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THEMA:   Schmerztherapie

 16 Antwort(en).

kawe begann die Diskussion am 28.05.04 (07:41) :

Vielleicht weiß hier jemand Rat:

Zu Dauerschmerzen, die ich seit Jahren gut mit Akupunktur im Griff habe, bekomme ich immer mal wieder eine so heftige akute Schmerzattacke hinzu, dass ich für diesen Notfall ein Opiat in Tropfenform einnehme (TILIDIN). Habe gerade wieder eine solche drei-Tage-Attacke hinter mir, vertrage aber die Tropfen nur sehr schwer. Wenn ich rumlaufen, kommen sie wieder raus.

Mein Hausarzt sagt, sie sind eigentlich nicht als Notfallmedizin gedacht, möchte mich jetzt auf eine Dauer-Schmerz-Therapie mit Opiaten in retard-Tbl.-Form einstellen (2 am Tag). Trotz voher-Tropfen-gegen-Übelkeit (MCP) musste ich mich nach zwei Stunden heftigst übergeben. Bei der zweiten Tabl. war's ebenso. Ich stehe völlig neben mir, bin auch kreislaufmäßig dann natürlich lädiert, was ich mir bei meiner Gehbehinderung nicht leisten kann (möchte nicht fallen).
Nun hat er ein anderes Mittel verordnet (aus dem Betäubungsmittelgesetz) > Wirkstoff OXYCODON.
Angeblich müsse ich mich nach seinen Worten drei Tage lang (36 Stunden) voll ausko......., dann würde der Körper den Wirkstoff annehmen. Ob die Dosis allerdings ausreiche, wisse er auch nicht, steigern wäre möglich. Bei einer Akutattacke könne ich dann die Dosis erhöhen, so dass dann alles "drin bliebe".

Das alles will ich gar nicht, weiß, dass ich noch nicht bereit zu dieser Langzeitbehandlung bin. Denn bisher kam ich -bis auf diese zusätzlichen Schmerzen- fast ohne Medikamente aus.

Weiß jemand evtl. eine alternative SCHMERZbehandlung? Vielleicht aus eigener Erfahrung. Verzweifelt wünsche ich mir, dass es eine andere Möglichkeit außer der chemischen Keule gibt, die mein Leben unerträglich machen würde. Schmerzen + Übelkeit/Erbrechen = Horror.

Aber nur Schmerzen sind auch nicht das Wahre, vor allem nicht die Attacken, die mich zerreißen, mich schreien lassen, wenn ich nichts einnehme.

Danke für's Lesen. Über Tipps würde ich mich freuen.

Lieben Gruß von Karin.


Karl antwortete am 28.05.04 (07:54):

Hallo kawe,

ich möchte vorausschicken: ich bin kein Arzt und kann Dir keinen wirklich kompetenten Rat geben, sondern nur über meine individuelle Erfahrung berichten. Ich hatte OP bedingt 1989 ein Jahr lang schlimmste Schmerzen. Mir hat an besonders schlimmen Tagen Tramal geholfen. Das ist ein modifiziertes Opiat, welches keinerlei Suchteffekte hat (was ich bestätigen kann). Auch meinem Vater hat es in seinem letzten Jahr gut geholfen. Von Tramal gibt es auch Retard-Tabletten.
Ob ein Unterschied zu TILIDIN besteht, kann ich nicht sagen, aber es gibt hier bestimmt einige, die sich besser auskennen als ich.


wanda antwortete am 28.05.04 (08:03):

liebe Karin, ich wünschte, ich könnte Dir helfen - so aus der Ferne kann ich Dir nur raten, noch einen anderen Arzt zu konsultieren.

"Angeblich müsse ich mich nach seinen Worten drei Tage lang (36 Stunden) voll ausko......., dann würde der Körper den Wirkstoff annehmen"

Wer sich so äussert, dem würde ich nicht mehr vertrauen. Jeder weiss, dass gerade Erbrechen, und das mehrere Male hintereinander, eine wahnsinnige Kreislaufbelastung ist.
Ganz davon abgesehen ist diese Äusserung herzlos und völlig am Patienten vorbei.
Schmerzfreie Pfingsten wünsche ich Dir. liebe Grüße wanda


mart antwortete am 28.05.04 (08:34):

Liebe Karin,

Ich würde auf jeden Fall versierte Schmerztherapeuten aufsuchen.

Es hat sich unheimlich viel auf diesem Gebiet getan und ich traue eigentlich einem niedergelassenen Arzt auf diesem Gebiet nicht die Erfahrung zu dich ausreichend zu behandeln.

Z.B. ist in Düsseldorf die Schmerzambulanz offensichtlich sehr gut ausgebaut. Im untenstehenden Link wird auch der telefonische bzw. e-mail Kontakt angegeben.
Vielleicht können sie dir verläßliche Stellen in Nähe deines Wohnorts nennen.

Alles Liebe und viele gute Wünsche!

Internet-Tipp: https://www.schmerz.uni-duesseldorf.de/patienten.html


kawe antwortete am 28.05.04 (08:53):

Danke, lieber KARL!
Tramal habe ich nach Operationen (vor Zeiten) nicht vertragen - leider.

Danke, liebe wanda!
Ach ja, warum wechselt man nicht mal den Arzt? Immer diese Abhängigkeiten. Man denkt, dass man sooo lange zufrieden war. Stimmt ja, neue Überlegung wäre angebracht.

Danke, lieber MART!
Gute Empfehlung, zumal ich *g* in D wohne. Habe mal eine Schmerztherapeutin gehabt, die mich auf TILIDIN als Akutmittel gebracht hatte. Sie war allerdings noch recht unerfahren, weil neu. Der LINK ist super. Da werde ich mich mal hinwenden.

LG, Karin.


carla antwortete am 28.05.04 (09:08):

Man muß ja nicht gleich den Arzt ganz wechseln. - Ein guter Hausarzt wird nichts dagegen haben, wenn er Unterstützung durch einen Schmerztherapeuten bekommt...
Mir hat eine Bekannte, die sich mit Schmerzen leider sehr gut auskennt, erzählt, daß sie auf Opioide in einer Klinik eingestellt worden ist. Diese Möglichkeit gibt es also auch.
Leider hat diese Bekannte auch die Erfahrung gemacht, daß letzten Endes nur Ausprobieren hilft :-(.
Vielleicht hilft Dir der Link unten ein bißchen weiter. Darin gibt es auch einen Link zu einem freien Opioid-Forum. Die wissen sicher Bescheid über Nebenwirkungen und evtl. auch Alternativen.
Ich wünsche Dir, daß Du eine Lösung findest.

Internet-Tipp: https://www.drogeninfo.net/substanzen/opioide/


ecelle antwortete am 28.05.04 (09:42):

Valoron N ?


schorsch antwortete am 28.05.04 (10:12):

Tramal (Tropfen) hat leider die unangenehme Nebenerscheinung, dass einem ein bisschen übel wird davon. Mein Hausarzt hat es mir vor Jahren verschrieben. Ich nehme aber höchstens 3 - 4 mal pro Jahr davon.


utelo antwortete am 28.05.04 (10:54):

Hallo Kawe,
während der Chemotherapie musste ich Morphintropfen gegen Schmerzen und auch Durchfall nehmen. Da diese erhebliche Übelkeit verursachen, sollte ich vor deren Einnahme MCP-Tropfen von Hexal nehmen und erst danach die Morphine. Das hat geholfen, nicht alles wieder rauszubringen. Lass dir diese Tropfen vom Arzt verschreiben oder hole sie dir so in der Apotheke. In Opiate, Schlaftabletten und starke Schmerzmittel sind mittlerweile Brechmittel eingebaut, damit die Leute nicht zuviel davon nehmen und evtl. dran sterben.
Also probiere es mit den MCP Tropfen -aber von Hexal-, andere wirken nicht so gut.
Gute Besserung wünscht dir
Utelo


kawe antwortete am 28.05.04 (13:09):

Danke, CARLA, für den Link!
Hab mal hingeklickt. Das mit der Einstellung in einer stationären Behandlung habe ich vorhin bei der Schmerzambulanz erfahren. Es i s t möglich.

Wenn ich das aber alles so lese, ist es nicht die Antwort auf meine Anfangsfrage. Denn ich will eigentlich diese medikamentöse starke Behandlung nicht. Eben wegen der Nebenwirkungen.

Ja, ECELLE, das Präparat mit dem Wirkstoff Tilidin ist VALORON N.

SCHORSCH, die Übelkeit bei Tramal ist bei mir aber so heftig, dass ich sie fast nicht aushalten kann. Das Mittel gab ich bereits vor langer Zeit auf.

Hallo, UTELO, danke auch für deine Antwort. Ich schrieb zu Beginn, dass ich genau diese MCP-Tropfen verschrieben bekommen habe. Trotzdem erbrach ich fürchterlich.

Dennoch scheint es keine "alternative" Schmerzbehandlungsform zu geben, die hier jemand kennt.

Eben kam ich von der Akupunktur und diesmal (nach der akuten Schmerzattacke) hat mir mein Behandler wieder wunderbar geholfen, so dass ich erst mal wieder "durch" bin. Restschmerz, wie Nebenwirkungen von der Übelkeit, und die Kreislaufbeschwerden sind verschwunden. Es geht aufwärts.

Trotzdem gibt es irgendwann eine neue Attacke, und da will ich k e i n e starken Mittel mehr nehmen müssen. Das ist mein Anliegen.

Gruß von Karin.


carla antwortete am 28.05.04 (15:58):

Hallo Karin,
das ist jetzt wahrscheinlich eine naive Frage, trotzdem: weißt Du denn, woher diese Schmerzattacken kommen? Gibt es nicht irgendeine Möglichkeit, die abzustellen? - Ich möchte nicht indiskret sein, bitte nicht falsch verstehen.
Ich erinnere mich nur mit Schaudern an die Zeiten, in denen ich etwa einmal im Monat (kein Zusammenhang mit der Periode) etwa 3 Tage lang übelste Schmerzen in Kiefer, Zähnen usw. hatte, bei denen nichts half. Die Schmerzen sind so gut wie nie mehr wiedergekommen, seitdem ich meine Metalle im Mund losgeworden bin...


kawe antwortete am 28.05.04 (16:01):

Hallo, carla,

ne, du bist nicht indiskret. Kannst ja nix wissen. Auf meiner HP findest du mehr über mich. Wenn du neugierig bist, vielleicht machst du dir selbst einen Reim.

LG, Karin.

Internet-Tipp: https://www.karins-leseecke.de


simaja antwortete am 29.05.04 (21:46):

zu deiner eigentlichen frage.

habe deine HP gelesen, aber nichts gefunden woher deine schmerzen bedingt sind.
entweder steht dazu nichts, oder ich brauche echt eine brille. egal. daher allgemein.

akupunktur haste ja schon selber erwähnt.

kommt nun drauf an, woher die schmerzen kommen, ich persönlich kann schmerzen sehr gut mit sehr viel sport/bewegung besiegen.

weiter bin ich dabei mein körperliches wohlbefinden mit körperbeherschung zu beeinflussen. .ich kanns noch nicht wirklich gut (husten ... vermag ich damit noch nicht zu lindern.) aber bei schmerzen funktionierts schon.
erklären kann ich es nicht wie ich es mache. auf alle fälle mit gedankenkraft.
ist ähnlich einer meditation, nur ich höre einen schritt davor auf.

wie gesagt je nachdem von was deine schmrezen kommen, wird heut zu tage viel mit shiatsu, mit manueller therapie. (chiropraktik für muskeln, knochen... und ich glaube eine art ostropatie (oder so irgendwie heißt das)für innere organe )gemacht.

auch vieles gut mit gezielter ernährung möglich.


kawe antwortete am 30.05.04 (10:07):

Hallo, simaja!
Danke für deine Antwort. Okay, wenn du auf meiner HP nichts gefunden hast.... Ich hatte einen Unfall. Natürlich steht dort nicht, was ich alles an Brüchen und sonstigen Verletzungen hatte.
Bin nicht mehr so beweglich, dass ich Sport machen kann.
Zur KG gehe ich regelmäßig: Sie macht Manuelle Therapie, hat eine Zusatzausbildung in Chirotherapie. Die Kollegin macht OSTEOPATHIE. Da bei mir aber lähmungsbedingt Muskulatur fehlt, ist manches schwierig. Durch mehrere Wirbelsäulenbrüche gibt's Fehlstellungen.
Die "akuten" Schmerzattacken passieren z. B. bei langen Autofahrten, Stop and Go, starke Erschütterungen.
Autogenes Training ist mir ein Begriff, also wie du schreibst: Gedankenkraft. Hilft aber nicht in solchen schweren Schmerzanfällen.
Wir ernähren uns vollwertig.
LG, Karin.


simaja antwortete am 31.05.04 (10:43):

hallo kawe

ich finde du tust eigentlich soweit alles was die medizin anbietet gegen die schmerzen.

was mir auffällt, du weißt doch von was die schmerzen kommen (langes autofahren...) WARUM meidest du es dann nicht. z.b kann man langes autofahren super gut umgehen, in dem man mit schlafwagen der bahn verreist.

ich bin ja auch so ein verücktes huhn, mache auch oft etwas, wo ich weiß es ist nicht gut für mich. nur wenn man nicht belehrbar ist muß man mit den folgen leben.

ich meine nicht autogenes trainig nur, sondern meine die stufe wo man seinen körper total zu leere zwingen kann. meine schon eher das, wo auch leute über brennende kohlen laufen, ohne sich zu verbrennen. aber ich erwähnte es nur, weil ich schon ein wenig diese art mich zu manipulieren in die wiege gelegt bekommen habe, es versuche auszubauen.bewußt zu beeinflussen.

ich kanns dir eh nicht erklären wie machen, weiß nur es gibt menschen die es sehr gut können, schmerzen damit ausschalten. besonders bei schwerer krankheit, bei sehr großen schmerzen.

wenn die schmerzen sehr stark sind, würde ich schon auf schmerzmittel zugreifen. obwohl ich auch medikamentengegener bin. es gibt doch auch schmerzmittel, die nicht solche nebenwirkungen haben.


mimosa antwortete am 31.05.04 (11:10):

Liebe Kawe,
versuche es doch mal mit morphinpflaster,die geben kontinuierlich wirkstoffe ab und der wirkstoffspiegel im blut ist bestaendig,sodas schlimme schmerzattacken von
vornherein abgeblockt werden.
Ausserdem vielleicht feldenkraisgymnastik,die ist sehr sanft,nur ganz kleine bewegungen aber sehr effektiv!
Gute besserung
mimosa


Stef antwortete am 24.08.04 (13:58):

Hallo,
ich bin 41Jahre, Rentner, hatte 1999 einen Arbeitsunfall. Bin 7m abgestürzt und habe mir mein Kiefergelenk derart gebrochen, daß es nicht mehr brauchbar, überhaupt vorhanden ist. Seit diesem Unfall bin ich Chronischer Schmerzpatient und genau so lange nehme ich auch schon Tramal.Leider muß ich Karl wiedersprechen und erkären, daß Tramal über längeren Zeitraum (1Jahr)genommen, abhänig macht. Zurzeit nehme ich die Tropfen mind. 3-4mal am Tag (je 40-50Tropfen) und muß feststellen, daß ich immer mehr Tramal benötige um überhaupt eine Wirkung zu spüren. Meine Erfahrungen mit Tramal sind eher Skeptisch. Sie helfen zwar, aber der Preis der Abhänigkeit von diesen Tropfen steht in keiner Relation. Nimmt man mal keine, wird man zusehens Nervös, Schlechtgelaunt, Gereizt, Schläft schlecht und bekommt Magenbeschwerden wie ein Heroinabhäniger. Mein Fazit ist, daß man schon nach einem Jahr Tramalgebrauch bei einer menge von 40 Tropfen am Tag, in die Abhänigkeit rutscht. Und aus dieser Abhänigkeit heraus zu kommen ist verdammt schwer. Ich versuche gerade so Beschwerdefrei wie möglich ein anderes brauchbares Schmerzmittel zu finden und ganz von Tramal abzukommen. Hat jemand mit anderen Schmerzmitteln gute Erfahrungen gemacht?
Schöne Grüße
Stefan