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THEMA:   das Gehirn im Alter

 28 Antwort(en).

ricardo begann die Diskussion am 11.05.04 (10:38) :

Gestern war hier in Freiburg ein Vortrag des Neurologen Prof Norbert Herschkowitz aus Bern.
Thema: Die lebenslange Entwicklung des Gehirns.
Der Forscher berichtete über neueste Ergebnisse, die darauf hinweisen, daß unser Gehirn auch im Alter durchaus noch neue Strukturen entwickeln kann und das Märchen, daß die Zellen aussterben widerlegt wurde.
Wir habe Millliarden von Hirn-Zellen, etwa halb so viel wie die Zahl der Sterne der Milchstraße und unter normalen Umständen sind die Verluste im Laufe der Jahre geringfügig.
Die Nutzung ist entscheidend für die Strukturen und Optimismus besser als pessimistische Vorstellungen.
Wenn man die Welt düster sieht oder gar sich Krankheiten und Angst einredet, so kommt es zu Verwirrung im Gehirn,
Also vieles haben wir selbst in der Hand, so wie es läuft.
Jeder Gedanke bedeutet eine Veränderung und berührt die Bahnen im Nervensystem.
Im Alter wird man zwar langsamer und hört schlechter, aber es gibt auch eine bessere Kommunikation zwischen dem Wissen und dem Gefühl.
Das könnte ein Hinweis auf die Altersweisheit sein.
Jedenfalls hat das alternde Gehirn mehr Verbindungen unter den Zellen als das junge und das läßt hoffen.

Allerdings stimmt es nicht, dass bösartige Gedanken schwarze Fäden bilden und gute weisse!
Aber nachdenklich macht es schon daß glückliche Menschen länger leben , und dass wie allgemein bekannt Lachen gesund sei.Die besten Witze entstehen übrigens gerade in den düstersten Zeiten.

Also meine Frau und ich, wir waren am Schluß des Vortrages beglückt im wahrsten Sinn des Wortes.

Literatur; Das vernetzte Gehirn, seine lebenslange Entwicklung von Norbert Herschkowitz, Bern, 2001


Irina antwortete am 11.05.04 (15:02):

Das kann ich nur bestätigen ...
... und weiß es schon seit 6 Jahren, als mir der Chef einer Fachklinik davon erzählte, während seine sämtlichen Oberärzte und Assistenten davon noch nichts wußten.

Daß das Gehirn neue Zellen bilden kann, habe ich zuerst auch nicht geglaubt, die Bestätigung der Aussage des Professors dann aber schnell im Internet gefunden.


Seitdem lese ich viel über dieses und ähnliche Themen:
Calvin: die Sprache des Gehirns
Sacks: der Tag, an dem mein Bein fortging
Kotre (wie das Gedächtnis Lebensgeschichten schreibt)
Lurija: das Gehirn in Aktion
Damasio (die Entschlüsselung des Bewußtseins)
und andere ...
--------------------------------------
Aus eigener böser Erfahrung kann ich nur sagen, daß der Wiederaufbau verlorener Hirnzellen sehr viel gezielte und konzentrierte Arbeit benötigt und vor allem sehr lange dauert. Es ist ein schlimmes Gefühl, wenn man glauben muß, neben sich selbst zu stehen, und sich erst Monate später wieder erkennt.


Ich habe das erlebt aufgrund einer seltenen, angeborenen Kreislauf-Erkrankung (der's entdeckte, sagte: 13 Fälle in der Weltliteratur; das war 1982).

Aber wieviele erleben so etwas, weil sie sich nicht bewußt machen, daß z.B. jeder Schluck Alkohol Millionen von Hirnzellen zerstört - oder eben jeder Schlag, den ein Boxer gegen den Kopf erhält oder ein Fußballer beim Kopfball einstecken muß.

Irgendwie mangelt es an der Aufklärung der Menschen. Man sollte schon in der Schulzeit damit anfangen. Dort gibt's nur Biologie, aber nicht Pathologie.
Wenn es sich erst herumspricht, daß das Gehirn sich regenerieren kann, wird es noch viel mehr Säufer und demente Boxer geben.


Irina


schorsch antwortete am 11.05.04 (16:07):

Ich denke, so lange das Gehirn gesund ist, regeneriert es sich auch noch im Alter. Sobald aber der Alzheimer zugeschlagen hat, ist die Bildung von Löchern schneller als die Bildung von neuen Zellen und Verbindungen.


jako antwortete am 11.05.04 (16:32):

Ich selber kann nur von Erfahrungen und Beobachtungen reden.

>>>Wenn man die Welt düster sieht oder gar sich Krankheiten und Angst einredet, so kommt es zu Verwirrung im Gehirn<<<

dass dem so ist, habe ich mehrfach bei alten Leuten feststellen können. Ich selber sorge immer dafür, dass ich negativen Entwicklungen vorbeuge. Als ich vor zwei Jahren einen doppelten Hörsturz hatte, war ich plötzlich vergesslich geworden, konnte mich nur schlecht konzentrieren und anderes mehr. Inzwischen haben sich anscheinend die Zellen wieder regeneriert, denn alles funktioniert wie vorher. Düsteren Gedanken oder gar Ängsten hänge ich prinzipiell nicht nach, aber ich sorge auch z.B. in der Ernährung dafür, dass die Hirntätigkeit unterstützt wird. Und mache sehr viel PC-Arbeit.


ricardo antwortete am 11.05.04 (18:31):

Heute spricht Prof Herschkowitz hier in Freiburg über die Entwicklung der Gehirns im Kindesalter.
Die Zahl der Hirnzellen ist von Geburt bis zum Tod etwa konstant, das heißt, nicht die Zahl der Zellen, sondern die im Laufe des Lebens gebildeten Verbindungen sind für die Fähigkeiten des Menschen entscheidend.
Eine einzelne Zelle kann unzählige Verbindungen herstellen und wenn wir uns vorstellen, dass jede Zelle komplizierter als ein PC ist und wir, jeder von uns, viele Milliarden derartiger Zellen besitzt, man kann sich kaum vorstellen, wie kompliziert dieses Gebilde ist.
Es ist das wunderbarste Organ, dass es in der Schöpfung überhaupt gibt.
Kein Gehirn ist identisch mit einem anderen, auch nicht bei eineiigen Zwillingen. Weil sie verschiedene Erlebnisse hatten und verschiedene Strukturen während des Lebens gebildet haben.

Man hüte sich vor Hass gegen andere Menschen, der bildet sich im Gehirn genauso ab wie Freundlichkeit und Höflichkeit.
Das soll uns auch für das Forum eine Lehre sein.


Irina antwortete am 12.05.04 (07:19):

" ... Man hüte sich vor Hass gegen andere Menschen, der bildet sich im Gehirn genauso ab wie Freundlichkeit und Höflichkeit. ... " (ricardo)

Was genau meinst Du mit "Abbilden"??
Mit welchem Gerät sollte man denn Gefühle sichtbar machen können?

Irina


ricardo antwortete am 12.05.04 (11:15):

Auch ein PC, im Vergleich doch ein recht primitives etwas, vermag sich auf die Gewohnheiten seines Besitzers einzustellen und versteht mit der Zeit immer besser dessen Sprache. Das sind auch "Strukturen".
Umsomehr bahnen sich Gewohnheiten im Gehirn ihren Weg.
Schlechte Gewohnheiten wird man bekanntlich nur sehr schwer wieder los. Dazu gehört, wenn man, wie hier des öfteren zu beobachten, seine Meinung nur mit emotionalern Ausrutschern kundtun kann.
Aber es gibt Hoffnung. Bei den Jungen setzen sich wieder mehr höfliche Umgangsformen durch und bald wird es bei ihnen zum guten Ton gehören, die Kunst des small talk wieder zu pflegen.

Bei ihrem letzten Besuch war die Queen noch schockiert von der nachlässigen Bekleidung ihrer Gastgeber in Berlin.
Ich hätte da auch kaum etwas Passendes zur Verfügung gehabt.
Smoking-Verleih ist in.


Irina antwortete am 12.05.04 (11:57):

Ich hätte mich ja sehr über eine Antwort auf meine Frage gefreut.

Irina


wanda antwortete am 12.05.04 (13:01):

Zum Muttertag bekam ich von einem meiner Söhne das Buch
Methusalem-Komplott, das würde ich jedem empfehlen.
Andere Denkweisen können auch andere Denkprozesse, d.h. vieles im Gehirn bewegen.

Da ich nicht immer alles lesen kann, ist es möglich, dass dieses Buch hier schon besprochen wurde.


schorsch antwortete am 12.05.04 (13:21):

Der Arzt zum Oldtimer-Patienten: "Eine gute und eine schlechte Nachricht, Herr Meier. Welche möchten Sie zuerst hören?"

"Lieber zuerst die schlechte..."

"Gut: Sie haben Alzheimer..."

"Und die gute?"

"Bis Sie zuhause sind, haben Sie die schlechte vergessen...."


Irina antwortete am 12.05.04 (13:45):

Welch seltsame "Abbildungen" macht denn das Erzählen von Witzen im Gehirn?
Nicht einmal Herschkowitz vermag das zu beantworten.

Und wenn wir ihn fragen, weshalb wir "kindisch" werden können, o b w o h l sich Hirnzellen regenerieren, wird er sagen: in der Natur gibt es immer wieder Abarten.

Man bete darum, keine "Abart" zu sein.


Irina


ricardo antwortete am 12.05.04 (15:26):

Ach Irina
Schorsch hat was gesagt von Hirnzellen die sich regenerieren, ich nicht.
Ich haber versucht dir zu erklären, was es mit dem "Abbilden" auf sich hat, ist mir aber nicht gelungen.
Damit ist gemeint, daß sich gewohnte Wege im Gehirn durch Synapsenbildung materialisieren.
Als Beispiel.
Bei den Taxifahren von London hat man festgestellt, das Raumorientierungszentrum ist besonders gut ausgebildet, und es kann sich auch im Alter noch vergrößern, aber nicht durch die Zellzahl sondern durch neu gebildete Verbindungsfasern zwischen den Zellen.
Das kann man auch für alle anderen Gewohnheiten annehmen, Strukturen bilden sich also durch Erlebnisse.
So das wars aber!


Irina antwortete am 13.05.04 (07:10):

Danke für die fachärztliche Aufklärung!

Irina


carla antwortete am 13.05.04 (09:15):

"Futter für den Computer im Kopf"
Nach Erkenntnissen der Hirnforschung wird das Denkvermögen nicht nur vom Älterwerden bedroht, sondern auch vom Stress. Deshalb leiden heute auch viele jüngere Menschen unter Vergeßlichkeit. In späterenJahren haben Störungen der geistigen Leistungsfähigkeit andere Ursachen. Vermutlich gerät die KOnzentration der Botenstoffe ins Ungleichgewicht, die für den blitzschnellen Informationsaustausch zwischen den Nervenzellen sorgen. Dadurch kmomt es zu Ausfällen,besonders im Kurzzeitgedächtnis.
Nach jüngsten Forschungen russ. und skand. Wissenschaftler wirken die Inhaltsstoffe einer bei uns noch wenig bekannten Pflanze diesen Gefahren positiv entgegen. Sie heißt Rhodiola rosea, wird Rosenwurz genannt und wächst in arktischen und bergigen Regionen. Der Wurzelextrakt aus Rosenwurz (z.B. enthalten in Lentaya, Apotheke) fördert die Konzentration, stärkt das Wahrnehmugnsvermögen und belebt die Erinnerung.
Den Beweis erbrachte dafür eine kürzlich veröffentliche Studie mit Studenten während der Prüfungsperiode. Die Gruppe, die ihren Prüfungsstress mit Rosenwurz bekämpfte, erwies sich nicht nur körperlich als deutlich leistungsfähiger während dieser Zeit sondern erreichte auch bessere Prüfungsergebnisse als jene Studenten, die nur ein Placebo genommen hatten.
Unersuchungen ergaben, daß die stimulierende Wirkung der Rhodiola rosea auf die Ausschüttung der Botenstoffe im Gehirn durch eine Kombination mit Magnesium und dem Nervenvitamin B1 noch gesteigert werden kann. ...

Wie zwei neue Studien aus Deutschland zeigen, können selbst ältere Menschen noch neue "graue Zellen" bilden, wenn sie ihre körperliche Geschicklichkeit trainieren."
Aus Natur-Heilkunde Journal, S. 49, 05/2004
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Man kann's mal ausprobieren, solange man damit nichts falsch macht :-).

Und sicher ist, daß nicht nur körperliches Training wie z.B. bei Qi Gong, welches man sogar auf dem Stuhl sitzend machen kann, sondern auch geistiges Training fit erhalten können. Nur tun muß man es :-).


ricardo antwortete am 13.05.04 (13:59):

Carla
Sicher gibt es auch Möglichkeiten, mit Hilfe von Medikamenten die Funktionen des Gehirns zu beeinflussen.
Zu der Wirkung von Stress:
Hier wird die negative Wirkung von der Naturheilkunde übertrieben.
Schließlich sind die Menschen trotz "Stress" noch nie so alt geworden wie heutzutage, dabei sind sehr viele von ihnen bis über neunzig gesund und tatendurstig.
Die zahlreichen Anregungen, auch durch das Internet, wirken stimulierend auf das Gehirn.
Der alte Mensch braucht natürlich auch Pausen, allerdings bringt zuviel an Ruhe keinen Gewinn und bei Meditationen wäre ich skeptisch.


schorsch antwortete am 13.05.04 (16:35):

Mit ein Grund für die Vergesslichkeit bei älteren Menschen ist auch die Tatsache, dass die Sauerstoff- und Nahrungszufuhr des Gehirns infolge Verkalkung der Kapillaren mangelhaft wird.


ricardo antwortete am 15.05.04 (03:02):

Dagegen kann man viel tun!


Gudrun_D antwortete am 15.05.04 (07:30):

tatsächlich,ricardo,Mann und Frau kann......manche tun's


wanda antwortete am 15.05.04 (08:26):

ich möchte dieses Thema nicht verstreichen lassen, ohne noch auf das Buch " Das Methusalem-Komplott" von Frank Schirrmacher hinzuweisen.
Oft wird uns nämlich von der Gesellschaft diktiert, wie wir zu seien haben, wenn wir über 7O sind usw.
Unsere Einstellung muss sich auch ändern. Ich könnte hier viel zitieren, aber besser ist, Ihr lest es selber.


Ursula antwortete am 15.05.04 (09:21):

@ricardo und Gudrun,

gegen die Gefäßverkalkung kann man aber nur
v o r b e u g e n d etwas tun - und das auch nur in Grenzen.
Sind die Gefäße einmal zu, bleiben sie es auch. Medikamente, die verkalkte Gefäße wieder durchgängig machen, gibt es meines Wissens (noch?)nicht ... ;-(


schorsch antwortete am 15.05.04 (09:27):

@ Ursula: "...Sind die Gefäße einmal zu, bleiben sie es auch. Medikamente, die verkalkte Gefäße wieder durchgängig machen, gibt es meines Wissens (noch?)nicht ... "


....aus dem ganz einfachen Grund: Wenn mal kein Durchgang mehr da ist, dann kann auch das beste Mittel nicht mehr in die Äderchen dringen und wirken.


ricardo antwortete am 15.05.04 (17:57):

Schorsch
Woher hast du denn diese Weisheit?
Natürlich können sich auch im Alter noch neue Kapillaren bilden und es gibt im alternden Gehirn eine Menge von Kompensationsleistungen.

Es ist nicht umsonst, wenn man nach einem Schlaganfall versucht, die verlorene Sprachfähigkeit mit viel Geduld wieder zu beleben.
Deine Einlassung klingt so endgültig, so sollte man das nicht sehen.


schorsch antwortete am 16.05.04 (09:08):

.....habe ich denn behauptet, es würden sich KEINE neuen Kapillaren mehr bilden?

Die "Blutleitungen" in unserem Körper können mit einem Wasserleitungssystem verglichen werden (davon verstehe ich eine Menge, ricardo, denn ich habe mich 50 Jahre damit herumgeschlagen). Ist das Wasser kalkhaltig, bilden sich an den Wänden der Rohre Ablagerungen. Ich habe schon 2-Zollleitungen gesehen, da war nichtmehr mehr Durchgang offen, als die Dicke einer Stricknadel. So lange überhaupt noch ein Durchgang vohanden ist, besteht die Möglichkeit, diesen mittels Säure grösser zu "fressen". Ist aber mal gar kein Durchgang mehr da, kann auch die Säure nicht mehr fliessen.....

P.S. Ich möchte aber niemandem anraten, eine 2-Zollleitung mit Säure zu behandeln; das Erneuern kommt billiger!


ricardo antwortete am 16.05.04 (10:15):

Der Vergleich hinkt aber ziemlich.
Arterien sind keine "Rohre" und Kapillaren keine Röhrchen.
Etwas wie kompensatorische Kreisläufe, die sich selber bilden, gibt es nur im Bereich des Lebendigen.
sorry!


Ursula antwortete am 16.05.04 (12:57):

@ricardo,

schorsch hat nach meiner Ansicht gar nicht so Unrecht, wenn er das Blutgefäßsystem mit einem Wasserleitungssystem vergleicht:

Schließlich funktioniert die Blutversorgung der Organe nach den gleichen phyikalischen (Strömungs-)Gesetzen wie ein Wasserleitungssystem, ist also primär abhängig von den Größen (Blut-) Volumen, (Blut-) Druck und Gefäßweite.

Wenn die Kapillaren des Gehirns durch Ablagerungen enger werden, kann die Sauerstoffversorung und der Stoffaustausch im betroffenen Areal (bei ja konstantem Blutvolumen) nur durch eine Erhöhung des (Perfusions-) Drucks ausgeglichen werden - analog dem Wasserleitungssystem.

Sind Gefäße ganz verschlossen, kommt es zwangsläufig zu einer Minderversorgung in diesem Gebiet und damit zum Absterben der gegenüber einem Sauerstoffmangel besonders empfindlichen Nervenzellen ... Die Folgen sind (je nach Ursache und Ausmaß des Prozesses sowie möglicher Kompensationsvorgänge) mehr oder weniger fortschreitende Defizite der Hirnleistung, was schlimmstenfalls bis zur Demenz führen kann...

Logischerweise ;-) können durch ein verschlossenes Gefäß (wie schorsch richtig feststellt) auch keine gefäßerweiternden Substanzen transportiert werden - ebenfalls analog einem verkalkten Wasserrohr ... ;-)

(Ein Schlaganfall spielt sich übrigens an großen Gefäßen ab und niemals im Bereich der Kapillaren!)

Gruß, Ursula


ricardo antwortete am 16.05.04 (22:12):

Ursula

Ein Wasserleitungssystem gehorcht ganz anderen Regeln und hat z.B. keine Möglichkeiten Druckveränderungen auszugleichen oder Kollateralen zu bilden.
Die Gefäße haben elastische Wände, die aktiv die Zirkulation Unterstützen.
der Unterschied besteht kurz gesagt darin, daß es sich zum unterschied von Wasserleitungen um ein lebendiges und regulatives System handelt, daß über das vegetative Nervensystem gesteuert wird.
Gefäße und Kapillaren können sich nach Verletzungen und Schädigungen neu bilden.
Auch bei Verschlüssen durch Gerinsel kann durch medikamentöse oder chirurgische Intervention geholfen werden. Das ganze ist doch recht kompliziert und sprengt hier den Rahmen.
Habe ich irgendwo geschrieben, daß ein Schlaganfall im Bereich der Kapillaren stattfindet?
Das ist deine Behauptung, ich sehe davon nix!


Ursula antwortete am 16.05.04 (23:11):

Hallo ricardo,

nur g e s u n d e Gefäße haben elastische Wände!

Hier geht es aber um Gefäße, die infolge von altersbedingten Kalkablagerungen ihre Elastizität weitgehend oder ganz verloren haben. Solche starren Gefäße können Druckschwankungen im Gehirn eben nicht mehr ausgleichen und fallen daher für die Regulation der Blutzirkulation aus.

Dies hat zur Folge, dass es beispielsweise bei einer Kreislaufdepression (z. B. im Rahmen einer Herzschwäche)sehr schnell zu einem - gefährlichen - relativen oder absoluten Sauerstoffmangel in den von der Verkalkung betroffenen Hirnarealen kommen kann. Im Falle einer Vekalkung der Kapillaren ist das Gehirn dann nicht umschrieben betroffen (wie beim Schlaganfall), sondern ganz diffus.

Die Bildung von Kollateralen und die Neubildung von Kapillaren dauert doch viel zu lange, um die vom Sauerstoffmangel betroffenen Nervenzellen zu retten.
Eine Gefäßneubildung wird erst dann relevant, wenn der Schaden bereits eingetreten ist und die Regenerationsvorgänge des Gehirns einsetzen!

Gruß,Ursula


ricardo antwortete am 17.05.04 (00:03):

Darum ging es ursprünglich hier eben gerade nicht, es ging um das Gehirn als ein auch im Alter meist sehr gut arbeitendes Organ, ich hatte über einen Vortrag eines Schweizer Hirnforschers berichtet. Die pessimistische Eingabe kam von Schorsch, das hatte mit dem Thema aber wenig gemein.Das Thema Schlaganfall oder Endzustände wäre eine andere Sache.
Woher hast du denn die Weisheiten, dass die Kompensation durch die Gefäße zu spät kommen?
Die Kollateralkreisläufe beginnen unmittelbar nach einer Störung einzusetzen.
Ich habe klinische Erfahrung in diesen Bereichen
wollte das aber hier gar nicht zum Thema machen..
wenn du andere Erfahrungen gemacht hast ist das deine Sache!


nasti antwortete am 03.06.04 (11:02):

Hi Ricardo!
Ich studiere manchmal, aber nicht regelmässig das Major System, leider, sollte ich das schon vor 20 Jahren tun, wäre dann die Erfolg deutlich.
Keine disziplin dazu!!!
Meine Mutter starb mit Alzheimer, bekam ich damals eine Panick Attacke, und ging zum Arzt, weill ich wegen Stress viel vergessen hatte. Er sagte, das es erblich ist, aber nicht in jede Falle, und empfiel mir mit linke Hand zu zeichnen, damit sich neue Bähne in Gehirn bauen können.
Gerade bin ich dabei, ob das hilft? Obwohl ich keine Zeichen dazu habe, nur finde ich meine Brillen nicht, und habe ich Sie schon auf d. Nase. :O)))))
Nach meine Meinung nach ist das Alz rein biologisch, verschwindet ein Hormon in Gehirn, und ist total egal, ob der Patient intelligent ist oder nicht.

Grüsst

Zichy