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THEMA:   Neuzeitliche Bauernsprüche

 7 Antwort(en).

schorsch begann die Diskussion am 04.01.02 (14:54) mit folgendem Beitrag:

Wenn der Bauer Saatgut sät
und seine erste Wiese mäht,
dann ertönt das Lied der Ammern:
"Gleich wird Jochen wieder jammern!"

Den Bauern bis zur Weissglut reizt,
wenn die Bauersfrau mit Reizen geizt.
Doch wenn sie endlich Reizwäsch trägt,
er längst im Bett schon Stämme sägt!

Schorsch


schorsch antwortete am 06.01.02 (18:23):

Bauernregeln uf Schwizerdütsch


Belohnt me de Wätterfrosch
för sis Gschnätter,
bringt er ou s nächscht Johr
wieder s Wätter.


Zwickts im Buur am chliine Zeh,
bringt der Winter Iis und Schnee.
Zwickts im Buur am chliine Finger,
bringt er Iis und Schnee ned minger.


Hets uf de Fälder wiisse Schnee,
het gwöss der Buur kei Gülle meh.


Hets im Dezember kei Muusehüüffe,
tuet sech d Chatz im Heu verschlüüffe.


Macht en Schar Chräie en Höllekrach,
de gits morn vellecht Schnee ufs Dach.
Hocke die Chräie aber stumm anere Reihe,
schiint d Sonne, s cha rägne, oder schneie.


Wenn`s der Chemirouch z Bode drückt,
de esch em Wind es Gschpässli glückt.
Stiegt aber der Rouch bolzgredi ufe,
de tuet der Wind grad chli verschnufe.


Suechts Eichhorn scho im Juli d Nöss,
de gits aber en herte Winter gwöss.
Suechts die Nöss erscht im Dezämber,
hets Päch: me suecht se ab Septämber!

Und die Moral von der Geschicht?
Eichhorn vergiss das Sammeln nicht.
Denn: hesch du s Sammle mou vergässe,
hend d Chräie alli Nöss scho gfrässe!


Lot scho der Oktober Flocke gheie,
de gheie die letschte erscht im Meie.


Gsesch im Herbscht vöu Müüs und Ratte,
het der Winter vöu Schnee im Chratte.
Hend d Müüs und d Ratte chorzi Schwänz,
de blibt dä Schnee grad bis in Länz.


Schtönd Reh ond Has im Herbscht im Acher,
de gits no mänge Blitz mit Kracher.
Schtöue Reh und Has gäch ihri Ohre,
de schtönd si, wöu si scho si gfrore!


Isch scho im Sommer bunt der Wald,
chont ganz gwöss der Winter bald.
Bhalte die Bäum lang ihri Blätter,
gets schöns, oder ou anders Wätter!


Flüge d Spatze vom Stall id Hostet,
esch weni Gfohr, dass es glii froschtet.
Flüge d Spatze vo der Hostet i Stau,
chonts vellecht umgchehrt, weiss net genau!


Flüge d Schwalbeli wit ond höch,
de esch schön Wätter � oder nöch.
Flüge d Schwalbeli töif am Bode,
de cha der Buur im Gade rode.


Flügt d Flädermuus die ganzi Nacht,
de het der Winter försi gmacht.
Flügt d Flädermuus Tag us, Tag ii,
de chönts jo ou es Schwalbeli sii!


Schloft s Büsi uf em Autodach,
de wird�s vom nächschte Räge wach.
Eschs Dach mit Pfötlischpure gsägnet,
wartsch halt, bis no chli stärker rägnet!

Frisst s Schöfli Uchrut grad wie wild,
denn wird der Winter gar nid mild.
Wachst d Schofwolle im Sommer schnäller,
gfrührt der Moscht im Winter im Chäller!
Frührt s Schöfli früeh a sini Ohre,
het me z spoht sini Wolle gschore!


So mänge Sproch im Buure-Kaländer
tönt ei- oder zwöudütig, was wänder.
Me cha drob schmunzle oder lache,
me cha d Stirne runzle, Witzli mache.
I dene Spröch vo grosse Chinder:
steckt mängi Wohret oft derhinder.
Der Wätterfrosch wird voll Verlange
ufs Änd vo mine Regle plange.
He no so de; i schick mi drii:
Das esch mi letschti Regle gsii!

Schorsch


kh antwortete am 06.01.02 (23:30):

Stirbt der Bauer im Oktober,
braucht er im Winter kein Pullover.

Liegt der Bauer unterm Traktor,
spinnt schon wieder der Reaktor.


Rosmarie Schmitt antwortete am 07.01.02 (09:20):

Friert der Januar Stein und Bein,
greift der Bauer gern zum Wein.
Schaut er zu tief ins Glas hinein,
bricht er sich gar leicht ein Bein.


Gila antwortete am 07.01.02 (14:36):

Hat der Bauer kalte Hände,
friert die Kuh am Euterende.

Steht die Gülle bis zum Rand,
fall'n die Fliegen von der Wand.

Sind die Hühner platt wie'n Teller,
war der Traktor wieder schneller.


Rosmarie Schmitt antwortete am 07.01.02 (16:18):

Lacht die Sonn im Januar,
hat Schorsch ein warmes neues Jahr.

Steht der Hahn auf einem Bein,
sagt das Huhn: Du, lass das sein!

Denn liegt der Hahn auf einem Bein,
passt prima er in�n Topf hinein.

Dazu fällt mir die Frage ein, was des Deutschen liebstes Haustier mit _einem_ Bein ist. ???
Ein halbes Hähnchen.

Fröhliches Winkewinke in die bäuerliche Runde!
Rosmarie


Kick antwortete am 17.01.02 (10:41):

Verliere nie den Mut,
wenn's weh tut.


schorsch antwortete am 17.01.02 (14:11):

Wenn mein Näschen Parfüm spürt,
ists weil Jochen Jauche führt.

Ist des Bauern Hintern nass,
kommt das wohl vom Jauchefass.

Kratzt der Bauer in den Haaren,
möcht er wohl durch Frauchens fahren.


Schorsch