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THEMA:   Ich suche ein Gedicht

 14 Antwort(en).

Angie begann die Diskussion am 06.12.01 (12:09) mit folgendem Beitrag:

Hallo, an Alle, ich suche für meine Mutter ein Gedicht! Sie hat einen Anfang des Gedichtes und der geht: "Immer enger wird mein Denken, immer enger ......". Es geht wohl um jemanden, der Depressionen hat! Kennt das irgend jemand?
Ich würde mich sehr freuen, wenn ich das Gedicht finden würde.

Liebe Grüße

Angie


Karin antwortete am 06.12.01 (13:10):

Hallo, Angie!

Vielleicht meinst Du dieses:

Immer enger wird mein Denken,
immer enger wird mein Blick,
mehr und mehr erfüllt sich täglich,
mein entsetzliches Geschick.
Kraftlos schlepp ich mich durchs Leben,
jeder Lebenslust beraubt,
habe keinen, der die Größe
meines Elends kennt und glaubt.
Doch mein Tod wird euch beweisen,
daß ich jahre-, jahrelang
an des Grabes Rand gewandelt,
bis es jählings mich verschlang.

In google findet sich meistens, was man sucht. Versuch's mal.

Gruß von Karin.


Angie antwortete am 06.12.01 (15:13):

Hallo Karin!
Vielen lieben Dank, genau das ist es! Und ein Hinweis an alle, meine Mail-adresse ist falsch! Muß lauten [email protected]


brigitte8 antwortete am 07.12.01 (11:51):

Was ist das für ein schreckliches Gedicht ! Besonders die Drohung am Schluß ist mir ganz schrecklich.Alt werden und krank sein ist schlimm und schwer. Aber alle Menschen erleben das mehr oder weniger. Wie aber soll dieses Gedicht dabei helfen. Gibts da nicht schönere? Hier eins von Tagore:
Ich dachte, meine Reise sei zu Ende,
Die letzte Grenze meiner Kraft erreicht,
Felswand sperre meinen Pfad,
Erschöpft sei meine Zehrung
Und die Zeit gekommen, sich zu bergen
In der Nacht des Schweigens.

Doch siehe, ohne Ende ist in mir Dein Wille,
Und wenn die alten Worte mir ersterben,
So brechen neue Melodien jung aus meinem Herzen;
Und wo die alten Pfade sich verlieren,
Steigt Neuland auf mit allen seinen Wundern.

Herzliche Grüße, vor allem an Deine Mutter, Brigitte8


Hans-Jürgen antwortete am 12.12.01 (19:10):

Liebe Karin,

ich hab' 'mal, Deiner Empfehlung folgend, bei google nachgesehen (Suchwort: "immer enger") und dabei die folgenden Zeilen von Theodor Fontane gefunden:

Immer enger, leise, leise
Ziehen sich die Lebenskreise,
Schwindet hin, was prahlt und prunkt,
Schwindet Hoffen, Hassen, Lieben,
Und ist nichts in Sicht geblieben
Als der letzte dunkle Punkt.

Interessieren würde mich, wer das von Dir wiedergegebene, längere Gedicht schrieb.

*Sehr* schön ist in der Tat das Gedicht von Tagore. Danke, Brigitte!

Herzliche Grüße an alle in diesem Forum,
Hans-Jürgen.


Karin antwortete am 13.12.01 (07:25):

Lieber Hans-Jürgen!
Als ich auf die Suche (google) ging, habe ich etwas mehr eingegeben, nämlich die ganze Zeile:
...immer enger wird mein Denken...

Kannst es ja noch einmal versuchen, dann findet es sich. Es ist von einem jungen Mann geschrieben worden, kein großer Dichter und Denker. Schau bitte selbst.

Gruß von Karin.


Schorsch antwortete am 13.12.01 (12:40):

Ich suche mal nicht nach einem Gedicht, sondern nach dem Verfasser. Das nachfolgende Gedicht haben wir in der Schule gelernt. Es hat mich so beindruckt, dass es mir in schon vielen Lebenslagen in den Sinn gekommen ist.

Ochs und Esel machten Wette,
wer am meisten Weisheit hätte.
Endlich kam man überein,
dass der Löwe, wenn er wollte,
diesen Streit entscheiden sollte.
Beide treten tiefgebückt
vor des Tierbeherrsches Throne,
der mit einem edlen Hohne
auf das Paar hinunterblickt.
Endlich sprach die Majestät
zu dem Esel und dem Farren:
"Ihr seid allebeide - Narren!"
Jeder guckt ihn an und geht.

Ich möchte betonen, dass es mir hier nur um den Verfasser geht. Keineswegs möchte ich zu irgendwelchen Diskussionsthemen oder/und Diskutanten Bezug nehmen. Ähnlichkeiten wären also rein zufällig!

Danke und Gruss

Schorsch


Silberling antwortete am 13.12.01 (13:18):


Lieber Schorsch,

ich kann dir helfen. Der Verfasser heißt Gottlieb Konrad Pfeffel, war Schriftsteller und Pädagoge und lebte von 1736 - 1809 in Colmar.

Wenn Du an dem ganz genauen Wortlaut des Gedichts interessiert bist, melde Dich. Ich hab es in einem alten Gedichtsbändchen gefunden.

MfG Silberling


Hans-Jürgen antwortete am 13.12.01 (21:16):

Hallo Karin,

danke für Deinen Hinweis. Ich melde mich bei Dir privat.
Hans-Jürgen


Jeanette antwortete am 17.12.01 (14:35):

Ich suchte vergeblich bei Google und anderswo, und brings daher hiermit ins Netz:
von Erich Kästner das Gedicht

Der Januar

Das Jahr ist klein und liegt noch in der Wiege.
Der Weihnachtsmann ging heim in seinen Wald.
Doch riecht es noch nach Krapfen auf der Stiege.
Das Jahr ist klein und liegt noch in der Wiege.
Man steht am Fenster und wird langsam alt.

Die Amseln frieren. Und die Krähen darben.
Und auch der Mensch hat seine liebe Not.
Die leeren Felder sehnen sich nach Garben.
Die Welt ist schwarz und weiß und ohne Farben.
Und wär so gerne gelb und blau und rot.

Umringt von Kindern wie der Rattenfänger,
tanzt auf dem Eise stolz der Januar.
Der Bussard zieht die Kreise eng und enger.
Es heißt, die Tage würden wieder langer.
Man merkt es nicht. Und es ist trotzdem wahr.

Die Wolken bringen Schnee aus fremden Ländern
Und niemand hält sie auf und fordert Zoll.
Silvester hörte man's auf allen Sendern,
daß sich auch unterm Himmel manches ändern
und, außer uns, viel besser werden soll.

Das Jahr ist klein und liegt noch in der Wiege.
Und ist doch hunderttausend Jahre alt.
Es träumt vom Frieden. Oder träumt's vom Kriege?
Das Jahr ist klein und liegt noch in der Wiege.
Und stirbt in einem Jahr. Und das ist bald.


katrin Altus antwortete am 26.12.01 (19:08):

Hallo,
ich suche für meine Schwiegermutti ein Gedicht, dass folgende Zeilen beinhalten: "Der Kirchhof ist ein großer Garten, das Grab darin ein Blumenbeet".
Ich würde mich freuen, wenn irgendjemand das Gedicht finden würde.
Vielen Dank.


Ingrid Steiner antwortete am 26.12.01 (22:51):

Schau mal unter:
https://www.uni-muenster.de/Markomannia/Lieder/HTML/265.html

Ist ein Lied, in dem ein ähnlicher Text vorkommt.


Barbara antwortete am 12.03.02 (20:32):

Liebe ST-ler,
meine Freundin ist Oma geworden und da suche ich ein passendes Gedicht.In google habe ich nichts passendes
gefunden.Wer kann mir helfen?
Barbara


Barbara antwortete am 24.03.02 (07:47):

Hallo liebe ST-ler,ich habe ein Gedicht in einer Arztpraxis gesehen:"Gebet eines älteren Menschen".Kennt jemand dieses und wer ist der Autor?


Erika Kalkert antwortete am 25.03.02 (21:22):

Hallo Barbara,

meinst Du das nachstehende Gedicht:

Gebet des älter Werdenden

O Herr, Du weißt besser als ich, daß ich von Tag zu Tag älter und eines Tages alt sein werde.
Bewahre mich vor der Einbildung, bei jeder Gelegenheit und zu jedem Thema etwas sagen zu müssen.
Erlöse mich von der großen Leidenschaft, die Angelegenheiten
anderer ordnen zu wollen.
Lehre mich nachdenklich, nicht grüblerisch, hilfreich, aber nicht diktatorisch zu sein..
Bei meiner ungeheuren Weisheit erscheint es mir schade,
sie nicht weitergeben zu können, aber Du verstehst o Herr,
daß ich mir ein paar Freundschaften erhalten möchte.

Bewahre mich, oh Herr, vor der Aufzählung unendlicher
Einzelheiten und verleihe mir Schwingen zur Pointe zu gelangen.

Lehre mich über meine Krankheiten und Beschwerden zu schweigen. Sie nehmen zu; und die Lust sie zu beschreiben,
wächst von Jahr zu Jahr.
Ich wage nicht die Gabe zu erflehen, mir Krankheitsbilder anderer mit Freuden anzuhören, aber lehre mich, sie geduldig zu ertragen.
Erhalte mich so liebenswert wie möglich.
Ich möchte kein Heiliger sein, mit ihnen lebt es sich so schwer, aber ein alter Griesgram ist das Krönungwerk des Teufels.
Lehre mich, an anderen Menschen unerwartete Talente zu entdecken, uund verleihe mir oh Herr, die schöne Gabe, sie auch zu erwähnen. Und lehre mich, Herr die wunderbare Weisheit, daß ich mich irren kann.

(Theresa von Avila zugeschrieben)