Archivübersicht | Impressum

THEMA:   Familienzusammenführung

 7 Antwort(en).

Ricardo begann die Diskussion am 05.11.00 (15:06) mit folgendem Beitrag:

Diese Geschichte stammt aus den USA.
Habt ihr auch manchmal solche Probleme? Wenn die Kinder nicht kommen.....

Ein Rentner aus Florida telefoniert einige Tage vor Ostern mit seinem Sohn in New York:
"Es ist eine traurige Sache, die ich dir mitteilen muß. Deine Mutter und ich, wir haben ständig Streit
und wir können es nicht mehr länger ertragen, wir lassen uns scheiden, ich hab genug ! Ich will für den Rest meines
Lebens meine Ruhe und ich ziehe aus. Ich sag dirs gleich damit du und deine Schwester darauf vorbereitet seid und keinen Schock bekommet bei eurem nächsten Besuch!"
Nachdem der Vater eingehängt hat, ruft der Sohn sofort die Schwester an und berichtet ihr alles.Die Schwester sagt:" Ich regle das!"
Sie ruft den Vater an und sagt:"Tu NICHTS, bevor wir da sind. Wir kommen beide Karsamstag abend."
Der Vater stimmt zu, und nachdem er eingehängt hat, eilt er zu seiner Frau:" Wunderbar, Darling, sie kommen für die Oster-Feiertage! Nur....... was sagen wir ihnen dann an Weihnachten?"


hier antwortete am 06.11.00 (16:25):

Lieber Ricardo,
ich habe über diese Geschichte einfach laut lachen müssen, trotz ernstem Hintergrund. Was tut man nicht alles, um seine "Kinder" nach Hause zu locken (aber es ist ja nur eine Geschichte). Meine kommen zwar noch freiwillig, aber zu selten. So ist das nun mal leider!!!
Schön, daß Du so nette Geschichten findest.
Gruß Gisela


Erika Wendt antwortete am 06.11.00 (17:23):

Ich finde diese Geschichte auch prima. Eigentlich ist sie dem wahren Leben doch sehr ähnlich. Meine Kinder kommen auch selten, aber es wird viel telefoniert oder per E-Mail korrespondiert. Das Entscheidende für mich ist jedoch, wenn wir uns gegenseitig brauchen sind wir füreinander da. Muß man da unbedingt zusammen Kaffee trinken?
Gruß Erika


Trudi antwortete am 11.11.00 (00:01):

So prima finde ich die Geschichte eigentlich auf den zweiten Blick gar nicht! Sie ist sicherlich ein wenig überspitzt, aber eben nur ein wenig. Es gibt viele alte Menschen, die auf einen Besuch ihrer Kindnr warten, jetzt, nachdem sie nicht mehr aktiv (und finanziell) am Leben ihrer Kinder beteiligt sind oder beteiligt sein können. Wir sollten uns da nichts vormachen und die Tragik nicht übersehen, die in dieser auf den ersten Blick so heiteren (?) Geschichte liegt.
Nein, man muss nicht unbedingt zusammen Kaffee trinken! Aber ist es nicht verständlich, dass alte Menschen sich auch ab und an mal nach einem persönlichen Besuch der Kinder sehnen? Mail und Telefongespräch allein machen es nicht aus. Und so lange wir aktiv sein können, selbst beweglich sind und unser Leben entsprechend gestalten können, fällt es uns sicher leichter, über eine solche Geschichte zu lächeln, als wenn wir all das nicht mehr können.
Vielleicht denken wir noch einmal darüber nach!


seraina antwortete am 14.11.00 (07:52):

wie recht doch trudi hat!!
oft wird über solche erzählungen gelächelt, um die eigene traurigkeit zu verdrängen. denn wir eltern, besonders wir mütter, neigen fast immer dazu, die kinder für all ihr handeln zu entschuldigen.


Friedgard antwortete am 14.11.00 (08:58):

Eine traurig-lustige Geschichte, lieber Ricardo -
Aus zwei zusammengefügten Familien kennen wir alle Variationen von engem Kontakt bis zu totaler Abtrennung
der Kinder.

Franz Werfel hat es in einem herben Gedicht zum Ausdruck gebracht:

Elternlied

Kinder laufen fort.
Lang her kanns noch gar nicht sein,
Kamen sie zur Tür herein,
Saßen zwistiglich vereint
Alle um den Tisch.

Kinder laufen fort.
Und es ist schon lange her.
Schlechtes Zeugnis kommt nicht mehr.
Stunden �rgers, Stunden schwer:
Scharlach, Diphtherie!

Kinder laufen fort.
Söhne hangen Weibern an.
Töchter haben ihren Mann.
Briefe kommen, dann und wann
Nur auf einen Sprung.

Kinder laufen fort.
Etwas nehmen sie doch mit.
Wir sind ärmer, sie sind quitt,
Und die Uhr geht Schritt für Schritt
Um den leeren Tisch.


Ricardo antwortete am 06.12.00 (22:08):

ich bin immer noch am überlegen, soll ich sowas mal probieren?�
Unsere Kinder sind an Weihnachten alle nicht da.....


Friedgard antwortete am 07.12.00 (07:46):

Das Risiko dabei ist nur, lieber Ricardo: wenn dann wirklich mal "Not am Mann" ist und die Kinder
unbedingt kommen müssen - dann denken sie wieder: "Er nimmt uns mal wieder auf den Arm" -
und was dann????
Könnt Ihr Euch nicht "Leihkinder" einladen - nette Studenten, die aus irgendeinem Grund nicht
nach Hause können??? Anzeige im Internet??? - Nur so eine Idee.