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THEMA:   Kurzgeschichten 2

 18 Antwort(en).

Frieder begann die Diskussion am 16.12.02 (20:25) mit folgendem Beitrag:

Es war einmal.
Es war einmal ein reicher Mann, der lebte mit seinem Sohn in einer feien Villa. Ihm genügte ein Wink und das Essen stand auf dem Tisch oder
sein Chauffeur fuhr den hoch polierten Wagen vor.
Abends ging er in den Club, um sich die Attraktionen aus Paris anzusehen.
Sein Sohn verbrannte das Geld in der Spielhalle bis früh morgens.
Gegen Mittag stand dieser erst auf. Oft bemerkte er erst beim Ankleiden, daß sein Unterhemd fehlt. So lebten beide wie Gott in Frankreich.
Doch das alles hatte bald sein jähes Ende. Am hellichten Tag brach Feuer aus,
denn der Junior und seine Freundin lagen rauchend im Bett und dabei muß eine brennende Zigarette den Brand verursacht haben.
Im Augenblick stand das ganze Haus in Flammen und brannte total nieder.
Der Senior kam mit einer Rauchvergiftung und schweren Verbrennungen ins Krankenhaus, denn er war in seinem Ledersessel eingeschlafen.
Der Junior und seine Freundin waren schon im Freien, da rannte der junge Mann zurück ins Haus um sich bessere Kleidung anzuziehen, dabei stürze er auf der Treppe und verletzte sich so sehr, daß er fortan nur noch im Rollstuhl sich fortbewegen konnte. Das Unglück nahm kein Ende. Als das Spielkasino erfuhr, daß das ganze Vermögen untergegangen war, klagte es die riesigen Schulden des Juniors vor Gericht ein. So blieb dem Vater nur noch übrig - um seinen Sohn vor dem Knast zu retten - die ganzen Versicherungszahlungen für das abgebrannte Haus an das Kasino abzutreten.

Und die Moral von der Geschicht`.
Merk`, hast du was, viel ehrst du`s nicht?
Bedenk`, du brauchtst nicht viel,
Genügsamkeit ist hoher Lebensstil.

Ich seh, gar mancher hält es so
Und ist am Ende doch nicht froh.

Was also ist der Weisheit letzter Schluß?
Ich fragte Herrn v. Goethe:
"Nur der verdient sich Freiheit wie das Leben,
Der täglich sie erobern muß"


Angelika antwortete am 16.12.02 (20:59):

...hmhmhm dafür, dass Herr Goethe immer einen vollen Bauch hatte, schreibt er da aber eine mutige These. Was ist eigentlich falsch daran, wenn jemand es zu Reichtum und Wohlstand gebracht hat und dies auch geniesst?
Bitte nicht persönlich nehmen, Frieder - nur haben für mich die ganzen Geschichten aus sämtlichen Jahrhunderten, in denen es immer besser sein soll arm zu sein und es den Reichen an den Kragen geht, etwas sehr Fadenscheinliches...


schorsch antwortete am 17.12.02 (08:44):

Eine Behauptung kann ich hier nicht dulden:
Im Spielkasino macht wohl keiner Schulden.
Denn nur wer bare Pinkepinke hat
schreitet dort zur dummen Tat!


WANDA antwortete am 18.12.02 (08:00):

Hier handelt es sich um eine Kurzgeschichte und nicht um einen Beitrag, den man kommentieren sollte, oder sehe ich das falsch ?


bello antwortete am 18.12.02 (08:43):

Ich kann Dir nur zustimmen, Wanda!!
Wollte gestern schon Ähnliches schreiben, aber gegen mich war die Feuerwehr unterwegs.

Neuerdings werden überhaupt die Themen verfälscht, deren Beträge ja auf Anforderung "sachlich" sein sollen. Gehört da z.B. privates Winkewinke dazu?
Unter diesen Umständen habe ich jedenfalls keine Lust mehr, weitere Kurzgeschichten für das hiesige Thema zu schreiben.


Frieder antwortete am 18.12.02 (13:49):

von Hallo Angelika. Deine Meinung brachte mich zu folgender Überlegung, wie sollte ich da Dir böse sein.
Was Goethe �vermutlich� mit seiner - wie Du schreibst - These "dass der Mensch sich Freiheit und das Leben erobern muß" zeigen wollte, will ich an einem Beispiel
greifbar machen.
Vor Tagen erzählte ein Mann im Fernsehen (Nachtcafé) wie er von einem �normalen� Leben abrutschte und 15 Jahre �unter der Brücke� lebte, wie er an Weihnachten von carikativen Vereinen umsorgt wurde und doch ein Fremder unter Fremden war. Jedoch, er eroberte sich wieder ein neues Leben und ist heute mit Beruf und Familie ein zufriedener Mann.
Ich fragte meinen Schwiegersohn (2 Kinder) warum er seit Tagen - seine Frau ist krank geworden - zu Hause sein kann, da sagte er, daß er darauf ein tariflich vereinbartes Recht habe. (Von einer Gewerkschaft erobert)
Auch Du kennst viele Dinge, in Beruf und Alltag, die Dir nicht in den Schoß fielen.

Anders bei dem jungen Mann von dem ich oben erzähle. Als dieser noch gesund war, lebte er ohne selbst etwas zu erwerben, also von der Arbeit der Anderen.
Es geht mir nicht darum, daß �arm besser sein soll als reich� Beide haben erst ihre Schuldigkeit getan, wenn sie - soweit sie in der Lage sind - täglich mithelfen, dass Essen und Getränke, Häuser und Straßen, Schulen und Erziehung, Gesetze und Richter, Musik und Dramen, und vieles mehr erhalten oder vermehrt werden.

Grüße Frieder


Frieder antwortete am 18.12.02 (13:53):

Hallo WANDA und bello.
Habe Eure Komentare erst jetzt gelesen. Bin auch Eurer Meinung


katharina antwortete am 28.12.02 (07:57):

ich verstehe nicht, warum dieser text nicht kommentiert werden soll. warum steht er denn dann in einem forum, dessen zweck es doch ist, dass man sich austauscht?

lg
katharina


WANDA antwortete am 28.12.02 (08:11):

Wir hatten hier zu Anfang Kurzgeschichten mit Vorgaben, gewisse Worte mussten verwandt werden, andere waren verboten. Dann gab es noch einen Satz, der unbedingt eingebaut werden sollte.
Auf diese Art und Weise entstanden hier Kurzgeschichten.
Da kann man dann höchstens sagen -toll - oder - habe keinen Zugang- nicht aber den Inhalt besprechen.
Bei den anderen Kurzgeschichten ist das für mich ähnlich, sie entstehen in der Phantasie des Autors und diese sollte unangetastet bleiben. So denke ich, man kann auch anders denken. Zum sich "austauschen" gibt es genug andere Themen


katharina antwortete am 28.12.02 (09:20):

hallo wanda,
danke für die informationen zur entstehungsgeschichte dieses textes! die frage, warum solche texte dann im forum veröffentlicht werden, hast du mir damit aber nicht beantwortet. und wenn du schreibst:
"sie entstehen in der Phantasie des Autors und diese sollte unangetastet bleiben", kann ich dir auch nicht folgen. die phantasie des autors kann man doch gar nicht "antasten". aber man kann darüber reden, ob und was man mit einem text anfangen kann, was man für gelungen und was für weniger gelungen erachtet. z.b. ließe sich hier sagen, dass es sich zwar um eine kurze geschichte, nicht jedoch um eine kurzgeschichte, sondern eher um eine art parabel handelt. und flugs käme eine diskussion zustande - die einem forum (!) doch wohl anstünde.

lg
katharina


hl antwortete am 28.12.02 (09:32):

Selbstverständlich können und sollen die hier eingebrachten Geschichten auch kommentiert werden. :-)

Erstens möchte ein/e Autor/in gerne wissen, dass er/sie gelesen wird, zweitens möchte er/sie wissen, wie die Geschichte ankommt und drittens lernt er/sie aus jedem Kommentar.

Wenn es stört, dass die Kommentare im gleichen Thread geschrieben werden wie die Kurzgeschichten besteht die Möglichkeit einen neuen Thread "Kommentare zu den Kurzgeschichten" zu eröffnen. Dort könnte man dann unter Angabe von Autor/Titel/Datum seine Meinung posten.


bello antwortete am 28.12.02 (12:27):

Ich nehme an, daß einige "Autoren" nichts mehr schreiben werden, wenn ihr ur-eigenes Innere kommentiert wird. Hier ist ja kein Deutsch-Unterricht, und es werden keine Rezensionen verlangt.
"Kommentieren" erzeugt evtl. auch wieder Mißstimmungen.

Mir ist es lieber, wenn jemand meine Kurzgeschichten für sich allein blöd findet.
Es sei denn, es geschieht ein Wunder im ST und Kommentare sind keine Kritiken mehr. Letzteres meine ich im Sinne persönlicher Angriffe.
Ich jedenfalls werde mich zurückhalten, irgend jemandes Geschichten zu "kommentieren". Das ist, als wenn man verbotenerweise (!) ein fremdes Tagebuch liest und dann auch noch seine Meinung dazu abgibt.


Marianne antwortete am 28.12.02 (13:48):

Ja aber was hat das Zurschaustellen der eigenen Phantasie für einen Zweck, wenn nicht den,in Austausch zu treten?

Selbst, wenn mir etwas gefällt, was ich lese, sollte ich doch sagen ( sagen können, dürfen ), warum der Text mir gefällt.
Wer nur schreiben will, ohne Echo, der soll sich dieses sofort hinter dem Text, den er ins Forum bringt, verbeten.
Bin neugierig, ob sich dann überhaupt jemand äußert. Denn
wer sich Kritik im Sinne von geistiger Auseinandersetzung versagt, bringt sich um die Früchte seiner Denkfähigkeit.
Das hat mit germanistischem Fachgequatsche gar nicht zu tun.
Marianne


Marianne antwortete am 28.12.02 (13:48):

Ja aber was hat das Zurschaustellen der eigenen Phantasie für einen Zweck, wenn nicht den,in Austausch zu treten?

Selbst, wenn mir etwas gefällt, was ich lese, sollte ich doch sagen ( sagen können, dürfen ), warum der Text mir gefällt.
Wer nur schreiben will, ohne Echo, der soll sich dieses sofort hinter dem Text, den er ins Forum bringt, verbeten.
Bin neugierig, ob sich dann überhaupt jemand äußert. Denn
wer sich Kritik im Sinne von geistiger Auseinandersetzung versagt, bringt sich um die Früchte seiner Denkfähigkeit.
Das hat mit germanistischem Fachgequatsche gar nicht zu tun.
Marianne


bello antwortete am 28.12.02 (15:26):

@ Marianne u.a.:
"Denn
wer sich Kritik im Sinne von geistiger Auseinandersetzung versagt, bringt sich um die Früchte seiner Denkfähigkeit."

Was soll denn d a s heißen?
Die "Früchte meiner Denkfähigkeit" bringe ich zu Papier. Das hat doch nichts mit dem Sich-Versagen von Kritik zu tun!

Die Poeten aller Zeiten haben weniger die Beweise ihrer Denkfähigkeit niedergeschrieben, sondern ihre individuellen Anschauungen, Wünsche und Gefühle. Und dieses nicht, weil sie Kommentare und Kritik provozieren wollten.

Bis vor kurzem waren sich alle hier einig, daß dies kein Diskussions-Forum ist (s. Teil 1). Kaum wünscht jemand, das zu ändern, gibt es gleich Vorschriften und Mißtöne.

Mein Vorschlag: schreibt I h r doch auch einmal Geschichten. Wir werden sehen, ob unser Echo Euch gefällt. Denn solche Geschichten können vielleicht analysiert/interpretiert werden, aber nicht kommentiert/kritisiert.


Marianne antwortete am 30.12.02 (13:05):

Bello, Bello,

bell nicht ( grins)!

Meine vielleicht etwas scharfen Worte bezogen sich auf die, die sich n i c h t zu Texten äußern/ wollen.
Autoren waren nicht damit gemeint, also auch Du nicht und Frieder schon gar nicht. Nicht nur ,wer schreibt, braucht Denkfähigkeit und Phantasie, auch der, der liest.


Zufrieden mit dieser halben Entschuldigung und - so hoffe ich- vollständigen Erklärung des Missverständnisses.


WANDA antwortete am 31.12.02 (08:31):

Von mir fehlt ein Beitrag, warum ?


hl antwortete am 31.12.02 (09:49):

Es gibt einen Beitrag von dir in "lesen,interpretieren..", Wanda, meinst du diesen?


bello antwortete am 31.12.02 (11:56):

Es gibt auch einen unter "Kurzgeschichte ... wie kommt die an?", Wanda