Zur Seniorentreff Homepage Die Foren 

Aktuelles ChatsPartnersucheFreundeKleinanzeigenLesetippsReisehilfenWegweiser



Archivübersicht | Impressum

THEMA:   Geschlechtsgleichgewicht

 26 Antwort(en).

jo begann die Diskussion am 15.07.04 (10:13) :

Neulich beschloß der "Unterausschuß Straßenbenennung der Bezirksverordnetenversammlung Mitte in Berlin", "daß vorerst neue Straßen nur noch nach Frauen benannt werden dürfen - solange bis ein Geschlechtsgleichgewicht erreicht ist".

Was ist ein Geschlechtsgleichgewicht? Ist das etwas Unanständiges? Ich wittere hier einen Vorschlag für das Unwort des Jahres 2004.

Weiter: Welche anderen Gleichgewichte müssen bei der Benennung von Straßen berücksichtigt werden - Parteien, Kirchen, Gewerkschaften, ausländische Mitbürger - alle müssten künftig ihre gleichgewichtige Berücksichtigung einfordern. Wohin soll das führen?


Miriam antwortete am 15.07.04 (10:22):

Also vorläufig fasziniert mich dieser "Unterausschuß". Stelle mir vor wie stolz ich doch wäre, wenn ich mich vorstellen könnte :

"Gestaten, Miriam vom Unterausschuß Straßenbenennung der Bezirksverordnetenversammlung Mitte in Berlin"

oder entsprechende Briefköpfe! Das vermittelt ein Lebensgefühl!...


Medea. antwortete am 15.07.04 (15:21):

Dann muß wohl zuerst einmal eine Statistik her, aus der das sogenannte 'Geschlechtsungleichgewicht' in Zahlen ersichtlich ist, um überhaupt herauszufinden, wie hoch der prozentuale Unterschied Männlein gegen Weiblein ist ... :-))

In meiner Stadt im Uni-Viertel sind die neuen Straßen wie nachstehend benannt worden: Lise-Meitner-Str., Anne-Convey-Str., Mary-Astell-Str., Mary Somerville-Str.,
Caroline Herschel-Str., Hildegard-von-Bingen-Straße.
Weitere werden wohl folgen ..... ;-))


Sofia204 antwortete am 15.07.04 (17:01):

Tatsache ist, liebe Medea.,
daß ich von der Friedrich-Ebert-Anlage in
die Leonardo-da-Vinci-Allee über die
Käthchen-Paulus-Straße
mehr Zeit verliere als
vom Baumweg in die Poststraße ;-)


schorsch antwortete am 15.07.04 (17:24):

Oh Gott - wenn das Schule macht, rückt die Erinnerungstafel an den berühmten Schriftsteller Georg von Signau an meinem Haus in weite Ferne ):--((((


Medea. antwortete am 15.07.04 (18:11):

Bis dahin, lieber Schorsch, hat das Pendel längst wieder umgeschlagen .... :-))


Felix antwortete am 15.07.04 (18:21):

Ganz in der Nähe meines Elternhauses auf dem Martinskirchplatz führt
das Elftausendjungfern-Gässlein hinab in den Rheinsprung.
Wer ans Treffen nach Basel kommt, wird es mit eigenen Augen sehen.
11'000 Jungfrauen wiegen schon recht viele Einmann-Strassen auf....
würde ich meinen!

Zu welchem Geschlecht gehört wohl die Ochsengasse, das Totengässlein,
der Finkenweg oder die Engelsgasse???


jo antwortete am 15.07.04 (18:58):

Lieber Felix,

bei den Engeln sollte das keine Frage sein - was sind wir denn sonst? Ich denke aber, man könnte einige entbehrliche Herren ausmustern, in Deutschland z.B. die Hindenburgstraßen.


mart antwortete am 15.07.04 (20:04):

Mobilitätsstadtrat

Gibts in Linz an der Donau

Jüngste Aktion: Es müssen geschlechtsneutrale Bezeichnungen bei Verkehrsschildern her, z.B. "RadfahrerInnen",auch FußgängerInnen-Übergänge und Parkplätze für BewohnerInnen

Nur so ist es einfach korrekt.

:-)

Wien soll angeblich nachziehen; diese Modernisierung kann man nicht der Provinz, worauf sich Linz bekanntlich reimt, überlassen.:-)

Internet-Tipp: https://oesterreich.orf.at/oesterreich.orf?read=detail&channel=4&id=330355


doris16 antwortete am 16.07.04 (02:00):

Ach du lieber Himmel!! Haben die denn nichts wichtigeres mit ihrer Zeit anzustellen? Es gibt doch sicherlich jede Menge Missstände in Berlin, denen sich die Bezirksverordneten widmen könnten. Und warum ist denn Hindenburg in Ungnade?


julchen antwortete am 16.07.04 (07:14):

LOL

ich schliesse mich Dir voll an, Doris.

Wenn keine groesseren Sorgen vorliegen, ja dann
muss wohl Alles beim Besten sein. :)


juergen1 antwortete am 16.07.04 (08:38):

Wie wäre es denn mit einer
>> Unterausschuß Straßenbenennung der Bezirksverordnetenversammlung Mitte in Berlin-Strasse ? <<

Das würde denen sicher gefallen :-))

Aber im Ernst.
Schon lange wird versucht in den Parteien "Quote" rein zu bringen. Mit Gewalt wenn's sein muss - obwohl die, sich für Politik Interessierenden, ne völlig andere Verteilung haben.

Frauen sind zwar umgänglicher, auch friedlicher. Margot Fetscher hat einen Krieg dennoch zugelassen :-(

Kinder an die Macht. Kann nur besser werden :-))


schorsch antwortete am 16.07.04 (11:34):

Wenn ich die Basler so analysiere, ist mir wirklich schleierhaft, dass es zu irgend einer Zeit in Basel 11000 Jungfrauen gegeben haben soll - jedenfalls nicht über 16-Jährige!


juergen1 antwortete am 16.07.04 (12:42):

11000 16-Jährige Jungfrauen ?
Findeste heute sicher nichtmal in Berlin :-(

Aber, da frage ich mich doch ehrlich,
wer hat warum solche Statistiken aufgestellt ?
Und vor allem WIE ?


Felix antwortete am 17.07.04 (01:00):

Hier seht ihr das Elftausendjungferngässlein in Basel.
Die Geschichte ist eine aufgebauschte Sage und hat mit dem Märtyrium junger Frauen zu tun. Dabei spielen die Hunnen wie meistens eine üble Rolle. Die Zahl ist masslos übertrieben.

Internet-Tipp: https://www.vtour.ch/sa/na22a11.html


schorsch antwortete am 17.07.04 (14:52):

Mir ist sowieso schleierhaft, wie da in diesem schmalen Gässlein 11000 Jungfern Platz gefunden haben sollen. Ich nehme eher an, dass eine Jungfrau mit 16 Jahren tausend Nichtjungfrauen aufgewogen hat - so wie heute!


Felix antwortete am 17.07.04 (15:27):

Lieber Schorsch,

die Legende hört sich so an:

Elftausendjungfern-Gässlein

Im 5. Jahrhundert soll die britische Königstochter Ursula mit elftausend vom Heidentum bekehrten Jungfrauen dieses enge, steile Gässlein zur Martinskirche hinauf gestiegen sein, so besagt es die Legende. Sie befanden sich auf einer Wallfahrt nach Rom.
Auf der Heimreise aber fielen sie in die Hände der Hunnen und starben als Märtyrerinnen.
Die wundersam anmutenden "Elftausend Jungfrauen" könnten in Wahrheit "Elf jungfräuliche Märtyrerinnen" gewesen sein, wenn nämlich die Bezeichnung "XI MV" in einer Legendenschrift versehentlich als "XIM Virgines" anstatt "XI Martyres Virgines" gelesen wurde.

Man sieht wieder einmal, was Schreibfehler bewirken können. Das Gässchen gehörte in meiner Kindheit zum unmittelbaren Spielbereich. Unzählige Dinge liess ich dort bis zum Rheinsprung hinunterkollern und -hüpfen. Beim Versteckspiel diente es der heimlichen Umrundung der Martinskirche. Für die körperliche Ertüchtigung war es ideal für Hüpfereien und Tiefsprünge und aufwärts als Bergrennstrecke. An Jungfrauen kann ich mich ... ausser meiner Schwester ... nicht mehr erinnern.


schorsch antwortete am 17.07.04 (17:54):

Felix. Schmunzel: Hat sie dir das selber gesagt? Frag sie doch sicherheitshalber mal - mit Gruss von mir.


hugo1 antwortete am 18.07.04 (10:42):

wenn heutzutage ab und zu der Spruch gilt:
"Einmal ist Keinmal"
und früher vielleicht: "10 Mal ist Keinmal"
und noch früher "100 Mal ist Keinmal"
und noch früher konnte man noch nicht soweit zählen
und noch früher kannte man die Zusammenhänge noch gar nicht
ach so, nun trifte ich ab,
gabs ja auch noch keine Gäßchen oder Gässlein *g*


navallo antwortete am 18.07.04 (17:41):

Ich bin für strikte Geschlechtsgleichgewichte.

Der militärische Dienstgrad �Hauptmann� sollte durch den Dienstgrad �Hauptfrau� ergänzt werden. Die Mannschaften müssen je nach Frauenquote in Fraumannschaften oder reine Frauschaften umbenannt werden.
Die Frauen, die einen Herrn Zimmermann ehelich(t)en, dürfen ab sofort den Nachnamen �Zimmerfrau� führen. Gleiches gilt für Namen wie Hosemann, Zitzmann, Baumann oder den Sensenmann.
Bei Begrüßungsorgien sagt man nicht mehr nur �Liebe Gäste�, sondern korrekterweise �Liebe Gästinnen und Gäste�.
Im Zuge der Gleichberechtigung muß auch Liebfrauenmilch ein männliches Gegenstück mit einer geschlechtsspezifischen Produktbezeichnung erhalten. Und die gemeinhin als �Blaumann� bezeichnete Latzhose darf nur dann von Frauen getragen werden, wenn sie als �Blaufrau� erworben wurde.

Meine Frau will das alles nicht! Es würde sie verletzen, wenn ich meine Freundinnen ebenso häufig wie meine Freunde erwähnte.


Miriam antwortete am 18.07.04 (18:43):

Tja, navallo, was machen wir da? Erstmals sollten wir eine richtig vollständige Liste erstellen, um zu sehen wo noch Handlungsbedarf ist.

Da wäre doch diese schöne Orchidee, genannt Frauenschuh - was hätten wir da als Gegenstück? Ein Männerschuh, sagst Du? Als duftende Blüte? Ich weiss nicht!...

Lass uns weiter gucken : ein Frauenzimmer - zugegeben, nicht sehr frauenfreundlich der Ausdruck, da bin ich schon für die Einführung des Begriffes Männerzimmer. Kenne auch einige (nicht im ST!), für die ich endlich die adaequate Bezeichnung dann hätte.

Frauenstimmrecht. Darüber wurde lange und kontrovers gestriten. Die Männerrechtler setzten sich lange und mit Erfolg dagegen. Habe gerade die Länder weggestrichen, wo das noch sehr präsent sein dürfte.

Auch Frauenmantel - ein Rosengewächs - sucht sein männliches Pendant. Männermantel ? Gleich wird aus der kleinen gelbgrünen Blüte etwas sehr massives.

Frauenraub -anscheinend in manchen Länder zum Brauchtum gehörend. Habe aber noch nie von Männerraub - in gleichen Sinne- gehört. Welche Frau geht schon und raubt sich einen Mann? Lieber pfeift man aufs Brauchtum.


navallo antwortete am 18.07.04 (20:50):

Sehr gut beobachtet, liebe Miriam,
da bleibt für uns noch viel zu tun, um ALLEN männlichen Substantiven eine weibliche und allen weiblichen eine männliche Variante zuzuordnen. Wir alten Knacker und Knackerinnen dürfen es nicht länger hinnehmen, wenn jemand von einem Latschen spricht, ohne darauf hinzuweisen, daß es gerechterweise auch Latschinnen geben muß.
Die - zur Zeit noch - sächlichen Hauptwörter nehmen wir uns dann später vor.


Miriam antwortete am 18.07.04 (21:57):

Lieber navallo,

konnte mich nicht früher melden, habe einen Krimi gesehen, der sehr gut und sehr traurig war. Bin froh, dass ich jetzt Deine Zeilen fand. Wir bleiben dran, navallo, heute muss ich mich erst erholen - und mir ständig sagen, dass es "nur" ein Film war.

Vorläufig schöne Grüsse, auch an Deine navalla


mart antwortete am 18.07.04 (22:39):

Hoppla, jetzt muß ich mich doch mit erhobenem Zeigefinger einmischen.

Ich würde LatschInnen vorschlagen, da zugleich Männlein und Weiblein - oder hast du gar nicht die Latschen=Krummkiefer gemeint, sondern von den Latschen=Beine, z.B. in der Verwendung von "Hat der aber lange Latschen!" gesprochen, oder gar als Eigenschaftswort "So ein latscherter Typ".Auch bei "jemandem eine latschen" stellt sich das Problem nicht.

Wenn Du allerdings Latschen=Pantoffel meinst, muß es natürlich Latschen und Latschinnen geben.:-))

Nur wie soll ich "aus den Latschen kippen " dann korrekt formulieren?


Miriam antwortete am 19.07.04 (12:38):

@mart, ich denke Du könntest das Problem vereinfachen, indem Du die Latschen Deines Mannes trägst. Ich wünsche Dir natürlich, nicht aus denen zu kippen.

Sorgen bereitet mir auch der Cheffe der da sagt (mit Stolz, versteht sich!) : "Unsere Amtsmännin spielt in ihrer Freizeit in einer Damenmannschaft für..."

Und die Hündin, die aufgefordert wird Männlein zu machen? Ob da nicht ein fatales Missverständnis entstehen kann?

Muss das Thema und ihre verborgenen Gefahren noch vertiefen.
Habe keine Hilfe dabei, muss alleine meinen Mann stehen! (Waaaas???)


schorsch antwortete am 19.07.04 (18:04):

Miriam, woher weisst du denn, dass mart die kleineren Füsse hat?

PS.
Es kommt nicht auf die Füsse an,
sondern auf den Käse dran

- oder so ähnlich....


mart antwortete am 20.07.04 (15:56):

Meine Lieben,
ich habe die kleineren Füße, obwohl ich meistens (die) Hosen anhabe, oder was hast du geglaubt?

Der Glaube ist männlich, die Hoffnung ist weiblich.

Ha,ha, ... Käse als Kukidentkleber für die Schlapfen:-)

Wird nicht nur Frauen geben, die ihren Mann stellen, sondern auch Männer, die ihre Frau stellen:-))