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THEMA:   Welchen Nutzen hat Fasten ?

 27 Antwort(en).

linus begann die Diskussion am 07.03.04 (13:24) mit folgendem Beitrag:

Stimmt es, dass Fasten für Körper und Geist nützlich ist ? Gibt es dazu Erfahrungen ?


Irina antwortete am 07.03.04 (13:53):

Na klar, linus,
Google hat sie jedenfalls.
:-))

Persönlich weiß ich nur, daß man dabei (ohne Drogen) ziemlich high (z.B. im Sinne von "fit") werden kann.

Irina


linus antwortete am 07.03.04 (14:07):

@irina
Der Verweis auf 'google' ist gut und ich bedanke mich. Ich habe im Internet sogar spezielle Chats dazu gefunden.

Mein Interesse gilt der Meinung dieses erlesenen Kreises dazu. Hier gibt es viele erfahrene Menschen mit einer gereiften Geisteshaltung. Ich kenne keine adäquate Adresse im Intenet, wo sich so viele 'Weise' treffen wie hier.


Irina antwortete am 07.03.04 (14:55):

*lach* linus,
andere hätten den Verweis auf Google als Affront bezeichnet.

Vom "Heilfasten" halte ich persönlich übrigens sehr viel.

Irina


linus antwortete am 07.03.04 (15:53):

Warum ?


Irina antwortete am 07.03.04 (15:58):

"Warum?"
Warum was?


pilli antwortete am 07.03.04 (16:37):

watt meinste denn mit "erlesenem kreis"

magst dich mal verständlich ausdrücken?...vielleicht bin ich dann bereit, dir watt von meiner 4 wöchigen "nulldiät" zu berichten...

:-)))


mart antwortete am 07.03.04 (16:52):

<<Stimmt es, dass Fasten für Körper und Geist nützlich ist ? <<

Ja:-))

<<Gibt es dazu Erfahrungen ?<<

Ja:-))


jeanny antwortete am 07.03.04 (17:42):

erfahrungen...

ja

hab auch einige...


linus antwortete am 07.03.04 (17:54):

Ihr seit alle so klug und fordert zur absoluten semantischen Schärfe auf, nichts Umgangssprachliches ist Euch bekant ... nichts ...

Ihr seid auch nicht gefragt, denn Ihr wisst nichts (inhaltliches) darüber. Meine Frage versteht jeder mit gesundem Menschenverstand ... Ihr müsst nicht auf jede Frage antworten, sondern könnt auch scheigen ...


Irina antwortete am 07.03.04 (18:05):

linus,
ich schrieb zwei inhaltlich voneinander unabhängige Sätze.

Darauf fragtest Du: "Warum?"
Darauf mußte ich leider gegenfragen: "Warum was"?

Denn zu welchem Satz hattest Du denn "warum?" gefragt? :-)

Irina


mart antwortete am 07.03.04 (18:58):

@linus

<<Ihr seid auch nicht gefragt, denn Ihr wisst nichts (inhaltliches) darüber. Meine Frage versteht jeder mit gesundem Menschenverstand.<<

Wahrlich, eine philosophische Antwort:-)))


carla antwortete am 07.03.04 (19:57):

Fasten ist für jeden ein anderes Erlebnis. Ich fand es immer sehr angenehm (nachdem die ersten 5 Tage überstanden waren), nichts zu essen sondern nur zu trinken. Allerdings ist mir das außerhalb der gewohnten Umgebung besser gelungen, am besten mit Mitfastern.
Ich weiß nur inzwischen, daß sich erstens der jojo-Effekt bei mir leider ganz sicher einstellt und die abgefasteten Pfunde ziemlich schnell wieder drauf sind, manchmal sogar noch mehr. Und zweitens, daß bei mir mit dem Fett- und Muskelabbau auch allerlei Schwermetalle, die ich dort gut versteckt und abgelagert habe, zum Vorschein komme. Ich muß also gleichzeitig etwas einnehmen, um diese Gifte zu binden.
Deshalb faste ich nicht mehr sondern lege immer mal ein oder mehrere Saft-Tage mit frisch gepresstem Saft ein: ein Tag Gemüse, ein Tag Obst. Das tut sehr gut...
Carla


simaja antwortete am 07.03.04 (22:14):

fasten gut zum abnehmen. gesundheitlich gut, weil der körper entgiftet wird.
es gibt verschieden fastenmöglichkeiten, mit unterschiedlicher dauer.

ein schon depressiver mensch wird dadurch aber seinen geist (psyche ) nicht hochschrauben, sondern eher in ein loch fallen.

fasten ist NICHT gleich nulldiät.


Medea. antwortete am 08.03.04 (07:18):

Hallo Linus,

ich freue mich, daß Du diese Frage eingestellt hast - ich hätte es sonst heute getan, denn ich komme gerade von einer Fastenwoche. Viele können über die verschiedensten Fastenformen informieren - bei mir sieht das so aus:

Ich gehe zum Gruppenfasten in ein Benediktiner Kloster in der Nähe von Osnabrück, initiiert vom Bildungswerk der Katholiken unter dem Thema "Fasten für Gerechtigkeit" - in diesem Jahr beschäftigten wir uns mit dem Miseor-Hungertuch 2004 'Brot und Rosen - Unser tägliches Brot gib uns. Heute.'
Über dieses Hungertuch wird nachgedacht, gesprochen, die einzelnen Gedanken zusammengetragen, notiert, Betroffenheit macht sich breit und es besteht immer der Wunsch, mehr zu erfahren. So bilden wir Arbeitsgruppen, ausreichend Material dazu ist vorhanden, um in die Vielfalt, die das Tuch bietet, einzusteigen.
Jede/r Teilnehmer/in hat seine Teekanne oder Wasserflasche neben sich, ständige Begleiter durch den Tag.
Um 12.15 Uhr ist allgemeines "Mittagessen", bestehend aus einem halben Glas Saft (abwechselnd warmen Sauerkraut-, Kirsch-, Hollunder-, Apfel, Rote-Beete-, Tomaten- oder Gemüsesaft), dazu gibt es dann die "Fastensuppe" (das ist eine superdünne! Gemüsebrühe und natürlich jede Menge heißen Tee. Der wechselt auch täglich, was mir sehr gefällt, an einem Tag wird Brennnesseltee, dann Hollunderblättertee, Fenchel-, Frauenmantel-, Minze-, Kräuter- und Apfelblütentee serviert.
Danach Ruhepause bis halb vier, die jede/r unterschiedlich verbringt, die einen legen sich mit einer Wärmeflasche auf dem Bauch ins Bett, die anderen wandern, wieder andere "arbeiten" an ihren Beiträgen, gehen zur Kapelle, ins Schwimmbad etc. - ein jeglicher nach seiner Art :-)) - .
Nach dem gemeinsamen nachmittäglichen Teetrinken trifft sich die Gruppe wieder im Plenum. Bevor aber die "geistige Tätigkeit" beginnt, wird getanzt, Gymnastik oder leichte Yogaübungen gemacht, herumgesprungen - (ich spürte weder Knie noch Hüfte ;-)) )
es ist einfach wunderbar.
- Erst einmal so weit ... -


Medea. antwortete am 08.03.04 (07:35):

Was mir besonders gefällt und auch guttut - ist das Schweigen während der "Mahlzeiten" (abgesehen von dem Nachmittagstee, da wird geschwatzt und viel gelacht).
Es wird ein kurzes Gebet oder ein Sinnspruch gelesen, danach erfüllt Mozart, Bach, Händel, Haydn etc. den Speiseraum - und geschwiegen. Eine wunderbare Erfahrung ....
Gedanken kommen und gehen, bei vielen lösen sich Knoten, die Tränen rinnen plötzlich, die Gesichter werden so weich und angreifbar, der Streß schwindet und innere Ruhe kehrt ein.....
Wir haben uns darüber ausgetauscht, alle empfinden so, bei manchem stellt sich dieses Gefühl erst nach Tagen ein, in der Abschlußrunde berichten aber alle davon.


Medea. antwortete am 08.03.04 (07:47):

Meine erste Fastenerfahrung war 1989.
Meine Freundin und ihr Mann wollten es einmal probieren und luden mich zum Mitmachen ein. Du meine Güte - d a s schaffe ich doch nie, dachte ich, ich werde verhungern .....
Eine Woche keine feste Nahrung, kein geliebtes Brot - das halte ich doch nie und nimmer aus ....
Und dann kam alles ganz anders ;-))
Auch dort haben wir viel Musik gehört und gelesen und gemeinsam das Gemüse für die Suppe geputzt, aber wir sind auch jeden zweiten Tag in die Sauna gegangen und haben uns dreimal eine wunderbare Ganzkörpermassage geleistet.
Nach einer Woche wieder in meinen eigenen Wänden, habe ich spontan drei weitere Tage drangehängt - und so mache ich es bis heute. Zehn Tage sind für mich eine gute Zeit ohne irgendwelche Probleme.


Roalf antwortete am 08.03.04 (10:47):

Früher fasteten die Menschen aus religiösen Gründen um in den Himmel zu kommen. Heute fasten die Menschen um möglichst gesund in den Himmel zu kommen....


mart antwortete am 08.03.04 (10:59):



Heute fasten viele Menschen um geistig !! und körperlich zu regenerieren - wobei oft die geistig - seelische Dimension im Vordergrund steht.


linus antwortete am 08.03.04 (11:04):

@medea
Es war nicht gut dass ich (Anmerk.: 'ich' unterstrichen) die Frage gestellt hatte, denn Sie hat eine ganze Reihe von den besonders 'Klugen' hier in Verwirrung gebracht; ich konnte nicht wissen, dass Du ... (ich entschuldige mich in aller Form und Höflichkeit für meinen für diese nicht verständlichen sprachlichen Ausdruck... bei diesen 'Klugen' und erinnere, dass 'karl' keine Regel spezifiziert hat, nach der zu jedem Eintrag im Forum unbedingt ein eigener Kommentar abgegeben werden muß; d.h. wenn man zu etwas nichts inhaltliches zu sagen hat kann man Schweigen ... ich weis, Ihr wusstet das nicht - ob ich noch einmal zu einer - natürlich von diesen 'Klugen' empfohlenen - Schule für klare Sprache gehen werde, weis ich meinerseits noch nicht, erst mal kommt Fasten dran ...).

Deine Schilderung war sehr interessant und aufschlußreich. Sie hat mich bestärkt ähnliches zu tun und mich darin bekräftigt ebenso ein Kloster zum Fasten aufzusuchen. Ein Freund von mir hat auch gute Erfahrung damit. Ich faste seit ca. 5 Jahren 1 - 2 mal im Jahr - zuletzt immer mit meiner Frau - für max. 10 Tage an arbeitsfreien Tagen zu Hause. Darüber hinaus habe ich es mir zur Gewohnheit gemacht, an Montagen und Freitagen nur Wasser zu trinken. Während des Fastens treibe ich inzwischen sogar (gemäßigten) Sport im Fitnessstudio und in der Schwimmhalle.

Von zentraler Bedeutung halte ich das Schweigen, weil dadurch der Geist in bester Weise zu sich kommen kann. Jede Ablenkung, und sei es durch ein Buch oder eine Vorstellung, die aus einer sinnlichen Wahrnehmung der eigenen Umgebung gespeisst wird, vermindert den tiefen Zugang zu Ruhe und Leere. Daher werde ich in Zukunft alleine Fasten. Darüber hinaus denke ich, dass zum Fasten in besonderer Weise Meditation gehört. Ich meditiere beim Fasten und zudem täglich für eine bestimmte Dauer von ca. 10 Min. zu einer bestimmten Zeit.

In Verbindung mit einer radikalen Umstellung meiner Ernährung hat sich dadurch nicht nur mein Gewicht auf 78 kg bei 186 cm reduziert, sondern auch meine Ruhe und Gelassenheit insgesamt bereits erheblich verbessert.


Medea. antwortete am 08.03.04 (12:18):

Hallo Linus,
zu Deinem Entschluß, nächstens zum Fasten in ein Kloster zu gehen, beglückwünsche ich Dich. Es ist ein guter Ort dafür.
Es gibt ja sehr viele Arten, etwas für seinen Körper, den Geist und die Seele zu tun - Freunde von mir bevorzugen die Fastenwanderungen - ich aber fühle mich in der klösterlichen Umgebung am besten aufgehoben. Auch das Gruppenerlebnis ist jedesmal wieder neu und anders, denn die Zusammensetzung solch einer Gruppe wechselt ja von Jahr zu Jahr. Anfangs erscheinen manche als reine Ekelpakete - und nach ein paar Tagen macht man die ersten Abstriche. :-))

Ich habe es auch schon probiert, zu Hause alleine zu Fasten - das war es für mich nicht ....
Der Gedankenaustausch ist ein wichtiges Element, der Kopf wird so klar und leicht, irgendwie anders, als wenn man es in der eigenen Wohnung versucht, hier ist m.E. die tägliche Routine viel näher. Und auch der möchte ich als Fastende ja für eine kurze Zeit entrinnen.

Eine interessante Beobachtung der letzten Jahre soll nicht verschwiegen werden:
In unserer Gruppe waren elf Protestanten und neun Katholiken, ähnlich auch die Zusammensetzungen in der Vergangenheit. Vor einigen Jahren war ein Jude dabei, einmal ein Hutu, diesesmal eine Deutschamerikanerin aus der Nähe von San Francisco.
Ich selbst stamme aus einer Familie mit jahrhundertelanger prostestantischer Traditon.


linus antwortete am 08.03.04 (18:12):

@medea
Gesichert dürfte sein, dass zu Hause fasten noch nicht optimal ist. Auch wenn man allein ist und sich abschottet. Ich meine, das sogar der Anteil Geistigkeit zu Leere werden muss. Er sollte entweder leer oder voll sein.

Es ist ein schönes Gefühl, wenn ich weis, dass 'medea' auch fastet.


Medea. antwortete am 08.03.04 (20:13):

Wenn Du die totale Leere wünschst, wären Zen-Übungen zu überlegen .....

Ich bin es zufrieden, so, wie ich es seit Jahren praktiziere, beizubehalten.

Freue mich auch, in Dir einen Fastenbefürworter gefunden zu haben ... ;-))


linus antwortete am 09.03.04 (23:00):

@medea
ZEN ist ein guter 'Link'... Du wirst es nicht glauben, aber ich habe dazu eine Menge Bücher, aber einfach nicht daran gedacht.

So erweist sich auch in dieser Hinsicht ein Gespräch als nützlich. Theorie und Praxis liegen hier weit auseinander. Umso wichtiger ist es, die Dinge in die Tat umzusetzen. Morgen werde ich versuchen zu beginnen anzufangen ... ZEN zu üben. Ich danke Dir !!


pilli antwortete am 10.03.04 (00:16):

"Enthaltsamkeit ist das feinste und delikateste aller Lustgefühle" (keine ahnung von wem...)

:-)

na dann wünsch ich viel lust, die lust auch fühlen zu können...


Gudrun_D antwortete am 10.03.04 (08:11):

Enthaltsamkeit ist das Vergnügen,an Dingen welche wir nicht kriegen
Wilhelm Busch


Irina antwortete am 10.03.04 (08:19):

"Enthaltsamkeit", in den Foren "Beleidigendes" zu schreiben, gehört in die "Regel-Befehle".

www.irina.lach


linus antwortete am 11.03.04 (14:43):

Alles unbeschreiblich klug gesagt ... danke, schön das es Euch gibt - 'sapere aude' ...