Zur Seniorentreff Homepage
APO.AG: Medikament

Neues ChatPartnersuche (Parship)FreundeLesenReisen LebensbereicheHilfe

Archivübersicht | Impressum

THEMA:   Auch Alte könn heiss werden

 3 Antwort(en).

emilwachkopp begann die Diskussion am 29.08.04 (23:13) :

Jedenfalls hab ich die Erkenntnis erst mal weg: Das Leben kann nich immer nur ein Abenteuer sein. Die meiste Zeit musst Du Dir mit die Trivialitäten des Alltags abfinden. Weil man das nich ändern kann, darum is das so.
Das ganze Theater fing eigentlich damit an, dass meine Nachbarin � was die Frau K. is � ihrn Mann zersägen wollte.
Genau genommen war das aber eigenlich schon garnich mehr richtig ihr Mann, weil der doch schon hinüber war. In ein Dämon hatte er sich verwandelt. In so ein unterirdisches Wesen, das äußerlich noch graad eben ein Menschen gleicht, innerlich aber ein Gespenst ist. Tagsüber pennen sie und nachts machen sie Rabatz. Es lief ihn auch schon ganz dickflüssiger gelbgrüner Schwefel aus den Mund, wenn er seine höllischen Lacher abließ. �Hähähä, haach!� Richtig hämisch. Und immerzu wollte er seine Frau ins Genick beißen, hat sie mir erzählt. Warum, das kann ich auch nich sagen. Wahrscheinlich is das unter Dämonen so Sitte.

Die wenig vorteilhafte Verwandlung des Herrn K. geschah nich auf sein oder den Wunsch von seine Frau. Die Schuld für das Malheur soll die Nachbarin von Herrn K, die Frau S, gehabt haben, hat man mir erzählt. Die ist Spiritistin und soll den Herrn K. verhext haben. Das ist der Beruf der Spiritisten. Darum machen sie sowas.
Jedenfalls wollte die Frau K. nu ihrn Mann zersägen, damit nachts der Rabatz mal aufhört.

Eben hatte sie die Motorsäge angeschmissen, da kommt wie rein zufällig der Nachbar der Frau S, was der Herr W. is, daher. Schwer von Begriff, wie er immer schon gewesen is, fragt er ganz dösig, was die Frau K. denn mit die Motorsäge vorhätte.
Manche Menschen stellen aber auch zu doofe Fragen. Da bin ich anders. Wenn ich seh, da hat eine Frau ihren Mann aufn Hauklotz festgekeilt und schmeißt die Motorsäge an, denn schalte ich gleich und weiß von selbst, was da los is. Da muss ich nich erst noch doof nachfragen. Nich dass ich das ungeprüft gutheißen tun würde. Das nich, aber was gespielt wird, das sieht mein scharfen Adlerblick sofort. Aber ins Vertrauen gesagt: Der Herr W. is immer schon büschen schwer von Begriff gewesen. Der is schlimmer wie ich.

Als Frau K. ihn ihr Vorhaben ausführlich erklärt hatte, hat W. entschieden abgeraten. Man sollte sich erst mal von die Frau S. beraten lassen, ob sich Dämonen überhaupt zersägen lassen und was bei rauskommt. Die Frau S. kannte sich in solche Fragen gut aus. Das is übrigens wahr. Ich weiß das deshalb, weil ich jahrelang ihr Lehrling gewesen bin.
Darauf schickte die Frau K. ihren Knecht � was der Ruprecht war � zu Frau S., um sie zu bitten, mal auf ein Sprung rüber zu kommen. Aber weil der Knecht solche langen und komplizierten Botschaften nich in Kopp behalten konnte, schickte Frau S. ihn mit ein Zettel, wo alles deutlich auf stand. Den brauchte er denn bloß abgeben. Außerdem bat sie die Frau S. höflich, den Knecht mit sich zu nehmen, da er sonst den Weg zurück nicht fände.


emilwachkopp antwortete am 29.08.04 (23:17):

Frau S. behauptete, dass man Dämonen schon darum nich töten kann, weil sie gar nich lebendig sind. Wenn man die zersägt, denn zerteilt man sie bloß und denn hat man alle auf den Hals und nachts is denn noch mehr Rabatz.
Darauf hat sich die Frau K. über die Frau S., die ihr die Suppe mit ihre Beschwörerei doch eingebrockt hatte, so erbost, dass sie nu sie, anstatt ihrn Mann, zersägen wollte. Aber denn is der Herr W. dazwischen gegangen, weil er sich an das Vorhaben der Frau K. nicht als Zeuge beteiligen wollte. Deshalb hat die Frau K., um sich von W�s Bedenken nich von ihr Vorhaben ablenken zu lassen, hat sie den Herrn W. einen Spaten an den Kopf geknallt.
Darauf ist Herr W., der solch Behandlung nach die Auflösung seiner ersten Ehe nicht mehr richtig gewohnt war, ohnmächtig weggeknickt.

Darauf wollte Frau K. den Herrn W. in ihre Scheune vergraben, um die Spuren ihrer strafbaren Handlung, die wahrscheinlich auf leichte Körperverletzung gelautet hätte, zu verwischen. Aber das Grab war noch nich vollständig ausgehoben, da kam die neue Frau von W. vorbei und will wissen, wieso ihr Mann an hellichten Tag wie tot in die Scheune von Frau K rumliegen tut. Ob sie ihn vielleicht überfordert hätte. Weil aber die Frau K. doch Kassiererin in ein Häkelverein für katholische Jungfrauen war, hat sie sich ob der büschen unmissverständlichen Andeutung der Frau W. sehr gekränkt gefühlt: Graad als würd sie rummachen, obwohl sie doch Kassiererin in ein Häkelverein für katholische Jungfrauen war. Deshalb is sie mit die Säge auf Frau W. los und die mit den jetzt freien Spaten auf die Frau K. Und die Frau S. hat über beide Frauen immerzu Beschwörungen ausgesprochen, weil sie aus juristische Gründe beide beseitigen musste. Die Beseitigung der einen hätte doch die andere sofort zur Zeugin gemacht. Darum war das. Und in diesen Tumult muss denn natürlich ich, Emil Wachkopp, rein geraten.


emilwachkopp antwortete am 29.08.04 (23:21):

Ich bin von Natur aus immer fürs Schlichten. Aber das einzige Friedensverhandlungskonzept in mein Blickfeld war ein elektrischer Rasenmäher und der war so schwer, dass ich mir damit selbst umgebracht hätte. Aber leider hatte die Frau W. mit ihrn Scharfblick meine Absicht schon durchschaut, ehe ich sie als undurchführbar erkannte. Wumms hatte ich den Spaten an Kopp und weg war ich. Meine klapperige Konstitution widersteht heute solch roher Behandlung nich mehr. .

Als ich aus mein Dämmer erwachte, erkannte ich mir erst gar nich wieder. Vons Gefühl her, mein ich. Diese plötzliche rasende Lust, die Frauen stehenden Fußes zu vernaschen. Wo kam die her?
Natürlich war mir sofort klar, dass die Quelle dieser ungewohnten Virilität übernatürlicher Art sein musste. Das war meine Meisterin, die Frau S. Die alte Hexe. Die hatte natürlich wieder an mir rumgedoktert. Mit ihre Hexengebräue. Nich dass sie das böse gemeint hat. Die wollte mir sicher bloß wieder auf Vordermann bringen. Aber sie hatte mir zuviel eingeträufelt. Die hatte sich mit die Dosis vertan.
Die Frauen müssen meinen unkeuschen Wunsch irgendwie erraten haben, denn die sind gleich schreiend in Deckung. Und ich mit ein Hechter hinterher. Sowas is mir seit über 50 Jahre nich mehr geglückt.

Soweit is alles noch völlig normal, banal und alltäglich. Aber als ich in ein Bett erwachte, fing die Geschichte an mir unheimlich zu werden. Wie kam ich denn dahin? Und wieso mit ein Eisbeutel op�n Kopp?
�Das ist nun schon der achte, Herr Wachkopp. Die ersten sechs sind sofort verdampft und verzischt�, sagte mir eine hübsche junge Frau in Weiß. Eine Krankenschwester also. Ins Krankenhaus war ich. �Hab ich mir denn so übertan?�
�Das wohl nicht, aber die fürchterliche Hitze und Ihr hohes AlterÖ Sie haben einen Hitzeschlag erlitten.�
Das war�s also. In Kopp war�s mir zu heiß. Und das war noch nich mal ein innerer Antrieb sondern bloß der äußere Treibhauseffekt.
Deshalb sag ich mir: Das Leben kann nich immer ein Abenteuer sein. Die meiste Zeit musst Du Dir mit die Banalitäten des Alltags abfinden. Scheint der Alltag maal nich trivial, is Dir bloß der Kopp zu heiß.


schorschie2 antwortete am 05.10.04 (22:23):

Selten so einen Schwachsinn gelesen.