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THEMA:   Ein kurzes Gedicht von Peter Rosegger

 12 Antwort(en).

Reiner Piesker begann die Diskussion am 09.05.02 (20:01) mit folgendem Beitrag:

Ich suche ein Gedicht, dass Folgendes zum Thema hat:
Rosen am Grab einer Mutter (?); sie kamen zu spät...
Kennt jemand hier einsolches Kurzgedicht?
Für eine schnelle Antwort wäre ich sehr dankbar!
Danke im Voraus


Gila antwortete am 09.05.02 (20:18):

Hallo Reiner,

Meinst du vielleicht dieses Gedicht?

Ein Freund ging nach Amerika

Ein Freund ging nach Amerika
und schrieb mir vor einigen Lenzen:
Schicke mir Rosen aus Steiermark,
ich hab' eine Braut zu bekränzen!

Und als vergangen war ein Jahr,
da kam ein Brieflein gelaufen:
Schicke mir Wasser aus Steiermark,
ich hab' ein Kindlein zu taufen!

Und wieder ein Jahr, da wollte der Freund,
ach, noch was anderes haben:
schicke mir Erde aus Steiermark,
muß Weib und Kind begraben!

Und so ersehnte der arme Mann
auf fernsten, fremden Wegen
für höchste Freud, für tiefstes Leid
des Heimatlandes Segen!

Gila


Reiner antwortete am 09.05.02 (20:25):

Danke, Gila,
leider ist es dieses nicht...
Ich kannte dieses Gedicht bereits aus meiner kleinen Zitate-Sammlung-CD.
Ich hoffe, es meldet sich doch noch jemand, der das richtige kennt.
Es handelt wohl davon, dass sich die Mutter immer Blumen (Rosen) von den Kindern wünschte, sie aber leider zu Lebzeiten nicht erhalten hatte. Als sie dann auf ihrem Grab standen, war es natürlich zu spät...
In Erwartung des zutreffenden Gedichts (ich gehe davon aus, es ist von Rosegger)
Reiner


Reiner antwortete am 10.05.02 (14:00):

Hallo, an alle nochmals die Frage, ob jemand das besagte Gedicht kennt, nicht sicher seiend, dass es tatsächlich von Peter Rosegger stammt.
Ich hätte es nur sehr gern, da ich mich eben leider nicht mehr an die Einzelheiten en detail erinnern kann...
Nochmals vielen Dank im Voraus!

Reiner


Ingrid Steiner antwortete am 10.05.02 (14:53):

Hallo Reiner,

damit Du nicht glaubst, Deine Frage steht ungehört im Raum!
Ich hab meine beiden Roseggerbände von "ganz ganz oben" herunter geholt. Aber leider hab ich nicht gefunden, was Du suchst. Auch in anderen Gedichtbänden hab ich nachgeschaut,
tut mir leid, daß ich erfolglos war.

Grüße Ingrid


Reiner antwortete am 10.05.02 (14:57):

Hallo Ingrid,
danke für Dein engagiertes Recherchieren, auch wenn es nicht von Erfolg gekrönt ist/war.
Vielleicht findet sich ja dennoch jemand, wer weiß...
Bitte um weitere Mithilfe.
Reiner


Reiner antwortete am 10.05.02 (14:58):

Hallo Ingrid,
danke für Dein engagiertes Recherchieren, auch wenn es nicht von Erfolg gekrönt ist/war.
Vielleicht findet sich ja dennoch jemand, wer weiß...
Bitte um weitere Mithilfe.
Reiner


Günter Peltz antwortete am 10.05.02 (16:59):

Hallo Reiner,
ein Tipp: Ich hatte etwa um 1940 herum auf dem Dachboden meiner Großeltern in einem uralten Gedichtband ein lustiges Gedicht, von Mäusen zerfressen gefunden. Im Gedächtnis ist mir nur der Anfang geblieben. Letzte Woche habe ich was anderes in der Suchmaschine "google" gesucht. Da dachte ich so bei mir: Versuchs! Nachdem ich die Suche eingeschränkt hatte (zunächst über 1000 links), wurde ich fündig, obwohl ich nocht nicht mal den Dichter wußte!
Da Du den kennst, dürftes Du in 10-15 min fündug werden. Bitte re, wenn Erfolg, Gruß Günter


Silberling antwortete am 11.05.02 (11:53):

Hallo Reiner,
Meinst du vielleicht dieses Gedicht?

Das Begräbnis

Mir war im Traum, sie täten dich begraben,
an einem Sonntag, draußen unterm Wald,
mit Singen und mit Beten. Leisen Trittes
durch eine Seitenpforte naht ich traurig,
entblößten Haupts von hinten der Versammlung.
Da stockte plötzlich der Gesang.Erstaunt,
mit scheuen Blicken starrten sie nach mir.
Die Mesner zischelten. Ein Gärtnerjunge
schob mir mit dienstbeflissnem Grinsen heimlich
durch meine Finger einen Kranz von Dornen.
Aber die Menge teilend trat der Pfarrer
mir feierlich entgegen, schrieb das Kreuz
auf meine Stirn, legte die Heilige Schrift
mir auf die Brust und las mit lauter Stimme:
"vergib, auf dass man dir vergebe" las er.

Da regte sich's im Dornenkranz und wuchs
und quoll wie Blust im Frühling. Rote, samtne,
großmächtige Königsrosen fraßen wuchernd
die lichte Luft, den leiderfüllten Kirchhof.
Blieb nichts mehr übrig als ein stilles Antlitz,
von Schmerz verschönt, die Heimataugen,
wehmütigen Blicks mich grüßend durch die Rosen.

Karl Spitteler geb.1845 in Liestal/Schweiz


Reiner antwortete am 13.05.02 (15:05):

Günter und Silberling, danke für Eure Beiträge.
Günter, ich habe das versucht; aber aufgrund dessen, dass ich nur die Bruchstücke "Blumen" oder "Rosen", "Grab" und "zu spät" kenne, bietet mir gooogle einfach viel zu viel Einträge an. Einfach nicht zu bewältigen...:-(

Silberling, dieses Gedicht ist natürlich auch sehr schön, trifft aber meine Vorgaben leider überhaupt nicht.

Nochmals hier die Bitte: wer ein kurzes Gedicht oder Essay kennt, das zum Inhalt hat "Blumen" oder "Rosen", "Grab" und "zu spät", der möge sich bitte hierauf melden. Ich suche dringend diesen kurzen Text.
Bitte helft mir...
Gruß
Reiner


Ingrid Steiner antwortete am 13.05.02 (20:02):

Vielleicht helfen diese Zeilen?

Ein bisschen mehr Friede und weniger Streit.
Ein bisschen mehr Güte und weniger Neid.
Ein bisschen mehr Wir und weniger Ich.
Ein bisschen mehr Kraft, nicht so zimperlich.
Und viel mehr Blumen während des Lebens,
denn auf Gräbern blühn sie vergebens.

Im Netz hab ich ne Seite gefunden, wo sie Rosegger zugeschrieben werden, meistens heißt es von Unbekannt

Aber es kommt keine Mutter vor und keine Kinder


gisela :-)) antwortete am 13.05.02 (22:04):

Auf einer bunten Blumenwiese
band ich der Mutter einen Kranz,
Veilchen nahm ich, für das blaue Kleid,
das sie mir nähte, als ich ging zum ersten Tanz.

Gänseblümchen für die Angst,
die sie mir nahm,
wenn ich nachts mal weinte,
weil ein böser Traum mich überkam.

Glockenblumen für jedes Lied,
das sie mir sang,
wenn ich saß auf ihrem Schoße,
oft eine ganze Stunde lang.

Margeriten für jeden Tag,
an dem sie mich umhüllte
mit Güte und Geborgenheit
und mir so manchen Wunsch erfüllte.

Vergissmeinnicht dafür,
daß sie nie vergaß,
mich zu streicheln und zu kosen,
wenn sie abends an meinem Bette saß.

Heut' kann ich der Mutter
nur bringen Blumen an ihr Grab.
Rote Rosen für die Liebe,
mit der sie mich stets umgab.


Copyright für Text und Bild Gisela Halwachs
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Reiner antwortete am 13.05.02 (23:15):

Hallo Ingrid und Gisela,
vielen Dank für Eure Beiträge.
Ingrid, endlich das Gedicht, das ich gesucht habe!
Ein besonders herzlicher Dank gilt Dir!
Gisela, auch Dir nochmals Dank dafür, dass auch Du mir helfen wolltest!
Ich danke allen, die sich die Mühe gemacht haben, das Gedicht für mich ausfindig zu machen.
Vielen herzlichen Dank Euch allen!!!
Es grüßt Euch alle sehr herzlich
Reiner
:-)