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THEMA:   Gedicht über den Oktober

 1 Antwort(en).

Marlies Nickels begann die Diskussion am 01.10.00 (14:02) mit folgendem Beitrag:

Sonne, die durch die Bäume scheint,
Regen, der durch die Bäume weint.
Nebel der sich wie ein Schleier legt,
Wind, der wild über die Felder fegt.

Wie Gold erscheint der Sonne Licht,
wie Tränen, der Regen auf deinem Gesicht:
Wie durch Watte ist's im Nebel zu geh'n,
gespenstisch, unheimlich und trotzdem schön.

Weit ist der Weg, den der Wind gemacht,
hat manches Kind zum Lachen gebracht,
Freunde vom Wind, das sind die Blätter,
sie begleiten ihn bei jedem Wetter.


Friedgard Seiter antwortete am 02.10.00 (15:11):

Wilder Oktober

Der Herbstwind gebärdet sich wie ein Narr:
mit einem Satz sprang er um
von Westen nach Süden
duftet nach Kräutern und tut
als hieße er Föhn.
Er tanzt mit den gelben Blättern im Park
wirbelnde Piouretten,
er bläht den Fahnen
gewaltige Bäuche,
er nimmt eine Handvoll Wasser vom Brunnenstrahl
und wirft sie mir mitten
in mein Gesicht.
Komm hinaus mit mir
lauf und lass offen dein Haar
dann fühlst du den wühlenden Griff
seiner Hände
und du weißt plötzlich nicht mehr:
ist Frühling - ist Herbst?

Friedgard Seiter