Archivübersicht | Impressum

THEMA:   Rheingedichte

 10 Antwort(en).

Armin begann die Diskussion am 17.04.02 (12:16) mit folgendem Beitrag:

Ich würde mich sehr freuen wenn Ihr mir zum Thema Rheingedichte alles schreibt was Ihr kennt !
Ich hab zwar selber ein paar gefunden aber noch nicht genau das was ich suche !
Vielleicht könnt Ihr mir helfen!!!!!!


schorsch antwortete am 17.04.02 (13:59):

Ewig fliesst der Vater Rhein
durch die Täler, durch die Auen,
und er fliesst sogar im Wein,
den die Wirte uns versauen....

Stammt nicht von Goethe oder Schiller,
nur vom Schorsch - weil glänzen will er!


Silberling antwortete am 17.04.02 (17:03):

Rheinfahrt.
I.
Wimpel grüßen, Böller krachen,
Wohl, wir schwimmen auf dem Rhein,
Tiefe Boote, leichte Nachen
Wollen uns Geleite sein.

Fliegend geht zu Tal es weiter,
Lachend Bild, wohin wir sehn,
Die Gestade grün und heiter
Und darüber Rebenhöhn.

Städte mit den alten Zinnen
Laden wohnlich uns zu Gast,
Burgen, die verlassen sinnen,
Nicht zu zählen sind sie fast.

Kaum, dass uns die eine winket,
Fahren wir der andern zu,
Bis auch diese leis versinket
Einsam und in tiefer Ruh.

II.
Der Gebirge Kranz entschwindet,
Flacher Ufer Saum allein
Mit den Au'n zu Tal sich windet,
Breit und einsam fließt der Rhein.

Ob er sich auch manchmal krümmet,
Unverändert bleibt sein Zug,
Wohl, auch diese Ruhe stimmet
Innerlich mich ernst genug.

III.
Düstrer wird's am Binsenstrande,
Hohl und grün die Wogen ziehn,
Fern ein Regenstrich im Lande
Malt sich an den Wolken hin.

Da im Grau der Nebeldüfte
Winkt es tröstlich aus dem Strom!
In die abendlichen Lüfte
Steigt ein wunderbarer Dom.

Martin Greif (* 1839 Speyer, +1911 Kufstein)


Christa antwortete am 19.04.02 (16:35):

Schau doch mal nach un ter www.google.de Stichwort:Gedichte vom Rhein.Da steht einiges.(Nicht unter Rheingedichte)
Viel Erfolg


Erika Kalkert antwortete am 04.05.02 (21:38):

Rheinfahrt
Wimpel grüßen, Böller krachen,
lustig schwimmen wir im Rhein,
tiefe Boote, leichte Nachen
wollen uns Geleite sein.

Wohl nun geht es rauschend weiter.
Lachend Bild, wohin wir sehn,
die Gestade grün und heiter
und dahinter Rebenhöh'n.

Städte mit alten Zinnen
laden gastlich uns herzu,
Burgen, die verlassen sinnen,
ragen einsam tief in Ruh'.

Überall in trauter Nähe
winkt ein ander Bild herbei,
eh' ich alles übersehe,
ist es wie ein Traum vorbei.

Von Martin Greif

(Entnommen aus einem ca. 100 Jahre alten Lesebuch)


Erika Kalkert antwortete am 08.05.02 (09:02):

Da ich aus Versehen das gleiche Gedicht wie Silberling zitiert habe, hier ein weiteres Gedicht aus meinem alten Lesebuch.

Warnung vor dem Rhein.

An den Rhein, an den Rhein, zieh nicht an den Rhein,
mein Sohn, ich rate dir gut;
da geht dir das Leben zu lieblich ein,
da blüht dir zu freudig der Mut!

Siehst die Mädchen so frank und die Männer so frei,
als wär'es ein adliges Geschlecht;
gleich bist du mit glühender Seele dabei.
So dünkt es dich billig und recht.

Und zu Schiffe, wie grüßen die Berge so schön
und die Stadt mit dem ewigen Dom!
In den Bergen wie klimmst du zu schwindelnden Höh'n
und blickest hinab in den Strom!

Und im Strome, da tauchet die Nix' aus dem Grund,
und hast du ihr Lächeln gesehn,
und fang dir die Lurlei mit bleichem Mund,
mein Sohn, so ist es geschehn.

Dich bezaubert die Laut, dich betöret der Schein,
Entzücken faßt dich und Graus.
Nun singest du nur immer:
Am Rhein, am Rhein!
Und kehrst nicht wieder nach Haus.

Von Karl Simrock.


Erika Kalkert antwortete am 12.05.02 (10:44):

Noch ein Rheingedicht aus meinem alten Lesebuch.

Sonntags am Rhein.

Des Sonntags in der Morgenstund',

wie wandert sich`s so schön
am Rhein, wenn rings in weiter Rund'
die Morgenglocken gehn!

Ein Schifflein zieht auf blauer Flut,
da singt's und jubelt's drein.
Du Schifflein, gelt, das fährt sich gut
in all die Lust hinein!

Vom Dorfe hallet Orgelton,
es tönt ein frommes Lied:
andächtig dort die Prozession
aus der Kapelle zieht.

Und ernst in all die Herrlichkeit
die Burg hernieder schaut
und spricht von alter starker Zeit,
die auf dem Fels gebaut.

Das alles beut der prächt'ge Rhein
an seinem Rebenstrand
und spiegelt recht mit hellem Schein
das ganze Vaterland:

das fromme, treue Vaterland
in seiner vollen Pracht,
mit Lust und Liedern allerhand
vom lieben Gott bedacht.

Von Robert Reinick.


schorsch antwortete am 13.05.02 (10:13):

Frühmorgens schon beim Glockenklang
spazierte ich am Rheine.
Eine Stimme mich zur Heimkehr zwang;
wiss Ihr wohl, wen ich meine?

Schorsch


unbekannt antwortete am 13.05.02 (12:52):

Der Wein???


schorsch antwortete am 13.05.02 (22:01):

R(h)eingefallen!

Schorsch


DorisW antwortete am 14.05.02 (17:38):

Die Stimme, die zur Kehr dich zwang,
sie drang aus den Gedärmen,
scholl lauter als der Glockenklang,
was war das für ein Lärmen...

Das Dieselöl, das schmierige,
das brachte dich auf Hundert,
doch schafftest du das Schwierige,
was jedermann sehr wundert!

Noch eh das Öl den ganzen Schorsch
im Sauseschritt durchquert,
erreichtest das WC du forsch,
daß keiner sich beschwert.

In diesem meinem Dichtungswerk
fehlt zwar das Thema "Rhein",
doch wichtiger, das du dir merk,
ist selber "rein" zu sein :-)))