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THEMA:   Wert des Geldes im Alter?

 8 Antwort(en).

Tanja Becher begann die Diskussion am 22.11.00 (11:50) mit folgendem Beitrag:

Hallo Ihr Lieben!
Ich bin Studentin und beschäftige mich in meiner Abschlußarbeit u.a. mit dem etwas philosophischen Thema
"Welchen Wert hat das Geld im Alter?".
Ich würde mich sehr freuen und wäre Euch sehr dankbar, wenn Ihr mir ein paar Eurer Gedanken zu dieser Frage
mitteilen könntet.
Herzlichen Dank!

Tanja


Pbr. antwortete am 23.11.00 (17:06):

Hallo Tanja,
nicht unclever von Dir, Dich an dieses Auditorium zu wenden und um unsere Meinung zu bitten. Und weil ich das gut finde, will ich Dir gerne meine persönliche Veränderung der Bewertung, nicht philosophisch sondern rein pragmatisch mitteilen.
Ich gehöre jetzt zu den Mitsechzigern, also bin, ich schätze einmal, ein bis zwei Generationen älter.
In Deinem Alter war für mich das über den täglichen Bedarf hinausgehend Geld nur ein Mittel um mir etwas langfristig Wertbeständiges zu beschaffen, was zT. mit erheblichen Ansparzeiten verbunden war. Es war für mich auch kein Problem mehrere Jahre nicht zu verreisen oder irgendwelche "events" zu versäumen.
Heute aber ist des Wert des Geldes in erster Linie Sicherheit. Relative Sicherheit. Das hängt auch mit der abnehmenden Flexibilität zusammen. Abgesicherteres Planen hat sich erst in den letzten Jahren in den Vordergrund geschoben.

Viel Erfolg bei Deiner Arbeit und bei Deinen Recherchen.

Gruß Pbr.


Tanja Becher antwortete am 27.11.00 (09:42):

Hallo Pbr!
Vielen Dank für Deine Antwort!
Der Wert des Geldes ist für Dich in erster Linie Absicherung.
Aber wie ist es mit Deinen Wünschen? Möchtest Du Dir nicht jetzt Wünsche erfüllen
(Weltreise, ausgefallene Hobbys,...), die Du vor Deinem Ruhestand noch nicht machen konnest.
Hat Geld für Dich jetzt eine größere Bedeutung / Wert als in jungen Jahren?

Ich würde mich über eine Antwort von Dir sehr freuen!
Bis dahin herzliche Grüße

Tanja


Manfred Franz antwortete am 03.12.00 (07:08):

"Über Geld spricht man nicht, Geld hat man!" Der Ausspruch ist leider nicht von mir, aber es ist schon so. Wünsche sind im Alter zwar noch vorhanden, oft auch gegenüber den Möglichkeiten (nicht nur finanziell, oft leider auch gesundheitlich) in der Überzahl. Aber man hat gelernt, auch ohne ihre Erfüllung zufrieden zu leben. Das heißt nicht, dass man sich hinsetzt und auf den Tod wartet. Oft ist gerade bei älteren Menschen eine bemerkenswerte Aktivität zu bemerken. Aber die -auch materielle- Sicherheit steht bei älteren Menschen meist mehr im Vordergrund. Deshalb sind sie seltener bereit, die Ersparnisse für erhoffte höhere Gewinne zu riskieren. Aktien haben deshalb oft weniger Chancen als z.B. Bundeswertpapiere.

(Internet-Tipp: https://Radefeld.here.de)


Tanja Becher antwortete am 04.12.00 (10:56):

Hallo Manfred!

Auch für Deinen Beitrag vielen Dank!
Mir fällt auf, daß das Thema "Sicherheit" an erster Stelle steht. Geld gibt diese Sicherheit.
Sicherheit die man z.B. braucht, wenn die Mobilität nachläßt, wenn man Pflege braucht.
Erst an zweiter Stelle wird Geld für die Erfüllung von Wünschen gesehen.

Ist Geld jetzt (im Ruhestand) mehr Sicherheitsfaktor als zu berufstätigen Zeiten?


Manfred Franz antwortete am 04.12.00 (21:29):

Ja! Und leider! Eigentlich sollten ja die Nachkommen (Kinder, Enkel) die Sicherheit bieten. Aber sehr oft ist das eben nicht so. Jeder lebt sein eigenes Leben. Wir �lteren sind dabei oft nur die geduldeten Gäste- und man ist froh, wenn sie "dann wieder geh�n, ist auch ganz schön".So wusste es schon Wilhelm Busch. Deshalb ist die materielle Absicherung sooo... wichtig. Aber, wie schon gesagt, man kann auch ohne Erfüllung ALLER Wünsche leben und sehr zufrieden sein. Und nur darauf kommt es uns meist an. Sicher muss man für eine derartige Philosophie schon einige Jahrzehnte auf dem Buckel haben....Aber das haben wir ja!


Klaus Dresemann antwortete am 08.12.00 (23:57):

Zum Thema:Wert des Geldes im Alter

Ich habe hier einen schlauen Spruch von:

Oscar Wilde

Als ich jung war,glaubte ich,Geld sei das Wichtigste im Leben;jetzt, wo ich alt bin,weiß ich,daß es das Wichtigste ist.

Wenn man Geld hat,gibt man keines mehr aus -weil man es sich leisten kann!
Ich bin 59 und weiß, wie es ohne Geld bestellt ist.


Klaus Dresemann antwortete am 09.12.00 (21:16):

Von Günter Tange:

Läßt Glück sich auch nicht mit Geld kaufen,
so gibt es einem doch die Möglichkeit,
in Ruhe danach Ausschau zu halten.

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Die Natur hat es so eingerichtet,daß der Mensch mit
zunehmendem Alter gelassener wird.
Der Drang zum Geld wird wohl immer bleiben -auch wenn
es im Alter nur noch ein Spiel ist (Börse).
Ich glaube,daß die zwei o.g. Aussagen sehr treffend sind!

Große Unternehmungen (Kreuzfahrt,Weltreisen u.sw.)sind nach meinem Ermessen Ausdruck für eine unzufriedene Lebensform
und Ausdruck dafür,wie arm unsere Welt geworden ist.
Viele Menschen (ob jung oder alt) fliehen vor sich selbst!

Es ist mir ein Vergnügen,über dieses Thema zu plaudern!

Viel Erfolg bei der Dipl.Arbeit!



Klaus Dresemann antwortete am 10.12.00 (09:51):

In der Jugend gibt man seine Gesundheit für's Geld.
Im Alter gibt man sein Geld für die Gesundheit.