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THEMA:   Wer macht eigentlich Bestseller?

 31 Antwort(en).

Ruth begann die Diskussion am 06.12.02 (21:42) mit folgendem Beitrag:

Nicht nur durch die Beiträge in diesem Forum angeregt, sondern auch deshalb, weil mich diese Frage schon immer beschäftigt - dieses Thema.

Dazu muss ich gestehen, dass manches der als "Bestseller" gehandelten Werke für mich absolut keinen so hohen Stellenwert besitzt, wie er in Medien und Interessenkreisen gilt - ausserdem ist ja auch vieles auf jedem Gebiet Geschmacksache.

Wer also weiss über das Berühmtmachen von Autoren und Titel besser Bescheid? Liege ich mit der Vermutung richtig, dass hierfür in den meisten Fällen gute Beziehungen und evtl. auch eben solche "Trinkgelder" von erheblicher Bedeutung sind?


Pheedor antwortete am 06.12.02 (23:38):

hallo, Ruth,

da liegst du leider richtig. Die meisten Verlage verlangen von unbekannten Schriftstellern Kostenbeteiligungen, und die sind nicht unerheblich. Die Gefahr besteht auch, falls sich so veröffentlichte Bücher nicht verkaufen lassen, der Autor die nicht verkauften Exemplare vom Verlag kaufen (muß) kann. Da kommen schnell fünfstellige Summen zusammen.

Wenn man Bohlen heißt, geht das natürlich besser.

Mit freundlichen Grüßen (trotzdem)
Pheedor


WANDA antwortete am 07.12.02 (07:38):

Das mag sein, dass dies so ist, allerdings glaube ich nicht, dass ein Jonathan Franzen das nötig hatte. Hier ist m.E. der Erfolg der, dass er es versteht, alle Generationen anzusprechen und dass viele Menschen sich in den Personen oder auch in den Familienstrukturen wieder finden.


bello antwortete am 07.12.02 (07:58):

Bestseller machen das Volk und die Höhe der Auflagen sowie die Anzahl der Skandale des Autors (s. Dieter Bohlen).


katharina antwortete am 07.12.02 (09:47):

es gibt richtiggehende forschung darüber, wie bestseller gemacht (resp. erkannt) werden können - da steckt ja eine menge geld drin!
die großen amerikanischen verlage bereiten - medial - immer eine handvoll von titeln als bestseller vor, zwei bis drei werden dann auch welche, immer wieder gibt es jedoch bücher, die "ungepusht" zu bestsellern werden.
dies lässt sich auf die bohlen-biographie jedoch nicht anwenden, dieses buch ist ein regenbogenpresse-elaborat, ein buch, das aufs neue zeigt, dass bohlen es hervorragend versteht, sich zu vermarkten. bücher wie diese (so gut wie alle memoiren von prominenten, aber auch viele dieser wirtschaft-, medizin-,..-gurubücher) werden von ghostwritern geschrieben, haben also mit dem "werk eines schriftstellers" nichts zu tun.

@pheedor: kein *richtiger* verlag verlangt von einem autor kostenzuschüsse oder abnahmegarantien oder lektoratsgebühren. diese "verlage" sind dann übrigens genau solche, die über keinerlei vermarktungsschienen verfügen, die nichts an pr oder ähnlichem machen. und in der verlagslandschaft zählen publikationen in solchen verlagen auch nichts, sind kein renommee. wenn man seine sachen einfach nur gebunden sehen und an freunde verschenken möchte, kommt man in aller regel billiger, wenn man das selbst in auftrag gibt.

liebe grüße
katharina


Pheedor antwortete am 07.12.02 (13:29):

@katharina

ich will die Namen der Verlage hier nicht nennen, die so vorgehen - es sind namhafte darunter


schorsch antwortete am 07.12.02 (13:50):

Ein Bestseller ist nicht ein am meisten gelesenes Buch, sondern eines, das am meisten in den Buchhandlungen steht.
Beispiel: Ein vielgelesener oder sonstwie bekannter Mensch (siehe Bohlen) schreibt ein Buch (oder lässt es schreiben, siehe Bohlen). Da jede Buchhandlung sich von diesem bekannten Namen einen guten Absatz verspricht, bestellt sie sicherheitshalber gleich eine ganze Menge davon. Ob sie nun verkauft werden oder eben nicht spielt keine Rolle darauf, ob es nun ein Bestseller wird. Denn 1. zählt die Anzahl der Bücher, die vom Verlag an die Buchhandlungen geliefert wurden und 2. setzen die Buchhandlungen natürlich alles dran, die Exemplare nun auch los zu werden. Das geschieht am besten, wenn man den Büchern einen Vorzugsplatz im Laden - am allerbesten gleich neben der Kasse - gibt.
Für mich gibts nur zwei Kathegorien von Büchern: 1. diejnigen, die gelesen und 2. diejenigen die gekauft und in die Bücherregale gestellt werden - damit man sagen kann, man kenne diesen Bestseller natürlich!
Fazit: Bestseller werden von Buchhandlungen und Käufern gemacht!
Und noch ein Wort in eigener Sache: Natürlich würde ich mich darüber freuen, einen Bestseller geschrieben zu haben. Aber mangels dessen freue ich mich über jeden Brief (wie heute Morgen wieder), in dem mir jemand mitteilt, dass er/sie soeben mein Buch YX gelesen und viel Freude daran gehabt habe.


Pheedor antwortete am 07.12.02 (15:13):

@schorsch,

>es gibt nur einen Erfolg: auf deine Weise leben zu können<
(Morley)

du sagst es in deinem letzten Satz.

Gruß
Pheedor


katharina antwortete am 07.12.02 (16:29):

nochmals zur eingangsfrage: ein bestseller ist ein buch, das sehr gut verkauft wird. ob es gelesen wird oder nicht, ist da eigentlich unwichtig. und mittlerweile wird das "große geld" ja ohnehin weniger mit dem buch, als mit den filmrechten, bzw. mit merchandising-produkten gemacht. siehe harry potter.
um ein buch entsprechend zu platzieren, braucht es allerdings nicht nur gute marktstrategien (von fernseherwähnungen wie reich-ranicky bis besprechungen in zeitungen und zeitschriften, gute positionen in diversen rankings, berichten über frankfurter buchmesse, "gute lage" im buchhandel,...), sondern ganz offensichtlich schon auch etwas, das die menschen zum kaufen bewegt. ich denke, dass das viel damit zu tun hat, ob ein autor den sogenannten "zeitgeist" trifft. ober er sehnsüchte, probleme, fragestellungen,... verarbeitet, die genau zu dem zeitpunkt viele menschen beschäftigen. und ob er dies auf eine weise tut, die viele menschen anspricht. u.a. aus diesem grund stehen die bestseller im ruf, eher anspruchslos zu sein. und zum (groß)teil stimmt das auch. dessenungeachtet können bestsellerautoren von ihrer arbeit wesentlich besser leben als autoren, die nur für kleine segmente schreiben.

das war die kleine bestsellerkunde des tages ;-)

katharina
(ach ja: also die verlage mit "namen", die den autor zu zahlungen verpflichten, hätte ich schon sehr gerne mit ihrem namen genannt bekommen!)


Pheedor antwortete am 07.12.02 (17:39):

@katharina,

das darf ich nicht. Ich darf nicht einmal, wie andere es zu tun pflegen, ein Urteil über andere Verlage veröffentlichen. Das kann schwerwiegende Folgen haben.

Es gibt aber im Internet genügend Auskünfte über diese Verlage.

Gruß
Pheedor


schorsch antwortete am 08.12.02 (11:05):

@ katharina: "...ich denke, dass das viel damit zu tun hat, ob ein autor den sogenannten "zeitgeist" trifft..."

Du meinst doch sicher, das was die Bestsellermacher als "zeitgeist" festlegen?

Auch für meine beiden ersten Bücher musste ich einen sogenannten Druckkostenbeitrag leisten. Ich weiss aber aus Erfahrung (und Angeboten, die mir laufend zugestellt werden), dass es absolut normal geworden ist, von unbekannten AutorInnen solche Beteiligungen zu verlangen. Grosse Verlage verlangen von AutorInnen, mit denen sie schon länger zusammen arbeiten, nichts. Aber sie fahren nur mit ihm/ihr weiter, wenn das erste Buch ein Erfolg war.
Übrigens: Der Verlag, in dem meine ersten beiden Bücher herauskamen, hiess "Jasmin Eichner Verlag". Kurz nach Erscheinen meines zweiten Buches ging er in Konkurs - aber nicht wegen mir! Er hatte zuletzt - wie die Verlegerin selber vollmundig sagte - etwa 650 AutorInnen unter seinen Fittichen. Sie bezahlten Druckkostenbeiträge, erhielten aber zum Teil nicht mal ein Buch gedruckt dafür. Ich kaufte meine Restbücher dann auf (bevor sie in der Konkursmasse verschwanden und verramscht wurden) und vertreibe sie seither selber. Komisch ist nur, dass ab und zu noch Reaktionen aus Deutschland kommen, anhand derer ich annehmen muss, dass es immer noch Buchhandlungen gibt, die meine Bücher führen - ich aber keine Tantiemen dafür bekomme.
Ich habe obige Feststellungen nur widerstrebend gemacht, hoffe aber damit einige blauäugige MöchtegernschriftstellerInnen vor unvorsichtigem Handeln abhalten zu können. Aus diesem Grunde setze ich auch meine E-Mailadresse ausnahmsweise unten wieder mal ein, um eventuell immer noch ungläubigen hoffnungsvollen SchreiberInnen die Möglichkeit zu geben, noch tiefere Einblicke in das Verlags(un)wesen zu bekommen.


Pheedor antwortete am 08.12.02 (14:02):

das war die kleine bestsellerkunde des tages ;-)

Wirklich?
Wer hätte das gedacht?
Ich hab das für was ganz anderes gehalten.

Gruß
Pheedor


schorsch antwortete am 09.12.02 (12:04):

Ich wünsche Dir schöne Weihnachten, lieber Pheedor.


Pheedor antwortete am 09.12.02 (15:13):

hallo, schorsch, jetzt schon, was ist passiert? Mein Beitrag vom 08.12.02 (14:02)? Der gilt >das war die kleine bestsellerkunde des tages ;-)<


Gruß
Pheedor


Pheedor antwortete am 09.12.02 (17:24):

habe da zwei Aussagen zu Bestseller gefunden:

Mißverständnis: wenn jetzt plötzlich Kants "Was ist Aufklärung" zu einem Bestseller würde.

Robert Lembke

Das Telefonbuch ist ein faszinierender Bestseller, der trotz des Mangels an Handlung jedes Jahr immer wieder riesige Auflagen erlebt.

Unbekannt


Schwanstein antwortete am 10.12.02 (14:13):

pheedor,

zwei hast du noch vergessen:

die BestZeller
der BestZeller


pheedor antwortete am 11.12.02 (13:26):

und der beste Einwohner von Celle ist ein Bestceller


Dieter antwortete am 15.12.02 (14:15):

Hallo Pheedor,

aus eigener Erfahrung kann ich es einfach nicht glauben, dass die meisten Verlage Druckkostenzuschüsse verlangen. Ich habe 11 Bücher in zwei Verlagen veröffentlicht und bin Koautor bei einem weiteren Buch in einem dritten Verlag. Und in keinem Fall gab es überhaupt nur ansatzweise die Frage, ob ich einen Teil der Druckkosten übernehmen würde. Im Gegenteil: Vom ersten Buch an bekam ich Honorare (nicht berauschend, aber immerhin), und mein Verlag trägt natürlich auch die Kosten für Abbildungen, Urheberrechte Dritter (das gibt es selbst im Fall von Zitaten historischer Personen) und die Werbung. An meinem Buch "EigenSinnige Frauen. Zehn Porträts" waren auch noch drei weitere Verlage interessiert (die dann nicht zum Zug kamen), und auch da hätte es Honorare statt Druckkostenzuschüssen gegeben. Außerdem kenne ich einige andere Autoren, die auch vom ersten Buch an Honorare erhielten. Also: Es gibt natürlich Druckkostenzuschussverlage, die aber auch dafür bekannt sind. Von einem "normalen" Verlag, der von seinen Autoren Kostenbeteiligung fordert statt Honorar zu zahlen, lese ich in deinem Beitrag zum ersten Mal.

Zu Ruths Eingangsfrage, wie Bestseller entstehen, kann ich aus eigener Erfahrung nicht viel beitragen ;-) Auch wenn eines meiner Bücher in der 4. Auflage immer noch ausgezeichnet läuft, bin ich noch meilenweit einer 450.000-Auflage weg (soviel, habe ich irgendwo gelesen, seien von Bohlens Buch bereits verkauft worden). Ich kann also nur vermuten, dass Bestseller hin und wieder spontan sich durchsetzen (Robert Schneider: Schlafes Bruder), meistens aber von finanzstarken Verlagen durch eine Kombination von Werbung und PR "gemacht" werden. Letzteres erklärt dann auch, warum es sich nicht immer um Meisterwerke handelt.

Viele Grüße,
Dieter

Internet-Tipp: https://www.dieterwunderlich.de


schorsch antwortete am 21.12.02 (18:09):

Hier eine seriöse Adresse für Möchtegern-AutorInnen. Ich habe die Zweitauflage meines zweiten Buches hier fertigen lassen. Vom Verantwortlichen und Initiator dieser Institution wurde ich nie getäuscht oder im Unklaren gelassen darüber, wie ein Buch hier entsteht und zu welchen Bedingungen.
Die HP gibt erschöpfend Auskunft über alle Fragen, die Anfänger naturgemäss haben.
Ich habe keinerlei Interessen, insbesondere keine finanziellen Vorteile daran, dass jemand das Angebot annimmt oder nicht.

https://www.autoren-ohne-verlag.de/

Internet-Tipp: https://www.autoren-ohne-verlag.de/


pheedor antwortete am 21.12.02 (19:45):

@schorsch,

mal eine Frage: was sind Möchtegernautoren?
Habe da bei Hadumod Bußmann nachgeschaut, da steht darüber auch nichts drin.


Angelika antwortete am 21.12.02 (21:00):

...Möchtegernautoren ist ein Name für mehr oder weniger ambitionierte Leute, die gerne schreiben und vielleicht noch nichts bei einem Verlag unterbringen konnten und sie werden so vor allem von Leuten genannt, die vergessen haben, dass sie selbst auch einmal in dieser Position waren ...

Wer selbst gerne mal ein Buch veröffentlichen will, der soll sich mal bei BOOK ON DEMAND umschauen - das ist die preiswerteste und sicherste Mthode, bei dem man sogar den VK seines Werkes selbst festlegen kann und hier muss man sich auch nicht gelangweilten Lektoren und naserümpfenden Verlagsleuten aussetzen. Es gibt auch Verlage, die "neue Autoren" verlegen - natürlich ohne Honorar - diese Bücher werden an Sortimentsbuchhandlungen ausgeliefert - ob sie wollen oder nicht - frei nach dem Motto: Wer immer up to date in unserem Programm sein will, damit alles im laden steht, der muss auch so und so viel Exemplare der Jungautorenbücher bunkern - ob er will oder nicht - und die nimmt der Verlag auch nicht zurück. Auch das ist ein Weg, mit dem Verlage ihre Vrkaufszahlen steigern.

Vorsicht übrigens vor grosszügigen Verlagsangeboten, oft bietet man da - natürlich unter anderem Namen und anderer Adresse - Fernkurse für Leute an, die gerne Dichter, Schriftsteller, usw werden wollen... da kommt man dann schnell in ein Systhem , das für die Betreiber quasi die Lizenz zum Gelddrucken bedeutet. Da ich selbst einmal für so einen Laden gearbeitet habe, kenne ich da durchaus die Dinge, die so hinter der Kulisse abgehen...


pheedor antwortete am 21.12.02 (21:43):

hallo, Angelika, nicht ganz so ernst nehmen,

mein Verständnisproblem:

Möchtegern = Angeber, Aufschneider
Autor = Urheber, Verfasser

Ein Möchtegernautor wäre demnach ein Angeber, der prahlt, ein Autor zu sein.

Ich meine, da oben sollte statt Möchtegernautoren >alle, die gerne veröffentlicht werden möchten< stehen.

Nichts für ungut, schönen Abend noch


Angelika antwortete am 22.12.02 (12:17):

@pheedor: ich hatte es wohl verstanden und in meiner antwort auch genau so unernst gemeint .-)
angelika


schorsch antwortete am 23.12.02 (12:03):

Danke Angelika, dass Du mir die Antwort abgenommen hast. Besser hätte ichs auch nicht erklären können.
An pheedor: Ich habe den Sarkasmus oder die Ironie in Deiner Frage an mich überhaupt nicht gemerkt (;--))))
Und zum Schluss noch dies: Als "Möchtegernautoren" bezeichne ich all jene hoffnungsvollen Schreiberinnen und Schreiber, die sich ihr Herzblut aus den Fingern tippen in der Hoffnung, es werde ein Buch daraus. Letzteres ist heute überhaupt kein Problem mehr - die sogenannten BoD`s und andere "Verlage" reissen sich um solche Kunden. Das Erwachen nach Jahre langem Bangen und Hoffen ist aber meistens so grausam, dass ich es niemandem gönnen möchte. Meistens sitzen die BuchschreiberInnen dann auf einem Berg unverkäuflicher Bücher. Denn das Herstellen von z.B. hundert Exemplaren ist keine Kunst, wohl aber das Verkaufen derselben. Wer also sich trotzdem nicht abschrecken lässt, der/die zähle die Häupter seiner Lieben - denn sie werden die unschuldigen Opfer seines leichtsinnigen Tuns sein!
Übrigens: Ich selber habe 5`700 Bücher am Hals gehabt. Heute ist noch ein Rest von etwa 300 Stück übrig. Aber das ging nur, weil ich ein sturer Bock bin - und ein schlechter Verlierer wäre!


pheedor antwortete am 23.12.02 (12:15):

@schorsch

das ist eine sehr eigenwillige und mißverständliche Auslegung, die sprachwissenschaftlich nicht haltbar ist, wenn schon, würde ich nach dem Nomen ein * mit Definition setzen. Ein Möchtegern ist nun mal ein Aufscheider


pheedor antwortete am 23.12.02 (13:59):

@schorsch

dazu:

Möchtegern- (ugs. spött.):
drückt in Bildungen mit Substantiven aus, dass eine Person sehr gern etw. sein möchte, sich auch dafür hält, es aber nicht oder nur schlecht ist, weil ihr die Fähigkeiten dazu fehlen: Möchtegerncasanova, -rennfahrer, -schriftsteller.
Quelle: DUDEN - Deutsches Universalwörterbuch

Möchtegern, der; -[s], -e od. -s (ugs. spött.):
jmd., der sich gern aufspielt, gern mehr sein od. scheinen möchte, als er ist.
Quelle: DUDEN - Deutsches Universalwörterbuch


Dieter antwortete am 28.12.02 (16:23):

Hallo,

den von einigen hier erweckten Eindruck, man könne als Autor(in) sein Erstlingswerk nur bei einem Zuschussverlag oder als Book on Demand herausbringen, möchte ich nicht stehen lassen. Wenn hier jemand mitliest, der/die vorhat, ein erstes Buch zu veröffentlichen, kann ich nur dazu ermutigen, es bei "normalen" Verlagen zu versuchen. Es ist nicht einfach, das ist richtig, aber es ist möglich. Ich habe es auch geschafft, ohne irgendwelche Kontakte oder Beziehungen, und ich kenne eine Reihe anderer Autoren, die ihr erstes Buch erfolgreich bei einem Publikumsverlag veröffentlichten. In jedem dieser Fälle gab es vom ersten Buch an Honorar.

Fortsetzung folgt

Viele Grüße,
Dieter

Internet-Tipp: https://www.dieterwunderlich.de


Dieter antwortete am 28.12.02 (16:25):

Fortsetzung:

Absagen müssen verkraftet werden. Aber wenn man die richtigen Verlage anschreibt und etwas anbieten kann, für das es eine Nachfrage zu erwarten ist, warum sollte dann nicht irgendwann eine Lektorin oder ein Lektor ein Probekapitel lesen wollen usw.? Michael Ende sagte in diesem Zusammenhang einmal, der Erfolg sei eine Frage des Portos.

Fortsetzung folgt

Viele Grüße,
Dieter

Internet-Tipp: https://www.dieterwunderlich.de


Dieter antwortete am 28.12.02 (16:26):

Fortsetzung:

Um nicht wahllos die falschen Verlage anzuschreiben und Lektorinnen oder Lektoren zu nerven, sollte man sich zunächst überlegen, welche Publikumsverlage in Frage kommen. Dazu kann man den Rat von Buchhändler(inne)n einholen und/oder sich über die Verlagsprogramme informieren, zum Beispiel im Internet, auf der Frankfurter Buchmesse oder in einem jährlich aktualisierten Standardwerk über Verlage, ihre Adressen und Programme, das man in großen Buchhandlungen und Bibliotheken einsehen kann.

Viele Grüße,
Dieter

Internet-Tipp: https://www.dieterwunderlich.de


pheedor antwortete am 28.12.02 (20:48):

das mag für jene zutreffen, die - wie weiter oben gesagt - den Zeitgeist, den allgemeinen Publikumsgeschmack treffen. Es soll aber auch Schriftsteller geben, die diesen nicht bevorzugen. Erfahrungen liegen reichlich vor, sie mußten erstmal sterben, um...

Die Qualität von Zeitgeist und Publikumsgeschmack, der letztendlich gesteuert wird, will ich nicht bewerten.


schorsch antwortete am 29.12.02 (10:32):

Oh du heilige Einfalt (;--))))

Die Erfahrungen, die ich mit Verlagen gemacht habe, würden schon wieder zwei Bücher füllen!

Aber ich habe es schon mehrmals hier gesagt: Ein Buch herauszugeben ist keine Kunst - erst die Vermarktung!


pheedor antwortete am 29.12.02 (12:04):

@schorsch,

tu das bitte nicht, nimmt Rücksicht auf die Minderheit der auf die Wiedergeburt der wirklichen Literatur hoffenden Leser, und die deswegen jedes Buch kaufen