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THEMA:   Morgenstimmung (weiterer Ausschnitt)

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katharina begann die Diskussion am 27.02.03 (09:46) mit folgendem Beitrag:

vorneweg ein österreichischer ausdruck erklärt: "hudeln" das bedeutet, etwas viel zu schnell machen.
wie immer: ich freue mich über leser-kommentare!

liebe grüße
katharina


(...)
Wohlig der Kaffeegeruch, langsam werde ich ruhig. Morgenruhig, friedlich. Wäre die Welt in den Duft von Morgenkaffee gehüllt, es gäbe keine Kriege mehr. Denke ich. Der Frieden, eine Geruchsfrage, Kaffeebomber in den Irak, Kaffeefelder statt Schlachtfelder. Womit wir wieder bei der Ausbeutung wären: die Plantagenarbeiter. Ich muss Ulrich Roses fallen gelassenes Seidenblatt suchen. Es muss irgendwo im Bett liegen, weit kann es nicht sein, beim Einschlafen war es noch da, aber wer weiß schon, was in der Traumnächten passiert, erst einmal den Kaffee getrunken und dann nach Ulrich Roses fallen gelassenem Seidenblatt suchen. Alles der Reihe nach, vom Hudeln kommen die Kinder. Milla hat mit Mathieu gehudelt, Ulrike mit Gerd. Verdammt, ich muss das Seidenblatt suchen. Erst Kaffee trinken.
DingDong, die Nachrichten, Pscht, sagt mein Vater vom Himmel herunter. Kein Kaffeegeruch für den Bundeskanzler, sagt die Nachrichtensprecherin mit verschlafener Stimme, sonst dauert es noch hundert Jahre, bis die neue Regierung steht, Dornen für Dornröschen, sagt der Kommentator, sonst wird er uns nie munter, und das höchste Gebäude der Welt für New York, Schluss mit den Erektionsstörungen. Erheben wird es sich über fünf niedrigere Gebäude, so weit in den Himmel wird es ragen, dass Gottvater selbst es von oben festhalten kann. Das Wetter wird freundlich heute. Das kann ich sehen: es dämmert rosig-hell. O Ulrich Rose mit dem fallen gelassenen Seidenblatt, warum hast du mich verlassen? Wer tritt mit mir ins Morgenrot, wer schmiert mir jetzt mein Honigbrot? Wer schlägt selbst den längsten Tower, wer ist mein Kaffeeanbauer? Wer tritt mit mir ins Morgenrot , wer schlägt meine Feinde tot?
(...)