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THEMA:   Karpaltunnelsyndrom - Erfahrungsaustausch

 14 Antwort(en).

matti begann die Diskussion am 07.09.04 (23:36) :

Seit geraumer Zeit habe ich ein beginnendes Karpaltunnelsyndrom. Bei Google habe ich mich darüber mal schlau gemacht, wüsste aber gern, ob jemand von euch über eigene Erfahrungen berichten kann.

Wäre euch dankbar.

Grüsse von Matti


schorsch antwortete am 08.09.04 (11:23):

Ich bin zwar selber (noch) nicht davon betroffen, kenne aber einige Leute, die es waren und operiert wurden. Nach meinen Informationen ist das kein grosser Eingriff und läuft in der Regel ohne Komplikationen ab. Man löst dabei mit dem Skalpell die mit der "Scheide" festgewachsene Sehne, damit sie wieder in dieser "fahren" kann. Es ist aber nicht auszuschliessen, dass es wieder zu einer Verwachsung kommen kann. Wer seine Finger jeden Tag fleissig bewegt (z.B. auf dem Klavier oder der Tastatur), ist weniger gefährdet davon.

Das sind die erhaltenen Informationen. Ich hoffe, nicht wieder von Besserwissern in die Schranken gewiesen zu werden.....


Ursula antwortete am 08.09.04 (18:47):

Hallo Matti,
nur damit keine Verwirrung entsteht:

Beim Karpaltunnelsyndrom handelt es sich nicht um eine "festgewachsene Sehne" (sorry, Schorsch wegen der "Besserwisserei" ;-)) sondern um einen am Handgelenk eingeengten Armnerven, den nervus medianus. Man spricht auch von "Medianuskompressionssyndrom".

Durch den andauernden Druck auf den Nerven an der Engpasstelle kommt es zunächst zu Reizerscheinungen wie Schmerzen und Missempfindungen (z.B. Kribbeln wie "Ameisenlaufen")und später eventuell zu einem anhaltenden Taubheitsgefühl und zu Lähmungserscheinungen der Finger (dieser fortschreitende Verlauf muss aber keineswegs sein!)

Solange die letztgenannten sensiblen und motorischen Defizite fehlen (kann der Neurologe durch elektrophysiologische Untersuchungen sicher ausschließen), der Nerv also "nur" gereizt ist, wird in der Regel nicht operiert, sondern konservativ behandelt.

Alle den Nerven zusätzlich reizenden Haltungen und Bewegungen sollten unbedingt vermieden werden (auch Klavierspielen, lieber Schorsch, sollte vorübergehend besser unterbleiben ;-)), und nachts kann die Ruhigstellung des Handgelenkes mit Hilfe einer Schiene notwendig und hilfreich sein.
Medikamentös wird mit antientzündlichen Medikamenten behandelt (z.B. Diclofenac) ...

Gruß, Ursula


Illona antwortete am 08.09.04 (20:09):

Hallo Matti,
habe genau vor einem Jahr diese OP durchführen lassen.
Zuerst war es schlimmer als vorher, fast keine Greifbewegungen möglich,dann wurde es langsam etwas besser und nun ( seit einem halben Jahr) merke ich nichts mehr davon.
Ich vermeide aber auch einseitiges Belasten.
Die Op selbst wurde in Vollnarkose durchgeführt, weil ich das so lieber hatte, geht aber auch ambulant mit örtlicher Betäubung.


schorsch antwortete am 08.09.04 (21:16):

Schon wieder etwas dazugelernt!


Illona antwortete am 08.09.04 (21:29):

schorsch,
ich bin mir nicht sicher, wie du das meinst!?
Was sagt man über eine gut gelungene OP sonst noch?
Habe die Beschwerden( bis zum gelentlichen Absterben der beide letzten Finger) durch meine Lieblingsbeschäftigung -Holzhacken und Holzschneiden mit der Kettensäge bekommen und lasse dies nun sein.
Es war sehr umständlich , alles mit der linken Hand machen zu müssen,habe damals aus Kraftmangel viel " fallen lassen" , aber als es dann irgendwie klappte, war die Narbe gut verheilt und die rechte Hand wieder ok.
Noch mehr gelernt!?


matti antwortete am 09.09.04 (13:47):

Vielen Dank für eure Beiträge, dir besonders Ursula, denn du hast das wunderbar erklärt.

Zunächst schone ich, die Bandage hatte ich mir schon besorgt und trage sie auch und auch Voltaren habe ich bei Schmerzen geschluckt.

Werde aber dennoch mal durch einen Neurologen eine Untersuchung durchführen lassen, um auf Nummer sicher zu gehen.

Gruss von Matti


Illona antwortete am 09.09.04 (14:06):

Hallo matti,
natürlich wurde erst nach den wichtigen Voruntersuchungen operiert. Wenn du bereits Ameisenkribbeln oder ein Taubheitsgefühl hast, wirst du nicht drum herumkommen .
Schmerzmittel sind auf Dauer ja auch nicht so gut und sich dauernd schonen ist ja auch keine Lösung.Es ist wirklich nur ein kleiner Eingriff.
Ich kann dir nur Positives über diese OP sagen.


rebbia antwortete am 10.09.04 (10:41):

Das sog. Karpaltunnelsyndrom

.... wenn - in den Fingern Prickeln, Stechen oder Taubheit auftritt? -- ist meist die Ursache

Was ist ein K.?
Die Einklemmung eines Nervs im Handgelenk führt zu Taubheit und Schwäche des Daumes, Zeige- und Mittelfingers, verbunden mit Schmerzen, besonders nachts

Wodurch entsteht Nerveinklemmung beim K.?
Verdickung des Bandes, das sich quer über die Vorderseite des Handgelenks spannt, verursacht einen Druck auf den Nervus medianus, der unter dem Band durch den verengten Tunnel von der Handwurzel zur Mittelhandhand zieht.

Wenn ein K. vorliegt, sollte man nach einer zugrundeliegenden Krankheit suchen. Es kann Diabetes mellitus, bei Gicht, chronischer Polyarthritis oder Amyloidose auftreten. Allerdings kommt das K. auch ohne zugrundeliegende Krankheit vor.

Behandlung?
An der der Vorderseite der Handwurzel wird ein Einschnitt gemacht, und das Karpalband wird gespalten. Das bewirkt eine Erweiterung des Tunnels, so daß der eingeklemmte Nerv entlastet wird.

OP? - erfolgversprechend?
Ja, die Erfolge sind sehr gut


matti antwortete am 10.09.04 (11:24):

Danke Rebbia,

gegooglet hatte ich schon selbst, auch medizinische Literatur durchgesehen, - dennoch danke für deine Mühe:-))

Gruss Matti


jo antwortete am 10.09.04 (12:02):

Wieso Google? Ich sehe keinen Hinweis und auch keine URL. Könnte es nicht sein, daß hier jemand aus dem Fundus seiner Fachkenntnisse geschöpft hat?


rebbia antwortete am 10.09.04 (12:03):

Liebe matti,

ich habe nicht gegoogelt -- es ist u.a. mein beruf und ich schrieb es gern für dich

liebe Grüsse - rebbia


Ursula antwortete am 10.09.04 (13:34):

Hallo matti, rebbia, illona und schorsch,

was Du, rebbia, schreibst, ist sehr wichtig:

Treten Zeichen eines Karpaltunnelsyndroms auf, sollte man unbedingt auch an eine internistische Grundkrankheit wie Diabetes mellitus, infektiöse Erkrankungen, Erkrankungen aus dem "rheumatischen Formenkreis", an Blutungen und Thrombosen, bösartige Erkrankungen, Veränderungen der Wasser- und Fettverteilung (Übergewicht, Schwangerschaft, Menopause, Unterfunktion der Schilddrüse...)denken und auch an seltene erbliche Krankheiten (Amyloidose,Mucolipidose, Mucopolysaccharidose).

Denn eine operative Erweiterung des Karpaltunnels hat nur wenig oder gar keinen Sinn, wenn nicht auch eine evtl. bestehende Grundkrankheit behandelt wird.

Die Operation ist zwar ein relativ kleiner Eingriff, ist aber leider nicht risikolos und auch nicht immer erfolgreich! Sie erfordert daher stets eine klare Indikation und eine sorgfältige voroperative neurologische und internistische Abklärung.

Schmerzen und andere Reizsymptome reichen als Indikation in der Regel nicht aus, zumal in diesem Stadium oftmals mit einer konservativen Behandlung mit vorübergehender Ruhigstellung und antientzündlich wirkenden Medikamenten (Voltaren z.B) Beschwerdefreiheit erzielt werden kann!

Erfolgversprechend kann z.B. bei Übergewicht auch schon eine Gewichtsreduktion sein ...!

(Jede Operation geht schließlich mit einer Narbenbildung einher, und dieses Narbengewebe kann seinerseits den Nerven einengen und schädigen!)

Erst wenn die motorischen und sensiblen Nervenfasern des Nervus medianus elektrische Impulse nicht mehr "richtig" oder verlangsamt leiten (elektroneurographische und elektromyographische Abklärung beim Neurologen!), entsprechend permanent (!) Gefühlsstörungen und bestimmte Bewegungseinschränkungen oder gar Musekelatrophien bestehen(objektive Zeichen einer sensiblen und motorischen Läsion des Nerven), ist die Indikation für eine Operation gegeben.

Natürlich muss auch die Lokalisation sicher stimmen! (Der Nervus medianus ist ein langer Nerv, und die genannten neurologischen Defizite können grundsätzlich auch von einer Schädigung an anderer Stelle seines Verlaufes herrühren!)

Fazit: Vor einer Operation unbedingt auf einer sorgfältigen Abklärung bestehen, und für die Operation eine versierte Klinik wählen (am besten Neurochirgurgie oder Handchirugie)!

Dir, matti wünsche ich gute Besserung! Vielleicht kommst Du ja auch ohne Operation zum Ziel, wofür ich Dir ganz besonders die Daumen drücke!

Gruß, Ursula


karaoke antwortete am 10.09.04 (15:19):

Hallo Ursula
Deinen beiden Beiträgen ist fachlich absolut nichts mehr hinzuzufügen.

Meine frühere Arbeitskollegin hatte das Problem an beiden Händen und wurde auch in einer Fachklinik operiert.
An einer Hand verlief die OP super und an der anderen Hand hat sind (trotz Nachoperation) bleibende Schäden in der Motorik zurückgeblieben. OP ist also nicht gleich OP, obwohl in allen drei OP�s der Operateur der gleiche war. Soviel dazu.

Matti, ich wünsche dir gleichfalls, dass du ohne OP klarkommst. Gute Besserung.
Gruss Karaoke


Kuller antwortete am 22.09.04 (17:14):

Wurde bei mir erfolgreich mit Reizstrom behandelt.