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THEMA:   Ein Story - zum Interpretieren, zum Kritisieren

 10 Antwort(en).

Antonius begann die Diskussion am 11.02.03 (12:17) mit folgendem Beitrag:

ANTONIUS REYNTJES: Groß sind die Siege des Herrn

Vorn in der Apsis. Ein großer Chor stellt sich auf.
Weltberühmte Stimmen, perlende Choräle fließen von sanften Lippen. Frauen in langen, schwarzen Röcken und weißen, bis zur Hüfte fallenden Chorhemden mit pludrigen Rochett-Ärmeln. Groß sind die Siege des Herrn. Werden vom weißhaarigen Mann dirigiert.
Zwischen den sich rhythmisch wiegenden Sängerinnen kriecht her und hin ein flinker Knirps. Keine Sängerin nimmt Notiz von ihm.
Hier tut sich ihm ein Gasse auf, dort schließt sich wieder die Reihe. Das Kerlchen ist gerade hindurchgehuscht. Unterm Gesang findet es Platz. Es rudert mit den Armen, brummbrumm. Umkreist die Frauen, die hehre singen und ihre Oberkörper wiegen, ihre Köpfe. Groß sind die Siege des Herrn.
Laiber Brot liegen auf einer Stufe. Milch im Becher daneben.
Da setzt es sich hin, holt Zündhölzer aus seinem Jäckchen, schlägt ein Feuerchen, das rasch, unbemerkt vom Kantor und seinen Frauen, hochschlägt, die Kleider und die Leiber erfaßt, alles verbrennen will.
Die Flammen ziehen hoch, als wollten sie in den Himmel aufsteigen. Fensterscheiben platzen, Altar, Gestühl, Kanzel knacken, knarren, stöhnen ob der Hitze.
Die Kirche wird im vorderen Teil von glühend brünstig steigenden Flammen, einem Heer von stichelnden Zungen, niedergemacht.
Chor, Altarraum, Kanzel, die feste Burg, brennen nieder, bevor noch die Feuerwehrhauptleute Feuer rufen können. Das Langhaus des einschiffig himmelhohen Kirchenraumes glüht platzend und berstend aus, versinkt in brodelnd-stiebender Funkenasche, Stunde für Stunde.
Nachbrunst vollzieht sich in Geprassel pfingstlichen Züngelns. Stille dann.
Die nach Westen gelegene Orgelempore ist unversehrt geblieben, die Mauern klaffend, ungeschützt vor Wind und Wetter und den Objektiven aller Kameras, der verstörte Kirchenraum offen und bloß.
Bis fleißige Menschen aus den umliegenden Dörfern und Bauernhöfen kommen und nehmen auf die Arbeit, die betenden Mühen. Sie planen, zeichnen, sägen, mauern, hämmern, schütten Beton, setzen brandrote, heimische Klinker; ziehen geborstene Stützpfeiler hoch und rüsten das Dach ein, setzen Blitzableiter. Die erhalten gebliebene Kirche mit Portal und Orgelwerk auf der Empore wird rekonstruiert und gereinigt; Etagen, Treppenhäuser, Feuerlöscher mit Polyäthylirgendwas ziehen ein. Menschlein steigen schweigend in die Wohnburg, die Kirchenfeste: Alte, Arbeitslose und Psychotiker, Querulanten; ein gemischtes Völkchen besiedelt den Kirchenbau.
Doch die Menschen verstummen noch am ersten Tag, sagen aber ihren Kindern: Wir müssen froh sein. Hier wohnen zu dürfen!
Ein Mädchen in rotstoppligem Haar begibt sich in der sonnig-stillen Mittagsstunde eines Sommertages auf die Suche nach einem Spielfreund. Gelangt über Treppen, Galerien, unverschlossene Türchen, verschnörkelte Wendelgitter, durch einen staubig verspinnten Kriechgang in einen unter dem Dach eingerichteten Kuppelraum.
Als sie am Abend, nach ruhigem Schlaf, schreiend hier oben erwacht und sich im Dunkel nicht mehr hinuntertraut, wird sie spät bis in den letzten Dämmerminuten gesucht.
Geduckt, aus Äuglein lauernd betritt, mutig suchend, die Mutter des Mädchens den Raum. Sie richtet sich auf, ihr Kind stürzt ihr entgegen, es drängen die Nachfolgenden hinauf. Sie treten ein, schauen sie sich um und finden den Raum leer und öd.
In diesem Augenblick, erzählen sie sich später bei Bier und Prasselbrot, fallen vom Kreuzgewölbe die an langen Sehnen hängenden Ohrlappen herab.


WANDA antwortete am 11.02.03 (13:13):

@Antonius - gross ist Dein Mut.


DorisW antwortete am 11.02.03 (20:58):

Werter Antonius,

dein Stil fesselt mich und zieht mich in die Geschichte hinein.

Aber den letzten Satz verstehe ich beim besten Willen nicht!


Marianne antwortete am 12.02.03 (02:15):

Polyäthylirgendwas

Psychotiker, Querulanten


Objektiven aller Kameras


Diese Metaphern stören m. E. den Stil, der an Wiechert, Langgässer usw. erinnert, an die Formen der christlichen Widerstandsliteratur während der Hitlerdiktatur. Sie werden von mir als störend empfunden. Störend im Sinne von Stilbruch.

Ohne mich zur Gesamtintention äußern zu wollen, möchte ich aber doch sagen, dass der Einbruch des Irrationalen


fallen vom Kreuzgewölbe die an langen Sehnen hängenden Ohrlappen herab.


zu unvermittelt erfolgt. ( Du wolltes doch kritische Äußerungen, Antonius? )

Aber vielleicht wolltest Du dieses Ende im Sinne von offener Schluss ( Kurzgeschichte)?
Dann wäre aber das Vorhergangene - durchaus stringent und chronikartig aufgebaut, irgendwie störend.


WANDA antwortete am 12.02.03 (09:04):

Himmel, hilf !


Antonius antwortete am 12.02.03 (11:07):

@ Wanda...: W e m soll der Himmel helfen..? Mir? Der Kirche? D e n Kirchen? Dem dargestellten Ereignis, dass eine Kirche abbrennt? Und sie neu "besetzt" wird.
@ Marianne: Nein, es ist kein Widerstand gegen Faschismus oder Vorzeitigem. Die Namen und Ideen bei Wiechert oder Langgässer sind für mich nicht so wichtig, wie Du wohl glaubst.(Beide haben das NS-Regime falsch eingeschätzt und haben Glück gehabt, es zu überleben.)
Nein, es ist ein aktuelles Problem; und die Leutchen mit ihren "störenden" Namen und Wörtern sind nach dem Kirchenbrand tätig, sie haben sich h e u t e eine neue Welt auf dem Aschenhaufen der alten Kirchen erbaut. Tucholsky oder Böll oder Dürrenmatt ode Marti - deren Kirchen- oder Religionskritik ist realistisch und für mich präsent.
Ich glaube, dass ich aus jeder Reaktion oder Kritik die Nähe oder die Distanz des Lesers zu seinem Glauben oder der e i n z i g möglichen Religion ablesen kann.
Mit den "Lauscherohren" im Schluss ist es ein wenig schräg geraten, weil ich die Story wg. der Wörterzahl gekürzt habe - aber nun ist es einmal so kurz geraten: Die Neuen in dem Kirchneubau fühlen sich nicht mehr "von oben herab" belauscht, gebunden, kontrolliert. Ein Kind und eine Mutter haben die Er-Lösung ermöglicht. Entsetzlich?
Ansonsten - auch für Kritik: Ich danke schön.


Marianne antwortete am 12.02.03 (11:20):

@ Antonius

Du, ich habe nicht inhaltliche Anklänge an die Literatur des christlichen Widerstands gemeint, sondern allein den, diesen Autoren - spontan fällt mir noch Ina Seidl ein -eigenen Stil.
Einen eigenartigen historizierenden Stil.
Und ich könnte mir vorstellen, dass Du die von mir als Methaphernbrüche empfundenen Ausdrücke durchaus bewusst gesetzt hast.

Wenn ich mich n i c h t inhaltlich geäußert habe, ist das deswegen, weil ich eine sehr große Weite zu dem von Dir aufgearbeitetem Thema habe. Und mir kommt vor, zu diesen Themen dürfen sich nur Leute äußern, die wahrhaft um Fragen der Religion bemüht sind.
Aber Du hast ja gemerkt, dass ich mich mit Deinem Text als Kunstwerk auseinandergesetzt habe.
Schreiben kannst Du - glaube ich-.


katharina antwortete am 12.02.03 (12:02):

Hallo Antonius,

Also ich habe deinen Text mit Interesse gelesen, verrät er doch einen Autoren, der ganz sicher nicht zum ersten Mal etwas zu "Papier" bringt. Irritiert hat mich zunächst die Bezeichnung: "Story", die für mich auf eine flapsige, "locker hingeworfene" Unterhaltungsgeschichte hingewiesen hat - eine Erwartung, die sich dann ja gleich nach den ersten Zeilen des Textes als irreführend erwiesen hat.

Leseeindrücke:

üppiger, barock - anmutender Stil, dessen Weitschweifigkeit mir durchaus zusagt.

Gelegentlich mir weniger zusagende Adjektiv-Beladung, vor allem, da die Adjektive in den meisten Fällen in sehr gängigen Nomen-Verbindungen stehen (flinker Knirps, sanfte Lippen, usw), bzw. gelegentlich ein ziemliches Auftürmen von Partizipien (z.B. innerhalb von 2 oder drei Zeilen: einschiffig, platzend und berstend, brodelnd-stiebender)

Sprachlich finde ich mehrere Ebenen: - sehr getragenes, altertümelndes Sprechen (wie "die hehre singen", "Laiber Brot", "stöhnen ob der Hitze" ...), poetisierendes Sprechen (wie "verstörter Kirchenraum", "verspinnter Kriechgang"), Anklänge an religiöses, aber auch märchen-, sagenhaftes Sprechen (vgl. auch das getragene Sprechen, aber auch "und finden den Raum leer und öd", "Bier und Prasselbrot"), ein Mal gibt sich der Erzähler als älterer Erzähler mit Liebe zum Niedlichen zu erkennen, er nennt den kleinen Jungen (liebevoll): Kerlchen. Dann gibt es aber auch eine moderne Ebene im Text, so beginnt er immerhin mit einem elliptischen (unvollständigen) Satz, das ohne Sage-Verb eingefügte "brummbrumm" gehört auch da hinein.
"...Menschlein steigen schweigend in die Wohnburg, die Kirchenfeste: Alte, Arbeitslose und Psychotiker, Querulanten; ein gemischtes Völkchen besiedelt den Kirchenbau." - An dieser Stelle treffen altertümelndes und modernes Sprechen aufeinander. Ausdrücke wie "Psychotiker und Querulanten" (=modern) werden unter "gemischtes Völkchen" (altertümelnd) subsummiert. (Nebenbei: Mir erscheint es nicht gemischt, dieses Völkchen, es sind doch lauter sogenannte Randgruppen-Vertreter)
Das "Polyäthylirgendwas" fällt allerdings aus allen Sprachebenen hinaus, nicht nur, dass es sich mit der sonstigen Wort-Beschlagenheit des Erzählers spießt (er kennt doch jede Menge Fachausdrücke!), bringt es in den ansonsten "wertungsfreien" Stil des Erzählers (wenn ich von dem "Kerlchen" absehe) eben eine Wertung zum Vorschein, eine Abneigung solch modernen Dingen gegenüber, die es eben noch nicht mal nötig macht, sich die entsprechenden Ausdrücke anzueignen.

So. Das war mal, was mir so beim Lesen aufgefallen ist. Nun zum Inhaltlichen.

Dass es sich um irgendetwas Symbolisches handelt, ist mein Haupteindruck. Das (überwiegend) getragene Sprechen, der Ort des Geschehens, der Brand, der spinnen-netz-verhangene Durchgang. Der (an Sagen erinnernde) Schluss: "erzählen sie sich später bei Bier und Prasselbrot" (und Sagen werden ja immer so erzählt, dass zumindest der Eindruck entsteht, dass sie einen sogenannten "wahren Kern" haben).
Nun habe ich mittlerweile ja schon deine Interpretation des Textes gelesen. Ich kann sie allerdings nicht so recht nachvollziehen, vor allem was den teil nach dem Brand betrifft. Sind es lauter "OutLaws", die da in das "Neue" einziehen. In diese neue Wohn-Kirche? Und warum verstummen sie? Und warum sollen die Kinder froh sein? Und wo sind die abgeblieben, die die Kirche renoviert habe?
Im Übrigen wäre ich nie auf diese, deine Auslegung des Textes gekommen. Ich hatte da ganz andere Ideen und habe sie noch. Wenn es dich interessiert, schreib ich dir, wovon der text meiner Ansicht nach handelt.

Mit Grüßen aus dem Exil ;-)

Katharina


katharina antwortete am 12.02.03 (12:48):

Ich lese deine Geschichte als sehr bitteren Befund über die Lustfeindlichkeit der Kirche. Wobei ich jedoch (nicht nur wegen deiner anders lautenden Interpretation) glaube, dass sich die von mir im Folgenden skizzierte Geschichte eher "heimlich" mitgeschrieben hat, als dass du sie bewusst gestaltet hast.


Da sind zunächst diese vielen Frauen, denen die Choräle wie Perlen von ihren sanften Lippen kollern. Sie wiegen sich rhythmisch. Zu ihren Füßen kriecht ein kleiner Junge, schaut hinauf zu ihnen und ihren sich wiegenden Oberkörpern.
Laiber Brot auf den Stufen - Milch daneben (kleine Verschiebung: Frauenleiber auf den Stufen, die weiße Milch, tja, da fällt mir auch was ein dazu ;-) )
Und ja: Da schlägt der Junge ein Feuerchen. Es ist die sexuelle Lust, die ihn da anfällt, und hoch schlägt sie und erfasst Kleider und Leiber, will alles verbrennen -eine (Angst)Phantasie? Es folgt eine orgiastische Orgasmus-Schilderung (wie sie ja häufiger mittels Darstellung eines Brandes gemacht wird, man achte auf: platzen - stöhnen - glühend brünstig, stichelnde Zungen, einschiffig-himmelhoch,...)
"Die Flammen ziehen hoch, als wollten sie in den Himmel aufsteigen. Fensterscheiben platzen, Altar, Gestühl, Kanzel knacken, knarren, stöhnen ob der Hitze. Die Kirche wird im vorderen Teil von glühend brünstig steigenden Flammen, einem Heer von stichelnden Zungen, niedergemacht. Chor, Altarraum, Kanzel, die feste Burg, brennen nieder... Langhaus des einschiffig himmelhohen Kirchenraumes glüht platzend und berstend aus, versinkt in brodelnd-stiebender Funkenasche, Stunde für Stunde. Nachbrunst vollzieht sich in Geprassel pfingstlichen Züngelns"

Tja, und dann kommen die "Kulturleistungen", angetan dazu, dieses himmelhohe, unkontrollierbare Brennen (samt Folgeschadensgefahren) in geschützte Bahnen zu lenken ("...schütten Beton, setzen brandrote (!!!)heimische Klinker; ziehen geborstene Stützpfeiler hoch und rüsten das Dach ein, setzen Blitzableiter.")

Wirklich lustig ist das nicht, welch müder Abklatsch früheren (hell-lodernden) Begehrens? Und doch: Hier kann man (immerhin) wohnen. (Wobei der unausgesprochene Verdacht ist, dass es Besser-Gestellte gibt, die sich nicht begnügen müssen!) Die Devise: Wir müssen froh sein. (Lieber der Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach?`)
Und nun taucht ein Mädchen auf, charakterisiert durch sein "rotstoppeliges Haar" - Haare sind sehr häufig Bedeutungsträger für Sexualität - haben wir in diesem Mädchen eine Erinnerung an die fernen Tage der Lust? Zwar kurzgeschnitten (stoppelig), aber rot!
Ich denke, dass dieses Mädchen für die Lust (des seinerzeitigen Knaben) steht - war doch schon Eva die "Versucherin" -, der jetzt folgendes macht: " über Treppen, Galerien, unverschlossene Türchen, verschnörkelte Wendelgitter, durch einen staubig verspinnten Kriechgang in einen unter dem Dach eingerichteten Kuppelraum."
- Endlich, möchte ich rufen! Und es wundert mich nicht, dass dann "ein ruhiger Schlaf" folgt.
Aufgewacht und sofort entsetzlich erschrocken: verboten ist das Tun gewesen, er traut sich nicht mehr hinunter, bleibt allein und verängstigt im Dunklen.
"Geduckt, aus Äuglein lauernd betritt, mutig suchend, die Mutter des Mädchens den Raum.(...) finden den Raum leer und öd" Die Mutter, wenn man so will, die Urmutter - auch der Lust - selbst sie braucht Mut, um ihren "Ableger" aus dieser (lust)feindlichen Umgebung herauszuholen. Und als die anderen kommen, sind Mutter und Tochter verschwunden. Der Raum ist leer und öd. (wie wahr! ;-) )
Ich denke an den (Gott)Vater und Sohn, das Pendant, ich denke an den Titel "Groß sind die Siege des Herrn". Und ja, da kommt mich ein Jammern an, dass es nämlich der Herr und sein Sohn sind, die gesiegt haben. Was ihren Kirchenbewohnern bleibt: die langen Ohren, die sie machen und das Tuscheln und Gerüchte über die Tische prasseln lassen. Ersatz für gelebte Lust.


Antonius antwortete am 12.02.03 (21:46):

@ Katharina. Mein kurze Zwischenbemerkung war ja nicht als umfassende Interpretation gedacht.
Du hast wirklich Recht: der Kirche mit Kunst, Weihevollem und sakramentalisiertem Mahl (ja, Verdrängung des Lebendigen; ein Kind wird nicht beachtet) steht der Neuaufbau eines "besetzten Hauses" entgegen, von Menschen wie Du und ich, eben "Leutchen", die leben wollen ohne Zwang, nicht einer Zeremonie gehorchen wollen.
Bei Kurt Marti fand ich (lange nachdem ich meine Geschichte geschrieben hatte) folgende Reflexion: "'Seelenverdauung' nannte Novalis den Schlaf. Ein Jahrhundert danach, in der Zeit Sigmund Freuds, gebrauchte van Hoddis dieselbe Metapher, nun aber für den Traum: "O Traum, Verdauung meiner Seele!'"
Der erste Teil - bis zur Brandruine "Kirche" - entstammt wirklich einem Traum, spiegelt mein Leben bis etwa zum 20. Jahr und ist auch stilmäßig einheitlich. Was als "neue Kirche" entstehen könnte...? (Ich weiß es auch nicht; es ist der Versuch einer Phantasie.)
Der Text ist also eine Allegorie auf "Glauben" oder "Kirche".
"Story" klingt flapsig, ja; und die Überschrift ist ernste Ironie, die aber nicht das Ende der Suche oder des Neuanfangs darstellt.
Ein "Vaterunser" - gibt es für mich nicht mehr: "Vatermutterunser" schon - oder, kürzer: "Vattmuttuns, nimm mich auf in deinen Schoß..."!
Das klingt für Orthodoxe wie Gotteslästerung; und ist doch nur ein Angebot für ein Gemeinsames, Uraltes und auch Neues. Einen Text von Michael Ende zu Religion und Poesie stell ich noch ein. "Unsere Religion heißt ja Poesie."
Dank Dir für die liebe, fleißige Mühe...! (Vielleicht kann ich mich mal revanchieren.)