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THEMA:   Gartenpflege

 6 Antwort(en).

margrit begann die Diskussion am 02.03.01 (18:18) mit folgendem Beitrag:


eine frage an alle hobbygaertner muss ich im fruehjahr den boden umgraben? oder genuegt ein
auflockern des bodens mit einer gartenkralle?
fuer ein paar tips waere ich dankbar
gruss margrit


von Selasinsky,York antwortete am 03.03.01 (11:21):

liebe magrit
du must leider dir die arbeit machen und den boden umgraben.diese arbeit muss der hobbygärtner schon machen,damit der boden gut durchgelüftet wird.auch die bauern machen das mit ihren feldern.bin auch gerade dabei,meinen garten für die frühjahrspflanzung herzurichten.gruss york


epikur antwortete am 03.03.01 (15:05):

Umgraben ist sicher sinnvoll, wenn man einen verwilderten Garten wieder kultivieren möchte. Jedoch, wenn der Wildwuchs beseitigt ist, wird nach Meinung heutiger Biologen das althergebrachte Gesetz, den Boden in grober Scholle überwintern zu lassen in Frage gestellt. Wenn eine lebendige Humusschicht im Garten aufgebaut ist, soll sie nur noch erhalten und naturgemäß bearbeitet werden.
Ca. 20 cm tief reicht normalerweise die Humusschicht. Darin gibt es ein feinabgestimmtes System verschiedenartiger Bodenlebewesen, das im Laufe eines Jahres aufgebaut wurde. Mit dem Umgraben wird die sorgfältig tiefenabhängig aufgebaute Schichtenbildung auf den Kopf gestellt. Die luftabhängige obere Lage fällt in die sauerstoffärmere Tiefe. Die Nährstoffproduzenten der Wurzelzone werden dagegen ins Freie befördert. Das ganze System wird durcheinandergebracht und zerissen. Was dazu bestimmt ist, in der lufthaltigen obersten Bodenschicht durch grobe Zerkleinerung die Verrottung einzuleiten, kann in der dichteren Unterschicht, wo ganz andere Aufgaben zu lösen sind, nicht gedeihen und umgekehrt.
Der Biogärtner legt deshalb Wert darauf, dass die natürliche Schichtung erhalten bleibt. Er lockert den Boden mit dem Sauzahn ohne die Schichten zu stören. In gepflegten humosen Böden genügt sogar die leichte Bearbeitung mit einem Grubber oder einer kleinen Hacke. Sie werden nur durch die obere Schicht gezogen.


lydia antwortete am 03.03.01 (17:37):

hallo epikur.
wie freut mich doch dein beitrag!
genau all diese punkte, nur viel gröber (du gehst tiefer und profimässiger ins detail) schrieb ich heute morgen per mail an margrit:-)
da ich nur eine mittelmässige gärtnerin bin, getraute ich mich nicht, den ratschlag zu veröffentlichen. ich riet ihr daher auch, dringend noch den ratschlag eines biogärtners abzuwarten. und siehe da, schon hat er sich gemeldet:-)
ich grabe meinen garten übrigens schon seit mehr als 20 jahren nicht mehr um, aus eben diesen doch so logischen gründen und geniesse es zudem auch noch, diese lästige strenge arbeit loszusein. und wie ich auch margrit sagte, alles gedeiht prächtig bei dieser methode.
lieben gruss
lydia


Werner Weber antwortete am 04.03.01 (17:17):

Hallo hier meldet sich Werner weber!
Seht Euch mal die Homepage: www.unserbiogarten.de an, da könnt Ihr noch etwas lernen und außerdem ist sie sehr interessant.

(Internet-Tipp: https://www.unserbiogarten.de)


margrit nusch antwortete am 06.03.01 (16:28):

margrit bedankt sich bei allen fuer die guten tips, anregungen und hinweise
wuensche allen ein frohes schaffen im garten
und eine gute zeit
gruss margrit


Georg Segessenmann,alias Georg von Signau antwortete am 16.04.01 (12:59):

Vor Jahren sah auch ich es als oberste Pflicht eines Hobbygärtners an, dass man im Spätherbst den Garten in lockeren Schollen umwerfe, damit die "schädlichen Ungeziefer" erfrieren sprich umkämen. Statt dessen plagte ich eher die Würmer, die für eine gute Belüftung des Humus zuständig sind. Gesundheitsbedingt - Rücken - stellte ich dann um. Heute fahre ich den selbstgemachten Kompost etwa im Februar auf jene Beete, auf die ich keine Zwiebeln stecken werde. Der Kompost wird dann in den folgenden Monaten in den Boden "geregnet". Vor dem Umgraben reche ich dann alles, was noch nicht verrottet ist, wieder zusammen und lege es schichtweise wieder in meine Kompostecke. Im Laufe des Jahres kommen nun noch alle Küchenabfälle und der gemähte Rasen in Lagen dazu. Etwa zweimal schichte ich den haufen um. Das Resultat: Ein lockerer, krümeliger Kompost. So braucht nur noch meine Frau zusätzlich Dünger - für die Blumen.

Ich wünsche allen fröhlichen (weil nicht stur nach Schema F arbeitenden) Hobbygärtner/innen einen schönen, ertragsreichen Sommer.

Herzliche Grüsse

Schorsch