
Ob Hasch damit als Einstiegsdroge bezeichnet werden kann, ist fraglich. Es ist eher so, dass solange auch Hasch auf illegalem Wege erworben werden muss, die Dealer grosses Interesse daran haben, ihre Kunden abhängig zu machen ... und das gelingt mit harten Drogen.

- Alle Fachleute sind sich darin einig, dass die körperliche Schädigung durch THC bei diesen geringen Dosen bedeutend geringer sind als bei Alkohol und Nikotin. Die aufschreckenden Meldungen über häufigere Chromosomen-Brüche hat sich als Fehlmeldung herausgestellt. Die physiologische Abhängigkeit von THC ist verglichen mit den andern Suchtmitteln sehr gering. Beim Absetzen des Konsums treten nicht körperliche Abstinenzerscheinungen auf sondern psychische.

- Negativerfahrungen mit Verboten hat man schliesslich immer wieder machen können. Ich erinnere nur an die katastrophalen Folgeerscheinungen der Prohibition damals in der USA.

- Selbstverständlich gibt es Situationen und Bereiche wo jegliche Einwirkung auf die Wahrnehmung und Reaktionsfähigkeit äusserst gefährlich sein kann. z.B. beim Lenken eines Fahrzeuges.

- Das Argument, man habe schon genug Schwierigkeiten mit Alkohol und Nikotin und wolle deshalb keine zusätzlichen Drogen zulassen, würde nur dann zutreffen, wenn der Konsum von Alkohol und Nikotin bei Zulassung von Hasch gleich bleiben würde.
Wer die angenehme Wirkung beim Kiffen mit einem Alkoholrausch vergleichen konnte, wird sich kaum mehr mit dem starken Enzymgift Alkohol berauschen. Auch der nachträgliche Kater fällt weitgehend weg. Das Unangenehmste und Ungesundeste beim Kiffen dürfte das starke Inhalieren sein. Es gibt aber schonendere Formen THC aufzunehmen (Tee, Gebäck etc.).

Das unverzeiliche an der bürgerlichen Haltung ist nicht das Festhalten am Verbot für leichte Drogen, sondern der Beschluss, überhaupt nicht auf eine neue Drogen-Gesetzgebung einzutreten. Vielleicht ahnen sie, dass sie grosse Mühe haben könnten, mit ihren Pseudoargumenten zu überzeugen. Mit Verantwortungsgefühl hat eine solche Vogelstrausspolitik nichts zu tun.


hugo1 antwortete am 03.07.04 (10:09):

,,es scheint doch so zu sein, daß unsere heutige Jugend noch frühreifer ist als wir es teilweise schon waren.
Schade nur, das dies sich auch in negativem Sinne immer häufiger zeigt. So eben auch der Beginn mit dem Rauchen. Gerade hat dazu eine hamburger Umfrage bei 3800 Schülern bestätigt, das vom Rauchen zum Cannabiskonsum nur eine geringe Schwelle liegt.
2% der nichtrauchenden, aber -man kanns kaum glauben- 38% der rauchenden Kinder steigen auch bei Cannabisprodukten ein.
Doch wie kann ein generelles Rauchverbot greifen, wie ist das durchführbar ? Hier seh ich vormittags die Kinder während der großen Pause sofort in Scharen hinter die Sorthalle pilgern zum gemeinsamen fröhlichen Qualmen.Da kann das Jugendschutzgesetz so präzise formuliert sein wie nur möglich, von selber hat es absolut keine Wirkung. Ob man die Paragraphen dieses Gesetzes nun bei uns an jeder Schultüre annagelt oder an eine Litfassäule der äußeren Mongolei,,,die Wirkung, bzw Wirkungslosigkeit bleibt die gleiche.
Schade auch, das der Staat bei jedem -auch durch Kinder- verbrauchten- Glimmstengel auf eine Einnahme von ca 5,6 Cent pocht, und dazu noch 23% des Verpackungspreises in die Tasche steckt.
Ja, ja Nikotin macht stark -die Ansicht unter gleichaltrigen Minderjährigen- das dürfte auch den Finanzminister in einen breiten Zwiespalt führen, beim Betrachten der alljährlichen Steuereinahmen von knapp 14 Milliarden �,, fürs Rauchen
,,müßte man mal nachspionieren in welchen vergleichbaren Ländern die Jugend am wenigsten zur Lulle greift, woran das liegt, und ob teilweise diese Erfahrungen übertragbar wären.
Diejenigen, welche dem Laster Rauchen erlegen sind, zahlen selbst einen Großteil der Zeche, an denen sich ne ganze Menge Menschen in Ihrem Umfeld bereichern.
Der Zigarettenhändler (nebst Utensilien ,,Ascher,Feuerzeuge,
Der Staat -siehe oben-
Die Pharmaindustrie u. Apotheker für Mittelchen zum Aufhören
Die Werbebranche (Plakate, Banner, Spot,s )
Die Ärzte und Kureinrichtungen zur Behandlung der Folgen
Die Gerichte zur Ahndung der Beschaffungskriminalität
Die Sozialarbeiter für die Begleitung der "verirrten Lämmer"
Die Journalisten, die dadurch ein Dauerbrennerthema haben
usw.usf. übrigens, wenn ich schon Raucher wäre, dann wünscht ich mir,,,,nicht gerade Lehrer, Erzieher oder Vater zu sein,,meine Berechtigung zum Schimpfen auf die o.g Zustände würde auf ein Minimum schrumpfen,,*g*


mart antwortete am 03.07.04 (11:03):


Eine sehr ausführliche Pro Argumentation auf:

https://www.cannabislegal.de/argumente/index.htm




https://www.cannabislegal.de/argumente/contra.htm



Aber ich stelle zur Diskussion, ob es überhaupt eine zeitgemäße Drogenpolitik gibt - sollte es nicht heißen, ob es eine erfolgreiche Drogenpolitik gibt.

So viel ich von den Ergebnissen in Erinnerung habe, ist der Weg der Niederlande auch nicht der Königsweg?


Medea. antwortete am 03.07.04 (11:40):

Kultusminister Busemann von Niedersachsen will - lt. einer dpa-Meldung vom 30.4.04, ein Rauchverbot an den Schulen durchsetzen. Von 2005 an sollen alle Schüler u n d Lehrer auf den Griff zur Zigarette verzichten. Auch Sozialministerin Ursula von der Leyen unterstützt das Vorhaben. "Das ist ein Schritt in die richtige Richtung", sagte sie. Busemann läßt derzeit prüfen, wie das Verbot juristisch umgesetzt werden kann. Eine Möglichkeit wäre, das niedersächsische Schulgesetz zu ändern.
Gewerkschaften, Elternvertreter und Grüne bewerten den Vorstoß skeptisch.


mart antwortete am 03.07.04 (11:53):

Also, in Österreich gibt es das Rauchverbot in öffentlichen Gebäuden und in Schulen seit längerer Zeit.

Es kann in Schulen nicht erfolgreich durchgesetzt werden.
Ich könnte das hier lange begründen, aber ich denke, es ist hier nicht die geeignete Stelle.


Medea. antwortete am 03.07.04 (11:55):

Neulich las ich, daß sich die Zahl der in Krankenhäuser mit einer Alkoholvergiftung eingelieferten Jugendlichen zwischen zwölf und neunzehn Jahren seit 1999 verdoppelt habe.

Was besonders auffällig ist, daß die früher sich eher zurückhaltenden jungen Mädchen mit voll dabei sind.
Prof. Hans-Iko Huppertz vom Klinikum Mitte in Bremen spricht in diesem Zusammenhang von einer "äußerst unschönen Emanzipation". "Früher hatten die Jugendlichen höchstens mal ein Promille Alkohol, heutzutage sind es oft mehr als zwei. Teenager beiden Geschlechts betrinken sich bis zum Umfallen."

Mit schuld scheint die starke Verbreitung der sogenannten "Alcopops" zu sein. Diese Mixturen schmecken kaum nach Schnaps und werden auf Jugendpartys häufig bis zur Bewußtlosigkeit konsumiert.


caveman antwortete am 03.07.04 (17:34):

Ich finde dass alle weit verbreitenden Drogen legalisiert werden sollten und mit den gewonnenen Steuern Antidrogenreklamen und Schulung finazieren. Kinder sind nun mal Kinder die öfters die Sünden und das Verbotene erforschen wollen. Muss wohl schön sein wenn es verboten ist, beim Staat oder der Kirche.

Kanabis ist schon sehr verbreitet und viele Personen, etwas jünger als ich, hatten es probiert und rauchen noch öfters ein �Joint�. Das anhaltende Verbot und die modernen �Human Rights� machen es sehr leicht für die kriminellen Elemente schnell reich zu werden. So was, mal ein paar Tage in den Knaster und dann geht das fine Leben wieder weiter.

Ich glaube auch dass Kanabis nicht schlimmer ist als Alkohol und Nikotin. Es ist nur schlimmer weil es von kriminellen Organisationen geleitet wird, die sich mit Kanabis alleine nicht zufrieden geben, sondern Kanabis als Einführung zum Laster sehen.

Hier in Kanada, versuchen die Kinder alles mögliche um ein �High� zu erleben, Von Bezin oder Leim einatmen, versuche mit verschieden Pflanzen rauchen oder Arzneimittel die in einer Drogerie-Apotheke erhältlich sind. Manchmal mit katastrophalen Folgen.

Die Regierung hat für ein paar Jahre mit Reklamen und Schulung langsam auch Erfolg by den jugendlichen, nicht nur bei den Erwachsenen.

In vielen Regionen ist das rauchen in öffentlichen Lokalen, wie auch Restaurants verboten und verbreitet sich immer mehr in die Büros. Arbeiter haben das recht in einem rauchfreien Platz zu arbeiten. Die meisten Leute heutzutage rauchen auch nicht mehr im Haus eines Gastgebers, sondern gehen nach draussen zum rauchen, wenn es auch -20 C ist.
Resultat (bis jetzt) Rauchen ist sehr viel zurück gegangen und Zigaretten Fabriken haben angefangen Fabriken zu schliessen.

Alkohol wird auch angegriffen und es ist heute nicht mehr modern sich zu besaufen und dann mit dem Auto nach Hause fahren. Ein paar Gerichturteile (nach Unfällen) halfen auch den Alkoholkonsum zu reduzieren, z.b Restaurant Besitzer werden verurteilt weil sich jemand in dem Restaurant besaufen konnte und Alkohol nicht verweigert wurde als die Person etwas zuviel hatte.
Gastgebers werden verurteilt weil sie den (zuviel) Alkohol serviert hatten und die Person nachher nicht verhinderten mit Auto nach Hause fahren. Geschäfte werden verurteilt weil die Partygäste unkontrollierten Zugang zu freiem Alkohol hatten.
Resultat (Erfolg hauptsächlich auf der Strasse): Zu Hauspartys muss man selbst die Alkoholischen Getränke bringen und Gäste schlafen auch viel mehr die Nacht über im Hause des Gastgebers. Oder jemand ist der DD �Designated Driver� und trinkt nicht, oder maximum ein Bier oder ein glas Wein. DD ist heute sehr verbreitet. Dann ist auch die �Nez Rouge oder Red Nose� Organisation die ist sehr populär um Weihnachten und Neu Jahr. Ich glaube das ist heute auch schon in Europa, vielleicht unter einem anderen Namen.

Zudem sind die Strafen für betrunken fahren, mehr als 0.8 Promille (ohne Unfall) sehr gross.

Alkohol ist immer noch ein grosses Problem mit Kindern unter 20 Jahren.

Caveman, Gruss von Montreal


mart antwortete am 03.07.04 (18:47):

Hat sich nicht der neue Premierminister Paul Martin von der Liberalen Partei für die Entkriminalisierung von Cannabis ausgesprochen. Eine Legalisierung schloss er jedoch aus?

In Österreich ist Cannabis für den Gebraucher weitgehend entkriminalisiert, was ich auch richtig finde.


caveman antwortete am 03.07.04 (19:21):

Mart sagte:
Hat sich nicht der neue Premierminister Paul Martin von der Liberalen Partei für die Entkriminalisierung von Cannabis ausgesprochen. Eine Legalisierung schloss er jedoch aus?
------------------
Ja das sagte er, wir haben aber hier ein grosses Problem Cannabis zu legalisiern. Das Problem heisst G.W.Bush. Die Amerikaner haben Angst dass dann Cannabis viel mehr in die Staaten geschmuggelt wird. Und Kanada's Wirtschaft ist stark von den USA abhängig.

Caveman, Gruss von Montreal


Felix antwortete am 04.07.04 (04:28):

Hallo mart

ich möchte dir für die aufschlussreichen Links danken. Wer diese aufmerksam durchgelesen hat, ist über diese Problematik recht gut informiert.
Auch bin ich mit dir einig, dass es klüger wäre, von einer "erfolgreichen" oder "nachhaltigen" oder "wirkungsvollen" statt von einer "zeitgemässen" Drogenpolitik zu sprechen.
Will man aber das Drogenproblem wirklich an der Wurzel erfassen, müsste das Augenmerk auf die Ursache gerichtet werden und das wäre die Suchtprävention.
Diese fängt gleich nach der Geburt mit dem Saugverhalten an. Schon dort können Weichen in Richtung Suchtkonditionierung gestellt werden. Lebensbegleitend gibt es immer wieder Situationen, die einer Suchtlaufbahn förderlich sind. Dazu gehört in erster Linie der Umgang mit der Frustration. Wer nicht gelernt hat, auf Befriedigung auch einmal verzichten zu können, entwickelt eine sogenannte Frustrationsintoleranz. Diese bildet die Ausgangslage für eine Suchtkariere.
Vorbilder, Werbung und Gruppendruck beeinflussen ihrerseits das konkrete Suchtverhalten. Das "Auch-so-sein-wollen-wie-die -andern" motiviert zum Mittmachen.

Sucht lässt sich nicht einfach verbieten!


hugo1 antwortete am 04.07.04 (11:13):

hallo felix,,,Vorbilder, Werbung und Gruppendruck da haste recht, spielen eine gewisse Rolle
,,aber der "Stoff aus dem die Träume gemacht werden" muss erstmal da sein, muß verfügbar, bezahlbar beschaffbar sein.
Ich möchte hier mal behaupten das vor allem das Angebot schuldhaft für das Problem Drogen und Sucht usw. zu machen ist.
Begründung: In der DDR gab es unter der "normalen" Bevölkerung absolut keine Drogenprobleme im jetzigem Sinne.,,und warum ?? wir hatten absolut keine Möglichkeit, auch wenn wir total heiß drauf gewesen wären, Drogen zu beschaffen.
Es gab nur Suchtprobleme -und das nicht zu knapp- mit verfügbaren Drogen wie Alkohol, Nikotin z.T Medikamenten und besonders unter Ärzten wohl auch Morphium u.ä.
,,auch ins nichtsozialistische Ausland reisende Künstler waren z.T. betroffen,,
Es gab keine Ecstasy, keine Canabisprodukte, keine Designerdrogen kein LSD kein Kokain und wie diese Undinger alle heissen,
Es gab dadurch auch Null Verbrauch, und demnach auch Null Probleme und Sorgen damit. Also nehm ich mal an, das, wenn man die Einfuhr, die Beschaffung o.g Gifte so unterbinden würde wie z.B illegale Plutoniumeinfuhr *g*, dann wärs einfacher für Staat und Bürger und viele Menschen, die heute dahinsiechen durch o.g Drogen würd es vielleicht besser gehen.menschenwürdiger leben.
Natürlich ist mir klar das, durch das umfangreiche Angebot dieser Gifte und Schmuggelware in Nachbarländern und durch lebhaften kaum zu kontrollierenden Tourismus, dies erheblichen gesetzlichen juristischen und organisatorischen Aufwand bedeutet.
Aber schon bei dem Gedanken daran das z.Z Bundesdeutsche Soldaten durch befohlenes Weggucken und durch staatlich geforderte Ignoranz mit dazu beitragen, das sich ein Hanfanbau-und Vertrieb ungeahnten Ausmasses in Afghanistan entwickelt,,,,könnt einem das Messer in der Tasche,,,,


Felix antwortete am 04.07.04 (16:52):

Hallo hugo1,

du hast zur DDR-Zeit vermutlich gelernt auch auf anderes verzichten zu müssen. Deine Frustrationstoleranz dürfte also grösser sein als bei der heutigen verwöhnten Generation, die kaum auf etwas verzichten muss.

Im Gegensatz zu dir bin ich der neugierige Typ, der auch mit Drogen und andern gefährlichen Dingen gerne experimentiert habe. Dabei habe ich mich vorallem für psychotrope Substanzen interessiert, das sind solche, die seelische Zustände verändern können. Dazu gehören auch Halluzinogene wie LSD, Meskalin oder Psilocybin, die die Wahrnehmung verändern.
Den Entdecker des LSD, Albert Hofmann kannte ich persönlich und machte meine fantastischen Erfahrungen einmal sogar gemeinsam mit dem bekannten Psychologiedozenten Timothy Leary mit diesem Wirkstoff, lange bevor er nach 1966 verboten wurde. Auch der unscheinbaren Pilz Psilocybe und der mexikanischen Meskalin-Kaktus erregte unsere Neugierde.
Ich will jetzt an dieser Stelle nicht Propaganda für diese Drogen machen, aber ich möchte die bewegenden Erfahrungen, die ich dabei gemacht habe nicht missen.
Ich gebe auch zu, dass ich bewusst Kokain, Opium, Morphin oder ähnliche harte Drogen ausgelassen habe.
Süchtig wurde ich nur vom Nikotin. Man kann den Umgang mit Drogen eben auch kultivieren. Das ist vielen Geniessern vom vernünftigen Konsum alkoholischer Getränke her bestens bekannt.
Drogen können auch Genussmittel sein.


hugo1 antwortete am 04.07.04 (17:52):

hallo felix , na da haste tatsächlich einen uneinholbaren Vorsprung in Sachen Drogen. Da fühl ich mich wie ein Waisenknabe, der unter seinen gesellschaftsbedingten Rahmenbedingungen (wie Du ganz richtig bemerkst) gerade mal die untersten Stufe der nach oben hin offenen Drogenleiter durch Bekanntschaft mit Alkohol und Nikotin erreicht hat.
,,und auch hierin kann ich auf nur sehr geringe Alkoholerfahrung dahingehend zurückblicken, daß ich es ein Leben lang nie geschafft habe, mich dermaaßen zuzuschütten, das mir auch nur eine Minute Filmriss gelungen wäre.
Zur Zigarettenfreundschaft- wenn auch schon länger zurückliegend- möchte ich lieber schweigen *gg*


Ursula antwortete am 04.07.04 (19:29):

Hallo Hugo1, hallo in die Runde,

Du musst Dich neben Felix eigentlich nicht als "Waisenknabe" fühlen, denn jeder von uns hat schließlich seine körpereigene Drogenproduktion und damit auch "Drogenerfahrung" ;-):

Für fast alle Gefühle wie Angst, Wut, Freude, Trauer und auch für Beruhigung, Schlaf, Träumen etc. sind diese "endogenen Drogen" verantwortlich!

Psychisch wirksame "Endo-Drogen" sind beispielsweise:

Adrenalin/Noradrenalin ("Stresshormone"; wirken u.a. euphorisierend),
Endorphine (=körpereigene Morphinmoleküle),
Serotonin (wirkt antideressiv und beruhigend),
Melatonin ("Schlafhormon"; wirkt beruhigend und macht müde),
Oxytocin und Prolactin (wirken sexuell stimulierend) ...

Und last but not least haben wir mit den Cannabinoiden (Wirkung ähnlich wie Cannabis) sogar unser eigenes Hasch im Gehirn - also das müßte doch eigentlich reichen ... ;-)))


wanda antwortete am 04.07.04 (19:36):

danke, das entlastet mich doch sehr, wenn Griechenland nicht gewinnt, brauche ich ganz viel Melatonin - welcher Wirkstoff ist eigentlich in trockenem Rotwein enthalten ?


dirgni antwortete am 04.07.04 (20:21):

Hallo Ursula,

Stellt sich die Frage:
Wird man süchtig, weil die Eigenproduktion an Endo-Drogen zu gering ist und man sie daher zuführen muß?

Oder wird man süchtig, weil die Eigenproduktion zu stark ist, und die Sucht demnach bereits im Körper entsteht?


caveman antwortete am 04.07.04 (20:45):

Hugo1 sagte:
Begründung: In der DDR gab es unter der "normalen" Bevölkerung absolut keine Drogenprobleme im jetzigem Sinne.,,und warum ?? wir hatten absolut keine Möglichkeit, auch wenn wir total heiß drauf gewesen wären, Drogen zu beschaffen.
-------------------------------
Meine Meinung ist dass es viel besser für die Gemeinschaft ist, die Kinder und Erwachsene aufzuklären und den, trotzdem verloren gegangenen Seelen denen Cannabis nicht genug war, die Möglichkeit gibt sich zu helfen.

Eine Situation zu erreichen die jede Droge fernhält, braucht eine unermeßliche Vollmacht der Polizei. Hmmm.... dann sind Polizisten die neuen Herrscher im Lande.


Felix antwortete am 05.07.04 (02:36):

Tatsächlich ist es möglich, sich durch vom eigenen Körper produzierte Substanzen zu berauschen. Unfreiwillig können Gewaltanstrengungen, Stress, Angstzustände zur Ausschüttung solcher Stoffe führen.
Durch bestimmte Atemtechniken oder rhythmische Körperbewegungen lassen sich solche endokrinen Drüsen stimulieren. Erreicht werden damit tranceartige Zustände, die z.B. den Schmerz in Lustempfindung verwandeln.
In religiösen Ritualen wie Tänzen oder Jogastellungen werden diese entrückten Zustände im Kollektiv erreicht.
In der Regel wird diese Verwandlung als vom Geist oder von der Göttlichkeit eingenommen gedeutet.
Ich habe in Bali in Trance verfallene Tänzer gesehen, die sich den Dolch lustvoll in die Brust stiessen. Um sie in die Wirklichkeit zurückzuholen, spritzten ihnen die Priester Wasser ins Gesicht.

Selbstverständlich können auch solche Drogen süchtig machen.

Dies war schon einmal ein Thema im ST. Ihr könnt es im Archiv nachlesen

Internet-Tipp: https://www.seniorentreff.at/diskussion/archiv5/a304.html


julchen antwortete am 05.07.04 (08:13):

Fest steht doch nur, dass manche Menschen einen
einzigen Tropfen Alkohol trinken und nie mehr davon loskommen.

Manche muessen trinken, auch wenn es sie die
Familie, das Geschaeft, die karierre und auch das
Leben kostet.

Und dass Andere ein Leben lang Genuss finden in
einem Glaeschen Wein, oder gelegentlich sogar mal
ueber die Straenge schlagen, aber nicht staendig
und taeglich trinken MUESSEN!

Das Gleiche gilt fuer alle anderen Drogen.

Mein Bruder, z. B., hat sein Lebenlang "mal" geraucht.
Hier mal ein Jahr, da mal, dann mal 2-3 Jahre nicht
mehr.
Ich dagegen bin dem Rauchen verfallen.
Ich trinke gerne ein Bierchen, ist aber nicht dass ich
ich mich fuer ein Bier in der naechsten Gosse wiederfinde.

Meinem Ex waere es dagegen nie in den Sinn
gekommen gewohnheitsmaessig zu rauchen - gelegentlich mal
eine - aber mit den Nein sagen zum
trinken ist er nie klargekommen.

Mit Jugendlichen, die Drogen ausprobieren ist das
nicht anders. Die einen probieren herum und
manch einer/eine ist dem Zeug nach dem ersten
Mal verfallen.
Die Meisten lassen es irgendwann, oder werden
Gelegenheits-Druggies :))

Daher war ich schon immer davon ueberzeugt, dass
Substanz Abhaengigkeiten sehr wohl im
chemischen Aufbau des Menschlichen Koerpers zu
suchen sind und nicht darin, dass eins notwendigerweise zum Anderen eskaliert.

Felix.
....Unfreiwillig können Gewaltanstrengungen, Stress, Angstzustände zur Ausschüttung solcher Stoffe fuehren.....
Adrenalin, z.B.!
Ohne Adrenalin haette Homo Sapiens nicht ueberlebt.

Es gibt auch menschen, die Adrenalin-Abhaenging sind.
Diese begeben sich staendig in physische situationen,
welche ihnen diesen "Adrenalin-Rush" geben mit
Abenteuern, die nur teilweise mit Muskelkraft
kontrolliert werden koennen.
Die Gefahr, das Spielen mit dem eigenen Leben,
das nicht-wissen ob unvorhergesehenes passiert,
wird zur Substanz-Abhaengigkeit.
NIcht umsonst nennt man sie hier: Adrenalin-Junkies :))

Fragt sich nur, wie macht man Adrenalin illegal :)))


Ursula antwortete am 05.07.04 (10:20):

Hallo dirgni, hallo in die Runde,

der zur Sucht führende biologische Mechanismus ist bislang nur ansatzweise erforscht.

Fest steht, dass wir ständig unsere eigenen Drogen "konsumieren" und dass das Verlangen nach psychisch stimulierenden Substanzen völlig normal ist und nur eine Ergänzung der Drogen darstellt, die ohnehin ständig unser Gehirn aktivieren.
Ich habe irgendwo mal gelesen (weiß leider nicht mehr wo), dass beispielsweise Haschisch vermutlich nur deshalb einen Effekt hat, weil unser Gehirn mit Rezeptoren (Empfängerstationen)für die körpereigenen Cannabinoide (dem Haschisch ähnlich)ausgestattet ist ...

Da die Empfindlichkeit gegenüber psychisch stimulierenden Substanzen ja sehr unterschiedlich ist, ist meine Überlegung, ob dies vielleicht mit der (unterschiedlichen ?)Anzahl der vorhandenen Rezeptoren für die entsprechenden köpereigenen Drogen zusammenhängen könnte??

Dass es eine genetische Sucht-Disposition gibt ist längst bekannt. Gibt es auch eine neurobiologische Disposition? Haben also suchtgefährdete Menschen vielleicht ein anderes Gehirn als suchtresistente??


mimosa antwortete am 05.07.04 (11:34):

hallo allerseits,
einen "Königsweg" beim Umgang mit Suchtmittel zu finden
wird kaum möglich sein.
Ob Verbot oder Liberalisierung, Suchtmittel hat es immer
gegeben z.B. Bethel zum kauen in Afrika, die Opiumpfeife
in China etc. und wird es immer geben ( Klebstoff bei den Strassenkindern in Rumänien.) und nicht nur dort!
Viel Elend und viele Krankheiten sind durch Drogen allerart
verursacht worden,auch durch sogenannte Harmlosen, die es
in Wahrheit gar nicht gibt.
Oder ist ein durch jahrelanges rauchen verursachtes
Lungenemphysem etwa harmlos?
Alles was man tun kann ist aufklären und nochmal aufklären!
Und hoffen ,dass das hilft!




dirgni antwortete am 05.07.04 (13:55):

Wie wirkungsvoll ist aber das Aufklären? Bei den Drogendiskussionen wird immer wieder vom Mißbrauch der Jugendlichen gesprochen, da ist Aufklärung vielleicht noch sinnvoll.

Immer öfter hört man aber, daß gerade die Älteren, sobald sie in Pension sind, alkoholgefährdet oder medikamentenabhängig sind. (Verständlich - Schmerzen - Einsamkeit usw.)

Natürlich kann man in einem Forum wie diesem nicht über persönliche Erfahrungen berichten. Aber kennt vielleicht jemand von Euch relevante Umfragen oder Foren, in denen darüber diskutiert wird?


mimosa antwortete am 05.07.04 (14:07):

Oh,nun habe ich doch glatt Liberalisierung statt
Legalisierung geschrieben! Na sowas!
Freudscher Vertipper?


mimosa antwortete am 05.07.04 (14:45):

Hallo dirgni,
warum soll denn Aufklärung beim älteren Menschen nicht
sinnvoll sein?
Sie sind vielleicht sogar besser zugänglich als Jugendlichen, die sich manchmal gar nichts sagen lassen.
Es gibt " Drogenkarrieren" in fast jedem Alter
und durch allen Schichten! Vom Klebstoff bis zu
Designerdrogen. Leider.
MfG
mimosa


Felix antwortete am 05.07.04 (15:37):

Ich werde den Verdacht nicht los, dass die vehementen Gegner einer Legalisierung "weicher Drogen" entweder den Konsumenten/innen nicht gönnen, ein Genussmittel gefunden zu haben, das besser einfährt und befriedigender ist als Alkohol und Nikotin. Sie erfinden Schauergeschichten über die Gefährlichkeit dieser für sie unbekannten Drogen und meinen die Jugend mit strengen Repressalien davon abhalten zu können.
Selber oft von legalen Suchtmitteln bereits abhängig geworden, erheben sie warnend den Zeigefinger und streiten mit fadenscheinigen Argumenten besserwisserisch ... aber bar aller gutbelegten Erkenntnisse und Untersuchungsergebnisse.
In typischen Männergesellschaften wie Zünften, Verbindungen,Vereinen oder im Militär werden Neumitglieder noch oft mit Saufritualen aufgenommen. Auch in meiner Zunft wird erwartet, dass 5 dl Weisswein in einem Zug ohne Abzusetzen exgetrunken wird. Schafft einer das nicht ... wird er ausgebuht.
Obwohl ich inzwischen auch zu dieser Altherrengeneration gehöre, muss ich mich oft für diese schämen.
Die gleichen noblen Herren ... mit einer dicken Zigarre im Gesicht ... und schon etwas angeheitert ... erfrechen sich über die kiffende Jugend herzuziehen.

Wer sich über die Gefährlichkeit gewisser Drogen ernsthaft orientieren will, findet hier im Internet alle Unterlagen.
z.B. unter meinem Link über Hanfprodukte. Cannabis oder verdeutscht Kanabis mit dem Wirkstoff THC.

Internet-Tipp: https://www.legalisieren.at/studien/gefahr.htm


Ursula antwortete am 05.07.04 (17:35):

Hallo Felix,

wenn ich lese, wie wortreich Du den Gebrauch von Cannabis propagierst und wie stolz Du auf Deine eigene Experimentierfreudigkeit mit Drogen zu sein scheinst, könnte ich glatt auf die Idee kommen, ich hätte im meinem Leben etwas sehr Wichtiges verpasst, weil ich noch nie "das ach so harmlose" Haschisch o.ä. ausprobiert habe und auch kein Verlangen verspüre, dieses "Versäumnis" nachzuholen... ;-)

Nach meiner Ansicht ist der Schaden, den die legalen Drogen Nikotin und Alkohol anrichten, mehr als groß genug und muss nicht durch die legale Verfügbarkeit anderer Drogen noch erhöht werden!


ricardo antwortete am 05.07.04 (21:40):

Stimmt Ursula
Wir haben mit den "modernen" Drogen noch keinerlei Erfahrung über längere Zeit, sie sind in ihren Auswirkungen wesentlich weniger erforscht als Nikotin und Alkohol.
Diese unsere Zeit ist im Grunde Süchtigen gegenüber viel zu weitherig als Folge der antiautoritären Erziehung und verlangt zu wenig nach Selbstkontrolle.
Ich halte das Verbot von Cannabis nach langem Zögern inzwischen für gerechtfertigt, es wird ja trotz allem konsumiert, aber wenigstens ohne gutem Gewissen.
Verführung Minderjähriger ist an der Tagesordnung und wird kaum verfolgt.


mart antwortete am 05.07.04 (22:27):

Gerade zu der Problematik der minderjährigen Hascher möchte ich nochmals auf für mich erschütternde Berichte von Betroffenen hinweisen.

Nur in der Printausgabe des Spiegels der Vorwoche.


Felix antwortete am 06.07.04 (00:03):

Hallo Ursula,

ich bin gründlich davon abgekommen irgend etwas zu propagieren. Weil die Menschen meistens sehr unterschiedlich empfinden und somit oft etwas nicht vergleichbar erleben wie ich, ist es zwecklos Empfehlungen abzugeben. Sei es für einen Film, ein Buch, eine CD, ein Ferienort, ein Wein oder ein Gericht. Da muss ich einen Menschen und seine Vorlieben sehr gut kennen, bis ich ihm etwas schmackhaft mache.
Aber von meinen Erlebnissen und Erfahrungen kann ich trotzdem schwärmen, auch wenn sie für einige von euch kaum verständlich sein werden.
Von grosser Bedeutung sind auch die Begleitumstände eines Drogenerlebnisses. Ein erzwungener durch den Gruppendruck zustande gekommener Vollrausch mit Gleichgewichtsstörungen, Erbrechen, Filmriss, trunkenem Elend und anschliessendem Kater wird kaum etwas Positives abzugewinnen sein.
Eine berauschende etwas weinselige Ballnacht mit seinem neuen Schwarm ... mit einer durch die Enthemmung ermöglichten Liebesnacht ... ohne Reue versteht sich .... kann der Himmel auf Erden sein.
Angstmachende Halluzinationen und eine gestörte Wahrnehmung nach Einnahme von LSD z.B. kann einen sogenannten "bad Trip" auslösen, der in einer feindlichen Umgebung fatale Folgen zeitigen kann.
Bei Halluzinogenen ist es ratsam, selber locker und entspannt einzusteigen oder davon abzusehen. Ideal ist es während des Ausnahmezustandes von einer vertrauten Person begleitet und betreut zu werden, die selber nüchtern bleiben muss.
Wer das Erleben bereichern und steigern will, lege Bilder, Videos oder CD bereit, die dazu beitragen dem erweiterten Bewusstsein geeignete Nahrung zu geben. Wer dies nicht selber erlebt hat, wird sich kaum vorstellen können wie fantastisch der Eintritt in diese neue Dimension sein kann.
Der gleiche Wirkstoff kann für den einen ein Tor zur Hölle öffnen oder zu himmlicher Glückseligkeit führen.
Jeder sollte lernen können, sich selber für das eine oder andere oder für das Weglassen zu entscheiden.


caveman antwortete am 06.07.04 (02:35):

Felix sagte (unter anderem):
Der gleiche Wirkstoff kann für den einen ein Tor zur Hölle öffnen oder zu himmlischer Glückseligkeit führen.
Jeder sollte lernen können, sich selber für das eine oder andere oder für das Weglassen zu entscheiden.
------------------------
Es ist nur dass der scheinbare weg zum Himmel sehr leicht die Türe zur Hölle öffnet. Ich glaube ja dass Cannabis ziemlich harmlos ist, aber weil es illegal ist, wird es von kriminellen Elementen vertrieben und die haben keine Scheu den Jugendlichen dann harte Drogen als Weg zu himmlischer Glückseligkeit vorzumachen.

Cannabis legal zu machen und mit den gewonnenen Steuern schon frühzeitig (erste klasse schon) mit Aufklärung was harte Drogen für eine Gefahr für das Gehirn und dann Körper sein kann. Wenn man die Gefahr nicht übertreibt, sondern wirklich sachlich bleibt, ist die Chance gross dass die meisten jungen Leute es mit etwas Verstand versuchen wenn sie es versuchen müssen.


julchen antwortete am 06.07.04 (05:50):

Leider ist das wahr.
Kriminelle Elemente stehen vor den
Schulen und "verteilen" (erstmal frei) an Kinder die
noch nicht mal teenager sind.
Sie tun dies nicht, weil sie kinderlieb sind, sondern
weil sie wissen dass ein gewisser prozentsatz
nicht nur "mal probiert" sondern steckenbleibt
und sehr bald fuer "Stoff" als Dealer oder
"Bote" ( u.a.) benutzt werden kann und natuerlich
Kunde.
Dabei ist es erstaunlich welche "finanziellen" Mittel
manchen Jugendlichen/Kindern bereits zur Verfuegung
stehen. Mommy und Daddy sehen schon zu, dass
das Taschengeld stimmt......und fragen viel zu
selten warum es hinten und vorne "nicht langt".

Selten hoert man von Dealern, die Kindern Zigaretten
oder Alkohol besorgen!
Die Preise sind einfach nicht hoch genug und gottweiss-wieviele Minderjaehrige haben aeltere
Geschwister, die mal eine Kasten Bier, oder ne
Flasche Haerteres "springen" lassen.
Dies kann nicht verhindert werden......

Mein Denken ist eben nur, wenn ein Drogen Dealer
vor einer Schule steht und ein - sagen wir mal - 13-jaehriger ihm sagen kann: Wieviel????
Du spinnst wohl, ich hab nen Bruder der kauft das
im Laden fuer mich fuer ein Zehntel...........
koennte das nicht dazu beitragen dass der Drogen-
Handel "Out of the Kiddie Business" geht - wenigstens?

Vielleicht nicht! - Solche Sachen koennen einfach
nicht vorrausgesagt werden. Es ist ein Pokerspiel.

Das einzige Beispiel dass wir hier haetten, ist Holland.
Was hat sich geaendert fuer Hollaendische Jugendliche mit der Legalmachung von Canabis?


Medea. antwortete am 06.07.04 (09:29):

4500 englische Ärzte fordern ein totales Rauchverbot in der Öffentlichkeit- lese ich gerade.
Jede Stunde sterben im Inselreich 13 Menschen an den Folgen der Sucht und mindestens 1000 Briten als Passiv-Raucher jährlich. "Jeder Brite müsse am Arbeitsplatz und in der Freizeit vor der Zigarette geschützt werden" fordern die Ärzte.

Erstaunlich die Reaktion des Gesundheitsministers:
Die meisten Raucher stammen aus sozial schwachen Schichten. Die hätten sowieso wenig Freude am Leben und da dürfe man ihnen nicht auch noch das Rauchen verbieten, sagte er in einem sehr umstrittenen Interview.

Und ich wandle mal ab: "Rauchen, Brot der Armen?" :-((


mimosa antwortete am 06.07.04 (10:03):

Jeder sollte lernen können, sich selber für das eine oder
andere oder für das weglassen zu entscheiden???

Genau so können Jugendliche,die ja meist noch nicht gefestigt sind, ganz leicht süchtig werden.
Soll es ein Glückspiel sein?
Endet mein erstes Probieren in ein negatives Erlebnis, Glück gehabt?
Ist das erste mal "himmlisch" ,pech gehabt? Bin ich dann
prädestiniert für einen Einstieg ins Drogenkarussell?

Um himmlische Gefühle zu haben reicht es verliebt zu sein,
soweit ich mich erinnern kann.

Im Übrigen habe ich die gausamen Folgen von legalen Suchtmittel sprich Rauchwaren und Alkohol oft genug gesehen.
Vom Kehlkopfkrebs über Lungen und Bronchialkrebs bis
zur Leberzirrhose etcetera . Von dem Leid der dazugehörigen
Familien einmal abgesehen.
Gruss
mimosa





hugo1 antwortete am 06.07.04 (11:01):

felix,, Dein Schwärmen (so empfinde ich es)vom sinnlichen Genuss, das Beschreiben der Glücksgefühle, die Erinnerung an ja soo positive Erfahrungen, könnte doch glatt eine Fürsprache eine Beweisführung, eine Entschuldigung für Einsteiger, Drogensüchtige, Dealer, Großhändler, Kokabauern, wegsehende Staatsdiener, usw. sein.
Na da würd ich doch zu gerne mal Deine Gesetzesvorlage für eine zeitgemäße Drogenpolitik kenenlernen. Die Begründung kenn ich ja nun,, und vielleicht auch nur aus purer Unkenntnis, aus Erfahrungsmangel heraus kommt mir spontan ein mächenhafter abgewandelter Spruch ins Gedächtnis :ungefähr so: " Felix, mir graut vor Dir" *g*
,,aber da es sich ja hier um ein Seniorenforum handelt, also anzunehmen ist das die meisten Mitlesenden nicht mehr unter das Jugendschutzgesetz fallen, find ich diese offene Diskussion für mich sehr hilfreich und lohnend, zur eigenen weiteren Meinungsbildung bzw Verfestigung meiner bisherigen starrköpfigen Abneigung gegen jedwede Legalisierung von solchen,-die Sinne benebelnden- Produkten an Jugendliche und Kinder.


Sofia204 antwortete am 06.07.04 (14:48):


die "..Gefahr für das Gehirn.." wie Caveman sagt,
ist, daß man sich verliert
und zwar verliert man die Gegenwart
und somit hat man ein Zeitloch das Klarheit vormacht
und es ist ein Verlust des echten Bewußtseins


DorisW antwortete am 06.07.04 (15:40):

Tja Felix, deine dionysische Ader wird hier einfach nicht so richtig geschätzt ;-)


Felix antwortete am 06.07.04 (16:52):

Liebe DorisW

das sehe ich auch so ... und ich bin weit davon entfernt, jemanden zu solchen Experimenten aufzufordern.
Der Grundsatz: <Jedem das Seine> oder <Es soll jeder auf seine Weise glücklich werden!> aber auch
<Leben ... und leben lassen> oder sonst in diesem Sinne, ist ja schön und gut ... aber eben nur auf Gegenseitigkeit! Und genau dies wollen die Intoleranten mir verbieten!

@ hugo1

Damit wir uns richtig verstehen. Ich habe mich mit keinem Wort gegen die Aufhebung des Jugendschutzes ausgesprochen! Unter Legalisierung leichter Drogen meine ich die Gleichbehandlung wie dies mit Nikotin und Alkohol gesetzlich geregelt ist. So wie die gesetzlichen Vorschriften jetzt gehandhabt werden, ist der Jugendschutz wenig effizient. z.B. hat die Werbung auf die Jugend immer noch zu viel Einfluss. Das Verkaufsverbot an Jugendliche wird zuwenig streng durchgesetzt, wie Versuche an vielen Orten ergeben haben.

Es ist z.B. auch nicht sinnvoll zu verbieten, dass man sich an einem Gummiseil in die Tiefe stürzt, nur um einen Adrenalinstoss auszulösen, der eine einzigartige Empfindung auslösen soll. Auch hier könnten sich für besonders vernünftig haltende Personen in die Quere legen, weil sie selber kein Bedürfnis für einen solchen Kitzel verspüren oder es aus Prinzip ablehnen.
Wohl kann der Gesetzgeber aber verlangen, dass das Seil vorher geprüft sein muss und die entsprechende Länge nicht überschreiten darf. Selbstverständlich dürfen auch nicht Unbeteiligte dabei gefährdet werden etc.


ricardo antwortete am 06.07.04 (22:00):

Man sollte dem einzelnen Menschen nicht zuviel Selbstverantwortung zutrauen, vor allem wenn er dafür noch zu jung ist. Und die Haschraucher, die mir bekannt sind, von denen könnte man mit Recht sagen:
Die ham se nich mehr alle!
Mit anderen Worten Cannabis ist bis jetzt nicht gesellschaftsfähig und das zu recht.

Als meine Kinder mit dem Zigarettenrauchen anfingen, da habe ich nur zugesehen ohne etwas zu sagen.
Hätten sie Gras geraucht, dann wäre das was anderes gewesen und ich hätte ihnen das Zeug weggenommen.
Mit dem Feuer soll man nicht spielen, hallozinogene Drogen sind weitaus gefährlicher als der Tabak, den wir alle gut kennen.

Und Gottlob kann man erst nach vielen Bierchen Sternchen sehen,
viel mehr is nich drin!


Felix antwortete am 06.07.04 (23:04):

@ ricardo

etwas muss ich dir lassen ... du bleibst dir durch alle Themen stur treu. Du kannst dir aus deiner beschränkten Sichtweise und deinem kleinbürgerlichen Besserwissertum nicht vorstellen, dass es Menschen gibt, die nicht so denken wie du ... und doch intelligente moralisch einwandfreie Persönlichkeiten sein können.
Du urteilst sehr schnell ... "Die ham se nich mehr alle!". ... und denkst für dich: "Gottlob bin ich anders als d i e!"
Ohne sich genau orientiert zu haben, behauptest du: "...hallozinogene Drogen sind weitaus gefährlicher als der Tabak, den wir alle gut kennen."
Erkundige dich einmal über die tödlichen Folgen des Rauchens!


ricardo antwortete am 07.07.04 (11:15):

Ach Felix
der Unterschied: Beim normalen Rauchen weiß heute ein jeder, auf was er sich einläßt.
Beim Kiffen eben nicht.
Jede Mutter weiß den Unterschied. Der große Schrecken beim Kiffen des Sohnes oder der Tochter
und die verständliche Sorge im anderen Fall.
Aber Verstehen ist was Wichtiges!

Mal eine Frage.
Wenn bekannt würde, dass ein Bundesminister kifft
Na dann müßte er das Handtuch werfen, klar doch!
Wenn aber einer draußen vor dem Plenarsaal eine Zigarette raucht
No problem!
ok?

Besser Kleinbürger als garnix!


Felix antwortete am 07.07.04 (13:01):

Es ist wirklich keine leichte Aufgabe, mit jemandem zu diskutieren, der so wenig Lernfähigkeit aufweist. Ich will die Hoffnung noch nicht aufgeben, eine verknöcherte Meinung zumindest etwas aufzuweichen, auch wenn ich, der sich nicht zu den Kleinbürgern zählt, in den Augen dieser arroganten Person "nix" bin.

"....Beim normalen Rauchen weiß heute ein jeder, auf was er sich einläßt.
Beim Kiffen eben nicht."

Schön ... und deshalb pafft er weiter. Das Ungesundeste am Kiffen ist das Rauchen! ... könnte man etwas überspitz formulieren. Wahrscheinlich ist es sinnlos wiederholt auf die eher bescheidene Gefährlichkeit von THC hinzuweisen.

"...Jede Mutter weiß den Unterschied. Der große Schrecken beim Kiffen des Sohnes oder der Tochter
und die verständliche Sorge im anderen Fall.
Aber Verstehen ist was Wichtiges!"

Mein eigener Sohn hat gekifft und ich wusste es. Weil er offen mit seinen Eltern darüber sprechen konnte, hat er damit aufgehört. Ja ... er ist sogar Nichtraucher geworden! Natürlich leite ich keine Regel davon ab. Ich bin überzeugt, dass das Vertrauen zu Eltern, die nicht einfach auf ihren sturen Meinungen herumreiten, günstigere Voraussetzungen für das Bewältigen eines Suchtproblems sind.

Das Beispiel mit dem kiffenden Minister ist unglaublich überzeugend !!!! &:>)))

"Besser Kleinbürger als garnix!" .... dann bleib halt ein Fuudiburger!!!!


jako antwortete am 07.07.04 (15:04):

Über Jahre habe ich direkt mit den entsetzlichen Folgen der Drogensucht zu tun gehabt. Ich arbeitete ehrenamtlich in einem Zentrum für Entwöhnung der Drogensucht. Nur die schlimmsten Fälle kamen zu uns, nämlich die, mit denen andere Instanzen nicht fertig geworden waren. Viele kamen auf Tragbahren bei uns an, zu schwach, um noch auf den eigenen Füßen zu stehen. Auch aus den Gefängnissen wurden sie direkt zu uns geschickt.
Ein großer Teil hat es geschafft, wieder ins normale Leben zurückzukehren, aber viele andere hatten bereits ihren Körper zerstört und starben später an den Folgen ihrer Sucht.

Wenn man dieses menschliche Elend Tag für Tag miterlebt hat, und auch in anderer, privater Umgebung damit konfrontiert wurde, dann hat man Null-Verständnis für irgendwelche Legalisierung oder Verherrlichung dieser Stoffe, egal wie sie heißen.

Mir geht es um eine Jugend, die dadurch kaputt gemacht wird, ohne die Fähigkeit zu besitzen, sich wehren zu können. Viele stammen aus Elternhäusern, die für sie kein Vorbild sind, oder sich nicht um sie kümmern können oder wollen.

>>>Es ist wirklich keine leichte Aufgabe, mit jemandem zu diskutieren, der so wenig Lernfähigkeit aufweist.<<<

Warum schon wieder persönlich werden? Es geht doch auch anders. Man sagt seine Meinung und basta.


Miriam antwortete am 07.07.04 (15:58):

jako, mein grosser Respekt für Deine freiwillige Arbeit auf einem so schwierigen Gebiet. Ich denke, man sollte Dir nur ganz still zuhören und nicht irgendwelche Positionen vertreten, um die eigene Liberalität, die (schlecht verstandene) Freizügigkeit unter Beweis zu stellen. Interessiert eigentlich auch nicht!

Persönlich habe ich das Glück gehabt in meiner eigenen Familie nicht mit dieser Problematik konfrontiert zu werden. Aber beobachte im sehr entfernten Bekanntenkreis, bei Leuten die längst nichtmehr Jugendliche sind, wie sie sich mehr und mehr in ihrer Persönlichkeit (unangenehm) verändern. Durch regelmässiges Konsumieren von nicht harten Drogen.


jako antwortete am 07.07.04 (17:18):

@Miriam,

ich war keine Betreuerin, dazu war ich schon zu alt. Aber ich war für einen großen Biogarten verantwortlich, in dem die Betroffenen, wenn sie Lust dazu hatten, mithalfen. Allerdings musste ich die Augen überall haben, denn die Gefahr, dass sie im Freien sich mit Dealern trafen, war immer präsent.
Ansonsten war die Arbeit mit diesen jungen Menschen sehr schön. Viele von ihnen habe ich später wieder getroffen, als sie sich wieder in der Gesellschaft integriert hatten, einen Beruf ausführten und/oder eine Familie gegründet. Und nun ihrerseits anderen Süchtigen halfen, ihre Sucht zu überwinden.

Aber all das liegt nun schon 20 Jahre zurück.

Doch wenn ich dann Berichte im TV sehe, in denen drogenanbhängige Kinder gezeigt werden, die zum Morden gezwungen werden, ohne eine Chance zu bekommen, je ein würdiges Leben führen zu können, dann leide ich und weiß, dass wir machtlos sind.


ricardo antwortete am 07.07.04 (18:18):

Danke Jako für deinen Beitrag.
Ich hatte auch in der Klinik mit Süchtigen zu tun, dabei ging der "Einstieg" oft über sogenannte harmlose Drogen.
Eine Kontrolle war kaum möglich und so hatten wir wenig überzeugende Erfolge.
Ein Trost ist, dass der Prozentsatz süchtiger Menschen über die Jahre weitgehend konstant bleibt. Viele Menschen sind nicht so veranlagt dass sie süchtig werden können, die Apotheker und die Ärzte wissen das :-)))))


caveman antwortete am 09.07.04 (00:58):

Jako sagte:
Ein großer Teil hat es geschafft, wieder ins normale Leben zurückzukehren, aber viele andere hatten bereits ihren Körper zerstört und starben später an den Folgen ihrer Sucht.

Wenn man dieses menschliche Elend Tag für Tag miterlebt hat, und auch in anderer, privater Umgebung damit konfrontiert wurde, dann hat man Null-Verständnis für irgendwelche Legalisierung oder Verherrlichung dieser Stoffe, egal wie sie heißen.
------------------------------------------------------

Trotz des Verbotes oder ist es dank des Verbotes werden Jugentliche Freunde eines Dealers. Deswegen sollte man Cannabis legalisieren und mit der hälfte der eingezogenen Steuern Jugendliche und Erwachsene aufklären durch Schule, Zeitungen, Fernsehen und Radio. Ich nehme nun an dass Cannabis es Hauptproblem similär zu Tabak ist. Für das gleiche sollten auch die Zigaretten Steuern gebraucht werden. Die andere hälfte der eingezogenen Steuern sollte dienen, für Gesundheits Kosten und den, trotz allem süchtig gewordenen, Menschen zu helfen.

Just my 2 Rappen opinion:-)


jako antwortete am 09.07.04 (07:11):

Dem kann ich nicht zustimmen. Habe sehr viele Jugendliche auch in späteren Jahren kennengelernt, bei denen Haschisch die Einstiegsdroge war. Oft haben sie aus reiner Neugier immer andere Drogen ausprobieren wollen. Klar, nicht jeder wird auf Dauer süchtig aber es sind auf jedenfall viel zu viele. Mir persönlich ist jeder Einzelne, der dadurch sein Leben ruiniert einer zuviel. Ich hatte mehrere junge Bekannte, die wegen einer Overdosis, Leberschäden oder Selbstmord ums Leben kamen. Alle hatten sie mal mit Cannabis angefangen.

Aufklärung muss kein Geld kosten. Sie muss in den Familien, in der Schule und über die Medien erfolgen. Vor allem muss sich um die Jugend auf a l l e n Ebenen mehr gekümmert werden. Auch das muss nicht unbedingt was kosten. Jeder von uns kann oder könnte in dieser Hinsicht viel tun. Der Jugend Zeit und Aufmerksamkeit schenken, das kann jeder. Und damit meine ich nicht nur die eigenen Enkelkinder.


Felix antwortete am 09.07.04 (17:25):

Eigentlich war mein ursprüngliches Anliegen nicht eine Diskussion über die Suchtproblematik und über den Grad der Gefährlichkeit einzelner Suchtmittel.
Was mich zu diesem Beitrag bewegt hat, war der Umstand, dass vorallem bürgerliche Parlamentarier sich geweigert haben, überhaupt auf die neuerarbeiteten Drogengesetze einzutreten.
Ist es nicht symptomatisch, dass gerade diese Kreise, die natürlich zu wissen glauben, was auch für andere gut oder schlecht ist, diese ignorante Haltung einnehmen. Haben diese satten Bürgeretwa angst, die Fachleute, die beruflich mit der Drogenproblematik zu tun haben, könnten ihre Selbsgefälligkeit in Zweifel ziehen.
Auch hier im Forum finden sich Beiträge, die von einer eher konservativen sturen Gesinnung zeugen.
Junge Menschen spüren sehr bald, ob man sie ernsgt nimmt und ihnen ein gewisses Verständnis entgegenbringt und dadurch auch als Berater ein gegenseitiges Vertrauen aufbauen kann. Moralapostel mit erhobenem Zeigfinger, die mit Repressionen drohen, werden nicht ernst genommen.
Mit Verboten und damit Kriminalisierung ist das Suchtproblem sicher nicht anzugehen!


ricardo antwortete am 09.07.04 (18:21):

Aber ohne Verbote auch nicht!

Es geht in der Hauptsache um den Schutz der Allgemeinheit, nicht um den Umgang mit Suchtkranken.
Das sind zwei paar Stiefel.


jako antwortete am 09.07.04 (18:51):

Sollte ich nun als "stur" gelten, nehme ich das gerne in Kauf. Jahrzehnte lang hatte ich mit der Suchtproblematik zu tun (nicht nur Drogen), jahrelang auch "hautnah". Und bin nachwievor befreundet mit Menschen, die beruflich damit arbeiten.
Auf Grund dieser Erfahrungen (meiner wie auch meiner Freunde)glaube ich nunmal nicht, dass es genügt, die Politik oder irgendwelche Gesetze zu verändern.

Was die Gesellschaft braucht, ist vor allem mehr menschliches Engagement und Verantwortungsgefühl von jedem von uns. Das ist meine feste Überzeugung. Es wird vielzuviel weggeguckt, weil es bequemer ist.


caveman antwortete am 10.07.04 (02:32):

Dem Schutz der Allgemeinheit ist sicherlich besser gedient mit legalisieren der weitverbreitenden Drogen. Wieviel Alkohol oder Nikotin Süchtige sind eine Gefahr für die Allgemeinheit (ausser betrunken Motorfahrzeuge zu fahren und das wird ja auch mehr und mehr mit strengen Strafen unterbunden. Sogar das Rauchen wird mehr und mehr an gewissen Orten verboten, hauptsächlich wo andere den in der Luft schwirrenden Rauch einatmen müssten). Die meisten Drogensüchtigen, die Diebstahl, Raub oder gar Mord begehen um das Geld für die Drogen zu finden, sind frustrierte Süchtige die diese unerschwinglichen Preise der kriminellen Kartelle nicht anders erschwingen können. Dass sich Süchtige selbst Schaden zufügen ist deren Entscheidung.

Das ist meine letzte Zugabe zu diesem Thema, Jako hat mich nicht überzeugt dass ein Verbot besser ist. Es hilft einzig den kriminellen Ausbeutern im Lande. Ich ziehe mich wieder in meine Höhle in der Kanadischen Wildnis zurück.
Auf wiedersehen (vielleicht)
Caveman


Medea. antwortete am 10.07.04 (07:44):

Na aber hallo caveman -

auch als Höhlenmensch braucht man doch seine Kommunikation, die kann doch wohl nicht allein im Zwiegespräch mit Bären, Wölfen, Elchen, Luchsen, Adlern und dergleichen mehr bestehen? :-)) und sich allein in der Drogenpolitik erschöpfen?

Immerhin hat ja der PC Einzug in Deine Wildnis gehalten, das ist schon beruhigend. ;-)

Grüße aus good old Germany.


hugo1 antwortete am 10.07.04 (10:52):

,und ich bleibe dabei, das der Einstieg in Drogenkonsum nur möglich ist durch entsprechende Angebote.
Wenn Kindern und Jugendlichen dieses Zeug,s empfohlen wird, na, fast aufgedrängelt wird, anfänglich sogar fast kostenfrei zugänglich ist, eine Freigabe befürwortet wird, dann und nur dann werden sie zugreifen und können abhängig und damit empfänglicher für weitere höherwertige/abscheuliche Drogen werden.
Damit machen Verbrecher (Erzeuger, Vertreiber, Dealer,,,)unsere Kinder und Enkel auch zuerst zu Opfern und dann auch zu Verbrechern (Beschaffungskriminalität,,)
,,ich habe Länder kennengelernt, da sah ich nie einen Betrunkenen-----dort gibts Alkoholverbot
,,ich habe Länder kennengelernt, da sah ich tagtäglich Betrunkene,,bei eingeschränktem Alkohovertrieb
und ich seh die "Alkis" bei uns überall stehen und einige Volltrunken, fast bewustlos abends in die Knie sinken
,,nun liegts mir fern hier Nikotin und Alkohol generell aus dem Verkehr ziehen zu wollen--das ist auf die Schnelle wohl nicht zu packen,,aber muss es unbedingt weitere "Verrücktmacher, Gesundheitszerstörer, Unkostenverursacher in Form von Drogen geben ??? nur weil der Staat z.Z nicht in der Lage ist entsprechende Gesetze die das verhindern auf die Reihe und anschliessend realisiert zu kriegen ? und es wohl einige sogenannte "Erfahrungsträger" in Sachen Drogen gibt, die ihrer-natürlich einzigen richtigen Meinung- entsprechend für eine "offene,zeitgemäße,moderne,jeden Menschen nach eigener Fasson glücklichmachendes Drogenangebot sind,,,?
nee hier lieg mal gerne total schief mit meiner auf Unerfahrenheit begründeten Meinung *g*


jako antwortete am 10.07.04 (14:01):

@caveman,

ich habe nirgends etwas von Verbieten oder Nichtverbieten gesagt, sondern dass grundsätzlich etwas in der "Jugendpolitik" sich ändern muss. Und das nicht nur von staatlicher Seite aus. Die Jugend ist die Zukunft eines Landes. Darüber wird so gut wie nie geredet, aber was heißt reden - damit ist es ja nicht getan. Und kein junger Mensch, der sich kaputt macht, ist mir gleichgültig, auch wenn ich ihm nicht helfen kann. Aber wenn man praktisch miterlebt, wie ein junger, lieber Freund sich wegen einer Overdosis vom Dach wirft, wo er kurz zuvor noch in meinem Laden war, und das alles nur ein Haus weiter, dann denkt man vor allem an die M e n s c h e n, die Opfer dieser oder anderer Sucht geworden sind. Jedenfalls tue ich das. Und an die Angehörigen, die fast immer überfordert sind mit dem Problem ihrer Kinder. Auch d a s Problem kenne ich nur zu gut.


jako antwortete am 10.07.04 (14:03):

@caveman,

ich habe nirgends etwas von Verbieten oder Nichtverbieten gesagt, sondern dass grundsätzlich etwas in der "Jugendpolitik" sich ändern muss. Und das nicht nur von staatlicher Seite aus. Die Jugend ist die Zukunft eines Landes. Darüber wird so gut wie nie geredet, aber was heißt reden - damit ist es ja nicht getan. Und kein junger Mensch, der sich kaputt macht, ist mir gleichgültig, auch wenn ich ihm nicht helfen kann. Aber wenn man praktisch miterlebt, wie ein junger, lieber Freund sich wegen einer Overdosis vom Dach wirft, wo er kurz zuvor noch in meinem Laden war, und das alles nur ein Haus weiter, dann denkt man vor allem an die M e n s c h e n, die Opfer dieser oder anderer Sucht geworden sind. Jedenfalls tue ich das. Und an die Angehörigen, die fast immer überfordert sind mit dem Problem ihrer Kinder. Auch d a s Problem kenne ich nur zu gut.


iustitia antwortete am 10.07.04 (17:01):

Die bügerliche Drogenpolitik besteht darin, über die Ursachen des Drogen-Konsums der Bürgerlichen nix verlauten zu lassen; man - bürgerlich - könnte - sich ja schämen müssen, oder etwas ändern müssen, oder sich seiner Ausreden über Alkohol oder Nikotin oder "Autorausch" oder Tablettenkonsum oder Werte-Iditiotien bewusst zu werden.


uul antwortete am 11.07.04 (01:58):

Von Anfang an verfolge ich nun diesen "Thread" und bin mehr als bestürzt über die vehemente Forderung nach einer "zeitgemäßen" Drogenpolitik! Was, bitte sehr, soll daran zeitgemäß sein, wenn halluzinogene Drogen frei zugänglich sein sollten? Die Niederlande haben es vor Jahren versucht mit den "Coffeeshops" - das Experiment ist total daneben gegangen. Die Geister, die man rief ...

Beschwört nicht noch mehr Geister herbei!!!


ricardo antwortete am 11.07.04 (08:33):

Hallo Uul
Du hast schon recht, es kostet ja auch nix, wenn man nachgiebig ist.
Heute gehört schon Mut dazu, Schranken zu errichten, wo es nötig ist
Laß doch die Zehnmalgescheiten jammern wie sie wollen.
Man sollte da schon auf die hören die es ausbaden müssen.


schorsch antwortete am 11.07.04 (09:49):

Irgendwie gibts auch beim Alkoholkonsum ein grosses Dilemma: Der Staat nimmt auf der einen Seite eine Unmenge an Steuern ein von den Alkoholkonsumenten. Andererseits aber setzt er einen Teil dieser Einnahmen für die Suchtbekämpfung ein. Hätte nun diese Suchtbekämpfungsaktion einen 100-Prozent-Erfolg, hätte der Staat plötzlich zig Millionen weniger Steuereinnahmen. Ich begreife ihn also, wenn er das System der Mäusefänger übernommen hat: Nie alle Beutetiere ausrotten - sonst verhungere ich ja!


Felix antwortete am 11.07.04 (13:29):

Ihr kennt vermutlich alle die Reise des Kleinen Prinzen von Antoine de Saint-Exupéry. Ich glaube, dass dies mit unserem Suchtthema zu tun hat.

Zitat:

Den nächsten Planeten bewohnte ein Säufer. Dieser Besuch war sehr kurz, aber er tauchte den kleinen Prinzen in eine tiefe Schwermut.
�Was machst du da?� fragte er den Säufer, den er stumm vor einer Reihe leerer und einer Reihe voller Flaschen sitzend antraf.
�Ich trinke�, antwortete der Säufer mit düsterer Miene.
�Warum trinkst du?� fragte ihn der kleine Prinz.
�Um zu vergessen�, antwortete der Säufer.
�Um was zu vergessen?� erkundigte sich der kleine Prinz, der ihn schon bedauerte.
�Um zu vergessen, daß ich mich schäme�, gestand der Säufer und senkte den Kopf.
�Weshalb schämst du dich?� fragte der kleine Prinz, der den Wunsch hatte, ihm zu helfen.
�Weil ich saufe�, endete der Säufer und verschloß sich endgültig in sein Schweigen.
Und der kleine Prinz verschwand bestürzt.
Die großen Leute sind entschieden sehr, sehr wunderlich, sagte er zu sich auf seiner Reise.