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THEMA:   Zukunfts-Vision

 11 Antwort(en).

Ricardo begann die Diskussion am 31.08.00 (10:20) mit folgendem Beitrag:



Welches Bild machen wir uns von der Zukunft?
Die amerikanische Popsängerin Laurie Anderson hat ins Mikro geflüstert:
"The future, is it long or is it wide?" (Die Zukunft, ist sie lang oder ist sie weit?)
Ein scheinbar sinnloser Satz, aber sie will wohl damit provozieren. Sie setzt sich viel mit der modernen Medientechnik auseinander, die sie wie auch die meisten Künstler von heute
ohne Bedenken einsetzt.
Laurie Anderson mahnt das Kreative im Menschen an, um seine Neugierde
in positive Bahnen zu lenken.
Ich versuche, mit selbst entworfenen Bildern und mit Gedichten ins Internet zu gehen,
mit Rätseln und mit kleinen Späßen.
Auch die Phantasie wird helfen, in dieses Medium einen Hauch von Poesie und Menschlichkeit zu bringen.
Und Phantasie haben wir doch alle, denkt nur an eure Träume.....
Also wie erwartet ihr die Zukunft, mehr als eine gerade Straße von heute zum morgen oder
wie ein Netz von vielerlei Möglichkeiten?
Ich bin gespannt.....


Edith antwortete am 31.08.00 (14:04):

Lieber Ricardo,
eine gerade Straße wird die Zukunft wohl niemals sein. Weder die individuelle Zunkunft, noch die Menschheits- oder globale Zukunft.
Ein Netz von vielen Möglichkeiten? - Ja, sicher! Und die individuellen Schritte können sich in diesem Netz von Möglichkeiten durchaus mal verirren und über wenig beschrittene Neben- und Umwege vorwärts, rückwärts oder seitab gelangen. Die Neugierde wird uns immer weiter führen und nicht selten an Grenzen, an denen sich die Geister scheiden.
Die Zukunft ist immer der nächste Augenblick. Ich will versuchen es zu beherzigen: Heute kreativ sein für das Morgen.
Wie ich mir die Zukunft vorstelle? Vielleicht wird es in 100 Jahren tatsächlich von Menschen geschaffene Lebensräume im Weltraum geben. In den nächsten 20/30 Jahren werden sich die Kommunikationsmöglichkeiten via Internet ausbauen. Vielleicht gibt es bald Sonnenblumen groß wie Bäume?
Ich lasse mich überraschen, was Euch allen dazu einfällt.
Viele Grüße, Edith


Ricardo antwortete am 31.08.00 (15:06):

Hier das Bild für "lang"
von mir im PC gestaltet, laßt euch inspirieren !

(Internet-Tipp: /seniorentreff/de/gifs/forum/long.gif )


Ricardo antwortete am 31.08.00 (15:16):

und hier das Bild zur Version "weit".-
Beim Anklicken der Adresse öffnet sich das Bild.

(Internet-Tipp: /seniorentreff/de/gifs/forum/wide.gif)


Friedgard Seiter antwortete am 01.09.00 (08:32):

Wunderschön,die beiden Ausblicke "Long" und "Wide", lieber Ricardo!
Beim Blick in die Zukunft wird uns klar, ob wir Optimisten oder Pessimisten sind.
Da wir in unserem bisherigen Leben so manche Überraschung erlebt haben, traue
ich mir keine konkrete Vorstellung der Zukunft zu.
Der Kontrast zwischen der hochtechnisierten und der unterentwickelten Welt wird
größer werden - was daraus entsteht, entzieht sich meiner Vorstellung.
Schon jetzt stellen wir in unserer Umgebung fest: manche Menschen akzeptieren
die Herausforderung, manche lehnen sie rundweg ab - und das ist wohl immer
der größere Teil.
Wie werden die Leitbilder aussehen? Werden sie akzeptiert werden? Wie wird sich -
neben der hochtechnisierten - die Geisteswelt entwickeln?
Ich möchte mit Fontane sagen: ".... das ist ein weites Feld -"
Hoffen wir, daß der "lange" und der "weite" Horizont uns erfreuliche Bilder eröffnen.


Karin Häsing antwortete am 02.09.00 (07:44):

Lieber Ric,
das nachfolgende Gebet gibt exakt meine Lebensphilosophie wieder, in der auch Internet und neue Medien enthalten sind, wenn auch nicht explizit benannt.

My world is wide

Das Leben wagen

Manchmal habe ich Angst,
mein Leben könnte nicht gelingen.
So bitte ich denn,
lass mich im Labyrinth dieser Welt
meinen Weg finden.

Mit geliehenen Gedanken,
einem übernommenen Glauben
kann ich nicht werden,
die mit mir gemeint ist.

Meinen Weg suche ich,
auch wenn er sich nur
mühsam bahnen lässt.

Innere Festigkeit gib mir,
zu dem zu stehen,
was ich vor mir
als richtig erkannt.
Mag ich auch
unverstanden bleiben.

Mut gib mir,
mich von Altem zu lösen,
wo es nicht mehr trägt,
gebaute Zelte
abzubrechen
wenn es weitergehen heißt.
Unbehaustsein zuzulassen,
bis sich neue Räume öffnen.

Ein waches Herz erbitte ich,
das nicht gehorsam ist
den Konventionen,
wenn du aus ihnen herausrufst.

Ich weiß,
dass ich mich täuschen kann,
auch da, wo ich mich
geführt glaube,
aber ich will
den Irrtum nicht fürchten
will nicht stehenbleiben
will bitten
um Begleitung und Segen.

Das Leben wagen!
Denn auch über Umwege
und Irrwege
führt der Weg nach Haus.

(frei nach Sabine Nägeli
"Die Nacht ist voller Sterne"
Herder-Verlag 1987)

leicht verändert


Gerlinde antwortete am 02.09.00 (15:06):

Lieber Ric, Deine Bilder sind sehr treffend. Ich sehe die Zukunft wie einen Stern der ausstrahlt. Es gibt soviele Möglichkeiten sie zu gestalten. Wichtig für mich ist, nie stehen zu bleiben und das Leben anzunehmen wie es kommt. Wenn man es auch nicht immer gleich erkennt, so hat doch alles seinen Sinn. Wenn Gott will, werden wir wohl noch gemeinsam die Zukunft erleben können und einige Veränderungen miterleben.
Dazu passen bestimmt die Worte von H.Hesse:

Wie jede Blume welkt und jede Jugend
dem Alter weicht,blüht jede Lebensstufe
blüht jede Weisheit und auch jede Tugend
zu ihrer Zeit und darf nicht ewig dauern.
Es muß das Herz bei jedem Lebensrufe
bereit zum Abschied sein und Neubeginne.
Um sich in Tapferkeit und ohne Trauern
in andre, neue Bindungen zu geben.
Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne.
Der uns beschützt und der uns hilft, zu leben.

Wir sollten heiter Raum um Raum durchschreiten.
An keinem wie an einer Heimat hängen,
der Weltgeist will nicht fesseln uns und engen.
Er will uns Stuf um Stufe heben, weiten.
Kaum sind wir heimisch einem Lebenskreise
und traulich eingewohnt, so droht Erschlaffen.
Nur wer bereit zum Aufbruch ist und Reise,
mag lähmender Gewöhnung sich entraffen.

Es wird vielleicht auch noch die Todesstunde
uns neuen Räumen jung entgegen senden,
des Lebens Ruf an uns wird niemals enden....
Wohlan denn, Herz, nimm Abschied und gesunde!

Liebe Grüße und eine schöne Zukunft!
Gerlinde


Debbyanne antwortete am 03.09.00 (22:35):

Liebe Karin Häsing, liebe Gerlinde,
danke Euch Beiden für das Gebet und das Hessegedicht. Beides hat mich sehr angesprochen. Das Gebet entspricht auch meiner Auffassung und bei dem Hessegedicht war es mir eine große Freude, einen "alten Bekannten" wiederzutreffen.
Schön sich mit Menschen zu unterhalten, die ähnliche Gedanken haben.
Danke.


Hans Feldmeier antwortete am 06.09.00 (10:52):

Ahnt die Raupe, daß sie im Frühling als Schmetterling wiedererwacht?
Spürt das Gasmolekühl das Gesetz, nach dem es später oder früher wieder in die Sonne sinkt?
Weiß die Intelligenz, daß sie mit allen Räumen der Ewigkeit verbunden ist?

Der Mensch von heute ist anders als der Mensch von gestern oder vorgestern. Der Mensch ist immer wieder neu und erneuert sich fortwährend auf der unendlichen
Linie, die wir ZEIT nennen. Der Mensch wird irgendwann die Zeit begreifen und -wohl auch beherrschen müssen! Denn die ZEIT ist der Same des Universums.
Deshalb denke ich, ist die Zukunft lang. Lang wie die Zeitachse.

Hafel


Ricardo antwortete am 08.09.00 (15:47):

Hab ich es Euch zu schwer gemacht?
Bitte schaut doch mal die Bilder oben an, die ich zum Thema gemalt habe, und das mit einem Grafikprogramm im PC !
Unsere Welt ändert sich so rasch, daß wir nicht mehr alles einordnen können, was uns begegnet und die Vielzahl der Möglichkeiten ist manchmal wie ein unendliches Meer.

Aber in der Küche gilt:Ein gekochtes Ei kann man nicht mehr in den Zustand zuvor verwandeln, es wird kein Hühnchen mehr herausschlüpfen.
Also auch die Straße gibts nach wie vor :-)))))


Hans Feldmeier (Hafel) antwortete am 08.09.00 (17:03):

Zur Zukunft fallen mir noch ein paar Dinge ein:
Zum Glück kommt die Zukunft nicht auf einmal und nur ein Tag nach dem Anderen.

Die Zukunft ist ewas, was meist schon da ist, bevor wir damit rechnen.

Die Menschen lieben die Zukunft erst, wenn sie Vergangenheit geworden ist

Hafel


Heidi Lachnitt antwortete am 14.09.00 (11:07):

Morgen?
Wenn ich von morgen schreibe
ist morgen bereits heute
und heute wird gestern sein.
So wünsche ich mir nur,
dass morgen sei wie heute und
dass heute nie zum gestern werde
hl/41