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THEMA:   Technologie von morgen

 11 Antwort(en).

Karl begann die Diskussion am 14.04.01 (18:41) mit folgendem Beitrag:

Hallo zusammen, was haltet Ihr davon?

Heute lese ich in der Zeitung von dem Zukunftstestprojekt der Familie Steiner am Zugersee (bitte beachtet das Datum, es ist k e i n verspäteter Aprilscherz!). Diese Familie testet modernste Technologie von Übermorgen in ihrem Haus aus:

1. Intelligente Kühlschränke, die Leerstände selbst registrieren und nachbestellungen via Internet einleiten.

2. Herde, die sich Rezepte merken und Vorschläge machen

3. Rasenmäher, die selbständig den Rasen auf einer definierten Höhe halten.

4. Staubsauger, die die Wohnung ordentlich halten.

5. Urintester, die sich mit dem Arzt kurzschliessen können

etc. etc. Natürlich alles vernetzt, so dass man/frau auch im Urlaub jederzeit per CAM sehen kann, wie ordentlich alle Geräte zuhause arbeiten und die Heizung kann schon vom Flughafen aus wieder hochreguliert werden.

Ist das Teil der "Brave new world" und was jetzt, freuen wir uns darauf oder nicht?

Meine Meinung?

Also ich fände den Kühlschrank nicht schlecht ;-)


Seht Euch die Webadresse an!

(Internet-Tipp: https://www.futurelife.ch)


Heidi antwortete am 14.04.01 (19:06):

Hört sich gut an: Ich komme von der Arbeit nach Hause, das Essen ist fertig, die Wohnung ist sauber, die Wäsche gebügelt im Schrank, meine Lieblingsmusik wird schon gespielt und mein PC ist bereits online im Seniorentreff *gg*. Natürlich alles mit hauseigener Energieversorgung.

Wenn dann irgendwann die Programmierung des Hauses zu lästig wird, überlassen wir auch das der Auswahl eines Computers.


So sehr wie ich Hausarbeit hasse - diese Vorstellung verursacht bei mir eine Gänsehaut. Vielleicht habe ich zu viel Science fiction zu diesem Thema gelesen :-))


Manfred Franz antwortete am 14.04.01 (19:38):

"Geht nicht", das habe ich mir abgewöhnt, wenn es um technische Entwicklungen geht. Sogar, wenn auf einem Weg Naturgesetze dagegen stehen-, dann wird eine andere Methode zum Ziel kommen. Oft auf völlig unerwartete Weise.
Die Frage ist nur: Wollen wir das wirklich? Aber DAS muss Jeder für sich allein entscheiden. Tatsache ist doch, dass scheinbar parallel zu der rasanten Technik-Entwicklung der Drang zu naturverbundener Lebensweise zunimmt. Aber wo diese Entwicklung (vor Allem zeitliche) Freiräume schafft, für kreative Zeitnutzung, für Erholung, für Bildung- warum sollte das schlecht sein?


Wolfgang antwortete am 15.04.01 (10:44):

Beim Lesen der Beiträge dachte ich gleich an einen Film von Woody ALLEN, den dieser 1973 drehte... "Sleeper" heisst der Film. Ein Mensch wird annlässlich einer Operation eingefroren und (aus Versehens) erst 200 Jahre später - im Jahr 2173 - aufgetaut. Rein äusserlich hatte sich die Welt gewaltig verändert. Eine Menge technischer Schnickschnack stand in den Haushalten rum. Zum Beispiel ein Orgasmotron, eine Maschine mit garantierter und definierter Lustbefriedigung. Die Maschine wurde nötig, weil der maschinenlose Sex auf Druck der Industrie verboten worden war...

Wie gesagt: �usserlich hatte sich viel geändert. Was aber sich unverändert hielt, das war das geistlose, genormte, fremdbestimmte, zum Teil vulgäre und brutale Zusammenleben einer durchschnittlichen amerikanischen Mittelstandsfamilie. Ergänzt um ein paar Maschinen, garniert mit den Begriffen "Wohlstand" und "Lebensqualität"... 2173 war's wie 1973, nur mit höherem Ressourcenverbrauch... :-)


Ilse Wedelstaedt antwortete am 15.04.01 (17:29):

.....aber Luft holen muß man noch selber?


Manfred Franz antwortete am 15.04.01 (19:53):

Orgasmotron:
Bin ICH altmodisch. Ich bleibe lieber bei der alten Methode!
Ja, und ob sich die Menschen ändern werden? Ich hoffe es als Optimist, aber der Glaube fällt mir schon schwer! Sie werden den technischen Fortschritt kaum zu ihrer menschlichen Vervollkomnung nutzen! Dazu sind sie viel zu DUMM.


Georg Segessenmann antwortete am 16.04.01 (09:54):

Lieber Karl, habs auch gelesen, sogar schon mehrmals im TV Reportagen über diese Familie gesehen. Man könne, so hiess es, sogar mit den Bewohnern dieses Hauses chatten. Ich habs probiert: Ging in die Hosen! Ehrlich gesagt: Ich möchte zwar all diese Techniken mal ausprobieren, aber mich so zur Schau stellen, das wäre auf die Dauer denn doch lästig.

Wenn einer, wie die, im Glashaus sitzt,
er wohl vor Lampenfieber schwitzt.
Doch gern er dies in Kauf wohl nimmt,
weil dann bei ihm die Kasse stimmt!

Schorsch


MThrein antwortete am 16.04.01 (22:14):


Hört sich manches ja ganz gut an. Aber bis ich den Kühlschrank so programmieren kann,
dass er weiß, worauf ich morgen Appetit habe, wird wohl noch einige Forschungsarbeit
nötig sein. Auch ein Herd, der meine Lieblingsessen kocht müsste in der Lage sein,
zu wissen ob ich heute lieber etwas scharfes oder etwas süßes essen möchte. Ich glaube
nicht, dass es ein Programm gibt, das das weiß und wenn jemand behauptet, er habe
so ein Programm, werde ich es nicht benutzen, da ich weiß, dass es nicht funktionieren kann.

Sex mit Maschinen oder mit Hilfe von Chemie ist ja auch nicht neu, wenn man die
Diskussion um Viagora sieht oder den Aktienkurs von Beate Use verfolgt. Auch
Cybersex scheint recht beliebt zu sein. Jedenfalls scheint man in diesen Branchen
gut zu verdienen. Ich denke ich werde die neuen Techniken nutzen, so wie immer,
da wo sie mir helfen werde ich sie einsetzen und hoffen, dass sie mir das Leben erleichtern.


Eberhard Killi-König antwortete am 17.04.01 (22:25):

Lieber Karl,
ich denke, dass nicht alles, was uns die Technik heute ermöglicht, auch gut für die Menschen ist. Zum Schluß wird auch noch eine Maschine erfunden, die uns das Denken grundsätzlich abnimmt. Wozu wären wir Menschen dann überhaupt noch auf der Welt? Oder ist das schon zu weit gedacht?
Als Gegenstück wird derzeit im Schwarzwald ein Projekt angeleiert, bei dem die daran Beteiligten einen Schwarzwaldhof bewirtschaften sollen,so, wie er vor hundert Jahren einmal betrieben wurde.
Also: Jedem das Seine !


Georg Segessenmann,alias Georg von Signau antwortete am 18.04.01 (10:06):

Es gibt schon lange keine menschlichen Individuen mehr. Denn wir sind miteinander vernetzt, wie all die Computer, mit denen wir in diesem Augenblick miteinander vernetzt sind. So wird der Moment wohl nicht mehr allzuferne sein, wo wir nur noch "dank" unsren Computern und Maschinen fähig sind, zu denken, zu handeln, zu leben.
Die Schöpfung wird wohl in uns einen Mechanismus eingebaut haben, der garantiert, dass wir - weil wir ja keine anderen Feinde mehr haben als die Mikroben und Viren - uns selber vernichten werden, wenn wir zuviele sind. Da nützen auch die Schwarzwald-Fluchtorte nichts mehr. Denn wenn der Mensch einmal all seine Möglichkeiten geballt auf unseren Planeten loslässt, erreicht er damit auch die hintersten Winkel unserer Erde. Vielleicht bleiben dann ein paar armselige, geistig und körperlich verkrüppelte Individuen übrig und alles beginnt von vorne?

So rückentwickelt sich der Mensch zum Affen,
hüpft kreischend und vergnügt von Baum zu Baum.
Ich glaub`, wenn Gott die Welt heut` neu würd` schaffen,
er schüfe einen Menschen kaum!

Schorsch


Manfred Franz antwortete am 18.04.01 (13:00):

Hallo, Georg!
Nicht so pessimistisch! Vielleicht kommt auch "nur" so ein Einschnitt wie der, der zum Untergang des römischen Reiches geführt hat. Oder zum Untergang der Steinzeit-Kulturen. Aber bis dahin wollen wir uns doch schon noch unseres Lebens freuen und nicht nur an die düsteren Zukunftsprognosen denken, die einige, vermutlich dafür (qui bono?) gut dotierte, "Wissenschaftler" in die Welt blasen.


Renate Vossen antwortete am 18.04.01 (16:20):

... und was ist bei einem längeren Stromausfall?
... und wie geht man mit der Langeweile um?
Für mich kann ich nur sagen, dass mir meine Freiheit wichtiger ist als blinde Technikhörigkeit und -abhängigkeit.