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THEMA:   Was kocht Ihr jetzt eigentlich?

 32 Antwort(en).

Herbert J. begann die Diskussion am 28.01.01 (21:16) mit folgendem Beitrag:

Hallo miteinander,


nachdem man uns Rindfleisch, Schweinefleisch, Schafsfleisch verleidet hat, was kocht ihr jetzt eigentlich? Bisher hatte ich Geflügel gemieden, da Massentierhaltung etc. ja wohl eher auf Hühner zutrifft als auf bayrische Kühe. Soll ich das jetzt ändern? Oder gar Vegetarier werden?

Wenn ihr nicht so ratlos seid wie ich, schreibt hier doch einen Kommentar.


Karl antwortete am 28.01.01 (21:21):

Wir haben Fleisch reduziert, essen aber weiterhin auch Rindfleisch, wenn es geht nicht aus der Dose.

Eine sehr gute Quelle zum Rinderwahn im Internet findet sich übrigens unter
https://userpage.fu-berlin.de/~dittbern/BSE.html

(Internet-Tipp: https://userpage.fu-berlin.de/~dittbern/BSE.html)


Gerlinde antwortete am 29.01.01 (13:23):

Lieber Herbert, lange schon habe ich meine Kost auf Gemüse, Teigwaren und wenig Fleisch umgestellt. Es geht mir einfach besser damit. Jetzt kaufe ich nur mehr Pute,Huhn oder Fisch. Wielange? Man wird sicher früher oder später auch hier etwas finden. Innereien und Wurst habe ich vom Speisezettel gestrichen, gehen mir aber auch nicht ab. Sollte mich aber wirklich einmal ein Gusto nach einer anderen Fleischart überkommen, muss ich halt meinem Fleischhauer vertrauen. Im Supermarkt kauf ich es bestimmt nicht. Du findest bestimmt auch, den für Dich, richtigen Weg!


Jenny antwortete am 29.01.01 (14:24):

Hallo Gerlinde,


"Im Supermarkt kaufe ich bestimmt nicht". Gut wenn man sich das leisten kann! Werden wir in Bezug auf unsere Essensqualität eine Klassengesellschaft? Wird die breite Masse essen müssen, was es im Supermarkt gibt (denn die sind doch für das Massenpublikum gebaut), und der Rest von uns geht zum �kobauern (der wieder mit den Subventionen von allen am Leben gehalten wird)?


Johannes Michalowsky antwortete am 29.01.01 (20:08):

In meinem Alter (70), denke ich, braucht man angesichts der in Rede stehenden Inkubationszeiten wohl keine so große Bange mehr zu haben. Ich erlege mir keinen Zwang auf, bedauere nur, daß die Angebote an Rindfleisch so "mager" geworden sind, so daß man schon eher aus diesem Grund eine Alternative wählen muß. Und in einem halben Jahr redet von dieser Krise mit Sicherheit sowieso niemand mehr, wenn nämlich die Marktbereinigung über die Bühne gegangen ist.

(Internet-Tipp: /seniorentreff/de/my/)


epikur antwortete am 30.01.01 (13:43):

Ich kaufe mein Fleisch schon lange bei einem Bioland-Metzger. Da weiß ich, dass er nur Tiere von Bioland-Betrieben verarbeitet und in der Wurst nur natürliche Gewürze verwendet. Meines Wissens ist auf den streng kontrollierten Bioland-Bauernhöfen noch kein BSE-Fall vorgekommen.
Außerdem kann man als Ersatz für Fleisch auch Tofu (aus Sojabohnen) essen, ein Produkt, das in den fernöstlichen Ländern seit mehr als zwei Jahrtausenden gegessen wird. Informationen gibt es darüber im Internet in Massen, z.B. unter www.berief-feinkost.de/suche/tofu.htm oder Rezepte unter www.tofunagel.com.


Gabriele antwortete am 30.01.01 (21:41):

Hallo,

zu dem Thema Supermarkt möchte ich nur anmerken, daß die Lebensmittelpreise seit Jahren konstant, sogar teilweise erheblich gesunken sind.

Wenn wir zu einer bewußteren Lebensweise zurückkehren und uns an das regionale und jahreszeitliche Angebot halten, wird es wohl jedem möglich sein, im Rahmen seines Budgets einzukaufen. Auch Fleisch muß nicht in großen Portionen täglich (oder fast) auf dem Speisezettel stehen. Dies trägt zu einer tiergerechten Haltung bei und letztendlich zu einer Senkung der Futterzusatzmittel, einem gesünderen Wachstum der Tiere und besseren Qualität des Fleisches.
Das gleiche gilt auch für Fische in Zuchtanstalten.

Ich denke, wenn der Verbraucher bewußter kauft, stellt sich die Industrie letztendlich darauf ein. Es muß nicht immer alles jederzeit verfügbar sein.


Peter Glinka antwortete am 31.01.01 (09:27):

Gestern abend gab es zum Beispiel einen Fantasie-Salat aus roten Bohnen, Chicoree- und Diverses was so da war und zur Krönung ein bißchen Käse.
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt ohnehin, 5 mal am Tage Obst und Gemüse in unterschiedlichen Zusammensetzungen und Farben zu essen. Das schütze vor Zivilisations- und Infektionskrankheiten!
Wer so isst, dem kann die Sauerein in der "Tierproduktion - ein böses Wort - ziemlich egal sein.

Peter Glinka


Johannes Michalowsky antwortete am 31.01.01 (11:35):

Wie wäre es mit einem kräftigen Schluck Wasser, dem am besten kontrollierten Lebensmittel? Zugaben von Fluoriden oder gar Chlor sind unbedenklich! Als freiwillige Leistung dazu vielleicht noch eine Zigarette oder Zigarre, denn auch die Tabakwaren sind, wie ich höre, unter ständiger Kontrolle und entfalten ihre Wirkung erst sehr langfristig?

Ansonsten gibt es ein breite Palette von Lebensmitteln, die alle miteinander dazu beigetragen haben und noch beitragen, die Lebenserwartung der Menschheit zu erhöhen (wollt Ihr denn ewig leben?):

Bleigeschwängerte Schweineleber mit Dioxin-belasteten Kartoffeln

Pfifferlinge verfeinert mit Tschernobyl-Fall-Out (keine Sorge, Halbwertzeit nur 26.000 Jahre, also keine Ewigkeit)

Hühnchen mit leckerem Antibiotikum (Fürsorge der Geflügelfabrikanten für uns: Damit Ihr nie wieder Grippe bekommt)

Fischfilet mit besonders appetitlichen schwarzen Würmern (etwa schon vergessen?)

Viel Butter und Eigelb, der Cholesterin-Grenzwert ist höher als Ihr denkt

Roastbeef mit BSE-Erregern, die uns bis ins Grab verfolgen werden (deshalb mein Tip: Feuerbestattung)

Zu allem: Riesling trocken mit Nematiziden gewürzt � der Weinkenner goutiert es (ausgesetzt 6 Wochen vor der Lese, um es gut einwirken zu lassen)

Besser noch: Wein vom Kaiserstuhl, angereichert mit potenzförderndem Pheromon (nur für die Herren, die weibliche Leber verträgt ohnehin nicht viel)

Ich wünsche Euch guten Appetit für was auch immer, bei mir gibt es heute Rumpsteak mit Pommes

Euer Johannes Michalowsky

(Internet-Tipp: /seniorentreff/de/my/)


Waltraud antwortete am 31.01.01 (16:04):

Hallo Johannes!
Ich habe mich über deinen Artikel köstlich amüsiert, du sprichst mir aus der Seele, deshalb diese Zeilen, ich hätte es nicht so gut sagen können.Wenn jedes Tier getestet würde,dann käme auch wieder Vertrauen unter die Menschen. Ich bin gespannt, was als nächstes ungeniesbar sein soll. Ich mache jedenfalls keine Abstriche auf meinem Speisezettel.


Rosmarie Vancura antwortete am 01.02.01 (15:25):

Der Mensch spircht von " Lebensmittel", dabei müsste man den Bereich in die "aktive Sterbehilfe " eintragen....
Ich bin der Ansicht von Johannes nämlich dahingehend, dass
vermutlich sehr viel Histerie entwickelt wird. Ich esse querbeet alles. Auch Rindfleisch, z.B. Gestern einen herrlichen Tafelspitz. Allerdings habe ich Fleisch schon seit jeher als "Schmankerl " angesehen und demtnsprechens moderat eingesetzt. Aber da ich ein absoluter Genussmensch bin, geniesse ich ohne schlechtes Gewissen. In einigen Wochen jagen die so oder so wieder eine andere Sau durchs Dorf. Grunz-grunz, mäh und muh. Kocht mal schön und geniesst
Eure Kreationen. Eure Rosmarie


Gerlinde antwortete am 01.02.01 (19:32):

Hallo Jenny,

nur weil ich mir etwas bessere Qualität leiste, zähle ich mich noch lange nicht zu einer Zweiklassen Gesellschaft. Es ist ja ein Unterschied ob ich für einen Haushalt mit mehreren Personen einkaufen muss oder, wie in meinem Fall, für eine Person. Da ist die Menge doch viel geringer und da kanns dann auch schon einmal ein wenig mehr kosten. Für mich galt immer schon "Qualität vor Quantität!"
Ich grüße Dich, Gerlinde


Ricardo antwortete am 02.02.01 (09:14):

Also die Ernährung kann heutzutage so schlecht nicht sein, wie uns die Kolrabi-apostel glauben machen.
Es gab noch nie soviele Hundertjährige, und auch in den armen Ländern steigt die Lebenserwartung steil an.
Aber zum Trost hier ein Rezept für alle

Apfelrösti nach Emil

Man schäle die �pfel und schneide sie in ca. 3mm dünne Scheiben.
Das Brot schneidet man in kleine Möckli.
Die �pfel kurz in Butter und Zucker dünsten.Das Brot ebenfalls
unter ständigem Wenden goldsgelb rösten.
Dann die �pfel zusammen mit dem Brot in einer Bratpfanne
weiterrösten. Etwas Zucker zugeben, damit es leicht karamelisiert.
Allein bei dem Wort karamelisieren läuft einem ja das Wasser im Munde
zusammen. A propos Wasser, man kann noch etwas Wasser (odser Wein) dazugießen,
denn das zischt so schön und macht das Ganze etwas saftiger.
Zum Schluß noch eine Prise Zimt darüber streuen und das Apfel-
Brot-Gnosch heiß servieren.


E.M.König-Roeder antwortete am 03.02.01 (18:16):

Ricardo ist ein Leckermaul!! Das hört sich prima an, und wer ist Emil? Ich werde es nächste Woche gleich nach-kochen-braten.. Mein Mann mag ein Glück auch Süsses. Zu der Frage: was esst Ihr? Glaubt Ihr wirklich, dass es uns Senioren, wenn Ihr denn welche seid, noch schaden könnte, Rindfleisch zu essen. Wie lange gibt es den Rinderwahn denn schon, ohne dass man es wusste? Wir essen nicht unbedingt Innerein, aber sonst alles, wodrauf wir Appetit haben, tut ein Gleiches! Eva


Wolfgang antwortete am 04.02.01 (13:44):

Was kommt einem noch auf den Tisch? - Eine gute Frage. Sicher ist das auch abhängig davon, wo man lebt. Als zum Beispiel Ende letzten Jahres die Preissn das erste BSE-behaftete Rind gemeldet hatten, da haben wir Bayern sofort nachgezogen und nach unserem Motto "Bayern vorn" uns in ganz kurzer Zeit an die Spitze des Zuges vorgearbeitet. Sogar eine BSE-Partei haben wir - das ist die "Boarische Staats- und Einheitspartei". Wie die richtig heisst, darf ich hier gar nicht sagen, sonst krieg' i einen wirklichen �rger.

Kurzum: Wir Bayern gehen äusserst pragmatisch an die Sache heran und besinnen uns auf alte Traditionen. Den Rinderwahnsinn hat es nämlich bei keinem Schwein noch nie gegeben. Schon gar nicht bei keinem bayerischen Schwein. Wenn Ihr wissen wollt, was es bei mir heute mittag gab: An Schweinsbratn mit Knedln un zwoa Halbe Bier. :-) Und wenn das so weiter geht, dann fressn mir die Knedln pur... Wir Bayern sind vielleicht wahnsinnig, aber bleed san mr ned. :-)

Es grüsst Euch aus dem Süden der Republik... Wolfgang. :-)


H. Günter Sauer antwortete am 05.02.01 (18:49):

Zu dem Beitrag von epikur:
selbst habe ich schon Tofu aus Sojabohnen hergestellt und weiß, was es für eine Riesenarbeit ist.
Warum ist der 'fertige' nur so teuer hier - mangelnde Nachfrage oder haben es zu wenig Leute bisher gekostet ? Tofu kann man wirklich auf fast alle Arten zubereiten, grillen, braten, als Suppeneinlage usw.
Mein Tip: marinieren in Sojasoße, frischen Ingwerschnitzen und Knoblauch - und dann einfach roh essen !
Tempeh ist auch eine gute Variante aus Soja !


Johannes Michalowsky antwortete am 05.02.01 (19:00):

Lieber Almex,

bist Du denn sicher, daß das Soja nicht gen-manipuliert ist? Oder ist Dir d a s egal? Ist ein typischer Fall: Da gab's mal eine große Aufregung wegen, und nun redet kein Mensch mehr davon. So wird es mit allem anderen, jetzt mit dem BSE-Fleisch, immer wieder gehen.

Gruß Dein Jo.

(Internet-Tipp: /seniorentreff/de/my/)


H. Günter Sauer antwortete am 06.02.01 (18:54):

Lieber Jo,
da müßte ich auch fragen, bist du denn so sicher, daß ein �ko- oder Biobauer immer so genau weiß, wo das Futter für seine Tiere herkommt ?
Und tatsächlich ist mir die sog. Gen-Manipulation völlig egal, weil dadurch vielleicht eine Tomate größer oder Getreide widerstandsfähiger werden kann. Die ganze Aufregung ist doch nur von ideologischen Bremsern ausgelöst worden, die uns heute am liebsten noch bei der Tranfunzel sitzen sehen würden.
Früher gab es einmal einen Unfallverhütungsspruch: "Gefahr erkannt - Gefahr gebannt", und die Gefahr durch BSE i s t nun einmal bekannt geworden !
Viele liebe Grüße
Günter


H. Günter Sauer antwortete am 06.02.01 (19:00):

Anmerkung zu verschiedenen Beiträgen 'Bio-Bauern'
Als große Dreistigkeit empfinde ich, daß die Waren in den sog. Hofläden so unverschämt teuer sind.
Es entfallen Kosten für Transport, Zwischenhandel und für den, der sonst noch als 'Zwischenglied' zwischen Erzeuger und Verbraucher auftritt.
Trotzdem ist vergleichbare Ware beim Erzeuger erheblich teurer, vielleicht werden da auch die �ngste der Verbraucher ausgenutzt.


Johannes Michalowsky antwortete am 06.02.01 (19:59):

Lieber Günter,

also von Biobauern habe ich doch gar nicht geredet? Ich bin sogar ziemlich sicher, daß die das nicht durchweg wissen oder wenigstens Zweifel ganz gerne verdrängen, so, wie manche anscheinend auch meinen, daß belastete Luft ihre Flurstücksgrenzen respektiert (z.B. neben viel befahrenen Autostraßen).

Daß die nehmen, was der Markt - aus welchen Gründen auch immer - hergibt, ist doch selbstverständlich. So ist unser Wirtschaftssystem nun einmal, das auch durch unsere sozialdemokratische, durch ruhiggestellte ehemals wilde Grüne dekorierte Regierung nicht verändert worden ist - glücklicherweise übrigens.

Herzlichst
Dein Jo.

(Internet-Tipp: /seniorentreff/de/my/)


Friedgard antwortete am 07.02.01 (01:43):

Also früher haben wir das Gemüse und die Kartoffeln im Garten aus der Jauchegrube am
Haus gedüngt - im Krieg. Und sind nicht krank geworden. Wir haben den Schimmel von der
Marmelade gekratzt und sind nicht krank geworden. Wir haben mit spitzem Messer die Käfer
aus den Erbsen gepuhlt, eh wir sie gekocht haben, und sind nicht krank geworden. Wie schon
vorher erwähnt: wenn man der Presse glaubt, vergiften wir uns täglich mit allem. Und immer mehr
Menschen, wie Ricardo schon sagt, werden Hundert. Und man überlegt schon, wie man mit
diesem Problem fertig werden soll.......
Also zu viel Fleisch essen ist sowieso nicht gesund, gestern gab's bei uns dies:

Eine rote Paprika, zwei Fenchelknollen, ein Chicoree in Streifen schneiden, in Butter
andünsten, salzen, mit einem Schuß Wein aufgießen - dünsten lassen, bis der eigene
Saft eingekocht ist, einen Schuß Sahne dran.
Dazu: einen Risotto, der kräftig mit Curry gewürzt wurde. Und ein paar Scheibchen
geräucherte Schweinelende.
Der Meine hat gebrummt vor Wonne.

Guten Appetit allerseits!


Wolfgang antwortete am 09.02.01 (12:03):

Die meisten Bauern und ihre grossen Verbände jammern und fordern noch mehr Subventionen. Aber: Wer weiterhin Geschäfte machen will, sollte sich nicht selbst bemitleiden, sonndern etwas tun.

Bio-Bauern und Bio-Läden melden dramatisch gestiegene Verkaufszahlen und - systembedingt, da wir in einer Marktwirtschaft leben - gute Renditen dank steigender Preise. Die stürmische Nachfrage übersteigt das Angebot. Konventionell erzeugte Lebensmittel werden immer mehr zu Ladenhütern. - Die Bauern haben jetzt eine grosse Chance (vorausgesetzt, sie besinnen sich auf alte Tugenden und denken und handeln unternehmerisch): Umstellung ihrer Natur und Menschen gefährdenden Produktionsweise auf eine "grüne" Landwirtschaft.


monika schleidt antwortete am 18.02.01 (18:52):

Ich habe viele Jahre in Amerika gelebt, (1965-1985) und meine Kinder dort grossgezogen. Alle paar Monate kam irgend eine Horrormeldung, Fett von Hamburgern über Grill krebserregend, Quecksilber in Thunfisch, etc......
Man hätte alle paar Monate seinen Speiseplan andern müssen, eigentlich gab es kaum mehr was, das man essen konnte. Irgendwann ist es mir zu blöd geworden.Ich habe damals beschlossen, wenn man nicht zu viel von einer Art isst, sondern variiert (ich lebe ja nicht von Thunfisch!) und schaut, dass es einigermassen gemischt ist, dann, was solls! In Amerika hatte ich mein eigenes Gemüse, was jetzt (seit 14 Jahren wieder in �sterreich) nicht praktisch ist. Wir essen nicht viel Fleisch, aber doch immer wieder, meine Kinder sind 35 und 30 und beide kerngesund. Im Geflügel sind auch Antibiotika, im Fisch ist auch irgendetwas (fallt mir im Augenblick nicht ein) wir werden alle immer älter, also so arg kann es ja nicht sein.
Monika

(Internet-Tipp: https://www.schleidt.org/mskeramik)


Heidi antwortete am 20.02.01 (07:45):

Nicht nur BSE...

19.02.2001 Westfälische Rundschau
Mehr Antibiotika-Resistenzen


Bonn (dpa) - Krankenhausärzte und Mediziner warnen vor zunehmender Unwirksamkeit von Antibiotika. Die Fälle resistenter Bakterien häuften sich und würden zu einer Bedrohung für den Menschen. Daran seien auch die vielen Antibiotika schuld, die Schweinen, Rindern und Geflügel massenweise verabreicht würden, meinen Kritiker der konventionellen Agrarwirtschaft und besorgte Gesundheitsexperten.


Aus dem Stall drohten Gefahren für den Menschen, die rasch eingedämmt oder zumindest besser kontrolliert werden müssten. Diese Gefahren für den Menschen seien bei bestimmten Resistenzträgern nachgewiesen und unübersehbar, unterstrich Professor Wolfgang Witte (Robert Koch-Institut Wernigerode) am Dienstag während einer Wissenschaftspressekonferenz in Bonn. �Die chemisch- therapeutischen Mittel für Patienten sind erheblich weniger geworden.�

Andere Experten sehen Panikmache. Es sei falsch, die Entwicklung auf die Antibiotika bei den Tieren zu schieben, betonte der Vizepräsident des Bundesverbandes für Tiergesundheit (BfT), Gerhard Greif. Wissenschaftlich gebe es dafür keine ausreichenden Beweise. Außerdem könnten Resistenzen auch wieder abgebaut werden. Die Humanmedizin habe die Gefahren selbst verschuldet, meinte Professor Josef Kamphues (Hannover). �Jeder soll vor seiner eigenen Haustür kehren.�

Zur Therapie gegen bakterielle Infektionserreger sind Antibiotika bei Schlachttieren erlaubt. Ganz legal dürfen Landwirte EU-weit bestimmte Antibiotika auch zur schnelleren Mast verfüttern. Unkontrolliert werden neben zugelassenen Mitteln jedoch auch andere Stoffe verabreicht. Bundesweit wird derzeit deshalb gegen Tierärzte ermittelt, die illegal Substanzen zum �Schweinedoping� an Landwirte abgegeben haben.

Zur Therapie von erkrankten Tieren seien Antibiotika auch künftig unverzichtbar, stellten die Experten in Bonn übereinstimmend fest. Die Tiere müssten gesund sein, um gesundes Fleisch und unbedenkliche Nahrungsmittel zu liefern, betonte der Vorsitzende der Arzneimittelkommission der Bundestierärztekammer, Professor Fritz Ungemach (Universität Leipzig). �Risiko und Nutzen müssen allerdings genau abgewogen werden. Auch zur Therapie sind Antibiotika auf das absolut notwendige Maß zurückzuschrauben.�

Landwirte denken auch ans Geld. Möglichst schnell sollen die Jungtiere an Gewicht zulegen, damit sie in kürzester Zeit ihre Schlachtreife erreichen. Dazu sind �Leistungsförderer� recht, denn sie ermöglichen eine bessere �Futterverwertung�.

Verbraucherministerin Renate Künast (Grüne) will dem nun einen Riegel vorschieben und Antibiotika als Masthilfen verbannen. Noch immer sind in der EU vier solcher Antibiotika zugelassen. Erst 1997 waren fünf besonders kritische Mittel verboten worden.

Nach Ansicht von Ungemach sind nicht zugelassene Mittel das Problem, sondern ein gigantischer schwarzer Markt für Tier- Arzneimittel. Dabei würden nicht zugelassene Rohstoffe illegal unter anderem aus Bulgarien, Rumänien und China eingeführt. �Hier gibt es mafiose Strukturen, mit denen auch Missbrauch gefördert wird.� Das Ausmaß sei nicht zu beziffern.

Copyright: Deutsche Presse Agentur

(Internet-Tipp: https://www.westfaelische-rundschau.de/free/wr.aktuell.set-000.html)


Werner Mittelholzer antwortete am 26.02.01 (12:33):

Was ist wenn wir umsteigen? Sind wir dann sicher? Darf man Gemüse bedenkenlos geniessen?

Wunderbare vegetarische Genüsse !

Die älteren Generationen, wissen noch fragmentarisch wie aromatisch z.B. Tomaten und Erdbeeren früher mal schmeckten. Warum früher? Die Frage erübrigt sich wenn Sie in der Gegenwart eines der beiden Früchte aus Massenproduktion bewusst essen. Sie werden dann unschwer feststellen, dass die Tomaten und die Erdbeeren sehr intensiv nach nichts schmecken. Ein feuchter Karton wäre im direkten Vergleich wahrscheinlich ein Leckerbissen.

Die Früchte müssen sich auf ökonomisch interessanten, dafür ökologisch fragwürdigen Böden, entwickeln. Sie werden zusätzlich noch mit Bakteriziden, Fungiziden, Herbiziden, Insektiziden, Akarziden, Mollusziden, Rodendiziden, Nematiziden, kurz Pestiziden behandelt. Vor lauter -ziden wird einem ganz chemisch, pardon, komisch zumute. Die Tomaten und Erdbeeren rächen sich in der Folge indem Sie einfach keinen Geschmack mehr hergeben. Der Herrgott spielende Mensch jedoch nicht verlegen, produziert längstens schon rein synthetische Düfte und Aromen, die so echt wirken, dass Erdbeere und Tomate allein schon aus
Verlegenheit erröten.

Vision: Mit den entsprechenden Aromastoffen bestäubte Tomaten und Erdbeeren werden uns künftig den Geschmack von einst wieder zurückgeben. Unsere Gaumenwelt ist dann Chemie sei Dank wieder in Ordnung. Wir haben dann kein BSE-Problem mehr, dafür müssen unsere Chemiegesättigten Körper nach unserem Tod in einer tiefen Felskaverne zusammen mit Atomrückfällen entsorgen werden müssen.


Monika Schleidt antwortete am 26.02.01 (19:39):

Tomaten (Paradeiser bei uns!) esse ich nur im Sommer, entweder meine eigenen oder auch aus dem Supermarket, aber dann kommen sie von hier irgendwo. Erdbeeren baut ein Bauer bei uns an, die ess ich nur von dort. Ich muss ja im Winter keine Erdbeeren essen (ausser eingefrorene).Konrad Lorenz hat gesagt: "der Geschmack pro Erdbeere bleibt gleich, unabhängig von der Grösse!" D.h.wirklich gut sind die Walderdbeeren, je grösser die Erdbeere, desto weniger der Geschmack! Und er hatte so recht!

Heute gibt es bei uns Thunfisch Nudel Auflauf! (sicher auch ungesund aus irgendeinem Grund!)
Liebe Grüsse, Monika

(Internet-Tipp: https://www.schleidt.org/mskeramik)


Wolfgang antwortete am 27.02.01 (15:51):

Ich mag keine Produkte mehr aus den Labors und Fabriken unserer Agrarindustrie. Ich wünsche mir folgende - früher selbstverständliche - Bedingungen für ALLE Tiere auf einem Hof (und nur solche Höfe dürften Subventionen erhalten):

Ein kleiner, überschaubarer Familienbetrieb - Täglicher Weidegang während der Vegetationsperiode, täglicher Auslauf im Winter - Eingestreute Liegefläche und für Geflügel eingestreuter Scharrraum - Gruppenhaltung im Laufstall - Kein Futter aus oder mit irgendwelchen tierischen Proteinen (mit Ausnahme von Milch bei Jungtieren natürlich) - Pflanzliches Futter aus eigenem oder nahe gelegenem Anbau nach den Prinzipien des Organischen Landbaus - Kein Doping mittels Leistungs- und Wachstumsdrogen - Keine vorbeugend verabreichten Medikamente...

Universtität Bonn
Institut für Organischen Landbau
Orgaland - Multimediale Einführung in Themen des Organischen Landbaus
https://www.uni-bonn.de/iol/olintro.htm

(Internet-Tipp: https://www.uni-bonn.de/iol/olintro.htm)


Johannes Michalowsky antwortete am 27.02.01 (16:11):

Lieber Wolfgang,

da Dein Eintrag so wissenschaftlich etikettiert ist, werdet Ihr an Eurem Institut sicherlich auch untersucht haben, was unter den von Dir genannten Bedingungen das Ei auf dem Frühstückstisch, das Huhn im Topf und das Schnitzel in der Pfanne künftig kosten würde. Ich fürchte, das würden alles Genüsse werden, die nur noch Privilegierten erreichbar wären, ganz bestimmt keinem Senior, der von seiner Rente leben muß.

(Internet-Tipp: https://www.evote.de/cgi-bin/evote2/stest.cgi?name=fb10)


Wolfgang antwortete am 27.02.01 (20:54):

Lieber Jo... so etwa 30-50 Prozent teurer schätzen die Fachleute würden die Kosten für solch eine Ernährung (mit einer entsprechenden Umstellung auf weniger Fleisch). Der Budgetteil für Ernährung ist in den letzten Jahrzehnten beständig gesunken (er liegt zur Zeit bei etwa 20 Prozent des Gesamtbudgets). Diese Erhöhung wäre leicht aufzufangen, wenn zum Beispiel andere relativ grosse Anteile vom Budget heruntergefahren würden... Kosten fürs Auto oder Urlaube zum Beispiel.

Letztendlich ist aber jede(r) für ihr (sein) persönliches Budget selbst verantwortlich. Die Entscheidung, was einem lieb und wert ist, nimmt einem niemand ab. :-)


Johannes Michalowsky antwortete am 10.03.01 (09:59):

Über die humanmedizinischen Implikationen von BSE kann man sich in der diesem Thema gewidmeten Web Site von Dr. med. P. Müller informieren, URL siehe unten.

(Internet-Tipp: https://www.bse.de)


Wolfgang antwortete am 11.03.01 (15:47):

Leute, keine Panik, die Rettung ist in Sicht: Food-Designer entwickeln zur Zeit Kunstfleisch aus Pflanzen. - Vielleicht lassen wir irgendwann für ein leckeres vegetarisches Kassler den ganzen hormonverseuchten Sondermüll stehen. *fg*

Steaks vom Weizenacker
https://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,121933,00.html

(Internet-Tipp: https://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,121933,00.html)


Rosmarie Schmitt antwortete am 16.03.01 (20:50):

Hallo miteinander,

da die Frage: "Was kocht ihr jetzt eigentlich?" noch nicht erschöpfend beantwortet ist, möchte ich auch ein Rezept zur Diskussion stellen. Aber bitte steinigt mich nicht...

Truthahn mit Whisky

Zutaten: Ein Truthahn (halbes Kilo pro Person)

eine Flasche Whisky (Gute Wahl !!)

10 Speckstreifen

Salz, Pfeffer, Olivenöl

Zubereitung:

Den Truthahn mit den Speckstreifen belegen, schnüren, salzen, pfeffern und
etwas Olivenöl dazugeben.

Den Ofen auf 200� C einstellen. Dann ein Glas Whisky einschenken und auf ein
gutes Gelingen trinken.

Anschließend den Truthahn auf dem Backblech in den Ofen schieben. Nun schenke
man sich zwei schnelle Gläser Whisky ein und trinke wieder auf ein gutes
Gelingen. Den Backofen nach 20 Minuten auf 250� C stellen, damit es ordentlich
brummt. Danach schenke man sich drei weitere Whisky ein.

Nacher halm Schdunde öffnen, wenden und den Braten überwachn. Die
Fisskieflasche ergreiffn un sich einen hinner die Binde kippen.

Nach ner weideren albernen Schunnde langsam bis zzum Ofen hinschlendern uhn
die Trute rumwenden. Drauf achn, sisch nich die Hand schu vabrennn an die
Schaiss Onfndür.

Sisch waidere ffünf odda siehm Wixki innn Glas sisch unn dann unn so. Di Drute
wäaant drrai Schunn�nt (iss auch eegaal) waidabraan un alle ssehn Minudn
pinkeln gen.

Wwenn ürntwi mmöchlicfh, ssum Trathuhn hinchriechn unn den Own aus�m Viech
ziehn.

Nommal n Schlugg genemien und anschließnt wida fasuchn, das Biest raussuhoin.

Denfadammt�n Vogi vom Boden holn unn auf�ner Baldde hinrichn.

Auffbassen, dass de nich ausruschn auffn Schaiss ffeddichen Küchnbohn. Wwenn
sisch drossdem nisch famaaidn fasuhn wida aufsuschichttnoderso hahahah isa
alles ja eeeh schaiss egaalll.

......................

Dann etwas schlafen.

Am nächsten Tag den Truthahn mit Mayonnaise und Aspirin kalt essen.


Trudi antwortete am 16.03.01 (23:45):

Hallo Rosemarie,

ha ja seln so glacht ...
Nein, im "Ernst", dieses Rezept macht richtig Spaß (ohne dabei den Ernst des Themas aus den Augen zu verlieren). Ich habe es ausgedruckt und meinem Mann für morgen auf den Frühstückstisch gelegt - er ist oft der Koch im Haus und ich kann mir vorstellen, dass er auch viel zu lachen hat, wenn er das liest.

Na, denn prost und gute Nacht wünscht

Trudi