Sollten wir nicht eine Diskussionsrunde, einen Gedankenaustausch zwischen Senioren und jungen Leuten eröffnen? Ich finde, wir laufen uns langsam fest und vergessen, daß wir auch mal jung waren und manchmal froh gewesen wären, unsere Probleme mit jemandem zu besprechen, der uns unvoreingenommen zugehört hat. Heute bietet das Internet die Möglichkeit, relativ annonnym zu kommunizieren, ohne "das Gesicht zu verlieren". Was meint Ihr?

Liebe Ilse,

das verstehe ich nicht. Das Forum und der Chat ist doch offen. Da können doch auch junge Leute einloggen. - Es ist in meinem Umkreis allgemein bekannt, dass ich hier im Seniorentreff aktiv bin. Meine jungen (zwischen 20 und 35, Kolleginnen) kennen auch das Forum. Trotzdem muss ich, wenn sie mir sagen, "was machst du da eigentlich, du bist doch keine Seniorin" entgegenhalten: "- wieso haltet ihr euch an dem Wort "Senior" fest". (Sie lieben mich eben und wollen nicht wahrhaben, dass ich schon Mitte 50 bin, deshalb soll ich mir auch immer die Haare färben).
Ich kenne ja die anderen Chatrooms auch. Ich habe auch schon junge Leute in Chatrooms eingewiesen. Ich habe noch kein Interesse bei denen entdecken können, im Seniorenchat einzuloggen. Nicht mal zum üben. Und die jungen Leute, die ich hier erlebe, wenn sie denn schon mal da sind. Da habe ich immer ein ungutes Gefühl. So, als seien wir für sie ein Menschenzoo. - Ich weiß nicht, wie dieses Forum anders sein sollte, es sei denn es wird so anonym und nichtssagend wie alle anderen. Ich würde mich auch freuen, wenn sich mehr junge Leute interessieren würden. Und ich mache auch ständig Reklame dafür. Mit mäßigem Erfolg.

Und die Leute, die sich so gerne mit jungen Leuten unterhalten wollen, können doch völlig anonym in die anderen Chatrooms gehen. Ich habe bei yahoo auch schon mal die Rolle von Dr. Sommer (Bravo) gehabt. Völlig unfreiwillig, aber ich fands süß. - Nur das ist nicht meine Intention beim Chatten. Ich suche ernsthafte Kontakte mit Menschen, die wie ich wachsen und sich weiterentwickeln wollen. Intellektuell, spirituell, wachsen an Reife und Liebe.

Liebe Grüße

Liebe Karin,

ich gebe zu, ich habe nicht gründlich genug nachgedacht.

Liebe Grüße

Anonymität empfinde ich als hinderlich, wenn nicht gar als destruktiv. Ich habe neulich eine sehr persönliche �ußerung, die ich nicht ins Forum stellen wollte, zu einem Thema an die Autorin geschickt. Sie wollte nicht mit mir diskutieren, weil ihr meine email-Adresse zu anonym war. Das Umgekehrte galt aber für mich auch.

Es ist doch allein die Sache der jeweils miteinander Kommunizierenden wie anonym sie sein oder bleiben wollen. Ich sehe dabei keine destruktiven Elemente. Das kann man auch nicht an einer E-Mail-Adresse festmachen. Es wird ja keiner gehindert freiwillig aus der Anonymität herauszutreten und sozusagen einen Vertrauensvorschuss zu gewähren.
Wichtig ist doch letztlich nur, ob die Gesprächspartner sich explizit oder implizit einig sind darin, anonym zu bleiben, die Namen auszutauschen oder sogar in einem ungleichen Status (einer anonym, der andere namentlich) zu sein. Wer sich aber noch nicht mal darüber einig werden kann, der hätte vermutlich ohnehin nicht viel Freude am Gespräch gehabt.

Ja, Ilse, ein Senioren-Club ist im Grunde nur der Anfang von etwas. Ich finde, die offenen Clubs, wie zum Beispiel www.swisstalk.ch sind ein gutes Tummelfeld. Es gibt auch die Gemeinschaft der über 45jährigen, www.vavo.de, da ist nach oben im alter keine Grenze.
Ilse, hast du Bedenken, in einem offenen Kreis mitzudiskutieren? Wenn du ein Interessengebiet hast, wo du auf dem Laufenden bist, wirst du ohne weiteres mit allen Altersgruppen ein Gespräch führen können.
Es stimmt, wir werden manches Mal nicht "angenommen" (ich bin 70), ich habe das erlebt. Aber ist es nicht für jung und alt ein Stück Freiheit, sich zu melden oder sich nicht zu melden? Das pendelt sich aus. Meine jüngste Gesprächspartnerinnen sind Christin (14) in Suhl /Thüringen und Susi (19) in Chemnitz. Dann kommt ein Sprung zu Andreas (27), Worms, zur Zeit auf EDV-Praktikum in Singapur.
Berichtet doch einmal über eure Erfahrungen!

Hallo Wilhelm,

ich habe durchaus keine Hemmungen, in einem offenen Kreis zu diskutieren - woraus schließt Du das? In meiner recht großen Familie debattieren wir über viele Themen, das fängt bei meiner 10jährigen Enkelin an - aber einige wenige sind tabu (z. B. Sex). Und ohne Übertreibung kann ich sagen, daß ich mich mitunter durch gute Argumente überzeugen lasse.

Swisstalk werde ich morgen besuchen, danke für den Tip.

Gruß
Ilse

Nur, wenn man versucht, mit sich selbst wirklich ins Reine zu bekommen, hat man doch die Möglichkeit, auch anderen entgegenzutreten.