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THEMA:   Justus Frantz und die Philharmonie der Nationen

 6 Antwort(en).

Erna Ecker-Philippi begann die Diskussion am 15.10.01 (19:31) mit folgendem Beitrag:

Vor einigen Tagen bin ich aus dem Urlaub in Bad Wörishofen zurück gekehrt. Mein Mann und ich besuchten dort die Konzerte, die Justus Frantz zum 7. Mal in der Kurstadt veranstaltete.
Wir haben mit großem Genuss sein Orchester, die Philharmonie der Nationen, erlebt. Hier musizieren hoch begabte junge Musiker aus ungefähr 40 Ländern aller 5 Erdteile. Da sitzen Leute verschiedenster Hautfarbe, mit vielerlei Sprachen, Kulturen und Religionen beieinander und arbeiten auf ein gemeinsames Ziel hin. Was hier zählt, ist der Mensch und seine Musikalität. Justus Frantz hebt jeden heraus, der eine besondere Leistung vollbringt und fördert ihn, seiner Begabung entsprechend. Und das Publikum belohnt alle mit viel Applaus.
Es berührt einen und macht jeden froh, der dieses friedliche Zusammenleben der jungen Menschen beobachtet. Da bekennt ein bulgarischer junger Mann: Die Philharmonie der Nationen ist meine Familie. Und ich könnte mir vorstellen, dass viele so denken, denn man merkt, mit wieviel Freude die Musiker zu Werke gehen und wie ungezwungen sich ihr Umgang miteinader gestaltet.
Könnte es nicht überall bei den Menschen so friedlich zugehen, wenn jeder den anderen als gleichwertigen Partner ansehen würde?
Das waren meine Gedanken nach all dem furchtbaren Geschehen der letzten Wochen. Was muss noch alles passieren bis jeder den Frieden sucht?
Sehr nachdenklich

Erna


Christa Flamm antwortete am 22.10.01 (19:42):



Ja, dem Beitrag kann ich voll zustimmen.
Auch ich war dort und war von Anfang bis Ende begeistert von den Darbietungen des Orchesters, der musikalischen Perfektion sehr junger Solisten und dem motivierenden Einsatz der Dirigenten. Junge Menschen, aus aller Herren Länder, die mit soviel Freude und Können musizieren, dass es die Zuhörer fast von den Sitzen reisst..Justus Frantz gelingt es, Musiker und Zuhörer zu faszinieren und mitzureissen.

Gäbe es doch Politiker, die mit gleicher Begeisterung eine "Harmonie der Nationen" für die Idee des Friedens schaffen könnten! Es würde in der Welt schöner klingen als das furchterregende Bombengetöse dieser Wochen. Frommer Wunsch!

Von Christa


Eva Wenzel antwortete am 28.10.01 (16:40):

Hatte und werde leider auch niemals die Gelegenheit haben, ein Konzert mit Justus Frantz live zu erleben. Versaeume aber niemals, im fernsehen seine Konzerte mti zu erleben.
Kann dem allen, was darueber geschrieben voll zustimmen. Ja, Musik verbindet, das sind gleichgesinnte Menschen, ganz gleich welches Alter, Nationalitaet, Glauben und dergl.mehr.
Ein "frommer" Wunsch, dass Politiker auch einmal zu dieser Einsicht kommen wuerden, die Ereignisse der letzten Wochen haben uns wieder einmal etwas anderem belehrt. Und immer noch kein Ende!!! Eva Wenzel


Fred Reinhardt antwortete am 07.11.01 (16:37):

Justus Frantz, auch er lebt nicht von Luft und Musik, sondern greift mal in falschen,
nicht eigenen Kassen. Einen Künstler wie Justus Franz hätte ich dies nie zugetraut.
Hausdurchsuchung bei Justus Franz !!!!
Manipulationen in Geldgeschäften ???
Tobias

(Internet-Tipp: https://www.baimpex.com)


Waltraud antwortete am 10.11.01 (12:24):

Es war mir bisher auch nicht möglich, ein Life-Konzert zu besuchen. Aber im Fernsehen habe ich über Jahre alle aufgenommen und genossen. Vor vielen Jahren - etwa 1993 -
habe ich nach einem solchen Fernsehabend folgendes aufgeschrieben:

EIN ABEND MIT JUSTUS FRANTZ

Es ist still um mich geworden.Sie sind eben nach Hause gegangen. Meine beiden Lieben, Tochter und Enkelin. Sie wissen, wie sehr ich die Sendung "Achtung Klassik" liebe .
Nun, heute ist mein Innerstes ganz gespannt und begierig
auf Mozartsche Musik und die Art, wie sie J.F. den Zuhörern
und Zuschauern nahe bringt.

Ich komme zur Ruhe. Die Stimmung wird beeinflußt durch die Wahrnehmung vieler Einzelheiten um mich herum:
Der aus Rohr geflochtene Lampenschirm, zaubert beruhigende anheimelnde Lichtmuster an Wand und Decke. Wie kleine goldene Wellen, die sich zur Musik der Zauberflöte leise bewegen.
J.F's Erzählweise, aber vor allem seine Führung der jungen Orchester-Musiker zu höchsten Leistungen werden für mich zum
persönlichen Erlebnis. Mir wird leichter trotz belastender Gedanken und Erlebnisse. Ich spüre, wie ich dankbarer werde:
Meine Schmerzen sind erträglich; meine Enkelin hat den Allergietest ganz gut überstanden und geht täglich mit Wißbegierde zur Schule; Kinder und Schwiegerkinder vollbringen Tag für Tag anerkannte Leistungen und Dieter
lebt wieder selbständiger. Um ihn mache ich mir viele Gedanken wegen der schweren Herzoperation, die er vor sich hat.
Aus dem Sieg des Guten über das Böse - so erlebe ich die Zauberflöte - erwachsen mir Hoffnung und Zuversicht.
Sie werden mir helfen, das Kommende zu tragen.
Ich will ein guter Mensch sein.

PS 2001: MUSIK, hören oder selber machen, befördert Kraft
und Stärke meiner Seele.
( Dieter überlebte nicht )

An alle Musikliebhaber und Lyriker viele Grüße,
schönes Wochenende.


Heidelinde antwortete am 10.11.01 (15:15):

Liebe Waltraud,
ich lese Deine Zeilen und habe nur den einen Wunsch: mögen viele sie lesen und Kraft daraus schöpfen.
Danke!
Heidelinde


Erna Ecker-Philippi antwortete am 10.11.01 (16:33):

Liebe Waltraud,
Deine wunderbaren Zeilen haben mich berührt. Ich kann verstehen, dass Du aus der Musik Kraft schöpfst. Ich spüre es ja auch jedes Mal bei einem solch hervorragenden Konzert, wie die Seele auf einmal sich anders äußert, als im Alltag. Da flutet Begeisterung aus ihr heraus. Da kann man nur noch an Gutes und Schönes denken.
Ich hatte am Donnerstag noch einmal den Genuß, J.F. mit seinem Konzertmeister und seinem Starcellisten in meiner Heimatstadt zu erleben. Das Publikum war hingerissen vor Begeisterung. Und das in der Zeit, wo Anklage gegen den Meister erhoben wird. Aber sind wir zuständig, ihn zu verurteilen? Das sollen andere tun.
Seine künstlerische Fähigkeit und seine humorigen Erklärungen sind jedenfalls überragend.
Erna