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THEMA:   Gedichte über das Alter

 21 Antwort(en).

Artep begann die Diskussion am 27.05.2000 (15:02) mit folgendem Beitrag:

Das Alter

Ewig fliegt man nicht als Falter,
eines Tages kommt das Alter.

Aus dem Falter wird die Falte,
aus dem Schucki wird die Alte.
Aus dem Jüngling wird der Greis,
ewig ist nur der Verschleiss.

Gestern noch mit flotten Flügeln,
heute sind die Runzeln da.
Da hilft kein kosmetisch bügeln,
da hilft keine AOK.

Wer mit flinkem Fuss gewippt hat,
schlurft nun - mit knarrendem Gelenk.
Und Du merkst auf einmal deutlich:
Man ist älter als man denkt.

Auf des Lebens grüner Wiese
ist das duft'ge Gras gemäht,
abseits jeder Jugendkriese
lebt man funkstill und Diät.

Soll man flennen nun und jammern,
weil man nun mehr ausgeschirrt,
soll man sich an früher klammern,
weil man täglich klammer wird?

Ist in dieser engen Runde
auch die Welt nicht mehr so bunt,
Freundchen auch die Abendstunde
hat noch manchmal Gold im Mund.

Sei vor'm Alter nicht so feige,
ändre einfach dein Pogramm.
Spielt man nicht mehr erste Geige,
blässt man eben auf dem Kamm.

( Autor unbekannt )



artep antwortete am 27.05.2000 (15:13):

Über das Älterwerden


Das grosse Glück ,noch klein zu sein,
sieht mancher Mensch als Kind nicht ein
und möchte ,dass er ungefähr
so 16 oder 17 wär'.

Doch mit 18 denkt er: "Halt!
Wer über 20 ist , ist alt."
Warum ? Due 20 sind vergnüglich-
auch die 30 noch vorzüglich.

Zwar in den 40 - welche Wende-
da gilt die 50 fast als Ende.
Doch in den 50 ,peu a peu,
schraubt man das Ende in die Höh'!

Die 60 scheinen noch passabel
und erst die 70 miserabel.
Mit 70 aber hofft man still:
" Ich schaff' die 80 so Gott will."

Wer dann die 80 biblisch überlebt ,
zielsicher auf die 90 strebt.
Dort angelang such er geschwind
Nach Freunden ,die noch älter sind.

Doch hat die Mitte 90 man erreicht
-die Jahre wo einen nichts mehrwundert-,
denkt man mitunter:" NA- vielleicht
schaffst du mit Gottes
Hilfe auch die 100!"


Friedgard Seiter antwortete am 27.05.2000 (15:25):

Wie wäre es denn, wenn wir an dieser Stelle wieder Morgenstern zitieren, mit der schönen "Korfschen Uhr"?

Korf erfindet eine Uhr,
die mit zwei paar Zeigern kreis
und damit nach vorn nicht nur,
sondern auch nach rückwärts weist.

Zeigt sie zwei, - somit auch zehn;
zeigt sie drei, - somit auch neun;
und man braucht nur hinzusehn,
um die Zeit nicht mehr zu scheun.

Den auf dieser Uhr von Korfen
mit dem janushaften Lauf
(dazu ward sie so entworfen):
hebt die Zeit sich selber auf.


artep antwortete am 27.05.2000 (15:27):


Wann bist du alt?

Ein spiegel hängt in Deinem Zimmer,Du stehst davor,das Haupt geneigt
und seufzest,weil ein grauer Schimmer
sich an Deinen Schläfen zeigt.

Beim Lesen streikt Dir die Pupille,
und neue Zähnchen brauchsts Du bald-
Du seufzt und murmelst in der Stille:
Ach ja ,ich werd nun langsam alt.

Du seufzt und solltest liebe schmunzeln,
kriegt auch Dein Haar einen Silberstich
und Deine Stirne ein paar Runzeln,
das ist doch alles äusserlich.

Manch einer ist vielleicht erst zwanzig
und aussen herrlich von Gestalt,
doch innen schwunglos , trocken, ranzig
und miesepetrig , - das ist alt!

Natürlich kannst Du nicht mehr wachsen
mit sechzig , - aber immerhin-
so lang Du für Humor und Faxen
und Zärtlichkeiten hast'nen Sinn.

So lange Deine Augen glänzen
im Feuer der Begeisterung
bist Du mit Deinen sechzig Lenzen
trotz Brille und Gebiss - noch jung!


Edith v.Bomhard antwortete am 27.05.2000 (16:40):

Liebe Friedgard, schööön!
Das kannte ich noch nicht von Morgenstern.

Hier eines von Theodor Fontane:
Eigentlich ist mir alles gleich,
der eine wird arm, der andre wird reich,
aber mit Bismarck - was wird das noch geben?
Das mit dem Bismarck, das möcht' ich noch erleben.
Eigentlich ist alles so so,
heute traurig, morgen froh,
Frühling, Sommer, Herbst und Winter,
ach, es ist nicht viel dahinter.
Aber mein Enkel, soviel ist richtig,
wird mit nächstem vorschulpflichtig,
und in etwa vierzehn Tagen
wird er eine Mappe tragen,
Löschblätter will ich ins Heft ihm kleben -
ja, das möcht ich noch erleben.
Eigentlich ist alles nichts,
heute hält's und morgen bricht's,
hin stirbt alles, ganz geringe
wird der Wert der ird'schen Dinge;
doch wie tief herabgestimmt
auch das Wünschen Abschied nimmt,
immer klingt es noch daneben:
ja, das möcht' ich noch erleben.


Friedgard Seiter antwortete am 27.05.2000 (20:48):

Da haben wir nochmal ein Philosophisches von Rudolf Hagelstange:

Lied der Jahre

Wer bin ich und wie halte ich die Jahre,
die glühn, verflackern, sinken wie der Mohn?
Wohin der Duft? Und wer bewahrt den Ton?
Hoch flog der Ball im Aufwind junger Jahre.
Nun fällt er schon...?

Ist dies verloren, ist es je geschehen?
Schlaf unter Sternen; Küsten meerumblaut;
der Ströme Wandern; Städte hochgebaut? -
Ich könnte wieder alte Straßen gehen...
Sie wären nicht vertraut.

Wer bin ich, da mir dies entsunken?
Und wer vor dem, das Zukunft mir gespart?
Und wer, vom Winde wach, vom Weine trunken,
inmitten eines Schwarms und dieser Fahrt
von Seelenvögeln und von Geisterfunken?
Gib Antwort, Gegenwart!

Ich bin, ich atme - eines: Mund und Flöte.
Ich spiele mir ein Lied; ich bin das Lied.
Ich bin der Hauch, der durch die Höhlung zieht,
der Spieler und das Spiel, der Leib der Flöte,
der Flöte Lied.

Was frag ich nach dem Lied verschollner Jahre...
Ich bin. Ich atme. Hör ich nicht den Ton?
Hell schwebt die Wolke. Leuchtend brennt der Mohn.
Die Flöte harrt. Laß singen deine Jahre.
Ich hör sie schon.


E.Ungrad antwortete am 27.05.2000 (23:02):


Herbstliches

Der Herbst ist meine Jahreszeit. Er taucht die Welt in ein mattgoldenes Licht, der frühe Nebel nimmt den Gegenständen die Schärfe und läßt die Konturen nur ahnen. Die Luft ist noch mild uns warm, aber die Sonne brennt dir nicht mehr das Herz aus dem Leib.

Ich stehe im Herbst meines Lebens und bin froh darüber. Langsam, aber sicher werde ich ruhiger und gelassener, die heißen und wilden Empfindungen der Sommertage sind vorbei. Nur manchmal schwindelt sich ein "Sommergefühl" ein. Das ist dann die große Überraschung. Fast erschrecke ich: das gibt es noch? Und ich freue mich. Ich bin aber nicht traurig, wenn es vorüber ist, denn der Herbst ist meine Jahreszeit!

Wenn ich spüre, daß ich ein wenig toleranter, großzügiger und milder geworden bin, bin ich sehr glücklich. Die Kämpfe um dieses und jenes werden mit stumpferen Klingen als früher geführt, ich will nicht mehr verletzen, will nur in Frieden leben. Die Beziehungen zu den Menschen werden leichter, duftiger. Der Schmerz ist nicht mehr so groß und die Freude nicht mehr so himmelhoch jauchzend.

Das Leben tut nicht mehr so weh! Gelegentlich entdecke ich an mir ein graues Haar mehr, dann fühle ich mich wie ein Baum mit bunten Blättern. "Herbstbaum", sage ich zu mir, "du wirst immer interessanter." Die Vielfalt der Farben im herbstlichen Wald ist es, die mir gefällt. Die Vielfalt in meiner Seele macht mich stark. Ich habe viel erlebt. Den stürmischen Frühling, den heißen, wilden Sommer, jetzt will ich ausruhen und noch einige Erinnerungen für das Bilderbuch meines Lebens sammeln.

Denn die kalten, einsamen Wintertage werden mir noch zu schaffen machen. Dann möchte ich am warmen Ofen sitzen und das Buch aufschlagen und an all die schönen Erlebnisse, die mir das Leben geschenkt hat, denken.

Jetzt ist noch Zeit zum Sammeln, Herbst!


Leopoldine Merk


Friedgard Seiter antwortete am 28.05.2000 (07:46):

Wunderschön, diese Herbstgedanken von Leopoldine Merk! - Dazu noch etwas Herbstliches aus der eigenen Werkstatt:

Wilder Oktober

Der Herbstwind gebärdet sich wie ein Narr:
mit einem Satz sprang er um
von Westen nach Süden
duftet nach Kräutern und tut
als hieße er Föhn.
Er tanzt mit den gelben Blättern im Park
wirbelnde Piouretten,
er bläht den Fahnen
gewaltige Bäuche,
er nimmt eine Handvoll Wasser vom Brunnenstrahl
und wirft sie mir mitten
in mein Gesicht.
Komm hinaus mit mir,
lauf und lass offen dein Haar,
dann fühlst du den wühlenden Griff
seiner Hände
und du weißt plötzlich nicht mehr:
ist Frühling - ist Herbst?


Edith antwortete am 28.05.2000 (10:44):

Liebe Friedgard,
wunderschön das Gedicht aus eigener Werkstatt. Gratulierde!


Heidi F. antwortete am 28.05.2000 (15:27):

Die Gedanken von Leopoldine Merk über den Herbst des Lebens berühren mich tief, es ist genau das, was ich auch fühle und denke. Ich werde für meine Freundin zum Geburtstag eine Abschrift machen, es ist wunderschön.Danke an E.Ungrad aber auch an Friedgard Seiter für das Gedicht, es ist ganz toll. Du hast großes Talent, hören wir noch mehr von Dir?


Gerlinde antwortete am 29.05.2000 (19:45):

Herr:es ist Zeit.Der Sommer war sehr groß.
Leg deinen Schatten auf die Sonnenuhren,
und auf den Fluren laß die Winde los.

Befiel den letzten Früchten voll zu sein;
gieb ihnen noch zwei südlichere Tage,
dränge sie zur Vollendung hin und jage
die letzte Süße in den schweren Wein.

Wer jetzt kein Haus hat,baut sich keines mehr.
Wer jetzt allein ist,wird es lange bleiben,
wird wachen,lesen,lange Briefe schreiben
und in den Alleen hin und her
unruhig wandern,wenn die Blätter treiben.


Gerlinde antwortete am 29.05.2000 (19:54):

Fürs Alter

Noch viel vorm Haus zu sitzen,
-die Sonne ist so warm-
ein Pferd aus Holz zu schnitzen,
-der Schwung kommt aus dem Arm-
von alter Zeit zu reden,
-die Zunge wälzt den Wein-
zu spinnen ihre Fäden,
-da fällt so manches ein-.

Zu kramen in den Sachen,
-der Blick wird mählich trüb-
sie sorgsam zu vermachen,
-wer ist schon einem lieb?-
noch manchmal Rat zu geben,
-nun wäre man erst weis-
zu schwinden aus dem Leben,-
wenn`s sein kann,rasch und leis-


Friedgard Seiter antwortete am 29.05.2000 (20:12):

"Herr, es ist Zeit ---- " eines der wunderschönen Rilke-Gedichte! Von wem ist das nächste, liebe Gerlinde??

Hier habe ich eines von Hermann Hesse gefunden:

Altwerden

All der Tand, den Jugend schätzt,
Auch von mir ward er verehrt,
Locken, Schlipse, Helm und Schwert,
Und die Weiblein nicht zuletzt.

Aber nun erst seh ich klar,
Da für mich, den alten Knaben,
Nichts von allem mehr zu haben,
Aber nun erst seh ich klar,
Wie dies Streben weise war.

Zwar vergehen Band und Locken
Und der ganze Zauber bald;
Aber was ich sonst gewonnen,
Weisheit, Tugend, warme Socken,
Ach, auch das ist bald zerronnen,
Und auf Erden wird es kalt.

Herrlich ist für alte Leute
Ofen und Burgunder rot
Und zuletzt ein sanfter Tod -
Aber später, noch nicht heute.


Gerlinde antwortete am 03.06.2000 (18:52):

Hallo Friedgard,
das Gedicht "Fürs Alter" ist von Theodor Kramer.Einer meiner Lieblingsdichter.Er kannte die einfachen Leute in Österreich sehr gut. Hier noch eins:

Zwei Alte

Mein Zeisig glänzt längst nicht mehr grün und wird alt;
er kommt nicht mehr oft ans Spalier:
und wird über Nacht in der Stube es kalt,so stirbt er vielleicht noch vor mir.

Ich füll ihm mit Hanf seinen Napf,seinen Trog
mit Wasser und streue ihm Sand;
so gern er dabei mir entgegen einst flog,
so matt pickt er mich in die Hand.

Sacht hallt in den Ohren mir noch sein Gepick,
die Hand spürt noch lange das Korn;
es schiebt sich mir über den schläfrigen Blick
ein Häutchen aus milchigem Horn.

Der Rahmen verschwimmt und die Stube liegt leer,
im Korb an der Wand welkt die Zier;
die Nachbarin schaut um die Schummerzeit her
und trinkt die Jause bei mir.

Vielleicht ist es besser,ich bleibe allein,
mein Zeiserl,so lang es halt geht,
und mach wie bis jetzt hinter uns beiden rein
und spreche zur Nacht mein Gebet.

Ein Zwitschern von dir,ein Stück Zucker von mir,
das hilft uns noch über die Zeit;
doch ist von uns zwein einer erst nicht mehr hier,
dann macht sich die Stille erst breit.

Lieb,oder?


Friedgard Seiter antwortete am 05.06.2000 (20:50):

Hallo Gerlinde, schön sind die Gedichte von Theodor Kramer, so menschlich und lebensnah.
Hier habe ich nochmal eines von Hermann Hesse:
Im Altwerden

Jung sein und Gutes tun ist eicht,
Und von allem Gemeinen entfernt sein;
Aber lächeln, wenn schon der Herzschlag schleicht,
Das will gelernt sein.

Und wem's gelingt, der ist nicht alt,
Der steht noch hell in Flammen
Und biegt mit seiner Faust Gewalt
Die Pole der Welt zusammen.

Weil wir den Tod dort warten sehn,
laß uns nicht stehen bleben.
Wir wollen ihm entgegengehn,
Wir wollen ihn vertreiben.

Der Tod ist weder dort noch hier,
Er steht auf allen Pfaden.
Er ist in dir und ist in mir,
Sobald wir das Leben verraten.


Gerlinde Kramer antwortete am 08.06.2000 (23:33):

Wunderschön Friedgard,Hesse liebe ich sehr.Z.Bsp. auch folgendes Gedicht:
Immer hin und wider
Strebt der Blütenzweig im Winde,
Immer auf und nieder
Strebt mein Herz gleich einem Kinde
Zwischen hellen,dunklen Tagen,
Zwischen Wollen und Entsagen.
Bis die Blüten sind verweht
Und der Zweig in Früchten steht,
Bis das Herz,der Kindheit satt,
Seine Ruhe hat
Und bekennt:voll Lust und nicht vergebens
War das unruhvolle Spiel des Lebens.


Friedgard Seiter antwortete am 09.06.2000 (08:24):

Und mein Lieblingsgedicht von Hesse, lieber Gerlinde, das kann man eigentlich auch noch in diese Sparte mit aufnehmen. Es spricht das aus, was ich selbst vielfach erfahren habe:
Stufen

Wie jede Blüte welkt und jede Jugend
Dem Alter weicht, blüht jede Lebensstufe,
Blüht jede Weisheit auch und jede Tugend
Zu ihrer Zeit und darf nicht ewig dauern.
Es muß das Herz bei jedem Lebensrufe
Bereit zum Abschied sein und Neubeginne,
Um sich in Tapferkeit und ohne Trauern
In andre, neue Bindungen zu geben.
Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne,
Der uns beschützt und der uns hilft, zu leben.

Wir sollen heiter Raum um Raum durchschreiten,
An keinem wie an einer Heimat hängen,
Der Weltgeist will nicht fesseln uns und engen,
Er will uns Stuf' um Stufe heben, weiten.
Kaum sind wir heimisch einem Lebenskreise
Und traulich eingewohnt, so droht Erschlaffen,
Nur wer bereit zu Aufbruch ist und Reise,
Mag lähmender Gewöhnung sich entraffen.

Es wird vielleicht auch noch die Todesstunde
Uns neuen Räumen jung entgegen senden,
Des Lebens Ruf an uns wird niemals enden...
Wohlan denn, Herz, nimm Abschied und gesunde!


El Barto antwortete am 10.06.2000 (10:41):

Ich bin alt, mein Herz ist jung,
ebenso noch meine Lung
auch die Nieren sind noch neu,
bester Gesundheit ich mich erfreu!
Auf ein Hirn, da wart ich noch,
Transplantationen,
LEBET HOCH!!!


Das kleine Arschloch antwortete am 10.06.2000 (10:45):

Ich bin noch jung, Ihr seid schon alt,
ich bin noch warm, Ihr seid bald kalt!


Edith v.Bomhard antwortete am 11.06.2000 (18:46):

an das anonyme "kleine Arschloch"

Du fühlst Dich stark und bist nur dumm,
ein kleiner Feigling rundherum!


Nora antwortete am 12.06.2000 (10:04):

Ich bin 40 was ist schon dabei!
Auch 50 ist mir einerlei!
Warum über das Alter nachdenken,
ich nehm mir was das Leben will,
mir schenken!
Falten hier und Runzeln dort,
ein Lachen zaubert alle fort!


Karin Häsing antwortete am 01.07.00 (08:34):

Und jetzt noch etwas aus der Feder einer neuen wilden Alten

Jahresringe

Du stehst im Zenit deiner Jahre -
du siehst,
dick sind die Schenkel,
grau die Haare,
mit Erfolgen sieht es mäßig aus;
aus dem Fenster blicken schon Enkel 'raus...

"Wo blieb die Zeit?"
hörst du dich manchmal fragen.

"Fang Neues an!" -
Der Zug ist noch nicht abgefahren.

Barbara Stebel

aus Gedichte und Prosa 1997
Hrsg. "schreibende Frauen Düren"