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THEMA:   Frauen und Kinder

 29 Antwort(en).

jo begann die Diskussion am 18.07.04 (13:35) :

In den Nachrichten hörte ich heute die Meldung eines US-Luftangriffes im Irak, bei dem 11 Menschen ihr Leben verloren hätten, darunter auch Frauen und Kinder.

Unabhängig von dem aktuellen Anlass - oft schon habe ich mich gefragt, ob das männliche Leben keiner Erwähnung bedarf und weniger wert ist als das von Frauen? Ich - als Angehöriger der Spezies Mann - würde jedenfalls genauso wenig Vergnügen an der Explosion einer Bombe neben mir haben wie jede Frau.

Warum also genießen Frauen eine solche Wertschätzung bei der Nachrichtengebung, der wir uns nicht erfreuen dürfen?


Karl antwortete am 18.07.04 (13:59):

Gefragt habe ich mich das auch schon oft. Insbesondere empörend empfand ich es bei beiden Golfkriegen, dass die jungen Rekruten der gegnerischen Armee kaum einer Erwähnung wert waren. Gezählt wurden zwar die eigenen toten Soldaten, aber das Schicksal der Zigtausenden jungen irakischen Männer, die teilweise in ihren Unterständen in der Wüste im ersten Golfkrieg einfach lebendig verscharrt wurden, erregte niemanden.

Warum das so ist?

Traditionell ist es leider einfach so, dass Männer Krieg führen und Frauen und Kinder beschützt werden müssen. Das ist wohl ein Instinkt, in Zeiten, in denen Frauen zunehmend in die Armeen dieser Welt integriert werden und sie auch per Knopfdruck ebenso mörderisch tätig werden können wie ihre männlichen Kollegen, ist das aber wohl kaum noch zeitgemäß.

Ich möchte nun daraus nicht den Schluss ziehen, auf den Schutz unschuldiger Frauen und Kinder zu verzichten, sondern eher hoffen, dass auch Männer immer weniger Opfer von Kriegen werden, weil vielleicht doch einmal erkannt wird, dass Kriege in unsere Zeit nicht mehr passen sollten. Groß ist diese Hoffnung nicht.


Frosch antwortete am 18.07.04 (14:50):

Ich glaube, es ist ein verbreiteter "Trick" der Medien, einer Schreckensnachricht hinzuzufügen ".. darunter soundsoviele Kinder (bzw. Frauen)". Möglicherweise will man damit das Entsetzen noch erhöhen und damit die Aufmerksamkeit des Lesers/Hörers. Bekanntlich ist nur eine negative Nachricht eine gute Nachricht im Sinne des Produzenten.


Zacharias antwortete am 18.07.04 (15:00):

Ich glaube, das soll eine Anklage sein an die Verursacher des betreffenden Sterbens, daß sie auch Zivilpersonen getötet haben und nicht nur was in jedem Krieg ja leider üblich ist, Soldaten.


Mulde antwortete am 18.07.04 (15:41):

Da bin ich mit dem Frosch einer Meinung
Die Medien sehen im sterben/ hinmetzeln von Männer/Soldaten
etwas normales damit kann kein Redakteur was anfangen
Werden aber die eigenen Soldaten betroffen sind es Helden
Die anderen sind zwar auch Menschen von Fleisch und Blut nur das zählt nicht und bringt auch nichts für das eigene Konto.
Schreibt er aber über die gleiche Untat und es werden
Frauen und Kinder betroffen erhöht es dem Schreiber seinen Marktwert.
Da soll für den aussenstehenden,der Gegner als Barbar
dargestellt werden!
So einfach ist das!

Wie sagte doch Tuchholskie Soldaten sind ..........
Ab Offizier sind es wieder Helden der eigenen Seite!
Es stimmt schon nur eine grausame Nachricht ist für den
Medienboss eine "gute" Nachricht


jo antwortete am 18.07.04 (16:19):

@Karl

Ich verstehe nicht, warum - politisch einseitig - nun irakische Soldaten als Beispiel herhalten müssen - schon mal an Stalingrad gedacht, ersoffene Ubootfahrer, im Feuersturm deutscher Städte umgekommenen Frauen und Kinder (ja, und vielleicht auch noch paar Männer), an die Schlachfeler von Verdun, ja leider: usw.usw. - und die US Soldaten im Irakkrieg werden auch nicht so gerne ihr Leben dort gelassen haben.

Darum war es aber bei dem Thema nicht gegangen, auch nicht um Ressentiments und Unsachlichkeiten, sondern schon eher um den psychologischen Hintergrund, der mit der männlichen Schutzfunktion einerseits und mit den überwiegend männlichen Verursachern allen Leides andererseits zu tun hat, wie auch schon gemerkt wurde.


wanda antwortete am 18.07.04 (16:37):

es ist ja auch so, dass bei Schiffsunglücken immer die Frauen und die Kinder zuerst in die Rettungsboote dürfen.
Meine einfache Erklärung ist die, dass man die Kinder schützt, damit sie noch ein Leben vor sich haben. Und die Frauen, damit sie neue Kinder gebären können. Gerecht ist das nicht und auch nicht einsichtig.


Gudrun_D antwortete am 18.07.04 (17:23):

Wanda

diese Meinung mag ja so richtig sein-aber ohne Männer ist es nix mit weiterem Kindersegen!
Ich denke,es ist ein Relikt einmal aus jener Zeit,da Frauen und Kinder von ihren "Ernährern" abhängig waren,zum anderen
weil "Mann" dem "schwachen" Geschlecht gegenüber sehr höflich war und meist auch noch ist!
Ich denke,es ist unaussprechlich grausam,wieviele Kinder in aller Welt leiden am schuldhaften Fehlverhalten der Erwachsenen.
Bin aber auch der Überzeugung,dass Männer genauso unter Schmerzen und Verstümmelung leiden! Warum auch nicht? Es sind auch Menschen! Werden von gewissenlosen Politikern zu Kriegern und nicht nur Verteidigern,sondern Mördern verurteilt.
Wer denkt an die vielen -vor allem jungen- Soldaten,die diese Kriegstraumata nie vergessen können?


ricardo antwortete am 18.07.04 (17:54):

Das Thema erinnert mich an dier vierziger Jahre.
Frauen und KInder waren von einer ähnlichen fanatischen Begeisterung für die Nazi-Regierung erfaßt wie die Männer und schwadronierten auch lauthals über die bösen Feinde unseres "Reiches".
1940 allerorten jubelnder Empfang der Truppen, die aus Frankreich heimkehrten. Der "Endsieg" schien greifbar nahe, daher die allgemeine Euphorie.
Unsere Haushilfe hatte von ihrem Mann aus Paris einen wertvollen Pelzmantel geschickt bekommen.

Ich sage das wegen der Annahme, Frauen und Kinder seien "unschuldig".
Wir Kinder spielten Krieg mit Beutewaffen, französische Gewehre und Helme hatten wir zur Verfügung. Mit Bajonett.
Zwei Jahre später der seelische Zusammenbruch lange vor dem Kriegsende.
Für den barbarischen Hochmut dieser Begeisterung müssen wir heute noch bezahlen.


Karl antwortete am 18.07.04 (18:35):

@ Jo,

ich habe den zweiten Weltkrieg direkt nicht erlebt, nur aus den Medien. Das war grausam genug und hat meine Antipathie gegen Kriege jeder Art begründet. Die aktuellen Kriege sind Tagesgeschehen und sie sollten nicht tabuisiert werden.


schorsch antwortete am 18.07.04 (19:15):

Zur Erhaltung der Menschheit genügt 1 Mann unter 1000 Frauen. 999 Männer braucht es also gar nicht. Oder andersrum gedeutet: 999 Männer von 1000 sind überflüssig. Kann sich jemand vorstellen, dass, wenn man von 1000 männlichen Kindern nur noch 1 leben lassen würde, es noch zu Kriegen kommen könnte?


schorsch antwortete am 18.07.04 (19:17):

Zur Lektüre und besserem Verständnis meines obigen Beitrages: Lest doch meinen Roman "Noch weit bis Eden" im ST und fangt mit der Geschichte von "Krk" an.


jo antwortete am 18.07.04 (20:39):

Schorsch

Warum wohl gibt es Brathähnchen und keine - oder kaum - Brathühnchen? Weil auch dort die Männer weitgehend überflüssig sind und wenigstens am Grill noch einen sinnvollen Zweck erfüllen.

Dazu werden schon die Küken nach Geschlecht getrennt, was keine leichte Aufgabe ist und Spezialkenntnisse erfordert. Bei Menschen wäre das nicht so schwierig.


Karl antwortete am 18.07.04 (20:43):

@ Schorsch,

deine Aussage hat einen Kern an Wahrheit. Biologisch bestimmt tatsächlich vor allem die Anzahl der Weibchen in einer Tierpopulation die Fortpflanzungsrate. Der Mensch kann seine Wurzeln nicht leugnen. Noch vieles in unserem Verhalten kann "biologisch" erklärt werden. Es handelt sich bei der "Aufopferung der Männer" für Frauen und Kinder um ein altruistisches Verhalten, für das mathematisch gezeigt worden ist, dass es vorteilhaft für die Vermehrung der eigenen Gene sein kann, wenn bestimmte Bedingungen erfüllt sind (s. Link, es handelt sich um eine PDF-Datei zu einer Ökologie-Vorlesung):

Internet-Tipp: https://www.biologie.uni-regensburg.de/Zoologie/Heinze/kurs/verhaltensoekologie3.pdf


mart antwortete am 18.07.04 (20:45):

Ich muß da leider eine Illusion zerstören; die Brat"hähnchen" sind weiblich und männlich. Sie sind auf maximale Futterverwertung und Unbeweglichkeit gezüchtet - ihre schwachen Beinchen können sie kaum halten - im Liegen besserer Fleischansatz.

Die bei den Legehennrassen aussortierten männlichen Kücken werden keineswegs weitergefüttert, sondern sofort und tödlich aussortiert und dienen höchstens noch als Futter oder als Düngemittel. Also eindeutig ein Fall von Diskriminierung.

:-)


jo antwortete am 18.07.04 (20:59):

Ach nein, es ist keine Illusion, sondern Kenntnisse, die ich auf einer Hühnerfarm gesammelt hatte. Das war allerdings in den 50er jahren des vorigen Jahrhunderts. Vielleicht hat sich seitdem die Gleichberechtigung auch am Hähnchen- und Hühnchengrill durchgesetzt - was zu begrüßen ist. Geschmacklich wird ja wohl kein Unterschied bestehen.


mart antwortete am 18.07.04 (21:31):

Jo, ich glaube da hat sich schon manches geändert.


Vor 50 Jahren wurde damit begonnen, getrennte Zuchtlinien zur Produktion von Eiern und von Fleisch zu entwickeln. Tiere, die besonders viele Eier legen, sind als Masthühner ungeeignet. Umgekehrt ist die Zahl der Eier bei Tieren der Fleischrassen zu gering, um damit Profite zu erwirtschaften. Vor allem für die Masthühner hat diese spezialisierte Zucht jedoch gravierende Folgen.

Sie sind bereits in fünf Wochen �schlachtreif�. Wissenschaftler berichten, dass durch die züchterische Selektion auf hohe Gewichtszunahme beim Broiler das Sättigungszentrum im Gehirn gestört, man kann sagen �kaputtgezüchtet�, wurde (1). Das hat zur Folge, dass die Tiere noch weiter fressen, auch wenn sie eigentlich schon satt sein müssten. Die Nahrungsaufnahme ist außer Kontrolle geraten. Die Broiler fressen am Tag ein Mehrfaches an Futter wie ihre Artgenossen von der Lege-Zuchtlinie und auch die Wachstumsgeschwindigkeit entspricht dieser angezüchteten Fresssucht.. Eine auf den ersten Blick überraschende Folge der spezialisierten Zucht ist weiterhin, dass die männlichen Küken der Legehennen-Rassen alle getötet werden, weil sie unter den herrschenden ökonomischen Bedingungen �nutzlos�

Aus untenstehendem Link:

"Sicherlich haben sie sich schon mal gefragt, warum das Brathähnchen eigentlich Brathähnchen heißt.

"Die Antwort liegt bei unseren Vorfahren. Sie vermehrten ihre Hühner selbst. Die überzähligen Hähne wanderten gut ausgemästet in den Kochtopf oder an den Bratspieß. Die Hennen blieben als Legehennen auf dem Hof. Die Brathähnchen von vor 100 Jahren waren also wirklich noch Hähne.

Dies änderte sich erst mit der Trennung von Lege- und Mastrassen. Da die Legerassen (Oder Legeherkünfte) immer mehr auf Legeleistung gezüchtet wurden, setzten sie immer weniger Fleisch an. Denn eine hohe Legeleistung führt zu geringerem Fleischansatz und umgekehrt. Die Hähne der Legerassen waren für den Kochtopf nicht mehr interessant und wurden durch spezielle Mastrassen mit hohem Fleischansatz und gut ausgebildetem Schlachtkörper ersetzt. Bei ihnen werden Hähne und Hennen gemästet. Deshalb kann das Brathähnchen von heute auch eine Brathenne sein.

Eigenschaften der Mastrassen

Die Eigenschaften der Masthühner sind das Ergebnis von zielgerichteter Züchtungsarbeit, die den Anforderungen gerecht wird, die der Verbraucher (Also wir) und die Lebensmittelindustrie an ein gutes Hähnchen stellen:


.........
"Um diese Anforderungen zu erfüllen, sind im Laufe der Zeit unterschiedliche Masthybriden gezüchtet worden. Ihnen allen gemeinsam ist, daß sie sehr frohwüchsig sind, also hohe Tageszunahmen erreichen können und eine ausgeprägte Brustpartie besitzen. Außerdem neigen sie bei richtiger Fütterung kaum zum Verfetten und verfügen über eine hohe Ausschlachtung. Schließlich können sie das Futter auch gut in Fleisch umsetzten:

Für 1 kg Zuwachs benötigt ein modernes Masthähnchen nur ca. 1,7 kg Futter.

Zum Vergleich: Tiere der Legeherkünfte brauchen in der Mast für 1 kg Zuwachs etwa 3-4 kg Futter, was höhere Kosten, einen höheren Mistanfall, eine längere Mastdauer und damit sehr viel höhere Preise für das Fleisch verursachen würde."

https://www.tierschutz.de/p200020007000x1009.html

Internet-Tipp: https://www.biothemen.de/Tier/index/br.html


mart antwortete am 18.07.04 (21:32):

Aber am besten schmeckten die Kapaune, die kastrierten Hähne, die es heute aus Kostengründen wohl nicht mehr gibt.


Gudrun_D antwortete am 18.07.04 (22:01):

Meine Güte

wäre ich nicht Vegetarierer,ich würde es!


ricardo antwortete am 18.07.04 (22:08):

Wenn hier von Frauen und Kindern die Rede war,
so frage ich mich, wie seid ihr auf Hühnchen gekommen?
Und schließlich auf die Überflüssigkeit von Hähnchen.
Interessant!


mart antwortete am 18.07.04 (22:11):

ricardo,

Du hast einfach recht, das sind hier -vielleicht psychologisch erklärbare - Irr-, Um- und Abwege:-))


schorsch antwortete am 19.07.04 (09:20):

Die Natur ist weise: Sie lässt die überflüssigen Männchen gegeneinander kämpfen - so war es wenigstens früher, als noch Mann gegen Mann kämpfte. Heute sitzen Feiglinge an den Spitzen der Regierungen: Sie kämpfen nicht mehr mann gegen Mann, sondern senden Tod und verderben über unschuldige Frauen und Kinder!

Friede auf Erden.....

Millionen Tränen fliessen Tag und Nacht
auf unsere nackte, wundgebrannte Erde.
Und tausend Kriege werden neu entfacht,
von uns, der ignoranten Menschenherde.

Millionen Kinder finden nicht ihr Täglich Brot.
Unschuldig müssen sie für Sünden zahlen.
Ohnmächtig schliessen wir die Augen ob der Not.
Denn keiner will sie sehen, ihre Qualen.

Millionen Frauen werden totgequält,
in gottverdammten Männerkriegen.
Der Teufel hat sich aus dem Ei geschält
und ruft: "Seid Männer, ihr müsst siegen"!

Ich frage euch, wie soll das weitergehn?
Was die hier tun, ist doch der bare Graus.
Warum lässt dies der Alte Gott geschehn?
Wir rotten uns ja selber aus.

Georg von Signau


Medea. antwortete am 19.07.04 (11:48):

Geflügel esse ich schon lange nicht mehr ....

es graust mich vor so vielem, was Menschen(un)verstand

sich ausdenkt ....


ricardo antwortete am 19.07.04 (15:49):

Bei den Hühnern ist man wieder
was sind das für Geflügel- Lieder.
Frauen und Kinder hieß es doch
soweit ick det erinnere noch!


schorsch antwortete am 19.07.04 (18:01):

"Hühner waren ihrer drei
und ein stolzer Hahn dabei".

Da hat schon Wilhelm Busch begriffen, dass es nicht für jedes Huhn einen Hahn braucht.....


ricardo antwortete am 19.07.04 (22:49):

Ist das hier etwa der HT (Hühnertreff)`?


schorsch antwortete am 20.07.04 (10:18):

....nein - H + G + T = Hühner- und Gockeltreff (;--))))


mart antwortete am 20.07.04 (12:46):

Hier ein Versuch, auf das für mich sehr interessante Thema einzugehen, und die Ebene des Federviehs zu verlassen:


Männer werden in (militärischen) Konflikten in der Regel als Hauptakteure und Nutzniesser wahrgenommen, als Opfer werden sie hingegen kaum thematisiert.
Findet irgendwo ein Krieg statt, gilt es als selbstverständlich, daß junge Männer geschlachtet und in den Tod geschickt werden. Und es gilt als �natürlich�, daß die Opfer ebenfalls männlich sind. Der Tod von Frauen und Kindern wird als etwas ganz empörendes, als etwas besonderes hervorgehoben.

Dasselbe gilt allerdings auch bei Naturkatastrophen, bei denen Frauen und Kinder extra Erwähnung finden. Bei den Kindern unterscheidet man allerdings nicht nach Geschlecht.

Hier spiegeln sich Konstruktionen von Männlichkeit" und Weiblichkeit" wider, die eine archaische Tradition haben. Es sind Geschlechterkonstruktionen, denen meines Erachtens eine bestimmte Berechtigung nicht abgesprochen werden kann.


Männlichkeit steht immer noch für Krieg und Töten, für aggressive Sexualität auch im Dienste ethnisch/kriegerischer Auseinandersetzungen,

Weiblichkeit hingegen für das Leben und die Weitergabe des Lebens. Frauen haben zu allen Zeiten � meist nur theoretisch -einen besonderen Schutz genossen haben: Sie waren nie von den Aushebungen der Heere betroffen und wurden nicht als militärische Ziele angesehen.
Mit den wahren und den erfundenen Berichten über Opfer bei Frauen und Kindern des eigenen Volks kann man Soldaten besonders intensiv motivieren, und den Gegner moralisch diskriminieren � und das wird auch von der psychologischen Kriegsführung weidlich ausgenutzt.

Männliche Besiegte wurden und werden getötet, Frauen wurden und werden oft von den Siegern als besondere Beute angesehen und duften nun die Kinder der Sieger gebären. Es brauchte ja Nachwuchs für die getöteten Männer.

Die Gleichberechtigung der Frauen in den offiziellen Heeren ist nach wie vor unvollständig; meiner Meinung nach ein Ausdruck für das tiefgehende Unwohlsein der Gesellschaft beim Gedanken, eine Frau wird nun wie ein Mann töten und morden.

Erst wenn auch Männer als echte Opfer und nicht nur als (gerechtfertigte)Zielobjekte kriegerischer Auseinandersetzungen gesehen werden, kann von einer vom Humanismus geprägten Weltanschauung die Rede sein.

�Männer kriegen, weil sie keine Kinder kriegen.� muß sich bis tief in die innersten Gehirne umwandeln in �Männer kriegen nicht, weil auch sie Kinder kriegen.�

Die Umdrehung in "Frauen können wie Männer töten", so wie es heute langsam "modern" wird, ist eine Perversion und eine gewaltige ethische Verirrung. Rückschritt kann man es wohl nicht nennen, weil vergleichbares im Tierreich praktisch nicht vorhanden ist.

Erst wenn auch Männer als unschuldige Opfer erwähnenswert sind, hat sich an diesen Geschlechtsstereotypen etwas geändert.


ricardo antwortete am 21.07.04 (16:01):

Mart
Was du sicherlich NICHT willst:
Die Frauen darstellen als die besseren Menschen.
Daß sie aggressiv sein können und im Tierreich die Weibchen mindestens ebenso gefährlich wie ihre männlichen Partner reagieren können.
Frauen haben manchmal eine andere Form von Aggression. sie töten mit Gift oder indem sie jemanden beauftragen.

Im Tierreich ist es oft notwendig zur Verteidigung der Existenz oder zur Ernährung zu töten, das wirst du nicht bestreiten können.
Löwinnen jagen erfolgreicher als ihre faulen Partner.
Töten galt auch unter Menschen als erlaubt zur Sicherung der eigenen Existenz.

Wenn du etwa glaubst daß diese Existenz für uns alle in Zukunft gesichert sei, so ist das mit einem großen Fragezeichen zu versehen.
Es wird immer wieder Situationen geben, wo man, auch mit Gewalt, das eigene Leben schützen muß.
Die Saga von wehrlosen Kindern hat noch nie gestimmt. Frauen und Kinder haben schon in der Antike alles eingesetzt, um das eigene Leben zu retten.

Das Gebot im Alten Testament heißt korrekt übersetzt ja:
Du sollst nicht morden, also aus böser Absicht handeln,
und nicht Du sollst nicht töten.
Dort ist auch ausdrücklich vermerkt:
So einer aufsteht um dich zu töten, so ziehe dein Schwert und töte du ihn.
An körperlicher Kraft sind Frauen niemals so unterlegen gewesen, wie es behauptet wird.
Es gibt durchaus auch schwächliche Männer, die sogar von Knaben überwunden werden.
Es ist selbstverständlich, daß bei Schiffskatastrophen Frauen und Kinder zuerst gerettet werden sollen. Allerdings ist dazu eine Besatzung nötig, die das auch durchzusetzen versteht und ein Kapitän der das will.
Von alleine funktioniert das nicht.
Und es ist auch richtig, daß von Soldaten verlangt wird, das Leben von Frauen und Kindern, aber auch von wehrlosen Männern zu schonen.
Auch da, wie wir gesehen haben ist dies im allgemeinen nur unter strenger Befehlsaufsicht möglich.
Wer aber den Krieg noch selbst erlebt hat weiß, wie Menschen handeln, deren eigenes Leben in ständiger Gefahr ist. Wenn sie sich noch an Regeln halten, so kostet das fast übermenschliche Kraft!


mart antwortete am 21.07.04 (17:14):

Ach ricardo, ich glaube du hast mich aufgedeckt.

Eigentlich wollte ich sagen, daß diese Phrase "unter den Opfern waren Frauen und Kinder" eine archaische Geschlechtskonstruktion spiegelt.

Aber gegen Ende meines Beitrags kommt es wirklich so heraus, als ob ich die Frauen für die besseren Menschen hielte. Nach eindringlicher Gewissenserforschung muß ich bekennen, daß ich wohl da eine Schlagseite habe.

Ich glaube tatsächlich, daß das "männliche Prinzip", das ich hier mit dem Bedürfnis nach Eroberung und Inbesitznahme , gleich ob kriegerisch oder technisch, gleichsetze, schlechter ist als das "weibliche Prinzip", das ich mit "Hege und Pflege" verbinde.

Davon abgesehen sind natürlich in einem Menschen beide Seiten vorhanden, bei einem mehr von dem einem, beim anderen mehr von dem anderen. Natürlich gibt es Beispiele für brutale Frauen, aber vielleicht doch mehr von brutalen Männern?

Zum Glück habe ich nie eine kriegerische Auseinandersetzung erlebt, aber wie hat Viktor Frankl einmal gesagt "Es haben nicht immer die edelsten das KZ überlebt."