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THEMA:   Wie wäre es mit ein bisschen Osterstimmung?

 7 Antwort(en).

kissme begann die Diskussion am 25.03.02 (20:49) mit folgendem Beitrag:

Es ist ja nun fast soweit. Ich denke, da könnte uns allen ein bisschen Osterstimmung nicht schaden;-)!

Der Winter ist zurück gekehrt,
die Autofahrer fluchen.
Und auch die Hasen fragen sich:
Was hat er hier zu suchen?

Das Osterfest ist in Gefahr,
wenn er nicht gleich verschwindet,
weil unter Schnee und Eis versteckt
kein Kind die Eier findet.

Drum Winter hau schnell wieder ab,
lass doch die Knospen sprießen,
der Frühling hat schon angeklopft,
den wollen wir genießen.

Vielleicht hat der Frost ja ein Einsehen*g*.

Schönen Abend
kissme


schorsch, alias Georg von Signau antwortete am 25.03.02 (22:17):

Es sagte mal der Osterhas:
"Liebe Kinder, wünscht euch was".
Doch die lieben Kinderlein
wollten nicht mehr Kinder sein.
Drum schmissen sie den Osterhas
mitsamt den Eiern in das Gras.
Dann riefen alle: "Eieiei,
jetzt sind die Schalen all entzwei!"
Der Osterhas rappelte sich auf
und ging betrübt den Berg hinauf.

Schorsch


Jürgen antwortete am 27.03.02 (20:06):

Winter - Autofahrer - Hasen - Eier finden etc.
Nichts gegen schönes Wetter an den Ostertagen, nichts gegen Eier suchen/finden, aber was hat das mit Ostern zu tun ?
Ostern, das ist für mich der Gedenktag der Auferstehung Jesu Christi.

Jürgen.


Antonius Reyntjes antwortete am 28.03.02 (09:28):

(Ostern, ja; auch naturhaft-menschheitsgeschichtlich, mit den, d.h. ALLEN Gottesvorstellungen; HIER eine christliche, die sehr früh das Leid anderer, auch von Juden, wahrgenommen hat, das Gedicht eines Geistlichen, der das vorige Jahrhundert mitbegleitet hat;

Albrecht Goes
Karwoche 1946

Daß dies geschieht: daß so die Erde wieder
Vergessen kann das angetane Leid,
Daß sie Verstörung lohnt mit jungem Moosgrün,
Mit roter Blüte blutge Grausamkeit.

Den Talgrund schau, des Berghangs neues Leben,
Da österlich die blauen Winde wehn,
Von Gruß und Dank, von Innigkeit durchklungen,
Von Freude ach! - als wäre nichts geschehn.

Als wär nicht sie, sie selber, Gottes Erde.
Jahrlang geschändet rings zur Martergruft.
Daß sie vergessen kann! O Veilchenbotschaft,
O wilder Rose selig süßer Duft!

Die Geißel schwingt nicht mehr, es sind die Würger
Hinabgefahren an den finstren Ort -
Das Kreuz nur dauert: mildes Holz der Gnade,
Versöhnung deutend als der Worte Wort.

{Dank an "Sieghard", im Kapitel 24, der den schönen Morgenstern-Ostertext bot...!]
(Aus: A. G.: Aber im Winde das Wort.
Prosa und Verse aus zwanzig Jahren. Stutgart. 1966. S. 193)


Christallina antwortete am 30.03.02 (10:35):

Nachdem ich für den Karfreitag den Karpfen (den ich selbst gar nicht esse) töten und ausnehmen mußte, war mir jegliche Osterstimmung vergangen.


Erika Kalkert antwortete am 30.03.02 (10:50):

Ostern ist die große Antwort Gottes
auf die Frage des Menschen nach dem Sinn
seines kleinen Lebens.

Ernst.R.Hauschka

(Tagesspruch Rhein-Zeitung)


kissme antwortete am 30.03.02 (15:06):

Wie kommt das Ei zum Osterfest?

Nun, es war so:

Es ist schon sehr lange her. Wieder war Fastenzeit, 40 Tag, von Aschermittwoch bis Karsamstag, kein Fleisch, keine Milch und auch keine Eier. Die Tiere freute es, sie hatten Schonzeit. Die Milch wurde zu Quark und Käse verarbeitet und so ein kleiner Vorrat geschaffen. Aber wie sollte man diesen verflixten Hühnern beibringen, dass sie 40 Tage keine Eier legen durften? Ein schier unmögliches Verlangen. Wenn die Fastenzeit vorbei war, würde es wieder zu viele Eier geben. Wer will schon nach der Fastenzeit nur Eier essen. Die Hühner schlachten, war auch keine gute Idee. Viele Familien waren arm und darauf angewiesen, sich mit den Eiern den notwendigsten Unterhalt zu verdienen.

Karsamstag saßen die Hühnerbesitzer wieder mit ihren Familien zusammen. Ringsum standen Körbe voller Eier. Die Männer grübelten. Keiner wusste so recht, was sie mit den Eiern tun sollten. Die Kinder spielten oder malten, die Frauen fingen an, sich zu langweilen.

Plötzlich griff eine Frau zu einem Ei, nahm die Stifte ihrer gerade spielenden Kinder und begann, das Ei zu bemalen. Die anderen Frauen taten es ihr nach und im Handumdrehen standen da plötzlich Körbe voll bunter Eier. Als die Kinder das sahen, fingen ihre Augen an zu strahlen. Jedes wollte die bunten Eier besitzen. Die Männer und Frauen schauten sich an, lächelten und schickten die Kinder nach Hause ins Bett. dann gingen sie zu der großen Dorfwiese und versteckten die Eier im ersten zarten Frühlingsgras.

Am Ostersonntag wurden alle Kinder des Dorfes zur Wiese geführt. Jeder, der ein Ei gefunden hatte durfte es behalten. So glücklich hatten die Eltern ihre Kinder schon lange nicht mehr gesehen. Nach jedem gefundenen Ei kamen sie stolz und strahlend angerannt. Es war seit Jahren das schönste Osterfest.

Die Kunde davon ging durch viele Länder und jeder war erstaunt, wie einfach doch die Lösung des Eierproblemes war. So wurde aus dem einfachen Hühnerei das Osterei.

So muss es wohl gewesen sein, oder zumindest so ähnlich, meint
kissme


Rosmarie Schmitt antwortete am 30.03.02 (20:16):

> Nachdem ich für den Karfreitag den Karpfen (den ich selbst gar nicht esse) töten und ausnehmen mußte, war mir jegliche Osterstimmung vergangen.

Liebe Christallina,

wie ich dir das nachfühlen kann!

Vor Jahrzehnten hat mein Ex-Mann am Hl. Abend darauf bestanden, ich solle einen zwar getöteten Karpfen kaufen, ihn aber unausgeblutet mitbringen. Dies ergebe eine besonders pikante Karpfensuppe...

Auf dem Heimweg trat mir an einer roten Fußgängeampel von hinten ein Kind gegen das Bein. Ich drehte mich empört um, das Kind aber schaute bewusst harmlos in die Luft. Ich drehte mich wieder zurück. Da trat es mir wieder gegen das Bein... Jetzt fuhr ich blitzschnell herum und bemerkte, ... dass mein Karpfen in der Tüte lebendig wurde und gegen mein Bein schlug.
Zu Hause sprang er beim Versuch meines Mannes, ihn zu zerlegen, mehrfach vom Tisch. Dieser Hl. Abend ist mir immer noch als Alptraum in Erinnerung... :-))

Ich hoffe, du - aber auch dein Karpfen - musstet nicht ähnlich lange leiden! :-))

Dir und allen hier Anwesenden frohe und karpfenfreie Ostertage!
Rosmarie