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THEMA:   wenn aus Unverständnis Wut und Haß wächst

 21 Antwort(en).

Torsten begann die Diskussion am 10.01.02 (13:54) mit folgendem Beitrag:

Hallo,

... in diesen Tagen bin ich weniger glücklich und froh gestimmt. Ich fühle mich mißverstanden und spüre, daß, wie ich mich auch ausdrücke, meine Worte einfach nicht so ankommen, wie ich sie meine. Das macht mich rasend! Vielleicht kennt jemand von Euch einen aufbauenden Vers für mich? Oder sarkastische Lyrik, die dem Thema entspricht?

vielen Dank,
Torsten


schorsch antwortete am 10.01.02 (14:09):

Mensch, bist Du ein Buch mit Siegel?
Dann stell Dich einfach an den Spiegel
und statt mit anderen rumzuhatzen
tust einfach mit Dir selber schwatzen!

Schorsch


Ingrid Steiner antwortete am 10.01.02 (14:38):

Hallo Torsten,

Daß Knospen nicht zu Blüten werden - das kommt vor!
Daß Blüten nicht zu Früchten werden - ach, auch das kommt vor!
(nach Rabindranath Tagore)


elsabe antwortete am 10.01.02 (14:42):

Ein Mensch - so gänzlich mißverstanden
von der Welt und allen Leuten -
versucht, die Ursachen zu deuten
zu dem, was andre dämlich fanden,
Jedoch, er wollte sich nicht rächen:
ergeht sich jetzt in Selbstgesprächen.

(Nicht von Eugen Roth)


Barbara antwortete am 10.01.02 (15:12):

Hallo Torsten,

sich unverstanden fühlen, ist das eine.
Wut und Hass verspüren, etwas ganz anderes.

Wut und Hass schaden immer einem selbst. Darum denke postitiv. Sage Dir immer wieder, dass alle Menschen Dich lieben. Das ist ganz einfach gesagt, jedoch in Wirklichkeit Schwerstarbeit!

Besonders vor dem Einschlafen stelle Dir einen überglücklichen, lachenden, von Freunden umgebenen Torsten vor. Dein Inneres wird sich die ganze Nacht damit beschäftigen und Du wirst - davon bin ich überzeugt - am nächsten Morgen mit einem unbeschreiblichen Glücksgefühl aufwachen. Da Du dann Deinen Mitmenschen positiv gegenübertreten wirst, wird man Dich auch wieder verstehen und mögen.

Sag nicht: Quatsch
Tu es einfach!

Gruß Barbara


Torsten antwortete am 10.01.02 (15:19):

Hallo,

vielen Dank für Eure Zuschriften! Es freut mich wirklich sehr und wirkt aufbauend.

Ich spüre viel mehr Ratlosigkeit und fühle mich irgendwie machtlos (einer Person gegenüber). Es macht mich wütend, wenn ich sehe, dass meine Worte einfach nicht fruchten wollen - so viel Mühe ich mir auch gebe.

Gruss,
Torsten

PS: ich bin übrigens ein 'Liebhaber' von Eugen Roth


Hanna antwortete am 10.01.02 (21:41):

Lieber Torsten, meine Großmutter hat mir einmal,alsich ihr so etwas ähnliches vortrug gesagt: Wickle Deine Worte in schönes Seidenpaper ein und leg sie ein wenig beiseite, warte ein wenig, habe Geduld, Du wirst auch mal wieder auspacken können. Es geht nichts verloren in dieser Welt, schon gar nicht liebevolle Worte. Gruß Hanna


Torsten antwortete am 10.01.02 (22:07):

Liebe Hanna,

was Deine Großmutter Dir als Rat gegeben hat, das kenne ich und kann es aus eigener Erfahrung nachvollziehen. Ich habe es oft so (sinnbildlich) praktiziert und mich anschließend mit gemischten Gefühlen wiedergefunden. Wenn ich mir immer wieder aufs Neue sage �es wird schon werden!� und nach Confucius �Geduld bringt Rosen�, nehme ich mich dann nicht auf Dauer ein Stück zu weit zurück? Was ist mit meinen Sehnsüchten und Träumen, die erfüllt werden möchten? Es fällt mir nicht schwer Zuneigung, Zärtlichkeit und Liebe zu geben; das ist nicht der Punkt. Es fällt mir hingegen schwer längere Durststrecken zu überstehen - wie bei einem Kamel: es tränkt seine Höcker und kann dann viele Tage ohne Wasser auskommen; irgendwann jedoch (ob willig oder nicht) KANN das Kamel einfach nicht mehr. Und irgendwie so fühle ich mich - ausgetrocknet und machtlos mir selbst gegenüber.

Ich habe keine Angst mehr vor der Einsamkeit.
Ich habe Angst, allein gelassen zu werden.

Gute Nacht!
Torsten

(Internet-Tipp: https://members.tripod.de/VisualSonic/philosophie/einsamkeit.htm)


Schorsch antwortete am 11.01.02 (14:25):

Kleine Korrektur zum Thema Kamel: Dieses "tränkt" nicht etwa seine Höcker mit Wasser. In den Höckern ist eine Art Fett, das vom Kamel in Nahrung zurückverwandelt wird. So habe ich es jedenfall in einem Artikel gelesen. Und es scheint mir plausibler, weil ich noch nie gehört habe, dass ein Afrikareisender einen Kamelhöcker angezapft habe um sich vor dem Verdursten zu retten.
Nix für ungut, dass ich den Fluss des eigentlichen Themas gebremst habe.

Schorsch


Torsten antwortete am 11.01.02 (14:49):

Schorsch,

ich finde Dein besserwisserisches Verhalten hier vollkommen unangebracht und daneben.

Torsten


Ulrike antwortete am 12.01.02 (09:37):

Lieber Schorsch,

ich finde es ganz reizend, dass Torsten als junger Mann uns Ältere um Rat fragt. Das kommt ja wohl nicht so oft vor.

Sollte man sich in dem Fall nicht mal etwas zurücknehmen und auf einen kessen Spruch verzichten?
Ich habe Dich bisher eher als "vermittelnd" und "mäßigend" kennengelernt und fand das sehr gut.

Grüßle
Ulrike


elsabe antwortete am 12.01.02 (09:54):

Liebe Ulrike,
hat Torsten nicht selbst um "sarkastische Lyrik" gebeten? Was ist dagegen die Zwischen-Bemerkung von Schorsch, für die er sich auch gleich noch entschuldigt hat?
Elsabe


Johanna antwortete am 12.01.02 (15:12):

Hallo Torsten, vielleicht solltest Du nicht nur über Dich nachdenken und Dich nicht ganz so wichtig nehmen. Gehe mal in ein Krankenhaus, wo schwerstkranke Kinder liegen, oder in ein Altersheim., dann wirst du sehen, wie klein Deine Kümmernisse sind. Ansonsten gibt es noch fachliche Beratung.
Grüße von Johanna


Torsten antwortete am 12.01.02 (16:59):

Hallo Johanna,

wenn ich als Mass das Leid anderer Leben für mein Leben nehmen soll (und das womöglich immer, damit ich auch niemals vergesse, dass es mir doch sooo viel besser und imgrunde super-gut geht), dann wäre ich nicht mehr ich selbst! Soll ich nun Sozialamt spielen oder den Moralapostel mimen?

MfG,
Torsten


Barbara antwortete am 14.01.02 (23:43):

Hallo Torsten,

vielleicht darf ich Dir ein Buch empfehlen. Es heißt

Ich bin o.k., Du bist o.k. von Thomas A. Harris

Dort wird genau beschrieben, wie Kommunikation funktioniert. Vielleicht findest Du dort Antworten, warum Du missverstanden wirst.

Kannst ja mal bei amazon.de nachschauen.


Rosmarie Vancura antwortete am 15.01.02 (14:53):

Lieber Torsten....vielleicht legst Du die Person, die bei Dir solche Gefühle weckt, mal etwas auf die Seite,meinetwegen auch eingewickelt in Seidenpapier und mit viel Mottenpulver.

Reiss die Mauer um dich nieder und baue Brücken, aber lasse Deine Wut zu und setze die freigewordene Energie sinnvoll ein. Herzliche Grüsse Rosmarie V.


Ulrike antwortete am 16.01.02 (14:15):

Hallo Barbara,

das ist eine gute Empfehlung. Man sollte auch noch Eric Bernes "Spiele der Erwachsenen" nennen.

Gruß
Ulrike


Torsten antwortete am 16.01.02 (14:58):

Hallo,

vielen Dank für die Buchempfehlungen. Beim nächsten Stadtbummel werde ich auch wieder in die Buchhandlung gehen ...

Gruß,
Torsten

(Internet-Tipp: https://www.VisualSonic.de)


Christel Cammack antwortete am 19.01.02 (17:51):

Warum geht jeder hier an dem vorbei, daß die einzige Lösung, das einzige Heilmittel ist??
Wenn wir uns unverstanden fühlen, wenn wir "down" sind, dann gibt es nur Einen der uns helfen kann, und daß sind wir nicht selbst.
In der Bibel steht, daß Gott alles versteht und uns so liebt wie wir sind, ohne Bedingungen.
Wenn wir Jesus Christus als unseren Erlöser annehmen und Gottes Wort folgen, dann haben wir Freude, Frieden und Zufriedenheit, nicht nur für dieses Leben, sondern in alle Ewigkeit.
Er hat mein Leben bereichert und mir Kraft gegeben alles zu ertragen, egal was kommt. Er kann das auch für Dich tun.


schorsch antwortete am 20.01.02 (10:48):

Schön, dass Du so stark an Gott glauben kannst, dass er Dir in allen Lebenslagen helfen kann, liebe Christel. Nicht alle Menschen aber können das. Wichtig ist aber nach meiner Meinung, dass wir an uns selber und an unsere eigenen helfenden Kräfte glauben können. Wie sagte doch Schillers Wilhelm Tell: "Hilf dir selbst, dann hilft dir Gott". Ich bemühe mich, nach diesem Spruch zu leben in der Hoffnung, dass Gott mir dann hilft, wenn ich mal mit den von ihm erhaltenen Gaben und Kräften nicht mehr alleine klarkomme.

Schorsch


Rosmarie Schmitt antwortete am 20.01.02 (13:55):

Lieber Schorsch,

deinem Motto nach müsste dir auch der Goethe-Spruch gefallen, den mir mein Vater ins Poesie-Album schrieb:

Feiger Gedanke, bängliches Schwanken,
weibisches Zagen, ängstliches Klagen
wendet kein Unheil, macht dich nicht frei.
Allen Gewalten zum Trutz sich erhalten,
kräftig sich zeigen, nimmer sich beugen
rufet die Arme der Götter herbei.

Vielleicht bemühe ich mich ja um solch ein Leben. Jedenfalls haben mir die "Arme der Götter" schon oft unter die Arme gegriffen... :-)))

Einen schönen Sonntag euch allen!
Rosmarie


Ursula antwortete am 20.01.02 (14:00):

Lieber Torsten,
die Frau, die Dich einfach nicht verstehen will, versuche zu vergessen. Das ist bestimmt schwer für Dich und geht nicht von heut auf morgen. Ich sehe aber keinen anderen Weg. Du bist bestimmt nicht "allein gelassen" , nur wenn Dich diese eine Frau nicht versteht. (verstehen will)
Es liegt bestimmt nicht daran, wie Du Dich ausdrückst. Sicher auch nicht daran, welche Opfer oder sonstigen Liebesbeweise Du ihr bringst. Sie will nicht und damit hat�s sich. Streiche sie aus Deinem Kopf, und wenn keine Kinder mit im Spiel sind, dann kannst Du wirklich froh sein, es früh genug getan zu haben.
Es grüßt Ursula